Hei hei!
Berge, Fjorde, Gletscher und Trolle - kann es eine bessere Kombi geben? Wohl kaum, deshalb zieht's uns nach 2 Jahren erneut in den Norden. 😀
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Camping, Bil, Par, Vandring, Natur, Semester
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    20 juni 2024, Norge ⋅ ☁ 8 °C

    Irgendwie kriegen wir heute nicht genug. Nach einer mehrstündigen Wanderung, weiteren 4 Stunden Fahrt + Stops sowie einer EM-Spielhalbzeit haben wir tatsächlich noch Elan für einen kleinen Abendspaziergang.
    Insgesamt 2 Stunden geht's vom Zeltplatz zum ebenso pittoresken wie beliebten Gletschersee Bondhusvatnet.

    Muss wohl irgendwas in den Zimtschnecken drin gewesen sein, anders können wir uns das heutige Energielevel nicht erklären.😅

    Gemütlich schlendern wir also die 200 Hm auf einem bequemen Weg hoch, machen in aller Ruhe ein paar Fotos (Tagsüber ist hier übrigens die Hölle los!), hoppeln ebenso gemütlich wieder zurück und zwingen uns bei immer noch voller Tagesbeleuchtung um 23 Uhr mal endlich ins Bett zu gehen.
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  • Pause-Tag

    20 juni 2024, Norge ⋅ ☁ 10 °C

    Eigentlich sollte uns laut Wetter-App heute ein trockener Sonne-Wolken Mix begrüßen. Uneigentlich gab es jedoch nur Wolken und nass-kalte Luft. Den ganzen Tag. Surprise!

    Als erklärte Warmduscher, Schönwetterwanderer und vor allem auch Warmzelter hätten wir uns bei den Temperaturen mal lieber wieder 'ne Hütte gemietet. Unter 15 Grad ist uns eindeutig zu ungemütlich.
    Haben wir aber nicht, das Zelt steht schon und so wird halt ein bisschen umdisponiert.

    Das heißt, Zusatzdecken werden ausgepackt, wir selbst in Zusatzjacken eingepackt und damit geht es dann zu einer Bakeri im Ort mit...leckeren Zimtschnecken! Hab ich wieder irgendwann irgendwo gelesen, dass die hier in Lofthus am Hardangerfjord besonders schmackhaft sind.

    Zimt ist übrigens sehr gesund, sagt Dr. Google. Soll gut fürs Herz sein, bei Sodbrennen, Magen-Darm-Problemen und allerlei anderen Sachen helfen. Da kann man sich ja gerne mal das ein oder andere Teil gönnen... das bisschen Teig, Butter und Zucker, was da am Gewürz so dran hängt, wird wohl schon nicht auffallen...oder?😋
    Und sie sind sogar fast so gut wie die gestern! Brötchen können die hier übrigens auch.

    Wir krümeln nachhaltig das Auto voll, bevor wir noch einen Mini- Rundgang durch den sehr blumigen Ort drehen. Überall bunte Gärten und weiße Holzhäuser mit bepflanzten Fensterbänken, nett anzuschauen! Das Dorf ist nun aber nicht wirklich groß, um genau zu sein besteht es aus 2 Straßen, einer Kirche und weitläufig verteilten Obstbauernhöfen, sodass wir schnell auch wieder durch sind.

    Wir beschließen daher, dass heute ein guter Tag für ein Nichtstun-Tag ist und kehren relativ früh zurück zum Campingplatz, wo wir Unmengen an Tee kochen, ein Buch lesen und dick eingemummelt den Fjord und später Fußball-EM-Spiele anschauen.
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  • Königliche Aussichten

    21 juni 2024, Norge ⋅ ☁ 16 °C

    Die Norweger haben schon ein spezielles Verhältnis zu ihren Monarchen, und ganz besonders zu Königin Sonja. Diese gilt als sehr wanderlustig und outdoorbegeistert bis ins hohe Alter, was von der Bevölkerung scheinbar mit großem Interesse verfolgt wird.

