• Nangma Valley Trek I

    September 20 in Pakistan ⋅ ☀️ 4 °C

    Heute ist wieder sehr frühes Aufstehen angesagt. Um 5:30 Uhr holt mich ein Motorrad-Taxi ab, um mich von Khaplu in das 30 km entfernte Kanday zu fahren. Von dort startet der Trek ins Nangma Valley. Die meisten machen ihn in 2 - 3 Tagen und übernachten im Zelt. Ich nehme mir für die insgesamt ca. 20 km und 2200 Höhenmeter nur einen Tag Zeit.

    Die Fahrt auf dem Motorrad um diese Zeit ist schon frisch als Sozius. Jacke und Mütze sind gefragt. Dafür ist die Landschaft bei aufgehender Sonne ein Traum.
    Nachdem wir Khaplu verlassen haben, überqueren wir den Fluss Shyok und fahren das Hushe-Tal hoch. Der Fluss Hushe mündet hier direkt in den Syok.
    Nicht weit davon sind die "Haldi Cones" zu sehen, spitze Granitgipfel, die bis 5500 m in die Höhe ragen. Die aufgehenden Sonne setzt die Szenerie perfekt ins Licht.
    Die Straßen sind zum Teil sehr schwierig zu fahren. Man könnte sie auch als Wanderwege bezeichneten 🫣. Als Sozius muß ich mich gut festhalten, damit ich bei den Schlaglöchern nicht herunterfalle. Einmal ist die Straße einfach zu steil und unwegsam, dass ich absteigen muss, damit das Moped den Berg überhaupt hochkommt.
    Auf halbem Weg öffnet sich das Hushe-Tal vor uns und wir erblicken den schneebedeckten Masherbrum (K1) mit seinen 7821 m in seiner vollen Pracht - sehr, sehr schön (kommt auf dem Bild nicht annähernd an die Realität heran).
    Wir durchfahren noch zwei oder drei sehr armselig wirkende Dörfer, dann sind wir nach 1h 45 min am Ortseingang von Kanday.
    Dort empfängt uns die Nangma-Tal-Mafia. Es wird eine Gebühr von 1500 PKR fällig. Ein Guide kostet 5000 PKR pro Tag, wobei der nicht obligatorisch ist.
    Ich verneine den Guide und von der Gebühr ist dann keine Rede mehr. Zwei nette Teenager bringen mich noch zum Startpunkt des Treks und geben mir noch einen einheimischem Hirten an die Hand, der zufälligen auch ins Nangma-Tal will. Passt doch!
    Zuerst muss der Hushe über eine bruchfälligen Brücke überquert werden. Geländer gibt es natürlich keine. Total überbewertet!
    Dann geht's nur noch bergauf. Nach ca. 1 km verlässt mich der Hirte und meint, ich soll mich immer rechts halten, denn die vierte Brücke ist von der letzten Flut, vor ein paar Monaten, weggerissen worden. Das gestaltet sich aber nicht so einfach, da es immer wieder Wegkreuzung gibt, so dass nicht klar ist, wohin man gehen soll. Es kommt wie kommen musste, ich wähle den falschen Weg und ende vor dem Nichts. Vor mir geht es tief runter, der Weg ist weg!
    Nach langem Überlegen entscheide ich mich für den Rückzug und gebe auf. Keine Chance, da rüber zu kommen.
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