• Good days

Mein Weg

A 44-day adventure by Good days Read more
  • Cadavedo -> Lluarca

    April 3 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Bei Nebel um 8:30 losgezogen und gleich mal in einem Café zum Frühstück eingekehrt.
    Weiter ging es immernoch mit trübem Wetter, das sich aber schnell in strahlend blauen Himmel gewandelt hat.

    Toll, toll, toll! Heute war ein super Tag. Auf dem Weg bin ich einem Spanier begegnet, der von Madrid nach Santiago gepilgert war und jetzt auf dem weiteren Weg nach Rom ist😳 Im September will er dort sein.
    Das gute an der Sache war, dass er in die entgegengesetzte Richtung läuft und mir einen Geheimtipp für einen Weg entlang der Küste gegeben hat, den er selbst gerade gegangen war.

    Im weiteren bin ich dann wieder auf Marina, Sonny und Tally getroffen.
    Gemeinsam sind wir diesen Küstenweg gelaufen, der uns immer hoch auf die nächste Klippe und wieder runter zum nächsten Strand geführt hat. Mit wahnsinnig schönen Ausblicken und todesmutigen Schwimmern, zutraulichen Eseln und viel Zeit für Pausen …
    Die Strecke war zwar nur 15km aber mit den Höhenmetern doch anstrengend.

    Herberge hier mitten in der schönen Stadt ist ordentlich. Gemeinsam werden wir jetzt noch essen gehen und ich hoffe auf Fisch oder Meeresfrüchte.
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  • Navia -> Ribadeo

    April 4 in Spain ⋅ ☁️ 16 °C

    Der heutige Tag sollte noch sehr lustig aber auch anstrengend werden.
    Zunächst alleine bei schönstem Wetter losgezogen, habe ich unterwegs die Geschwister Nurcan und Sarah getroffen, sowie auch wieder Lina.
    Da der offizielle Weg ein schönes Stück Steilküste mit wunderbarem Strandabschnitt ausgelassen hätte haben wir uns auf Maps einen Küstenweg selbst gesucht.
    Soweit so gut, wenn da auf diesem riesigen Strandabschnitt nicht dieser Fels gewesen wäre, der bis ans Wasser ragt. Es gibt nur 3 Möglichkeiten: Umkehren - kann ich schon mal ausschließen. Über den Felsen klettern, was aber bedeutet die Schuhe wieder an die sandigen und nassen Füße zu packen. Oder Hose raus und durchs gut kniehohe Wasser waten. Oder man macht es wie Nurcan und rutscht aus und setzt sich in voller Montur inklusive Rucksack und daran befestigten Schuhen ins kalte Nass 🙈
    Das war zum weiterlaufen dann doch sehr unangenehm für sie aber nur die harten kommen in den Garten oder eben nach Santiago.
    Die Etappe hat sich dann an diesem Tag noch auf die Rekordlänge von 38 km erstreckt und alle waren sehr müde und erschöpft. Trotzdem ein Tag wie man sich ihn wünscht, den wir mit gemeinsamen Kochen und frühem Bettgehen gekrönt haben.
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  • Lourenza -> Abadin

    April 6 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute bin ich mal für meine Verhältnisse früh losgekommen und in einen mystischen Nebelmorgen hineingelaufen.
    Als mir dann Stan Laurel und Oliver Hardy noch einen „Bon Camino“ wünschen kann eigentlich nichts mehr schief gehen. In einer kleinen Dorfkapelle bekomme ich die persönliche Führung auf deutsch von einem lieben Spanier und finde dabei ein bisschen Ruhe. Nach 10km erreiche ich dann auch mit viel Getrödel aber schönen Bildern im Gepäck Mondoñedo. Ein schönes Städtchen mit wunderschöner Kirche samt Platz und Café das dazu einlädt, den weiteren Weg so lange wie möglich hinauszuzögern. Nicht umsonst, sondern weil danach fast 1000 Höhenmeter auf den motivierten Pilger warten.
    Inzwischen sind auch der Engländer, Tobi und der Peruaner angekommen.
    Bevor es aber wirklich losgeht erfülle ich noch Madita’s „Aufgabe“ den „Net hier“ Sticker zu platzieren. Jetzt raffe ich mich aber wirklich auf und kaum laufe ich ein paar Kilometer weiter … die Schwaben sind halt überall, gelle!?
    So schlimm wie angekündigt wird es dann garnicht und nachdem die ersten 700 m geschafft sind werde ich mit einer phantastischen Aussicht belohnt. Dabei stößt auch Tobi dazu, den Peruaner haben wir verloren. Der weiter Weg zieht sich jetzt viele Kilometer weitgehend eben über den Bergrücken mit toller Landschaft und Aussichten.
    Das erste Bier nach dem Ankommen tut dann aber schon sehr gut.
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  • Abadin -> Vilalba