    Denn immer wenn sie irgendwo durch ihre Ländereien stapft, diese mit einem mutmaßlich gnädig-zufriedenen Lächeln begutachtet und ihnen schlussendlich das Gütesiegel "Joar, ist nett hier" verleiht, wird der begangene Pfad umgehend nach ihr benannt und für die Allgemeinheit ausgebaut. Die majestätische Signatur auf irgendeinem Stein/ Baum/ vorbei laufendem Igel etc. darf da natürlich nicht fehlen. 😉

    So geschehen auch beim Dronningstien (Königinnensteig) über dem Hardangerfjord im Jahr 2003. Gibt aber wie gesagt noch ein paar mehr Dronningstien über Norwegen verteilt.
    Wir versuchen uns zunächst an dieser Tour. Früh geht es mit dem vorab gebuchten Shuttle zum Ausgangspunkt im Nachbarort Kinsarvik. Passend zu unserem royalem Wanderplan zeigt sich heute auch Kaiserwetter. Perfekt!

    Der Weg kennt dann sofort nur eine Richtung, nämlich aufwärts. Wenn die Königin wandert, dann richtig - ihre Touren waren selten ein "walk in the park", und so kommen wir bald ins Schwitzen. Wie praktisch, dass da ein Kühlschrank mit Getränken und Kasse des Vertrauens am Wegesrand wartet!

    Schön auch die Ausblicke auf den Fjord, einer besser als der andere. So kommen wir durch extrem viele Fotostops langsam, aber stetig den Berg hoch. Oben erwartet uns dann ein wahrlich majestätisches Panorama, welches ausgiebig genossen werden darf - der Weg führt eine Weile immer an der Kante entlang, bevor er sich dann Richtung Fjell verabschiedet.
    Hier stapfen wir vergnüglich durch Altschneefelder, futtern unsere Lunchbox (mit legal selbstgepflückten Kirschen vom Campingplatz) und freuen uns wie die Kullerkekse angesichts derart überbordender und abwechslungsreicher Naturschönheit.

    Irgendwann müssen wir aber leider auch wieder runter. 1200 Hm geht es über unendlich viele Stufen der munketreppene (Mönchstreppe) und durch sehr steilen Forststeig in einem Rutsch wieder zurück, direkt zu unserem Zelt.

    Nach insgesamt 7 Stunden, über 16 Km und vielen, vielen Höhenmetern qualmen da schon die Füße - aber der Aufwand hat sich sowas von gelohnt!

    Und schlussendlich können wir der norwegischen Königin nur beipflichten: Joar, ist SEHR nett hier. đŸ˜ƒđŸ€ŒđŸ»đŸ‘đŸ»đŸ‘đŸ»đŸ‘đŸ»
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  • Reise-Tag

    22 juni 2024, Norge ⋅ ☁ 13 °C

    Christians Fitnessuhr teilt uns früh mit, was wir eh schon halb geahnt haben:
    "Deine Trainingsbereitschaft liegt heute bei .....1 !"

    Auf einer Skala von 1 bis 100, wohlgemerkt.

    Keine Überraschung, denn das gute Wetter von gestern ist wieder weiter gezogen und hat uns Regen da gelassen. Zudem sind die Waden noch leicht beleidigt vom bisherigen Programm.

    Damit ist schnell klar: Unsere Bereitschaft zur Weiterreise liegt heute bei 100, und wir brechen auf zu 5 Stunden Fahrt Richtung Norden, immer der Sonne hinterher.

    Ein Abstecher im Örtchen Eidfjord musste trotzdem noch sein, denn auch hier gibt es wieder mal eine Bäckerei mit - man ahnt es vielleicht schon - besonders guten Zimtschnecken.

    So langsam wird es deutlich, denke ich:
    Insgeheim ist das hier keine klassische Rundreise, sondern vielmehr eine Gebäck-Tournee, wobei eine gewisse Cathi S. wie ein nordisches Trüffelschwein immer die leckersten Zimtteile erschnüffeln und natürlich auch verkosten muss. ;-) Die ganze Bewegung mit Wanderung und dergleichen Firlefanz ist dabei eigentlich nur Mittel zum Zweck, damit Madame nicht selbst wie ein aufgegangener Kanelbolle nach Hause bollert, hehe. đŸ€­

    Bisher war jeder Abstecher ein Treffer, die Vorab-Recherche hat sich sehr gelohnt! Auch in der Vik- Bakeri gibt's nämlich buttrig-fluffigen Hefegenuss mit extra viel Kardamom und Zimt ... göttlich.

