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  • Day 48

    LGBTQ Viertel in Sydney & ✈️ Melbourne

    December 19, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 17 °C

    Am Morgen sagten wir der Unterkunft auf nimmer Wiedersehen und fuhren dann in Richtung Townhall, wo verschiedene Hotels anboten das Gepäck für einige Stunden zu verwahren. Praktisch, denn unser Flug war erst gegen 17:30 Uhr und der Flughafen nur 20 Minuten mit der Tram entfernt.
    Wir begaben uns zu einer Ecke des Hyde Parks um eine zweistündige Tour durch die Oxford Street mit einer Draqueen namens Faboulus Wondermama zu machen!
    Sie hatte ein immenses Wissen über die Entwicklung der LGBTQ Bewegung und der Stadtteile, die heute als sehr LGBTQ freundlich gelten und gab uns auch viele Infos zur jährlich stattfindenden Mardi Gras Festival, eines der größten Gayprides der Welt und mit einer Dauer von drei Wochen sehr komplex und die größte in Australien. In diesem Jahr war Sydney sogar Host der World Pride gewesen. Sydney gilt als eine der gay-freundlichsten Städte der Welt.
    Die Parade gab es erstmals 1978 zur Erinnerung der Stonewall-Unruhen – zu einer Zeit, als im Bundesstaat New South Wales, dessen Hauptstadt Sydney ist, homosexuelle Handlungen noch unter Strafe standen. Der Stadtteil in dem auch unsere Unterkunft lag, Darlinghurst, ist das größte LGBTQ Zentrum der Stadt. Die Oxfordstreeet ist dafür der beste Beweis.
    Der westliche Abschnitt der Oxford wird einmal im Jahr Anfang März für den Sydney Gay and Lesbian Mardi Gras gesperrt . Insbesondere der Bereich der Oxford Street zwischen Hyde Park und Paddington Town Hall wurde seit den frühen 1980er Jahren aufgrund der wachsenden Dichte an beliebten Veranstaltungsorten für die Schwulengemeinschaft als „Goldene Meile“ bekannt. Die Oxfordstreet war ein sehr bunter Mix von (LGBTQ) - Bars, Restaurants, Cafés, Dragqueenshows, Gay friendly Hotels, einem Buchladen und sogar einem naughty Waffelshop, indem es Waffeln in Form von Geschlechtsteilen gab. Es war eine sehr gute Atmosphäre, und Wondermama kannte alle Läden und Leute. Sie erzählte auch viel über die Entwicklung von Rechten in der Community(auch in Australien sind homosexuelle Handlungen erst seit den 90er
    Jahren nicht mehr strafbar) und der Hintergrundgeschichte der Oxford Street. Sie war sogar Autorin und hatte drei Kinderbücher geschrieben(sie war zwanzig Jahre lang als Grafikdesignerin tätig gewesen und das spiegelte sich im Design auch wieder). Im Buchladen kauften wir eines ihrer Bücher und sie machte eine persönliche Widmung für Edda hinein :-)
    Es gab auch ein Holocaust Memorial und sie erzählte einiges zur Situation von Homosexuellen im Zweiten Weltkrieg in Australien, wobei sie auch auf das Jüdische Museum verwies.
    Insgesamt war es aber eine sehr fröhliche Tour und sie gab uns einige tiefere Informationen über Orte, an denen wir seit Tagen vorbei liefen. Gegen Ende gab es sogar eine Kugel Eis in einem italienischen Eiscafé inklusive und sie schenkte jedem einen Flaschenuntersetzer mit ihr darauf ;-) Die Tour endete bei einem der Regenbogen Zebrastreifen, die jedes Jahr zur Pride neu übermalt werden.
    Dann hatten wir noch Zeit für ein Mittagessen(es gab mittags oft Lunchangebote ich hatte für 10 Euro ein indisches Mittagessen mit Currys und Nachtisch) und dann holten wir unsere Sachen wieder ab und es ging mit der Tram zum Flughafen.
    Der Flug verlief unkompliziert, zum zweiten Mal erlebten wir, dass der Security Check innerhalb Australiens eher lasch ist, sie interessieren sich ob man elektronische Geräte dabei hat, jedoch Flüssigkeiten u.ä. Waren egal(wir hatten vergessen die große Flasche Sonnencreme in den Koffer zu tun und hatten auch eine große Flasche Wasser). Vielleicht sind sie aber auch vor allem mit Babys sehr kulant. Auch mussten wir nicht, wie in Deutschland, den Kinderwagen auseinanderbauen und konnten ihn bis zum Gate mitnehmen und bekamen ihn nach dem Flug auch relativ schnell wieder. Das erste was wir in Melbourne bemerkten, es war kalt! Es war gegen 19:30 und maximal 16 Grad und sehr windig. Brr! Das war man nicht mehr gewohnt. Wir mussten erstmal unsere Pullover herausholen! Da es schon spät war und wir nicht Edda noch einer langen Fahrt in die Stadt aussetzen wollten, entschieden wir uns diesmal für ein Taxi(mit Festpreis), Uber zu nutzen war im Staat Victoria in dem Melbourne liegt nicht ohne weiteres möglich, da man im Gegensatz zu Taxis verpflichtet ist, eines mit Kindersitz zu buchen. Dies kostet aber astronomische Summen, da es scheinbar für Uber nicht sehr attraktiv ist. Wir wohnten auf dem Universitätsgelände im Stadtteil Carlton in einem Haus für Doktoranden. Es war leise, und vor allem sauber, groß mit zwei Zimmern. Wir waren erleichtert. Hier werden wir Weihnachten verbringen!
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