    April 7 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach üppigem Kuchenfrühstück geht es 8:30 los, wieder in einen Nebeltag hinein. Heute gibt die Landschaft mit ihren uralten Wäldern, Hohlwegen und viel Moos alles um eine noch mysthischere Stimmung zu verbreiten.
    Ansonsten ein schöner Tag mit einfacher Strecke und keinen großen Besonderheiten. Außer vielleicht einem Friedhof, bei dem ich mir nicht sicher war, ob es sich um ein Schloss mit vielen Zinnen oder wirklich eine Ruhestätte handelt. Später habe ich gelesen, dass es hier in Galicien, wo ich inzwischen angekommen bin, noch alten Glauben und Bräuche aus der Besiedelung durch die XXX gibt. Und unter anderem sollen die vielen Kreuze die bösen Geister abhalten.
    Unterwegs treffe ich wieder auf Sarah und Nurcan. Gemeinsam kommen wir füh in dem schönen Städtchen Vilalba an und nutzen die Zeit zum bummeln, Einkaufen und gemeinsamen Kochen und Essen.
    In der Herberge wird es nach und nach immer voller. Ich treffe alle bekannten Gesuchter wieder, aber auch viele neue Leute.
    Eigentlich ganz nett, wenn dadurch nicht die Betten voll ausgelastet wären und sich mein 7er Zimmer mit alten schnarchenden Pilgern füllen würde …
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  • Vilalba -> Baamonde bzw. Parga

    April 8 in Spain ⋅ ☁️ 23 °C

    Nicht nur, dass die Nacht in dem vollen 7er Zimmer von vielfachem Schnarchen erschwert wurde, geht um Punkt 6 das Licht an und 5 von 7 Leuten fangen an, lautstark, ihre Rucksäcke zu packen, Frühstück zu richten und sich zu unterhalten. Da war ein weiterschlafen, nichts zu denken.
    Deshalb bin ich heute schon um 7:30 Uhr, noch vor Sonnenaufgang auf dem Weg.
    Das das ist zwar eigentlich nicht meine Zeit, aber es entstehen ein paar schöne Fotos und ich komme sehr schnell in einen Flow, sowohl beim Gehen als auch beim Nachdenken.
    Beim unterqueren der Autobahn finde ich wieder Graffiti Kunstwerke, wie man sie hier in Spanien in wahnsinnig guter Qualität überall findet.
    Ich erreiche Baalmonde, das eigentliche Etappenziel bereits um 11:30 Uhr. Der Plan ist aber am nächsten Tag die Etappe von über 30 km etwas abzukürzen. Deshalb haben wir im nächsten Ort, Parga, rund 6 km weiter eine Herberge reserviert.
    In dem schönen Café in Balmonde, in dem ich mich niedergelassen habe, treffe ich Bastian, mit dem ich mich eine Weile unterhalte und inzwischen kommen auch Nurcan und Sarah dort an.
    Zusammen gehen wir den Rest des Weges und erreichen den letzten Camino Wegweiser mit einer dreistelligen Kilometerangabe. Kurz darauf dann schon das erste Mal weniger als 100 km. Die Begeisterung und Freude auf dem Bild spiegelt den Moment gut wieder, aber auf der anderen Seite schwingt auch ein Stückchen Wehmut mit.

    In Parga finden wir eine wunderschöne Herberge vor. Beim chillen wir auf der Terrasse, lerne ich einen etwa gleichaltrigen Italiener kennen, der sehr gut Englisch spricht und unterhalte mich mit ihm über Vatersein und das Verhältnis zu Söhnen.
    Schon sehr bewegend, was für Menschen man hier alles kennen lernt.