    Mit größter Selbstbeherrschung wird nach einem Probebissen die Beute zurück in die Tüte gepackt und dann geht es erstmal weiter durch weitläufige Landschaften: über die Hochflächen der Hardangervidda, durch den Valdres Naturpark mit seinen endlosen Wäldern und schließlich in den östlichen Teil des Jotunheimen Nationalparks.

    Egal wo, überall ist es einfach nur idyllisch. Besonders angetan bin ich ja von der nordischen Architektur der Kirchen, die hier sehr häufig am Wegesrand stehen. Highlight war die Stabkirche in Gol, nur leider muss man erstmal 'ne ordentliche Stange Eintritt für das Museum drum herum hin legen. Bestimmt interessant und lohnend, nur die Zeit wollten wir uns dann doch nicht nehmen.

    Also kurz ein paar Fotos aus der Hüfte geschossen, und weiter geht's zum Ziel für die nächsten drei Nächte, ins Örtchen Randsverk. Hier waren wir 2022 schon mal und fanden es so gemütlich, dass wir unbedingt zurück kehren wollten. Gesagt, getan.

    Und dann, nach Übernahme der Campinghütte, hat das lange Warten endlich ein Ende: Das verführerisch duftende Gebäck aus der Vik- Bäckerei wird feierlich aus der schon etwas in Mitleidenschaft geratenen Tüte geholt, fast ehrfürchtig nochmal für die Nachwelt festgehalten... und schließlich langsam und genüsslich weg geknuspert.

    Äußerst delikat!

    .... so, und wo ist jetzt die nächste Bäckerei?đŸ˜‡đŸžđŸ„đŸ„–đŸ„šđŸ„ŻđŸ§‡
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  • Where is Rudolph?

    23 juni 2024, Norge ⋅ ⛅ 16 °C

    Unser aktuelles Basecamp liegt strategisch günstig zwischen 3 Nationalparks, nämlich Rondane, Jotunheimen und Dovre. So praktisch das ist, so hat man dann die Qual der Wahl: Welche Tour in welcher Wandergegend darf es da heute sein?

    Wir durchstöbern die einschlägige Literatur und einigen uns auf eine "ausichtsreiche Wanderung" auf den Formokampen, mit 360° Blick im Rondane-Gebirge.
    Denn: Man kann hier regelmäßig wilde (!) Rentiere sehen.

    Potentielles Meet & Greet mit Rudolph? Sind wir dabei!

    Los geht's bei mildem Sonnenschein an der Berghütte Putten Seter. Der Weg steigt äußerst gemächlich an, sodass ausreichend Muße zum Landschaft gucken bleibt. Diese ist wirklich außergewöhnlich. Scheinbar endlos ziehen sich abgeschmirgelte Bergkuppen in die Ferne, Flächen soweit das Auge reicht, dazwischen sorgt das wuchtige Rondane-Massiv für eindrucksvolle Abwechslung im Panorama. Echt schön!

    Fehlen nur noch die Rentiere. Wir holen das Fernglas raus und suchen, was das Zeug hält, aber.... nichts. Nur eine Mücke taucht irgendwann surrend vor der Linse auf. Und dann zwei, drei, vier... viele.
    Unbemerkt wurde es windstill, und wer das im nordischen Fjell für ein ausschließlich gutes Zeichen hält... hm, ja, der war wohl noch nicht im Fjell. 😅

    Denn plötzlich sind wir ungehindert umzingelt von blutrünstigen Stechviechern...
    und was haben wir vergessen? Richtig, das Insektenspray! Das wartet noch brav im Auto auf unsere Rückkehr.

    Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als möglichst schnell den Berg hoch zu latschen. Die Jacke ist zum Glück dick genug, da kommen keine Mücken durch, aber die Hose lässt mich doch im "Stich"...
    Und so kommen wir 17 gezählte Mückenstiche später auch endlich am Gipfel an.
    Hier finden wir den Wind wieder, der uns nun umso heftiger um die Ohren braust....Typisch, nie ist der da, wenn man ihn mal braucht!

    Wir suchen uns eine wettergeschützte Ecke und vertilgen unser Matpakke, dabei immer die Augen auf die Landschaft gerichtet. Aber es bleibt dabei: Nur Steine und paar Fjellbüsche, keine Rentiere. Schade!

