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- Day 81–82
- August 23, 2024 - August 24, 2024
- 1 night
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 3,716 m
PeruChilán9°35’47” S 77°31’55” W
Wilcacocha 3680m & Fuego 🤯

Nachdem wir also am Tag davor problemlos auf 3400m waren ging es am heutigen Tag auf 3680m - zur Laguna Wilcacocha.
Der Wecker klingelte früh, sodass wir noch frühstücken konnten und dann ab zum Collectivo. Die Fahrt dauerte gute 20 Minuten und dann waren wir an der Brücke die den Startpunkt der Wanderung markiert.
Lisa hatte am Tag zuvor sich einen neuen Rucksack gekauft, da ihr geliebter Gymshark Rucksack kein Wanderrucksack mit Hüftgurt ist und das bei Tageswanderungen doch etwas unbequem sein kann. Also wanderten wir mit dem neuen Rucksack, gepackt mit Wasser und natürlich klassisch „German Vesper“ los.
Der Weg wurde sehr schnell sehr steil. Dabei merkten wir dann doch, dass die Höhe einem zu schaffen machen kann. Je höher wir kamen desto langsamer wurden wir 🐌 aber egal, wir hatten ja Zeit.
Nach ca. einer Stunde erreichten wir eine kleine weitläufige Siedlung in der gefühlt mehr Esel und Kühe unterwegs waren als Menschen 🤷🏻♂️ hinter der Siedlung ging der Weg etwas entspannter bergauf, bis zu den letzten ca. 30 Minuten - die haben sich gezogen und wollten nicht aufhören.
Aber die Anstrengung war es allemal wert. Bei jedem Blick über die Schulter wurde das Bergpanorama größer und größer. Nach guten zwei Stunden war es dann soweit, wir waren an der Laguna Wilcacocha angekommen. Der Anblick um ehrlich zu sein, bescheiden 🫠😂
Ein relativ unspektakulärer kleiner Tümpel mit ein paar Vögeln.
Da es uns oben doch ganz gut ging und die Aussicht mehr oder weniger zufriedenstellend war beschlossen wir noch ein Stück weiter zur zweiten Lagune zu laufen.
Eine halbe Stunde später waren wir auch dort angekommen und joa.. klassischer Griff ins Klo 😂 die Lagune war noch unanschaulicher als die vorherige, also gingen wir wieder zurück zur Laguna Wilcacocha um dort unser „German Vesper“ zu genießen 😍
Der Ausblick war, abgesehen von der Lagune, atemberaubend 😍
Nachdem wir gevespert hatten machten wir noch ein paar Bilder und trafen noch drei Schweizer mit denen wir uns kurz unterhielten.
Dann ging es wieder an den Abstieg und der sollte es in sich haben.
Das steile Stück am Anfang war in Ordnung, vorbei an der Bergsiedlung ebenfalls easy. Dann gingen wir einen anderen Weg hinunter, wo wir an ein paar Baumfällarbeiten vorbeikamen. Danach wurde der Weg etwas steiler über Geröll und vorbei an einzelnen Berghäusern.
Und ab jetzt wurde es interessant. Auf einmal sahen wir ein paar abgebrannte Grasflächen, die aber irgendwie immer noch ein wenig loderten 🧐 ohne große Gedanken gingen wir weiter. Ein paar Meter weiter sahen wir dann ein kleines Stückchen Wald kokeln mit extrem viel Rauch. Manu meinte noch das schaue aus, als ob hier Waldrodung betrieben wird. Wobei Lisa schon widersprach und meinte, dass das eher unkontrolliert aussieht.
Wir gingen weiter. Weiter vorbei an Stellen, die immer noch loderten und brannten. Uns wurde immer mulmiger…
Als wir den Hauptwanderweg erreichten - der einzige wohlgemerkt der herab vom Berg führte (abgesehen von einer Straße, die aber oben im Dorf ganz anders lang fuhr) blieben wir wie erstarrt stehen.
Bestimmt kennt ihr alle das Geräusch, wenn man mit einem Blasebalg ein Feuer anfächert. Und genau das passierte nun genau vor uns.
Eine riesige Rauchwand, knisternd und immer näher kommend rollte auf uns zu.
Man konnte buchstäblich im Sekundentakt sehen, wie der Waldbrand sich näherte. Erst standen wir wie angewurzelt da und wussten nicht was tun. Die Straße wieder hochzulaufen würde funktionieren, aber erstens wäre das erneut seeeeehr anstrengend und zweitens wussten wir nicht, wie schnell uns der Brand einholen würde 🤯
Manu ging ein Stück die Straße hinunter um zu schauen wie die Chancen stehen dort vorbei zu kommen. Unser Glück war, dass der Brand auf der „richtigen“ Seite war, sodass es nur eine Option gab: Irgendwas vor den Mund halten um so wenig als möglich Rauch einzuatmen. Dann kurz abwarten bis der Wind abflacht und die Beine in die Hand und ab die Straße hinunter. Die Diastanz war überschaubar - vielleicht 50 Meter.
Wir rannten los - beide mit T-Shirts vor dem Mund. Und erreichten das Ende des Weges wo keine Bäume mehr waren.
In dem Moment als wir dort ankamen, blies der Wind erneut heftig, wir drehten uns um und dort wo wir vor fünf Sekunden noch waren schlug eine riesige Flamme über den Weg 😱
Wir hatten auf jeden Fall nicht nur einen Schutzengel in diesem Moment 🙏
10 Minuten später waren wir an der Straße angekommen und nahmen den nächsten Bus zurück nach Huaraz. Somit war dieser ereignisreiche Tag vorbei und wir wohlbehalten in unserem Bett.
Die Ironie des Schicksals: Lisas Rucksack den sie neu gekauft hatte heißt Fuego, was auf deutsch übersetzt nichts anderes bedeutet als Feuer. Wenn dieser Rucksack mal nicht richtig eingeweiht wurde 😮💨Read more
TravelerOMG…. 😶😶. Das hat mir beim Anschauen des Videos einen Schrecken eingejagt 😔😔😔 zum Glück geht’s euch gut 🤗