    Nach einem gemeinsamen Abendessen lassen wir den Tag bis in die Sternenstunden auf der netten Terrasse ausklingen. Bald merke ich den fehlenden Schlaf des Vortages und gehe ins Bett.
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  • Parga -> Sobrado

    April 9 in Spain ⋅ ☁️ 25 °C

    8:30 hat sich als gute Startzeit am Morgen etabliert. Nach einem für spanische Verhältnisse umfangreichen Frühstück in der schnuckligen Herberge ging es wieder los.
    Leider war die heutige Strecke bei strahlendem Wetter zum größten Teil sehr eintönig und meist entlang der Straße.
    Die größten Highlights waren ein schöner Ausblick, ein Frosch und die Rast am Bach bei über 25 Grad.
    Die heutige Unterkunft ist total pilgerauthentisch in einem großen Kloster und tatsächlich auch. In Mönchen betrieben.
    Die alten Gemäuer sind sehr beeindruckend, die Unterkunft aber klostergemäß sehr reduziert - um es mal übertrieben positiv auszudrücken.
    Dennoch waren die Nudeln in der untergehenden Sonne dann doch sehr versöhnlich - danke Sarah fürs Kochen
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  • Sobrado -> Arzúa -> Pedrouzo

    April 10 in Spain ⋅ ⛅ 27 °C

    Um 7:50 Uhr bereits an der Pforte des Klosters. Wer mich aber kennt, weiß, dass eine Dreiviertelstunde Frühstück überhaupt kein Problem ist und so geht es doch kurz nach 8:30 Uhr erst wirklich los.
    Heute meint es die Sonne besonders gut mit uns und wir haben am Nachmittag 28 Grad und so gut wie keinen Schatten auf dem Weg.
    Trotzdem wird es ein toller langer Tag der trotz kurzem Busstück mit 3 km am Ende 35 gegangene Kilometer bringt.

    Heute war das nötig, damit es morgen bis Santiago nurnoch 20km sind und ich nicht zu spät und nicht zu müde ankomme.

    Hier auf den letzten 100km vor Santiago ändert sich alles mit jedem weiteren Kilometer. Zum einen nimmt die Zahl der Pilger auf dem Weg und in den Bars und Cafés rasant zu, zum anderen gibt es eine ganz andere Infrastruktur als bisher. Ganze Dörfer bestehen quasi nur aus Herbergen, Hotels und Gastronomie.

    In unserer vorsichtshalber reservierten Herberge - wir sind auf den letzten 10km wieder zu dritt unterwegs, hat eine ganze Schulklasse eingecheckt. Die machen hier die letzten 100km als Klassenfahrt.
    Sehr lustig die 15 - 16 Jährigen hier zu beobachten und zu wissen, dass gleichzeitig das eigene Töchterchen auf Klassenfahrt in Irland ist.

    Auf dem Weg zum Essen haben wir dann noch einen wunderschönen Regenbogen. 🌈
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  • Pedrouso -> Santiago „ANKOMMEN“

    April 11 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Nacht war ziemlich schlaflos - ob es die Aufregung war? Zum Sonnenaufgang bin ich bereits unterwegs zum Frühstück in eine der dutzenden Bars und Cafés entlang der Hauptstraße, mit mir hunderte andere Pilger.

    Danach geht’s auf die letzten 20km bis Santiago. Eigentlich für mich nur ein Zwischenstopp ist es dann doch sehr emotional als wir zu dritt auf den Platz laufen.

    Nachdem ich mir die Compostela im Pilgerbüro geholt habe, treiben wir uns noch den restlichen Tag in der Stadt herum und genießen das Gefühl mit vielen anderen Pilgern zusammen. Dabei treffe ich das eine oder andere bekannte Gesicht von unterwegs wieder.
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  • Ein halber Tag in Santiago

    April 12 in Spain ⋅ 🌧 15 °C

    Ich bin früh wach und für heute ist nichts geplant, außer später mit dem Bus nach Fisterra zu fahren. Das Wetter ist entsprechend schlecht.

    Ich gehe trotzdem früh in die Stadt nachdem ich das Gepäck in der Herberge untergebracht habe.

    Zum Frühstück treffe ich dann auch noch René wieder, der mit Chris ebenfalls am Vortag ankam, die ich aber auf dem Platz leider nicht getroffen hatte.