    Na egal, die Aussicht ist ja dennoch bombastisch, hat sich mal wieder gelohnt.

    Und auf dem Rückweg ist der Wind so gnädig und begleitet uns sogar noch bis zum Auto, sodass Mückenstich Nr. 18 kurzzeitig abgewendet werden konnte (um genau zu sein bis 19.42 Uhr am gleichen Abend - aber immerhin!)
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  • On top of Scandinavia

    24 juni 2024, Norge ⋅ ☀ 14 °C

    Taps, taps, taps.... mit kleinen, mühsamen Schritten schiebt sich eine Karawane schnaufend durch nassen Schnee einen Hang empor.

    Unter den Füßen ein tiefer Gletscher, über den Köpfen strahlend blauer Himmel, und irgendwo dazwischen, an einem Seil...hängen gerade wir.

    Da aktuell so tolles Wetter ist, hatten wir nämlich die glorreiche Idee, dieses gut auszunutzen und mit dem Galdhøppigen den höchsten Berg Skandinaviens zu besuchen. Wenn man denn schon mal da ist.

    Über einen Gletscher.
    Bei fast Minusgraden.
    Während im Tal knapp 27 Grad sind.
    ... Logisch, oder?đŸ« 

    Und so tapern wir nun mit ca. 40 anderen Leuten in einer geführten Tour den Berg hoch, während eisige Luft uns Tränen in die Augen und Schnee in die Schuhe treibt.
    Letztere sind inzwischen auch durchgeweicht, die Jacke ist alle 50 Meter entweder zu warm oder zu kalt, man kann 6-7 Stunden nicht pinkeln, aber ich müsste seit ca. 43,5 Minuten eigentlich mal...und zu allem Überfluss meldet sich plötzlich eine dicke Erkältung (wieder?) an.
    Also, Timing kann ich ja.

    Aber bevor ich mein Leben im Allgemeinen und meinen Geisteszustand während gewisser Entscheidungsfindungen zu sehr in Frage stelle, werde ich zum Glück von der Umgebung abgelenkt.

    Um uns herum knalliges blau, knalliges weiß, knalliges grau - das alles vermischt zu einem wunderschönen Panorama aus Schneefeldern und dramatischen Gipfeln.

    Und der höchste davon ist auch schon in Sichtweite - die Schutzhütte winkt uns quasi zu.
    Nur noch 200 Hm Anstieg durch steilen, nass-schweren Schnee liegen vor uns, mit extremen Steigungsgrad... bedeutet ein Schritt hoch, zwei Schritte zurück rutschen. Extrem kraftraubend und schnell demoralisierend. Puh...Nice to meet you, neue Hass-Disziplin!

    Die Erkältung kickt jetzt zudem richtig rein. Obgleich das heute keine Gewalttour ist, geht's für mich konditionell deutlich schneller als gewohnt an die Grenzen. Ich schnaufe hinauf wie eine altersschwache Dampflok, zum Ende hin überholen mich selbst kleine Kinder. Mein Ego verzieht sich da besser hustend zurück in seine Höhle.

    Tja... aber was soll's, langsam kommt man auch ans Ziel, und irgendwann stehen wir nach einer gefühlten Ewigkeit tatsächlich oben.

    Und was kann ich sagen, bei den grandiosen Ausblicken ist alles Gejammer vergessen und es treibt nicht mehr nur der Wind die Tränen in die Augen.
    Wow, ist das schön hier oben!
    Die Endorphine tanzen Tango, kaum in Worte zu fassen.

    Zwischen "Ich bin zu alt für den Scheiß" und "Will nochmal!đŸ„čđŸ˜đŸ„°" liegen manchmal nur wenige Höhenmeter, so auch heute. Aber genau dieser emotionale Kontrast macht es für mich auch mit aus, am Berg zu sein. Hab da wohl irgendwo so 'ne leicht masochistische Seite.

    Wir stoßen am Gipfel mit einer Tasse Tee an, inspizieren kurz die kleine, aber bewirtete(!) Schutzhütte, schießen Unmengen an Fotos und dann geht's auch schon wieder auf den Rückweg - diesmal etwas geschmeidiger: Einfach los schlittern und versuchen, sich dabei nicht den Hals zu brechen.

