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  • Day 49

    Melbourne's CBD und Carlton

    December 20, 2023 in Australia ⋅ ☁️ 20 °C

    An unserem ersten Morgen in Melbourne gingen wir zu Fuß durch unseren Stadtteil Carlton und gingen die ca. 30 Minuten in Richtung Central Business Disctrict(CBD). Ein sehr schöner Weg, Carlton ist ein sehr belebtes aber ruhiges Viertel mit viel kulturellem Erbe und eine große Universität(Melbourne hat nach Boston, London und Tokyo die meisten Universitäten der Welt). Es gab viele süße kleine Läden und umso näher wir der Skyline kamen desto besser wurde der Blick.
    Wir begannen den Tag mit einer Free Walking Tour, vom gleichen Unternehmen, die auch die Touren in Sydney angeboten hatten. Edda ließ sich sehr viel tragen, da sie überhaupt keine Lust auf den Kinderwagen hatte. Mittlerweile ist das auf längere Strecken echt eine Sporteinheit.
    Melbourne und seine Umgebung werden seit 40000 Jahren von den Ureinwohnern bewohnt. Die Stadt Melbourne ist jedoch erst 1835 mit der Ankunft freier Siedler aus Van Diemen's Land (dem heutigen Tasmanien ) gegründet.
    Es wurde 1837 als Kronsiedlung eingemeindet und nach dem damaligen britischen Premierminister William Lamb , 2. Viscount Melbourne, benannt. Im Jahr 1851, vier Jahre nachdem Königin Victoria es zur Stadt erklärt hatte, wurde Melbourne zur Hauptstadt der neuen Kolonie Victoria, dessen Hauptstadt es heute noch ist. Während des viktorianischen Goldrauschs in den 1850er Jahren erlebte die Stadt eine lange Boomphase, die sie Ende der 1880er Jahre zu einer der größten und wohlhabendsten Metropolen der Welt machte. Viele Gebäude orientieren sich an Rom, London und Mailand und sind überaus Prachtvoll. Nach der Föderation Australiens im Jahr 1901 diente Melbourne als vorübergehender Regierungssitz der neuen Nation, bis Canberra 1927 zur ständigen Hauptstadt wurde .Heute ist es ein führendes Finanzzentrum und liefert sich einen Kleinkrieg mit Sydney, welches die bessere Stadt ist 🙈
    Melbourne beherbergt viele der bekanntesten Wahrzeichen Australiens , wie den Melbourne Cricket Ground , die National Gallery of Victoria und das zum Weltkulturerbe gehörende Royal Exhibition Building . Die für ihr kulturelles Erbe bekannte Stadt war der Ursprung des Australian Rules Football , des australischen Impressionismus und des australischen Kinos und wurde kürzlich als UNESCO- Literaturstadt und globales Zentrum für Straßenkunst , Live-Musik und Theater anerkannt. Es ist Austragungsort großer jährlicher internationaler Veranstaltungen wie des Grand Prix von Australien und der Australian Open. Melbourne wurde in den 2010er Jahren über weite Strecken als die lebenswerteste Stadt der Welt eingestuft und ist auch für seine viele Streetart bekannt. Es hat außerdem die meisten Restaurants, Cafés und Bars der Welt.
    Zwischen 1836 und 1842 wurden viktorianische Aborigine-Gruppen von europäischen Siedlern weitgehend von ihrem Land enteignet. Bis Januar 1844 lebten Berichten zufolge 675 Aborigines in heruntergekommenen Lagern in Melbourne. Das britische Kolonialamt ernannte 1839 fünf Aborigine-Beschützer für die Aborigines von Victoria. Ihre Arbeit wurde jedoch durch eine Landpolitik zunichte gemacht, die Hausbesetzer begünstigte , die das Land der Aborigines in Besitz nahmen. Bis 1845 besaßen weniger als 240 wohlhabende Europäer alle damals in Victoria erteilten Pastorallizenzen und wurden für die kommenden Generationen zu einer mächtigen politischen und wirtschaftlichen Kraft in Victoria. Heute wird in Museen und auf vielen Touren am Anfang darauf hingewiesen, dass man Respekt gegenüber den Ureinwohnern zeigt und ihr kulturelles Erbe respektiert.