    Später besuche ich die Kathedrale und schlendere durch die schönen Gassen, während noch ganz wenige Menschen unterwegs sind. In einer anderen großen Kirche stoße ich ganz zufällig auf die Figuren, die morgen am Palmsonntag bei der Prozession durch die Gassen getragen werden. Am späten Vormittag treffe ich mich wieder mit Sarah und Nurcan . Wir besuchen noch die historischen Markthallen, wo es vom Fleisch über Gemüse und Blumen bis hin zu dem vielfältigen Fischangebot fast alles gibt.

    Nun werden sich unsere Wege trennen, weil die beiden weiter Richtung Portugal mit dem Zug fahren und dann nach Porto weiter laufen wollen, bevor sie ab dort nach Hause fliegen.
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  • Die andere Tageshälfte in Finisterre

    April 12 in Spain ⋅ 🌧 15 °C

    Am Nachmittag bei wirklich frustrierendem Wetter steige ich in den Bus nach Finisterre. Das Ende der Welt sollte man ja trotz sch… Wetter gesehen haben.

    Die Busfahrt ist quasi wie Achterbahn fahren. Nach einer Stunde erklärt der Fahrer, dass wir 5 Minuten Pause machen. Wir wären sonst zu früh an den Haltestellen 😆 Eine stunde später das selbe aber 10 Minuten 😱

    Angekommen erst mal das gebuchte Hotelzimmer bezogen - sehr ordentlich und das beste ist, im Hotel ist ein Masseur! Gleich mal für morgen einen Termin gebucht.

    Trotz des miesen Wetters kann ich nicht still sitzen und laufe noch am Abend ein paar Kilometer zum Leuchtturm.
    Danach schmecken die Muscheln um so besser!
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  • Finisterre 2.0

    April 13 in Spain ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach einer erholsamen Nacht im wunderbaren Hotelbett ohne schnarchende Pilger im Zimmer wurde ich erst mal von einem „richtigen“ Frühstück überrascht. Danach habe ich mich vertrauensvoll in die (Zauber-)Hände von Marko, dem Masseur im Hotel begeben 🥵🤪🥰
    Zärtlich war das nicht, aber dass man mit einer einzigen Massage so die Muskeln lockern kann ist schon phantastisch - danke Marko!

    Weiter in den Tag gechillt kommt Lina mit ein paar anderen Pilgern gegen 13:00 zu Fuß an und wir gehen direkt weiter gemeinsam an das Kap.
    Und dann trennen sich unsere Wege auch schon wieder - jetzt endgültig. Mein Bus zurück nach Santiago fährt 16:45

    Aber es wäre ja nicht der Camino, wenn ich im Bus nicht eine Pilgerin kennen lernen würde, Tania aus Luxemburg, die ich ganz zufällig beim Abendessen im Restaurant wieder treffe.
    Beim weiteren Streifen durch die vollen Gassen und Bars stoßen wir auch noch auf Live Musik und lassen uns dort nieder.
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  • Mit dem Bus zurück nach Bilbao

    April 14 in Spain ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Bus ist 10 Minuten vor Abfahrt da, genug Zeit um 52 Menschen samt Gepäck zu verstauen. Lustig dabei ist, dass der Bus 52 nummerierte Sitze hat und ich die Platznummer 54 auf dem Ticket stehen habe - hä? 🤪 Aber es bleibt genau 1 Platz für mich frei. Keine Ahnung wie die Spanier das machen, aber es klappt immer alles irgendwie.
    Pünktlich um 16:45 geht es los. Die Fahrt dauert über 10 Stunden und an schlafen ist kaum zu denken, wegen der fehlenden Beinfreiheit
    Unterwegs sehe ich auf der Camino App dass wir ganz oft genau dort fahren, wo ich zuvor gelaufen war. Unter anderem die Flußüberquerung über die Autobahnbrücke in Ribadeo.
    Und wieder auf die Minute stehen wir um 4:30 am unterirdischen Busterminal in Bilbao, nur 5 Minuten vom Jakobsweg entfernt 😴
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  • Verkehrter Neustart in Bilbao

