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  • Day 135

    Geburtstag in der Ferne

    May 22, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 29 °C

    Es war Mitternacht und wir standen am Fährterminal ins Townsville und warteten auf den Greyhoundbus, welcher in 20 Minuten kommen sollte. Pünktlich zum neuen Tag kam Jacky mit ausgestreckten Händen zu mir und wünschte mir alles gute zum Geburtstag. Fast zeitgleich kam der Anruf aus Deutschland von meinem Vati :) Wir redeten kurz, denn die Verbindung war ein wenig schlecht, sodass Jacky ihre Glückwünsche wenig später fortführen konnte :) Danach kam der Greyhound, in welchen wir einstiegen und jeder seine Sitzreihe bekam. Da ich mit den Berichten ganz gut ran war, konnte ich gemütlich Musik hören und versuchen einzuschlafen. Das nächste Ziel war etwa sechs Stunden weit entfernt. So richtig in den Tiefschlaf sollte ich aber nicht finden und war dementsprechend froh in Cairns aussteigen zu können.

    Bis zum Sonnenaufgang war es ein wenig hin und per Uber war zu dem Zeitpunkt kein Fahrzeug verfügbar. Deswegen gingen wir kurz über die Straße zu Mc Donalds und bestellten etwas zu Essen. Die Zeit schritt voran und wir liefen vor zur Lagune. Es war bedeutend heller aber die Sonne selbst war nicht draußen. Wir setzten uns auf die Mauer an der Uferpromenade und sehnten den Sonnenaufgang entgegen. Die Lagune wurde gerade für den heutigen Tag vorbereitet, die ersten waren jedoch bereits im Wasser. Überhaupt war schon reges Treiben. Viele Jogger nutzten die kühlen Stunden für eine Laufeinheit, welche ich auch mal wieder bräuchte :/ Ich stellte meine Gopro für einen Zeitraffer hin und warteten ab. Im Meer konnte man immer wieder kleinere Fische springen sehen, da waren wohl ein paar größere Fische auf der Jagd. Der Sonnenaufgang war wunderschön und lud für ein paar Schnappschüsse ein. Nachdem die Sonne etwas höher stand liefen wir zu einem geeigneten Punkt für Uber und orderten ein Fahrzeug. Dieses brachte uns schnell zum Flughafen. Der Check in Schalter war schnell gefunden und wir durch die Sicherheitskontrolle. Mein Rucksack war wieder 22 Kilogramm schwer :D Die Zeit im Flughafen verbrachte ich am Laptop und Jacky schlenderte die Ladenzeilen ab. Da wir heute an einem Schalter eingecheckt hatten sitzen wir zusammen und müssen diesmal keine Sicherheitsfragen über uns ergehen lassen. Unser Flug wurde ausgerufen und kurze Zeit später liefen wir bei besten Wetter über das Rollfeld zu unserem Flugzeug.

    Leider hatten wir kein Fensterplatz, sodass wir wohl kein guten Blick auf Cairns und das Great Barrier Reef haben sollten. Hin und wieder konnte man während des Starts hinaus schauen aber den großen Überblick bekam man leider nicht. Nächste Zeit zum Schlafen, Berichte vervollständigen und Musik hören. Der Flug von Cairns nach Darwin dauerte zweieinhalb Stunden und Darwin unser heutiges Ziel. Dieses erreichten wir sicher. Jacky war ein wenig genervt von dem Flug, da ein Baby hinter uns und eins vor uns sich während des Fluges nicht wohl fühlten und folglich viel schrien. Ich hatte Musik gehört und nicht viel davon mitbekommen. Bei der Gepäckausgabe war Jackys Rucksack diesmal eher da als meiner, wobei meiner wirklich lange auf sich warten ließ. Wir meldeten uns nachdem wir das Flughafengebäude verlassen hatten bei unseren Airbnb Host und wollten zur Unterkunft bequem mit Uber fahren. Schön gedacht aber den Service gibt es in Darwin nicht. Deswegen blieb uns die Möglichkeiten mit den öffentlichen Verkehr zu fahren (Fahrzeit etwas mehr als eine Stunde) oder einen Taxi zu rufen (Fahrzeit 20 Minuten). Da es mehr als warm war und wir erstmal unsere Rucksäcke abstellen wollten, entschieden wir uns für das Taxi. Auf der Fahrt bekamen wir ein paar Tipps zu möglichen Zielen und zu billigen Autovermietungen. Wir hielten an der Adresse und standen vor einem Haus in wirklich schlechten Zustand. Zum Glück war es letztendlich das Hochhaus davor, in welches wir in die dritte Etage fuhren und Ailysh, die Freundin von Simon uns die Wohnung zeigte.

