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  • Day 17

    drei Kreuze sind gesetzt!❎❎❎

    October 27, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 26 °C

    Ich sags euch wie es ist: heute wars abendteuerlich! aber einfach geil!

    Ich habe in der Früh beschlossen wieder auf eigene Faust und unabhängig zu reisen. Am Vorabend hab ich mich noch von meinen drei Deutschen verabschiedet und bin am nächsten Morgen früh aufgebrochen.

    Mein Plan: mit all meinem Zeug bis nach San Cristobal zu kommen und zwar nur mit Collectivos und am Weg noch zwei Wasserfälle mitzunehmen. Somit könnte ich mir den teueren Reisebus sparen, der noch dazu, die weit längere Route fährt.

    Der kürzere direkte Weg von Palenque nach San Cristobal ist anscheinend gefährlicher, da es des öfteren Überfälle auf Collectivos in der Nacht gibt. Deswegen wird geraten, diese Strecke nur am Tag zu bereisen.

    Ich wusste das wird ein ganz schönes Abendteuer und ich hatte Bock und bin drauf los!

    Der erste Stop war nach 40 min der Cascado de Misol-Ha (der einzelne Wasserfall). Man konnte hinter das herabfallende Wasser gehen und es war einfach amazing..🤩

    Ich war anfangs mit einer Polin unterwegs und hab auf dem Weg zu Misol-Ha meinen Bagpackingrucksack bei den Männern abgestellt, die einem 10 Pesos für die Straße zu dem Wasserfall abgeknöpft haben. Da drinnen hatte ich all meine Wertsachen + Laptop und im Nachhinein hatte ich ein sehr mulmiges Gefühl.

    Desto froher war ich als ich den Rucksack wieder hatte und alles noch da war. Sowas mach ich nicht mehr und ich habe drauß gelernt. Alleine habe ich mich dann an die Straße gestellt und auf den nächsten Collectivo gewartet der alle 30 Minuten vorbeikommen sollte.

    Mit Handzeichen winkst du ihn heran, steigst ein und zahlst einen Spottpreis. Man reist mit den ganzen Locals, also 0,0 touristisch. Sehr cool weil du nur Spansich um dich rum hast und du hast ein richtig heftiges Backpackerfeeling.

    Nach 90 min war dann der nächste Stop bei den Cascadas de agua azul. Im Collectivo hab ich dann einen Israeli kennengelernt, mit dem ich dann mit dem Taxi das letzte Stück weiter bin, bis er rausgeschmissen worden ist, weil er den Eintritt für das Naturschutzgebiet nicht zahlen wollte..🤦🏼‍♂️

    Naja ich bin auf jeden Fall weiter, hab sporadisch vor den Wasserfällen noch etwas in einem kleinen Restaurant gegessen und hab dort unter Aufsicht meinen großen Rucksack abstellen dürfen.

    Und dann gings zu den Wasserfällen und es war absolut krank schön. Du schaust einfach auf die Wassermassen, die die Felsen runterkommen. Ich hab dann sogar die Drohne steigen lassen und bin anschließend das Ufer hochgegangen und hab dort eine bunte Gruppe von jungen Leuten getroffen.

    Zwei Franzosen, eine Kolumbianerin, eine aus Honduras, ein Deutscher und später kam noch die Polin dazu. Wir hatten eine Schwingliane die uns ein 14jähriger Mexikaner gezeigt hatte und haben uns damit in die Becken geschwungen. Und der Mexikaner hat uns auch mit Schwimmwestem ausgestattet und wir haben mit ihm zu viert paar Stromschnellen erklommen. Da gibts auch Bilder aber die müssen noch über Umwege zu mir kommen. Vielleicht füg ich die später noch diesem Footprint hinzu.

    Kurz nach 15 Uhr hab ich den Rückweg angetreten und mir noch eine kalte Kokusnuss und eine Cacaofrucht bei einem der Stände geholt.

