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  • Päivä 56

    Von Potosi nach Uyuni

    21. helmikuuta 2023, Bolivia ⋅ ☁️ 18 °C

    Zu nachtschlafender Zeit schälen wir uns aus dem Bett. Die Straßen sind menschenleer, aber am Hauptplatz kommt aus dem Nichts doch noch ein Taxi. Im Dunkeln warten wir anschließend bis sich der Bus endlich füllt und die Reise nach Uyuni losgeht. Direkt hinter der Stadt ist der Ausblick auf den Sonnenaufgang schon recht spektakulär. Aber es wird tatsächlich immer noch schöner. Die Müdigkeit ist wie weggeblasen. Die Landschaft wechselt ständig zwischen buntgefärbten Hügeln, kleinen Dörfern und schroffen Felsen. An einer Stelle weiten sich die Berge plötzlich zu einem breiten grünen Tal mit einer riesigen Lamaherde, für die der Busfahrer kurz bremsen muss. Nicht nur wir sind begeistert. Auch zwei ältere, traditionelle gekleidete Frauen sind ganz aus dem Häuschen und klatschen in die Hände. Die eine filmt fast die ganze Fahrt mit ihrem Handy. Quasi als Hintergrundmusik hört der Fahrer die ganze Zeit auf voller Lautstärke Huayno, einen traditionellen bolivianischen Musikstil. Die Musik ist wirklich ohrenbetäubend, aber da sich niemand beschwert, halten wir auch die Klappe. Irgendwie passt die Musik auch zur Landschaft. Kurz vor der Ankunft haben wir den ersten Ausblick auf den Salar de Uyuni - den größten Salzsee der Welt. Die Fahrt ist ein echtes Highlight unserer Reise
    Um 09.30 Uhr kommen wir im staubigen Uyuni an. Der Ort ist wirklich wenig attraktiv und man fühlt sich ein bisschen wie in einer Westernstadt. Unsere Schleimhäute, denen schon die Luft in Potosí nicht gefallen hat, geben jetzt völlig auf. Die trockene Luft und der Staub sind ziemlich fies und die Sonne ist so hell, dass man ständig mit Sonnenbrille herumlaufen muss. Es hat ein bisschen was dystopisches.
    Wir können leider noch nicht in unser Zimmer und streifen durch den Ort auf der Suche nach einem offenen Café. Der Faschingsdienstag ist in Bolivien ein wichtiges Familienfest, an dem die Ch´alla praktiziert wird, ein Aymararitual. Auf einem speziellen Tisch werden Kohle und bestimmte Kräuter verbrannt. Überall kann man Miniaturabbildungen aus einer weißen oder rosa Masse kaufen, die Dinge darstellen, für die man sich bei Pachamama bedanken möchte. In der Regel geht es um materielle Sachen. Häuser, Geschäfte, Autos, aber auch das Vieh werden mit Blumen, Luftschlangen und Ballons geschmückt. Während der Cha´alla werden Bier, Wein und Schnaps als Opfergabe um den Opfertisch auf den Boden gegossen. Auch um das Haus wird Alkohol als Opfergabe vergossen und Konfetti verstreut. Zusätzlich vertreibt man mit Böllern die bösen Geister. Das Fest wird mit der Familie gefeiert und fast alle Restaurants haben deshalb geschlossen. Ungefähr so wie bei uns an Heiligabend. Bis Mittags dürfen wir in einem der Cafés bleiben, dann schließen auch sie für die Ch´alla. Das trostlose Uyuni wird noch trostloser. Eine Freundin meiner Schwester ist auch zufällig in Uyuni und wir finden tatsächlich noch was zum Mittagessen. Abends wird dann aber überall gefeiert und alles hat zu. Fürs nächste Mal merken wir uns: muss man sich an Karneval in Bolivien gut überlegen wo man ist. Am besten in einer Ferienwohnung mit Küche. Die Feierlichkeiten auf der Straße sind eher am Wochenende, Montag und Dienstag wird mit der Familie gefeiert und wirklich alles hat zu, selbst Museen und Restaurants.
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