    Der Mix aus viktorianischen Häusern(die meist erhaltenen Weltweit), barocken Gebäuden gemixt mit moderner Architektur gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Wir sahen auch einiges aus Carlton und stellten fest, dass es hier auch zahlreiche Museen gab. Die Tour endete am Yarra River, Von dem man auch einen tollen Blick auf die Stadt hatte. Es war der erste Tag, an dem wir wirklich Sweatshirts dabei hatten und Edda lange Hose, Body und morgens auch Mütze und Socken trug. In der Sonne war es warm, aber es wehte ein kühler Wind. Ein überaus ungewöhnliches Gefühl und wir fröstelten richtig. Mittags war aber die Sonne raus gekommen und es waren nun 22 Grad.
    Nach einer Pause am Wasser schauten wir uns das Immigrationmuseum an, dass sich mit Fluchtursachen, Schicksalen und der australischen Identität beschäftigt. Viele Australier wurden interviewt und es blieb zum Teil die Frage, wie sich die australische Gesellschaft sieht. In den letzten 20 Jahren waren die meisten Einwanderer aus Indien, China und Vietnam gekommen, nachdem zweiten Weltkrieg eher aus Europa. Es wurde auch transparent gemacht, wie Australien in der Vergangenheit bis heute mit Anfragen für einen permanenten Aufenthalt umgeht und man konnte an einem Bildschirm selber (mit Schauspielern erstellte) Interviews verfolgen und dann wurde nach dem eigenen Vote erklärt wieso sich Australien in den 1920,1950 und 2000ern für oder gegen diese Person entschieden hatte. Das machte viele Sachen sehr transparent und wir waren beeindruckend von so viel Selbstkritik.
    Insgesamt hatte man den Eindruck, dass die meisten Einwanderer darstellten, dass sie nicht so recht wissen, ob sie nun wirklich zur Gesellschaft gehören, da diese selber so vielschichtig ist. Ich fand das eine gute Sache für ein Land, nicht so festgefahren zu sein.
    Edda krabbelte fröhlich umher und war von dem großen viktorianischen Gebäude begeistert, es gab mehrere leere große Hallen indenen es schön schalte wenn man Krach machte;) Außerdem flirteten viele Besucher mit ihr. Irgendwann war sie erschöpft und schlief ein.
    Wir verbrachten sehr viel Zeit im Museum, es gab sehr viel zu sehen und als wir es nach 2,5 Stunden verließen waren wir sehr hungrig.
    Da viel uns ein Tipp des Guide ein. Beim Queen Victoria Market, einem täglichen Wochenmarkt, fand in der Weihnachtszeit Mittwochs ein großer Nacht (17-22 Uhr) Christmas Market statt. Heute am letzten Mittwoch vor Weihnachten war das natürlich eine tolle Gelegenheit. Wir waren relativ früh dort, er lag am Runde des CBD und wir waren mit der Tram hingefahren, die kostenlos durch das CBD fuhr! Es gab Foodtrucks aus aller Welt. Jana testete ein srilankanisches Curry und ich nahm die Philippinen unter die Lupe. Lecker! Es wurde immer voller und lauter und gab auch überall Live-Musik. Mit Weihnachten im klassischen Sinne hatte es bis auf einige Schmuckstände allerdings wenig zu tun, aber das kannten wir ja schon ;-)
    Nach einem leckeren Nachtisch machten wir uns auf den Heimweg. Edda war sehr müde und motzig und fing anzu weinen, als sie aus einem Schlaf erwachte. Sie schien einen Schnupfen zu entwickeln, denn nun war auch ihre Nase zu und verstopft. Die Nacht war sie dann auch sehr viel wach und weinte viel...
    Der Heimweg gestaltete als etwas Schwierig, zwar fährt eine Straßenbahn bis fast direkt vor unser Haus und dauert auch nur 12 Minuten vom Zentrum, jedoch sind die Bahnen sehr alt und der Einstieg steil nach oben. Durch ein Geländer zum Einsteigen ist es dort kaum möglich einen Kinderwagen reinzukriegen. Wir schafften es nur, weil Edda in der Trage war. Beim Rausheben half uns zum Glück jemand. Rollstuhlfahrer hätten da keine Chance...
    In der Stadt gab es auch einige moderne Bahnen, die Mehrheit war es jedoch nicht... Die nächsten Tage würden wir uns wohl nach dem Bus umsehen...

    Ich darf hier nur zwanzig Fotos pro Tag posten, ich werde morgen noch welche hinzufügen.
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