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  • Day 158

    Latacunga-Saquisili-Isinlivi-Quilotoa

    April 13, 2019 in Ecuador ⋅ ⛅ 13 °C

    Jetzt liest den Titel nochmals uns stellt euch die Herausforderung vor, ständig nach den Busverbindungen in diese Städte zu fragen (und dies etwa ein Dutzend Mal, um alle verschiedenen Versionen der Abfahrtszeiten zu kennen)!
    Aber zuerst von Anfang. Unser Bus bringt uns von Baños direkt bis fast nach Latacunga. Fast bedeutet, dass er uns irgendwo auf der Autobahn unweit der Stadt rauslässt. Wir werden freudig von Taxifahrern und Süssigkeitenverkäufer erwartet und wenig später kommen wir sicher im Hostel an.
    Am folgenden Morgen besuchen wir die erste zungenbrechende Ortschaft, Saquisili, die bekannt ist für ihren lebendigen Donnerstagsmarket. Früchte, Gemüse, Souvenirs, Second Hand Kleider, Körbe, Hühner.. die Auswahl ist immens. Auf dem Abstecher zum Tiermarkt finden wir zudem Schweine, Lamas, Kühe, Schafe und Hühner vor. Leider ist dieser schon fast vorbei und nur noch ein paar wenige, nicht verkaufte Tiere bleiben übrig.
    Um 11h, 11h30, 12h, 12h45 geht der einzige (vielleicht gehen auch zwei) Bus nach Isinlivi, unser nächstes Ziel. Jede Person, die wir fragen, weiss wann der Bus fährt. Nur stimmen die Zeiten leider nicht überein. Immerhin stimmen die Wegbeschreibungen zum Standort des Buses überein. So finden wir schlussendlich den richtigen Bus mit dem Chauffeur, welcher uns die Abfahrtszeit für 12 Uhr bestätigt. Mit uns im Bus sind noch ein paar andere Touris sowie ein Schwein, welches im Frachtraum mitfahren darf. Es hatte das Glück (oder Pech?) am Tiermarkt eine Käuferin gefunden zu haben. Es grunzt ganz schön beim Einsteigen, doch mit vereinten Kräften können sie es zu viert verfrachten.
    Isinlivi ist für die meisten Touristen der Ausgangspunkt für den Quilotoa-Loop, ein Geheimtipp bestehend aus einer 3-tägigen Wanderung durch die Berge von Ecuador. Wir machen die Light Version davon, aber dazu später. Isinlivi suchen wir vor allem auf, um eine Nacht im wunderschönen Hostel Lulu Llama zu verbringen. Inmitten grüner hügliger Berglandschaft erwartet es die Besucher mit einer Sauna, einem Whirlpool, leckerem Essen, gemütlichen Aufenthaltsräumen, einem Bernhardiner Hund und sogar einem Baby Lama, welches jedoch nicht mehr so babyg ist. Am Abend sitzen alle Gäste zusammen, tauschen sich über die Pläne der nächsten Tage aus, spielen gemeinsam und es kommt so etwas wie ein Hüttenfeeling auf.
    Da die eine Hälfte von uns (und das bin nicht ich), nicht mehr so wanderlustig ist, bewältigen wir die Strecke bis nach Quilota mit den öffentlichen Verkehrsmittel. Zuerst müssen wir nach Sigchos, da gibt es täglich um 9h15 eine Verbindung mit dem Milchwagen. Gespannt warten wir an der Hauptplaza, bis um 9h20 tatsächlich ein kleiner Laster mit Milchtanks auf der Ladefläche auftaucht. Wir gesellen uns zu diesen und zwei weiteren Mitfahrer. Wer sich nun eine gemütliche Fahrt durch das Hinterland vorstellt, täuscht sich. Lauter Schlaglöcher bedingen stabile Standfestigkeit und starke Hände. Ja sogar Seitenstechen bekommt man da... Die Fahrt wird nur ab und zu unterbrochen, um weitere Fahrgäste aufzuladen und einmal, um einer Frau eine grosse Schüssel Milch abzunehmen, die in einen der Tanks umgeleert wird. Eine Stunde später erreichen wir Sigchos. Die Weiterfahrt gestaltet sich schwierig, denn auch hier sind die Angaben zu Abfahrtszeit und Ort sehr unterschiedlich. Um 12 Uhr können wir dann mit einem Gefährt mitfahren, welches Schulkinder nach Hause chauffiert. 50 Minuten später erreichen wir Chugchilan, wo wir nur 10 Minuten später einem Bus direkt nach Quilotos nehmen können. Für einmal gutes Timing:-).
    Quilotoa ist ein Dorf, welches direkt an einem Vulkan gelegen ist und mit einem wunderschönen türkisen Kratersee beeindruckt! Die Einheimischem behaupten, er sei unendlich tief. Am folgenden Tag möchten wir die Lagune umrunden, doch die Wolken hängen tief am Himmel und der Wind fegt uns um die Ohren. So wandern wir stattdessen zum See hinunter, verweilen etwas, ich mache eine Runde mit dem Kayak, bevor wir dann die 70 minütige Wanderung zurück antreten. Es geht steil herauf und selbt Dani kommt auf der Höhe von über 3500 Höhenmeter ins Schnaufen! Nun haben wir uns ein Mittagessen verdient. Hier wird überall Cuy angeboten. Schon den ganzen Tag hat sich Dani psychisch darauf vorbereitet, diese Spezialität endlich einmal zu probieren. Da sie als ganzes (mit Kopf, Augen etc.) serviert werden, braucht das für einen Tierfreund doch ganz schön Überwindung. Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben, als er dann nur einen Viertel Meerschweinchen serviert bekommt... Fleisch ist kaum etwas dran und als die Kartoffeln auch noch voll mit Koriander bestreut sind, vergeht ihm der Appetit komplett. Mal schauen ob er nochmals einen Anlauf nimmt mit Cuy.
    Mit dem nächsten Bus geht es zurück zur uninteressanten Stadt Latacunga, wo wir noch einmal übernachten, um dann mit dem Bus nach Quito zu fahren.
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