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  • Day 26

    La Paz off the beaten tracks&Moon Valley

    August 3, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 -1 °C

    Heute muss ich wieder etwas früher aufstehen, denn ich mache noch eine Walking Tour durch La Paz, dieses mal mit dem Titel "La Paz Off the Beaten Tracks & Valle de Luna".
    Nach einem ausgiebigen Frühstück, holt mich mein Guide, Sergio, pünktlich um 9.00 im Hotel ab.

    Zuerst fahren wir mit dem Minibus ins Stadtzentrum, wo es für mich ein zweites Frühstück, Salteña de pollo, gibt. Anschließend spazieren wir zur Station Edeficio Correo der Linea Morada um zur Endstation (Avenida 6 de Marzo) in El Alto zu fahren. Der Ausblick von dieser Linie auf La Paz und die umliegenden Berge ist echt toll. So vergeht die Fahrt viel zu schnell und wir steigen im etwas kühleren El Alto, das auf 4200 m Höhe liegt aus. Sergio zeigt mir den Markt, wo super frisches Gemüse zu Spottpreisen angeboten wird. Immer wieder erklärt er mir verschiedenste Gemüse- und Obstsorten, die alle hier in Bolivien angebaut werden. Anschließend gehen wir zum Hexenmarkt El Altos, der noch viel authentischer ist als der in La Paz. Wir sehen, wie ein Shamane Opfergaben verbrennt und Sergio erklärt mir nochmal alles, was zu dem Ritual dazugehört. Da die Höhenluft durstig macht, machen wir bei einer Orangensaftverkäuferin eine kurze Pause. Hier kosten frisch gepresste 350 Milliliter nur noch 2 Bolivianos. Ich wundere mich, wie man bei so einem Preis noch was verdienen kann, denn es gibt sogar noch "Yapa" - einen Nachschlag.

    Frisch gestärkt zeigt mir Sergio einen Aussichtspunkt, von dem man ein tolles Panorama über La Paz hat und den Illimani (6439 m) hervorragend sieht. Ein wunderschöner Ausblick.

    Nachdem wir El Alto fertig erkundet haben, nehmen wir zuerst die Linea Roja und anschließend die Linea Naranja um wieder zurück nach La Paz zu gelangen. Die rote Linie ist angeblich die schönste, denn,wenn man mit ihr über die Häuser schwebt, sieht man nicht nur blanke Ziegelbauten, sondern schön bemalte Häuser, die in der Zwischenzeit, genauso wie die Seilbahn, zur Touristenattraktion geworden sind.

    Von der orangen Linie aus können wir dann schon ein klein wenig von den Festivitäten erkennen, die heute bzw. das ganze erste Augustwochenende zu Ehren von Pachamama in der ganzen Stadt stattfinden. Es gibt bunte Paraden, wo in traditionellen Kostümen getanzt und musiziert wird.

    Bevor wir uns allerdings den Feierlichkeiten widmen, schlendern wir noch durch die Calle Jaen, die wunderschöne, bunte Häuser bietet und diese Straße wird als schönste La Paz bezeichnet. Am Ende der Calle Jaen befindet sich die Galerie des bekanntesten Künstlers Boliviens Mamani Mamani. Er ist ein Aymara-Künstler und seine Arbeit ist von Bedeutung für die Verwendung der indigenen Tradition und Symbole der Aymara. Seine Kunst wurde bereits auf der ganzen Welt ausgestellt, unter anderem in Washington, DC, Tokio, München und London.

    Sergio empfiehlt mir einen kurzen Blick in die Galerie zu werfen und wie es der Zufall so will, ist der Künstler persönlich heute anwesend. Das passiert nicht oft, teilt mir Sergio mit.

    Roberto Aguilar Quisbert, wie Mamani Mamani richtig heißt, ist ein sehr freundlicher, sympatischer Mann und so gibts ein Foto mit ihm und auf einer Postkarte mit einem seiner Motive bekomme ich auch noch eine Widmung von ihm. Ich kannte ihn zwar vorher nicht, er und seine schönen Bilder werden mir aber auf ewig in Erinnerung bleiben 😊.

    Nach diesem sehr netten Zwischenstopp, steuern wir die Plaza Murillo an, wo mir Sergio noch einiges neues über Politik, Land und Leute erzählt. Witzig fand ich vorallem das Detail, dass Bolivien, ohne Zugang zum Meer, eine Marina besitzt, die jetzt am Titikakasee rumschippert. Wir schießen noch ein paar Fotos mit den Wachen vor dem Präsidentenpalast und nach so vielen Infos hungrig, suchen wir ein sehr nettes Lokal auf, in dem ich ein 3-Gänge Menü bekomme.

    So gestärkt, stürzen wir uns auf dem Weg zur Minibushaltestelle ins Getümmel der Paraden. Die Stimmung ist super, es wird musiziert und getanzt und all die schönen Trachten, die die Tänzer und Musikanten anhaben, faszinieren mich. Gut, dass die Haltestelle etwas entfernt liegt, so habe ich genügend Zeit zum Schauen, Fotos machen und Videos drehen. Da hab ich wohl das richtige Wochenende in La Paz gewählt, denn diese Paraden finden nur einmal jährlich statt.

    Ich könnte ja noch stundenlang zuschauen, aber ein Programmpunkt steht noch an, den ich auch unbedingt noch sehen will, das Valle de Luna (Mondtal) etwas außerhalb von La Paz. Wir fahren etwa 25 Minuten mit verschiedenen Minibussen (dieses System hab ich noch nicht ganz durchschaut), dann erreichen wir das Mondtal. Wow!!!

    In diesem Tal hat das Gestein der Berge im Laufe der Jahrmillionen Wind und Wetter unterschiedlichen Widerstand entgegengesetzt und eine wahre Mondlandschaft geformt und es besteht heute aus tönern anmutenden Türmen, Säulen, Felsspalten, Löchern und Steinpyramiden und sieht einfach nur atemberaubend aus. Für den Rundwanderweg benötigen wir knapp 45 Minuten, ich schieße, mal wieder, viele Bilder und nachdem wir wieder beim Ausgang sind, gehts per Taxi zurück ins Hotel. Es war wieder eine tolle Tour bei der ich viel gelernt und gesehen habe!! Morgen gehts an den Titikakasee, nach Copacabana.

    Gegen 16.00 bin ich im Hotel, ich gehe duschen, packe und um 19.00 gönne ich mir nochmal eine herrliche (tibetanische) Massage. Sehr entspannend. Danach bin ich wirklich müde, esse noch eine Kleinigkeit und falle dann ins Bett.

    Morgen klingelt der Wecker wieder bald, ich werde bereits um 6.20 abgeholt. In diesem Sinne: Buenas Noches!!
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