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  • Day 103

    San Pedro de Atacama - Hallo Wüste!

    February 17, 2019 in Chile

    So ganz einfach macht es uns San Pedro auch diesesmal nicht! 14 Stunden soll die Fahrt mit dem Bus von Uyuni hierher dauern🙈 Das möchten wir uns nicht antun. So entscheiden wir uns für den etwas teureren dafür direkteren Weg und buchen zwei Plätze in einem Jeep, der Touris nach San Pedro zurückbringt, die die Uyuni Tour von dort aus machten und nun zurückfahren. Dies bedingt jedoch erneut eine Übernachtung in villa mar, dafür viel weniger Fahrzeit und Essen inklusive:-). Die Fahrt beginnt ganz gut, bis jedoch nach etwa 2 Stunden das Licht den Geist aufgibt. Es ist langsam dunkel und wir haben erst etwa die Hälfte hinter uns. Das kann ja heiter werden. Zudem regnet es auch noch. Wir sehen schwarz als der Fahrer aussteigt, die Motorhaube öffnet und sich als Mechaniker versucht. Doch wenig später ist das Problem tatsächlich gelöst und die Fahrt kann mit Licht weitergehen. Am nächsten Morgen fahren wir bereits um 4h30 los, um die Grenze zu einer guten Zeit zu erreichen, schliesslich öffnen die ein bisschen wie sie wollen. Die Fahrt ist wunderschön, die Landschaft schneeweiss und der Sonnenaufgang zwischen den weissen Bergen lädt einem zu frühmorgendlichen Tagträumen ein.
    Nachdem an der Grenze umgerechnet zwei Franken für den Ausreisestempel entrichtet wurden und die schikanierende Einreisebehörde in Chile uns reingelassen haben, kommen wir wenig später endlich im lang ersehnten San Pedro der Atacama an, das Tor zur Wüste.

    Die Regenfälle in den letzten Wochen haben grossen Schaden angerichtet. Häuser sind eingestürzt, Strassen unpassierbar und 6 Menschenleben fielen dem Unwetter zum Opfer. Aus diesem Grund sind bei unserer Ankunft erst zwei Touren offen, doch fast täglich öffnen weitere und so können wir doch noch aus dem vollen schöpfen. Zudem meint es die Sonne mehr als gut mit uns und wir haben Top Wetter mit 20-35 Grad, kaum Wolken und keinem einzigen Regentropfen.
    Die Hauptstrasse in diesem Wüstendorf ist voller Agenturen, die alle etwa die gleichen Touren im Angebot haben. Wir haben uns auf folgende begeben:

    *Geysires El Tatio*
    Die drittbekanntesten Geysire der Welt befinden sich 90 Kilometer von San Pedro entfernt. Nichts für Langschläfer! Morgens um 5 beginnt die Tour, da der Dampf der Fontänen frühmorgens am besten zu sehen ist. Eindrücklich, wie sie überall in die Höhe ragen. Minus 2 Grad kalt sei es. Zum Glück bin ich für die kalten Temperaturen ausgerüstet und ziehe fast alle warmen Kleider an, die ich habe. Nun gibt es hier ebenfalls warmes Thermalwasser. Zäck zäck und Dani ist im Wasser. Bei mir braucht es ein bisschen mehr Überwindung, alle meine Schichten auszuziehen. Aber man kommt wohl nie wieder hierher also möchte man sich ja nichts entgehen lassen. Als ich schon halbwegs umgezogen war ruft mir Dani zu, dass es vielleicht ein bisschen kalt sei für mich. Ja toll! Janu jetzt gibt es kein Rückzieher mehr, nichts wie rein. Und tatsächlich, wie ein heisses Bad, dass schon seit zwei Stunden ausgekühlt ist. Immer wieder kommen sehr heisse Quellen, die wir zu ergattern versuchen doch lang halten es wir hier drin nicht aus. Anschliessend besuchen wir ein ausgestorbenes Städtchen, wo man einen Lama Spiess degustieren kann.

    *Tour astronomico*
    Endlich stehen die Sterne wortwörtlich gut am Himmel für eine Sterneguck-Tour. Schon lange habe ich darauf gewartet und dass es genau am 14. Februar so weit ist, ist doch umso romantischer.
    Die Tour war nun drei Wochen nicht im Angebot, wegen zu vielen Wolken und seit gestern nun wieder möglich. Um 22h45 fahren wir für etwa 15 Minuten raus aus dem Städtchen bis wir einen dunkeln Ort finden. Bereits fünf Teleskope sind aufgebaut für unsere Gruppe, bestehend aus etwa 20 Tourteilnehmer. Doch nun geht es nur noch abwärts. Der etwa 40 minütige eintönige Monolog über die Sterne erinnert an eine langweilige Schulstunde wo man sich konzentrieren muss, nicht einzuschlafen. Durch die Blicke durch das Teleskop sind die Sterne immer noch nur Punkte, nur etwas Grössere. Planeten sind keine zu sehen, da der Mond zu hell leuchtet und auch ein Foto mit den Sternen (was eigentlich bei all diesen Touren inklusive ist) ist deshalb sinnlos. Einzig der Mond durch das Teleskop anzuschauen ist cool, da man die Oberfläche zu Gesicht bekommt. Zum Glück bleibt diese Tour aber die einzige Enttäuschung währen unseres Aufenthalts.

