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  • Day 14

    Pai

    September 20, 2018 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

    Jetzt wird es Zeit weiter zu fahren, denn Hannes möchte unbedingt zum Sonnenuntergang am Pai Canyon sein. Wir fahren ca. 30 Minuten. Als wir da sind, müssen wir noch ca. 500 Meter hoch laufen und dann öffnet sich das Waldgebiet. Es wir hell und offen und wir nähern uns dem Pai Canyon. 😳 Wir stehen oben und schauen übers Tal hinab - Wow. Mir verschlägt es den Atem... Gigantisch dieser Ausblick!

    Hannes geht schon mal über den schmalen Pfad voraus und ich folge ihm, doch dann bemerke ich, dass es auf beiden Seiten neben mir bergab geht und der Weg immer enger wird. Der Pfad, auf dem ich stehe- ist so ca. 50 Zentimeter breit. Es gibt auch nichts woran man sich festhalten kann
    Meine Beine werden zittrig und mir wird schwummrig um die Augen. Ich bekomme kurz Panik und muss mich hinsetzen um den festen Boden unter mir zu spüren. "Ich kann da nicht entlang gehen" ruf ich zu Hannes, der sie Strecke mit einer Lockerheit entlang spaziert. Gerade so, dass er kein Rad darauf macht. Ich kann nicht aufstehen und robbe mich auf dem Boden zurück zu einer breiteren Plattform. Mein Herz pocht und ich muss erstmal tief durch atmen. Himmel, sowas hab ich ja noch nie erlebt... Anscheinend hab ich große Höhenangst und war mir dessen nicht bewusst. Natürlich hatte ich schon immer Respekt vor der Höhe, aber so??
    Ich mein, so ne Situation erlebt man ja nicht alle Tage.
    Ok, Hannes kommt zu mir und nimmt mich in den Arm, das hilft. Wir erkunden den Canyon eben auf dieser Seite, wo der Pfad breiter ist. Der aber auch nicht ungefährlich ist, da es ganz schön Berg ab geht und der feine Sand unter den Schuhen einen schnell ins rutschen bringt. Ich gehe voraus und setze mich immer wieder auf den Po, da ich im Stehen hinunter gleiten würde. Hannes ist hinter mir und geht ganz lässig dahin. Auf einmal höre ich hinter mir, wie er zu rutschen beginnt und mein Herz bleibt stehen. Zum Glück fängt er sich und kommt irgendwie zum Stehen.

    Ich schimpfe gleich los, wie verrückt weil ich so einen heiden Respekt vor der Höhe habe und Hannes das mit ner Leichtigkeit hinnimmt und zum Schluss abstürzt. Er ist aber sehr trittsicher und weiß was er tut, also beruhigt er mich, in dem er mir von seiner Alpenüberquerung erzählt.
    Ich bekomme den Eindruck, dass das hier der reinste Witz dagegen ist und entspanne mich etwas. Ich muss einfach öfter wandern gehen... Das ist mir noch etwas fremd und bin mir deshalb unsicher. Aber wir kommen gut ins Tal runter...
    Zum Glück gibt es in der Mitte eine tiefe Spur, die mit Steinen versehen ist. So hab ich nen guten Halt.
    Auf der anderen Seite angekommen, klettern wir noch in die Höhe bis zu einem Punkt, der für mich grenzwertig war. Dann setzen wir uns hin, schnaufen kurz durch und genießen den Ausblick.
    Dann gehen wir die Strecke zurück und ich bin froh, wieder am Ausgangspunkt zu sein.
    Ich setze mich hin, total fertig von der Anspannung und genieße den Sonnenuntergang. Hannes geht nochmal auf die andere Seite über den schmalen Pfad, um ein paar Bilder zu schießen und gesellt sich zum Glück bald neben mich. Ich kann sonst nicht komplett entspannen, wenn er noch irgendwo rumgeistert.

    Ich bin froh, dass wir so einen guten Platz ergattert haben, denn hier oben wimmelt es mittlerweile von Touristen. Schade, aber auch interessant zu beobachten, wie sie alle total furchtlos über diesen Weg spazieren, als wäre es völlig normal. Oder Selfies darauf knipsen und klettern sogar auf einen Felsen der ebenso schmal ist um ein gutes Bild zu bekommen. Also ich mach ja auch gern Bilder, aber das wäre mit zu heftig.
    Jetzt ist die Sonne untergegangen und wir verweilen hier noch ein bisschen. Die meisten Leute brechen nun wieder auf und wir lauschen noch etwas einem Gitarrenspieler, der leider erst vor ein paar Minuten gekommen ist- aber dieses Ambiente natürlich dadurch einzigartig macht 😍
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