    April 15 in Spain ⋅ 🌧 10 °C

    Mein Plan ist ja, die am Anfang weggelassenen rund 200km von Irun an der französischen Grenze bis Bilbao noch nachzuholen. Da ich aber von Irun besser nach Hause komme eben in der verkehrten Richtung.
    Bei meinem ersten Mal in Bilbau war alles voller Menschen, laut und quirlig. Jetzt um diese Zeit ist es gespenstisch. Ich treffe in den Gassen mehr Katzen als Menschen. Kaum ein Auto ist unterwegs und dazu 8 Grad und Regen - da bekommt man schon Lust zum Wander 😆
    Der Weg führt an der Kathedrale vorbei, die mir eher wie eine Horrorfilmkulisse vorkommt. Danach geht es endlos 370 Höhenmeter aufwärts über Treppen und steile Gassen. Belohnt werde ich mit einem phänomenalen Ausblick. Auf der einen Seite die Stadt, auf der anderen der Flughafen.
    Leider kommt dann ein Waldstück in dem ich mich 2 mal verlaufe und mit dem Ohr an einem Ast hängen bleibe ( aua😤) weil man in der Dunkelheit die Hand vor Augen nicht sieht.

    Als ich endlich zum Frühstück einkehre ist es noch nicht mal 8:00 und ich habe schon 12km auf dem Tracker 💪🏻
    Wie wichtig ein gutes Frühstück ist, sieht man daran, dass der Regen inzwischen aufgehört hat.
    Der Weg ist zwar vom vielen Regen teils schwierig und sehr matschig und es geht ständig aufwärts aber traumhaft schön. Eukalyptuswälder die vom Regen duften, verwunschene wilde moosige Bäume und wieder wahnsinnige Ausblicke.
    Entsprechend läuft es auch gut. Als ich nach über 35km in der geplanten Stadt ankomme, muss ich feststellen, dass es mit Unterkünften mau ausschaut. Also bin ich gezwungen weiter zu laufen. Am Ende des Tages stehen 45km auf der Uhr und ich bin völlig erschöpft. Aber wie würde der Mortimer sagen: „Hab ich ein Glück …“
    In der Herberge ist eine sehr lustige Truppe beinander und wir haben viel Spaß beim Multikulti-Abendessen: Spanien, Italien, USA, Irland, Frankreich und Deutschland sind vertreten
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  • Erkenntnis

    April 16 in Spain ⋅ ☀️ 11 °C

    Hier zu sein ist anders als in den Urlaub zu fahren und am Meer oder am Pool zu liegen. Hier haben sich in den letzten Wochen viele neue Perspektiven und Ideen gezeigt. Aber die wichtigste Erkenntnis ist sicherlich, dass eine bedingungslose Gemeinschaft möglich ist.
    Ich habe erlebt, dass es nicht toll ist, 45 km geschafft zu haben, sondern auf dem Weg zu sein. Dass es nicht schwach ist, sein Gepäck transportieren zu lassen und nicht darauf ankommt, einige Wochen oder sogar ein Jahr oder nur einige Tage hier zu sein. Es ist egal mit welchem Equipment du hier gehst, welche Sprache du sprichst und welcher Gott dich dabei begleitet. Es fragt dich hier keiner was dein Ziel ist, weil es schon reicht auf deinem Weg zu sein.
    Was ich erlebt habe, ist bedingungslos. Wenn du es brauchst, nimmst du an und wenn du kannst gibst du. Oft musste ich nicht mal fragen, sondern es ruft dir jemand zu, dass du falsch abgebogen bist. Oder hält an und sagt dir, dass es einen schöneren Weg gibt.

    Alles das ist auf dem Weg des Lebens jedes einzelnen genauso möglich und die Welt wäre ein besserer Ort wenn wir alle das im Alltag so leben würden.

    Wenn vielleicht 500.000 Pilger dieses Jahr hier gehen werden, wird es 500.001 Gründe gebe losgegangen zu sein. Aber ich wünsche jedem, das so zu erleben. Und mir wünsche ich, möglichst viel davon mir im Alltag zu bewahren.
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  • Mendata -> Markina

    April 16 in Spain ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach dem Marathon von gestern ist heute eine sehr flache und kurze Strecke geplant. Ich lerne das Baskenland wirklich zu lieben. Es gibt nicht das große Highlight, sonder die Landschaft und die Menschen sind einfach phantastisch.