    *Valle de la Luna / Mondtal*
    Es gibt verschiedene Theorien, wie das Mondtal zu seinem Namen kam. Meine bevorzugte ist, dass es hier etwas aussieht wie auf dem Mond. Durch die Regenfälle in den letzten Wochen hat sich Salz an der Oberfläche festgesetzt, was das ganze umso atemberaubender macht.

    *Laguna Cejar*
    San pedro meinte es gut mit uns in den letzten Tagen. Noch auf der valle de la luna Tour erfahren wir, dass die Laguna cejar nun ebenfalls wieder offen ist. Da das nette münchner Pärchen, das wir auf der valle de la luna Tour getroffen haben, die Tour auch gebucht hat, sprinten wir sofort ins Büro und erledigen die Formalitäten für die Tour am nächsten Nachmittag.
    Der erste Stopp mit Badespass in der besagten Lagune war die Tour schon wert. Baden wie im toten Meer mit 40% Salzgehalt, fast menschenleer und mit einem wunderschönen Andenpanorama. Ein Traum. Nach 30min müssen wir, wegen den vielen Mineralien im Wasser, wieder raus und duschen. Weiter geht es mit einer Lagune in der sich Mikroorganismen, die für unsere Ozonschicht verantwortlich sind, befinden. Nach einer Disskussion über die Entstehung des Menschen und nicht wirklich interessanter Umgebung gibt es Zvieri. Pisco Sour für die Meisten, für mich (Dani) Wein und Snacks. Eine zweite Weinflasche wird geöffnet die wir nun zu fünft trinken. Im angetrunkenen Zustand geht es weiter zu den Ojos del Mar (Meeresaugen). Zwei kreisförmige Löcher voll mit Wasser mitten in der Wüste. Mit einem Kopfsprung geht das etwas kühlere Badevergnügen weiter. Die jolenden Brasilianer in unserer Gruppe sind nun ein wenig abgekühlt und so endet die Tour mit einem Grinsen im Gesicht.

    *Sandboarden im valle de la muerte*
    Noch bevor die Tour beginnt, wird uns eine Überraschung angekündet! Da die Strasse im Todestal drin noch nicht wieder komplett offen ist, erwartet uns einen Kilometer Fussmarsch hin und zurück zu den Dünen. Klingt easy aber mit Snowboard (ja die Bretter sind die gleichen wie im Schnee), Snowboardschuhen, Helm, Rucksack ist das doch wieder einmal eine eher sportliche Abwechslung.
    An den Dünen angekommen wird ein Sessel- oder Bügellift schmerzlich vermisst, so geht es die
    140m jedesmal zu Fuss hoch. Doch die atemberaubende Landschaft und die Fahrt herunter entschädigen - es ist absolut geil! Die unerfahrenen in unserer Gruppe halten zuerst Unterricht, Dani, ich und noch drei weitere geübte Snowboarder können gleich loslegen. Mir gelingen sogar Kurven, Dani rast steckengerade runter wie ein Profi. Ein Heidenspass. Nach etwa 7 mal rauf und runter gehen dir Kräfte langsam aus und wir machen uns ready für den Fussmarsch zurück.
    Da es nicht sehr weit ist zurück ins Dorf, spazieren Dani und ich zurück. Nur finden wir die Brücke über den Fluss nicht, vermutlich hat sie der Regen zerstört. So heisst es Schuhe aus und hoffen, dass es nicht zu tief ist:-)

    *Mueso del Meteorito*
    Hier in der Wüste wurden schon einige Meteoriten gefunden. Nicht dass hier mehr geben würde als sonst irgendwo aber sie sind halt einfacher zu finden. Wie unterscheidet man nun einen Meteorit von einem Erdstein? Am besten hilft ein Magnet weiter, denn die meisten Meteoriten sind magnetisch. Natürlich gibt es auch Ausnahmen aber das wäre nun zu komplex.
    Cool ist, dass wir mehrere echte Meteoriten anfassen dürfen.

    Somit verabschieden wir uns von der Wüste und von Chile und fahren diesmal mit dem Bus zurück nach Uyuni, Bolivien. Unsere zwei Fahrer stecken wir in die Kategorie "Spassdis". Die Wartezeit beim Grenzübergang wird mit einem Bier überbrückt, ob das wohl der Grund ist, dass der Bus abfährt bevor alle Gäste wieder drin sind? Ein aufmerksamer Passagier weist die Fahrer daraufhin, dass wohl noch zwei fehlen. Aus den zwei wurden dann etwa 10 und zum Glück kommen wir heil in Uyuni an - diesmal ein Zwischenstopp - um am nächsten Morgen nach Potosi zu gelangen, die Statt mit dem reichen Berg.
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