    Seit 13 Stunden waren wir nun unterwegs und ich konnte mich endlich meinen Rucksack auf den Boden absetzen und mich ins Bett legen. Dort ruhten wir ein wenig aber all zu lange sollten wir das nicht genießen, sonst wären wir nicht mehr hoch gekommen. Nächster Punkt an meinem Geburtstag war Einkaufen, denn wir hatten ja nichts mehr. Somit liefen wir vor zu Coles und gaben echt viel aus. Dafür gingen wir voll gepackt wieder zur Unterkunft zurück. Unser erster Eindruck von Darwin war übrigens nicht so schön, viele leerstehende Häuser oder Ladenzeilen. Wir waren ja so gut wie im Stadtzentrum untergebracht und dafür ließ dieses zu wünschen ünrig. Alles war verstaut und wir entschieden uns für einen kleinen Rundgang, um unsere Umgebung besser kenne zu lernen. Wir kamen zur Uferpromenade, welche zu den bisher gesehenen eine Steigerung war. Es gab ein paar Aussichtspunkte auf den Fluss und wiedermal Denkmäler. Es ging am Ufer in Richtung Hafen, wo wir durch Zufall irgendwann die kostenlose Lagune erreichten. Der gesamte Uferbereich war immer durch einen Zaun gesichert. Wir dachte zuerst vielleicht wegen der Krokodile, zumal uns ein Auto auf dem Fussweg überholte, welches einen Käfig als Aufbau hatte. Jedoch, wie sich später herausstellte war dies nur ein Schutz, wegen des steilen Uferbereiches. Jacky hatte im Reiseführer gelesen, dass pro Jahr etwa 400 Krokodile in Darwin heraus gefischt wurden. Deswegen war sie etwas gehemmt unterwegs.

    Wir waren an der Lagune und gleichzeitig an paar Läden, welche jedoch größtenteils geschlossen hatten, es war wohl schon zu spät. Gleich daneben war ein Wellenbad, an welchen wir vorbei liefen und unsere Rund langsam Richtung Apartment fortsetzten. Dabei kamen wir an einen Tunneleingang vorbei mit entsprechenden Öffnungszeiten. Meinen Vorschlag, diesen in den folgenden Tagen zu erkunden, wurde gekonnt überhört. Es ging ein paar treppen nach oben, ehe wir auf die Fussgängerpassage von Darwin stießen. Hier ergab sich das gleiche Bild, alle Läden waren geschlossen und außer ein paar Aborigines war nicht mehr viel los. Es war erst gegen fünf Uhr aber einen Souvenirladen fanden wir noch. Aus diesen wurden wir wenig später wegen Ladenschluss auch heraus geschickt. Wir entschieden uns für die Parallelstraße, als die, welche wir vom Einkaufen zurück gegangen waren. Diese war bedeutend schöner und hob Darwin mit den vorher entdeckten Ecken wieder ein wenig nach oben. Auf dem Rückweg gab es als kleine Stärkung einen Schokoshake. Geschafft vom Tag waren wir froh am Abend die Füsse hochlegen zu können und brauchten nach dem Shake nichts mehr großes zu Essen. Wir zogen uns aufs Zimmer zurück und schauten bei Wein und Chips die Moto drei. Ich versuchte es jedenfalls, da Jacky nach kurzer Zeit schon ins Traumland abbog. Die Internetverbindung machte mir aber einen Strich durch die Rechnung und somit war es nicht möglich, dass gesamte Rennen zu schauen. Also Laptop und Augen zu.

    Kurz noch ein paar Fakten zu Darwin :) Darwin ist die Hauptstadt des Northern Territory, sowie nördlichste Hauptstadt. Die Stadt wurde mehr als dreimal neu aufgebaut. Allein durch Wirbelstürme wurde Darwin fast dreimal vollständig zerstört. Hinzu kam unter anderen eine Bombardierung im zweiten Weltkrieg durch die Japaner. Darwin ist aufgrund der Nähe zu Asien auch das Tor zu dieser Gegend.

    Zum Schluss möchte ich all meinen Gratulanten danken. Ich habe mich über jeden einzelnen gefreut :)
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