    Das klappt zum Glück bei uns beiden ganz gut, und so kommen wir überpünktlich nach insgesamt 6 Stunden wieder am Auto an. Ziemlich geschlaucht (mehr hätte echt nicht sein dürfen!), aber auch ziemlich happy.

    Jetzt aber schnell aufs Klo, zur Apotheke und dann ins Bett!đŸ€’đŸ€§
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  • Stabkirche Lom

    25 juni 2024, Norge ⋅ ☀ 18 °C

    Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich mag Stabkirchen. Sehr.

    Wie gut, dass da in Lom gleich mal eines der größten und besterhaltensten Exemplare steht. Mit Türmchen, Zacken und Drachenköpfen, wie aus einem Fantasyfilm zusammen geschreinert.
    Die Kirche war aber unbestritten als Erstes da, schon im Jahre 1158 (!) startete der Bau.

    Ich leg mich fest, neben Borgund ist das hier mein Favorit.
    Müssten wir nicht langsam mal weiter fahren, ich würde da wohl immer noch auf dem Friedhof klucken und einfach nur...gucken.

    Mit Zimtschnecken aus der örtlichen Bäckerei gelingt es Christian schließlich, mich zurück ins Auto zu locken. Und so lassen wir "die Kirche im Dorf" und fahren wieder Richtung Fjorde.
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  • Loen

    25 juni 2024, Norge ⋅ ☀ 17 °C

    Mit dicker Schniefnase und noch dickerem Hals startet der Tag. Über Nacht ist leider keine Wunderheilung eingetreten, und eventuell waren die 0° auf dem Berg gestern auch nicht soooo hilfreich.
    Die Erkältung ist also voll da, die Stimme dafür weg. So ein Käse.

    Das heißt dann wohl Abschied nehmen von der einen oder anderen geplanten Wanderung... zumindest für die nächsten paar Tage, dann sehen wir weiter.

    Zum Glück ist unser heutiges Ziel Loen auch ohne jegliche Action eine Reise wert. Der riesige Jostedalsbreen Gletscher streckt hier besonders keck seine vereisten Arme über den Berg, und drum herum liegen mehrere Seen mit einer fast schon unnatürlich anmutenden tieftürkisen Farbe.

    An einem davon, am See Oldevatnet schlagen wir dann unser Lager auf. Direkt am Wasser, neben einem rauschenden Fluss und mit Blick auf Gletscherzunge. Die Campingplätze liegen hier wie an einer Perlenschnur hintereinander am Ufer, einer schöner platziert als der andere.

    Und so wird heute nicht mehr viel gemacht außer am Wasser zu hocken, fleißig Taschentücher weg zu tröten und mit Traumaussichten auszuruhen.
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  • Like ice in the sunshine

    26 juni 2024, Norge ⋅ đŸŒ« 10 °C

    Der Tag startet feucht-fröhlich: feuchte Kulisse, feuchte Nase, feuchter Zeltboden.

    Über Nacht hat es doch noch ordentlich geschüttet. Erkenntnis am Morgen: Wir haben uns zu dämlich beim Zelt abspannen angestellt. Nun ist das Wasser dorthin geflossen, wo es absolut nicht hin gehört - zwischen Groundsheet und Zeltboden - und hat die Isomatten von unten durchnässt. Dafür ist aber der Rasen trocken geblieben. So muss das sein!đŸ€Š‍♀

    Zum Glück gewinnt die Sonne schon bald die Oberhand. Das Frühstück erfolgt bereits im Warmen und die Isomatte kommt über die Wäscheleine, respektive Campingtisch. Mit sonnengetrockneten Sachen kann's dann ja endlich los gehen, auf zu neuen Ufern!
    ...an die Westküste, um genau zu sein.

    Vorher entscheiden wir uns aber noch für einen ultra spontanen Abstecher zum Kjenndalsbreen. Spontan insofern, dass ich erst direkt vorm entscheidenden Kreisverkehr eine Turbo-Recherche betreibe, dann kurzentschlossen Christian "Hier lang!" zuhuste ... und er es sogar noch schafft,
    a) einfach mal auf mich zu hören ;-) und
    b) die richtige Ausfahrt im richtigen Moment zu erwischen.

    Fast schon ein magischer Moment für mich.

