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  • Dag 2–3

    Shimla -> Reckong Peo (@2300m)

    20. september 2023, Indien ⋅ ⛅ 10 °C

    Heute Abend geht's von Shimla weiter in den kleinen, 2400 Einwohnern zählenden Ort Reckong Peo - es wird beschaulicher 😉. Der knapp 2300 m hoch liegende Ort, ist das kommerzielle und administrative Zentrum des Kinnaur-Distrikts. Höhenmeter werden am Ende der 260 km kaum gewonnen, jedoch geht es während der langen Nachtfahrt 2000 m runter und wieder hoch!
    Die Route führt über die alte, berühmt berüchtigte Handelsstraße "Hindustan-Tibet Road". Die Straße ist nach verschiedenen Erdrutschen durch den starken Monsunregen wieder offen und es fahren die ersten lokalen Busse in Richtung Peo.
    Am neuen Bushof von Shimla, dem "ISBT Tutikandi", gibt's das Ticket für 560 INR direkt am Schalter - den ich nur mit Mühe und nach unzähliger Fragerei ausfindig machen kann. Leider fährt in diesen unruhigen Zeiten wieder nur ein "ordinary" Bus mit 5 Plätzen pro Reihe - Luxus sieht anders aus. Viele Busse fahren im Augenblick nicht, wegen den vielen Erdrutschen durch die starke Regenfälle. Der Monsun schlägt in diesem Jahr hier richtig zu.
    Pünktlich fährt der Bus um 18:10 Uhr proppe voll los. Ich habe einen Fensterplatz in einem 3-Reiher-Sitz und fühle mich wie eine Sardine in der Dose zwischen Fenster und Nachbar. Zum Glück steigen aber während der Fahrt immer wieder Gäste aus, so dass der Bus leerer wird.
    Nach 4 Stunden gibt's den ersten Stopp in einer Dhaba - eine Art Frittenbude 😄.
    Nach ca. 7 h steigt in Rampur wieder eine ganze Meute Inder ein. Mittlerweile ist es 1 Uhr - wo wollen die alle hin? Der Bus ist wieder voll und ich leicht eingequetscht.
    Um 2 Uhr ist dann 6 km vor Nigulsari Schluß mit der Weiterfahrt. Die Polizei stoppt den Verkehr - dort kam es vor 10 Tagen zu einem heftigen Erdrutsch, der mehrere 100 m Straße unter sich begraben hat. Die Durchfahrt ist im Augenblick nachts verboten, da die Gefahr von herabstürzenden Steinen (shooting stones) zu groß ist
    D.h. Übernachten im Bus auf engstem Raum. Da kommt bei allen Begeisterung auf.
    Kurz nach 5 Uhr geht es dann endlich weiter, jedoch nicht lange. Unser Busfahrer ist so schlau, die noch stehenden Lkw einfach zu überholen. Das rächt sich natürlich, da irgendwann Gegenverkehr aufkommt. Rückwärts geht's dann in einem Rückfahrmanöver in die nächste Ausweichstelle und schrammt gegen einen Kieshaufen 🫣.
    Irgendwann rollt der Verkehr wieder bis Nigulsari, dann ist wieder warten angesagt. Die Straße ist im Augenblick nur einspurig zu befahren. Dabei hat immer nur eine Richtung freie Fahrt. Wir müssen für 2 h wieder Pause machen - wenigstens ist es hell und man kann raus und die Berge genießen.
    Der nächste Abschnitt nach Peo ist echt spektakulär - die Straße führt hoch über dem Fluss ohne viel Absicherung am Berg entlang. Auf jeden Fall sehenswert. Fotos gibt's keine, da der Fahrer in einem Höllentempo gefahren ist und die Straßen in einem sub-optimalen Zustand ist. Während der Weiterfahrt in Richtung Reckong Peo füllt sich der Bus nach und nach bis unters Dach - an der Straße stehen immer wieder kleine Menschentrauben, die mit wollen. Kurz vor 12 Uhr erreichen wir - ziemlich geschafft - Reckong Peo.

    Was für eine Fahrt!

    Nach 18 Stunden hat der Bus die Distanz von knapp 260 km und ordentlich Höhenmeter hinter sich gebracht und das auf 2300 m hochgelegene Reckong Peo erreicht. Veranschlagt waren vom Busbetreiber HRTC 10 Stunden.
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