    Nachdem ich meinen Rucksack wieder hatte ging dann eigentlich das Abendteuer los. Ich wusste ich muss irgendwie nach San Cristobal kommen. Der direkte Weg ist allerdings nicht möglich. Ich muss erst nach Ocasingo und von dort umsteigen in ein nächstes Collectivo nach San Cristobal. Also insgesamt noch 3,5h Fahrt und einmal Collectivo wechseln und ich wusste bei Dunkelheit sollte man auf der Strecke nicht unterwegs sein.

    Mit dem Taxifahrer musste ich erst verhandeln, dass er mich überhaupt zur Hauptstraße fährt. Dort bin ich dann gesessen am Straßenrand. Mitten im mexikansichen Nirgendwo, in einem armen Dorf.

    Das erste Collectivo ist an mir vorbeigefahren weils voll war und da hab ich mir gedacht bitte bitte geht mein Plan auf. Falls das alles klappt, setz ich heut Abend drei Kreuze!❎❎❎

    Dann endlich ein Collectivo nach Ocasingo. Bagpack und ich rein und Abfahrt! Wir sind ab diesem Zeitpunkt wirklich durch sehr arme Gebiete gefahren. Ich glaub das muss ich alles mal in einer Podcastfolge erzählen, weil das zu beschreiben braucht mehr Zeit.

    Auf der Fahrt hab ich ein Gespräch aufgeschnappt von einem Spanier und einem Mexikaner in meinem Alter. Die ganze Fahrt über hab ich mich ihnen unterhalten auf Spanisch und es ist einfach cool^^ Instagramaccounts ausgetauscht und so einigt man sich in Kontakt zu bleiben.

    Dann in Ocasingo hat mich gleich bei der Ankunft der Fahrer vom Collectivo nach San Cristobal eingesammelt und voll besetzt gings dann so um 18 Uhr los in den frühen Abend hinein. Durch das letzte gefährlichere Stück vom Dschungel.

    Ich bin ganz vorne gesessen zwischen dem Fahrer und einem Mexikaner und es war perfekt. Wir sind in den Sonnenuntergang reingefahren und man hat die erste Stunde von der Fahrt immer einen knallroten Himmel über den Bergen des Dschungels gesehen. Wir sind durch die verarmten Gebiete gedüst und ich hab so viele Eindrücke sammeln können über die Fahrt über, über die Menschen die dort leben und vorallem wie sie leben.. Wahnsinn!

    Dann irgendwann wars dunkel und mein mexikansicher Fahrer ist durch die Dörfer und den Dschungel gefahren wie eine Wilder. Übrigens sind überall auf den Straßen Speedbumps und deswegen kann man an keiner Stelle schneller fahren also 80 km/h. Und es sind sooo viele davon da, bei jedem müssen die Autos auf circa 5 km/h runterbremsen.

    Und noch ein Übrigens was mir grad einfällt: Ich hatte den gesamten Tag über kein einziges Mal Netz oder Wifi weil es so im Dschungel war. Ich bin komplett ins Blaue nach San Cristobal gefahren, ohne Unterkunft und ohne irgendeinen Schimmer.

    Dann um 20:30 Uhr bin ich gut und unversehrt in San Cristobal angekommen und die Stadt gefällt mir sofort. Ich hab mir ein Hostel rausgesucht und hab dort direkt zwei neue Schweizer und eine Deutsche kennengelernt. Ich war dann noch schnell einkaufen und hab mir Vollkornspaghetti mit Feta, getrockneten "Tomaten" und grünen Oliven gemacht. Ein wichtiges Essen an einem Tag, an dem man so viel erlebt hat.

    Mit den neuen Bekanntschaften bin ich jetzt noch lang zusammen gesessen und ich hab viel übers Extremtauchen erfahren weil das einer von den Schweizern macht. Er hat mir empfohlen in Kolumbien einen Tauchschein zu machen.

    Ich muss jetzt ins Bett und den Tag verdauen! Es hat alles geklappt und es war sehr geil mal wieder alleine und unabhängig zu reisen ohne 3 weitere Personen im Schlepptau zu haben:)

    Ich niste mich hier länger ein bis zu zu den Dias de los Muertos, was der wichtigste Feiertag der Mexikaner ist und wo sie mit Paraden durch die Stadt ziehen. In James Bond Film Spectre fängt es auch in einer Szene vom Dia de los muertos an;)
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