    Nachdem ich den ganzen Tag rumgetrödelt habe bin ich erst 15:45 in der geplanten Herberge. Leider ist hier im ehemaligen Kloster viel Andrang. Die Osterwoche macht sich jetzt bemerkbar. Ich stehe in der Schlange und nach einer Dreiviertel Stunde bekomme ich das letzte Zimmer. Alle anderen vor und nach mir waren zu zweit oder mehr unterwegs und es gab nur noch das eine Bett. Glück gehabt - alleine sein kann manchmal ganz cool sein - manchmal aber auch nicht …
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  • Markina -> Deba

    April 17 in Spain ⋅ ☁️ 14 °C

    Nochmals ein wunderbarer Tag durchs Baskenland. Auch wenn die Bilder sich wiederholen - es ist halt so überwältigend schön 🥰
    Die Wolken haben zwar ständig mehr oder weniger dramatisch mit Regnen gedroht, aber es blieb trocken 🙏
    Bei der Mittagspause in einer kleinen Bar an Weg wurde mir bewusst, welchen Stellenwert deutsches Bier hier offensichtlich hat, wenn es mit Whiskey und Cognac in der Reihe steht. Gegeben hat’s dann trotzdem nur Estrella vom Fass 🙈
    Auf dem weiteren Weg wurde ich dann von einer Sperrung des Weges mit Flatterband von der Policia überrascht. Trotzdem drüber gestiegen mit dem Gedanken „wo ein Pilger ist, ist auch ein Weg“. Von wegen. Auf den Video sieht man die Stelle des Erdrutsches, der ein Weiterkommen definitiv unmöglich machte.
    Mit Hilfe von Maps und einem kleinen Umweg hat’s dann doch zum Ziel geführt.
    In der eigentlichen Camino Richtung ist das alles mit Umleitungen ausgeschildert wie ich später erfahren habe - selber schuld wenn man falschrum läuft… 😤
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  • Deba -> Getaria

    April 18 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Früh um 8:00 nach dem Frühstück geht’s los. War einfach bald wach, was aber auch gut war …
    Wieder eine sehr kurze Strecke mit 17km führt mich entlang der Küste mit unbeschreiblichen Ausblicken.
    Ich musste so oft anhalten um zu schauen und Fotos zu machen, dass ich so langsam wie nie zuvor unterwegs war. Vielleicht aber auch weil es jetzt schon sehr nach Richtung Osten und Deutschland geht.
    Heute früh unterwegs gewesen zu sein war in mehrfacher Hinsicht schlau
    1. Es wurde heute 24 Grad warm
    2. Ich konnte mit viel Zeit in dieser tollen Umgebung lassen
    3. Deba hat nen tollen Strand …

    Später war ich noch in der Kirche und habe kaum meinen Augen getraut. Da gibt es 2 Eingänge auf 2 Ebenen wegen den steilen Hang an dem die Kirche steht. Unten kommt man rein und der Boden steigt Richtung Altar an. Oben geht man direkt waagerecht auf die Empore. Die Basken - das ist schon toll wie die sich hier mit allen Gegebenheiten arrangieren.
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  • Deba -> San Sebastian - Startpunkt

    April 19 in Spain ⋅ ☁️ 12 °C

    Leider, leider hat es mir meine zweitletzte Etappe auf dieser wundervollen Tour völlig verregnet.
    Ich bin schon bei Regen um 8 Uhr in die erste Bar zum Frühstück und so ging es dann auch weiter. Im Laufe des Tages wurde es zwar nach und nach etwas besser, hat aber immer wieder angefangen.
    So kam wenigstens mein Regencape, das ich mir am Anfang gekauft hatte nochmal intensiv zum Einsatz

    Auf dem letzten Bild sieht man übrigens den Startpunkt des Camino in San Sebastian, ab dem ich eigentlich geplant hatte loszugehen.

    Und ja, ich kann bestätigen, auch bei Regen ist San Sebastian eine wunderschöne Stadt. Etwas dekadent - fast wie Nizza für Arme 😂

    Nachdem das Regenwandern aber sehr angestrengt hat, habe ich mich erstmal ein bisschen ausgeruht und bin dann Einkaufen und Wäsche machen gegangen. Soviel habe ich also noch nicht gesehen.
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    Trip end
    April 25, 2025