    Noch magischer ist dann allerdings das Tal, durch das wir anschließend fahren. Wir haben das Gefühl, durch so eine Art Portal gefallen zu sein, so unwirklich schön und verträumt ist es hier.
    Die Wolken lösen sich langsam über dem tiefblauen See Lovatnet auf, alles erstrahlt leuchtend im nördlichen Sonnenlicht und am Ende des Tals wartet überwältigend der Gletscher Kjenndalsbreen, glitzernd eingerahmt von mehreren Wasserfällen.
    Wow. Da hört sogar meine Nase kurz ehrfürchtig auf zu laufen.

    Wir überschlagen uns mit den Fotos, gerade noch rechtzeitig bevor die ersten Busladungen mit Touristen kommen, und quetschen uns danach mehr als zufrieden die sehr enge Straße wieder zurück.

    Der ganze Abstecher hat mit Fotostopps und allem insgesamt 2 Stunden gedauert und wir sind äußerst froh darüber!
    Denn merke: Wo ein Wille is, is auch ein Umweg.
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  • Puffige Puffins

    26 juni 2024, Norge ⋅ ☀ 14 °C

    Schon bei unserem früheren Besuch hat es mich komplett umgehauen, als ich die Westküste Mittelnorwegens gesehen habe: Hunderte bergige Inseln und Schären mit weißen Stränden und leuchtend grünen Wiesen, direkt dahinter der Nordfjord und etwas höher die schneebedeckten Sunnmore Alpen... es sind einfach Landschaften wie gemalt.

    Und wenn dann noch die Sonne scheint, rechnet man fast schon damit, gleich die unsichtbare riesige Leinwand zu durchfahren, die hier doch irgendwo ganz bestimmt stehen muss - so surreal sieht es teils aus.

    Nachdem wir unser Lager in einem hübschen AirBnB im Städtchen Ulsteinvik aufgeschlagen haben, wollen wir ebendiese Kulisse noch etwas mehr genießen und fahren zur Insel Runde. Hier wohnen neben 1000en anderen Seevögeln auch die putzigen Papageientaucher, und denen möchten wir mal kurz guten Abend sagen.

    Dass es heute kein privat-romantisches Rendezvous mit den Puffins wird, ist dann schnell klar. Dafür sind Wetter und Licht einfach zu optimal. Park- und Campingplatz platzen aus allen Nähten, und man sieht schon von weitem eine Ameisenstraße aus Hobby-Ornithologen und Freizeit-Fotografen den steilen Berg hoch hechten. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, was für Bazooka-große (und schwere) Objektive da so mit geschleppt werden! Manche bräuchten vermutlich 'nen Bollerwagen nur fürs Equipment.

    Entsprechend schwierig ist es dann auch, einen guten Platz zu finden. Es mutet teils eher wie ein Hauen und Stechen um den besten Fotospot an, was von den Papageientauchern sehr neugierig verfolgt wird. Schwer zu sagen, wer hier jetzt wen beobachtet?

    Die Vögel kommen zur Abendszeit zurück zu ihren Nestern und es wird schnell deutlich, warum sie so beliebt sind:
    Einfach zu drollig, wie sie mit ihren kurzen Beinen hin und her wackeln, immer mal wieder ein fragendes "Krah?" ausstoßen und auch gerne bei Ankunft 'ne Bruchlandung hin legen, wobei sie dann 1-2 Meter den Grashang runter purzeln. Kaum vorstellbar, dass sie eigentlich sehr elegante Schwimmer und flink in der Luft sind.

    Wie dem auch sei, bei der menschlichen "Verkehrslage" kommen wir mit unserem Mini-Tele nicht weit, daher verlegen wir uns irgendwann mehr aufs Gucken...und vergessen darüber total die Zeit. Nur die steif gefrorenen Finger erinnern irgendwann daran, dass es bald 23 Uhr und zudem saukalt geworden ist.

    Ist halt einer der "Nachteile" wenn es nicht mehr richtig dunkel wird - kein Zeitgefühl, kaum Müdigkeitsempfinden, seltsame Aufgeputschtheit durch Melatonin- Mangel. Andere gehen für so einen Zustand ja ins Berghain, hier kriegt man es gratis.😉

    Also geht es schnell zurück zur Unterkunft und mit Schlafmaske ins Bett. Tschüss, du schöne Vogelinsel! Wir kommen bestimmt wieder, irgendwann. âŁïž
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