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  • Day 149

    Wunderschöner Tempel am Meer - Tanah Lot

    June 5, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C

    Der letzte Tag in der Unterkunft brach an und ich hatte für Morgen noch keine weitere gebucht, ebenso musste ein konkreter Plan her, was ich alles sehen will. Deswegen ging es nach dem Frühstück aufs Zimmer. Ich schaute nach Unterkünften und muss sagen, nach dem jetzigen Hotel kann ich den „normalen Backpacker Status“ wohl an den Nagel hängen. Ich hatte mich für den nächsten Zeitraum in eine Villa eingemietet und das ganze für nicht mal für etwas unter 20 Euro die Nacht. Bin selber schon gespannt drauf. Das jetzige Hotel ist ja super, es ist sauber, Frühstück ist inklusive, jeden Tag wird mein Zimmer sauber gemacht und ich hab Wasser kostenlos bekommen. Zudem ein großes Doppelbett mit eigener kleinen Nasszelle aber das Nächste wir wohl vom Wohlfühlfaktor höher sein.Einziges Manko an dem Hotel, es ist ziemlcih hellhörig und es läuft draußen auf dem Gang die gesamte Zeit Musik.

    Jedenfalls hatte ich die Unterkunftsfrage geklärt. Als nächstes war ich mir ein wenig unsicher, welche Reihenfolge die bessere wäre. Ich entschloss mich zuerst das Problem wegen meiner Simkarte zu lösen. Dafür schwang ich mich auf den Roller, es war nicht weit entfernt aber durch das tägliche Verkehrschaos konnte ich die Strecke nicht so schnell überwinden wie gewünscht. Auf der Hinfahrt hatte ich schon überlegt umzudrehen und wirklich die Zeit und Mühe zu sparen. Aber ich wollte es mit denen klären, weswegen ich weiter fuhr. Wenn man von Denpasar nach Kuta fährt kann man kaum glauben, dass die Hälfte der Insel durch Reis kultiviert wird. Ich kam nach einer dreiviertel Stunde an der Straße an und fand zu meiner Überraschung den Laden recht schnell. Leider sprach mein Gegenüber nicht das beste Englisch und wir hatten mühe unsere Standpunkte klar zu machen. Zu den Problem, dass ich jetzt bereits eine Warnung wegen meinem Datenvolumen bekommen hatte, meinte er nur, dass es gesplittet sei (in etwa in 4G und...) Er rief eine Nummer an, wo mir danach diese Unterteilung per SMS zugesendet wurde. Dann kam raus, dass das Guthaben am 20.06. abläuft. Nach einer gefühlten Stunde hin und her, meinten sie, es würde sich danach automatisch verlängern. Ich hatte keine Lust mehr Zeit und Nerven zu investieren und fuhr wieder zurück ins Hotel. Hier gibt es ja viele kleine Imbisse, welche Warung genannt werden und an denen Essen ziemlich günstig angeboten wird. Mit Wifi heißt es übrigens Warnet :)

    Dort angekommen hatte ich nur noch den halben Tag zur Verfügung. Die gesamte Planung war nicht erledigt, somit hatte ich kein Ziel. Deswegen hieß es jetzt Internet an, ein wenig recherchieren und Ziele aufschreiben. Nach einer Stunde hatte ich einen Überblick und entschied mich in Anbetracht der Zeit nur für ein Ziel, den Pura Tanah Lot Tempel. Die Zeit, welche ich eher wieder da sein wollte, war für die Planung der nächsten Tage gedacht. Ich schwang mich mit gepackten Sachen auf meinen Roller und war heute froh, ein wenig aus den Stadtverkehr und damit aus den ganzen Abgasen raus zu kommen. Also zu meinen heutigen Ziel. Der Tempel ist einer von sieben Meerestempeln an der Südwestküste. Diese sollen die Dämonen abwehren, welche vom Meer aus kommen. Eine Besonderheit ist eine Süßwasserquelle am Fuße des auf dem Felsen erbauten Tempel, welcher bei Flut komplett von Meerwasser umspült ist. Diese Quelle wird als heilig angesehen und soll besondere Kräfte haben. Ich durfte heute damit mein Gesicht und Hände waschen :) Der Tempel ist wegen dieser Punkte sehr beliebt, zudem ist er ein schönes Fotomotiv, weswegen er mit der meistbesuchte Tempel Balis ist. Das liessen sich die Balinesen nicht zweimal sagen und bauten einen großen Parkplatz, welcher etwas teurer als die gestrigen waren aber mit etwas uner fünf Euro mehr als vertretbar ist. Weiter reihten sich die Verkaufsstände dicht aneinander, welche ich schnell hinter mir lies. Das Gute, dass es ein wenig mehr Leute hier sind, ich werde nicht mehr so oft von den Händlern angesprochen. Ich kam zu einen Tempel nichts ahnend welcher das war. Der Tanah Lot Tempel befand sich links von mir und nach einem Schild war dies der Pura Batu Bolong. Er war nicht groß und war auf einem Felsausleger gebaut. Der vorgelagerte Felsen wurde durch eine natürliche Steinbrück mit dem Festland verbunden. Den Tempel konnte man nur zum Teil erkunden, der vordere Teil war für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ich ging danach weiter entlang der Küste, wo kein anderer war aber ein schöner Ausblick auf mich wartete. Nach ein paar Fotos ging es wieder zurück und nun zu den Tempel, weswegen ich hergekommen war.

    Die Ebbe war vorüber aber der höchste Stand der Flut war ebenfalls nicht erreicht. Es war somit noch möglich, auf die andere Seite zu den Tempel und der heiligen Quelle hinüber zu laufen und diesen aus der Nähe zu bestaunen. Von einer andern vorgelagerten Felsspitze hatte ich genügend Aufnahmen von der Ferne gemacht, sodass ich den Weg zum Wasser antritt. Ich schlängelte mich durch die Massen und querte schließlich den Weg, welcher teilweise bereits überflutet war. Der Tanah Lot Tempel ist ebenfalls der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Lediglich eine Treppe an der Seite kann ein paar Stufen empor gestiegen werden. Für diese musste man sich jedoch mit der heiligen Quelle waschen, wofür sie nach einer Spende fragten. Ich wusch mich folglich mit dem Wasser und bekam einen Fingerabdruck mit Reis auf die Stirn, sowie eine Blume hinter das Ohr gesteckt. Danach ging ich die Stufen nach oben und konnte nur einen kleinen Ausschnitt des Treppenaufganges sehen. Beim Weg zurück sah ich bereits, dass die Überquerung nicht mehr so einfach war. Durch die großen Wellen wurde der Übergang immer höher überspült und durch das ablaufende Wasser entstanden starke Strömungen. Es sollte wohl nicht mehr lange dauern, bis das Meer den Übergang zurück erobert haben sollte. Zur Sicherheit der Touristen, passten Priester vom Tempel auf, Rettungsschwimmer waren ebenfalls vor Ort. Insgeheim wünschte ich mir ein Bild, in welchen der Tempel komplett im Wasser steht. Auf der Landseite gab es eine kleine Höhle, welche wie die heilige Quelle von Priestern bewacht wurde. In dieser soll es Schlangen geben, welche ziemlich giftig sein sollen. Für ein Spende kann man sich diese zeigen lassen. Ich war nicht interessiert und ging weiter. Ich erkundete danach das weitere Gelände und kam auf eine Anhöhe. Es schloss sich ein Stand an den anderen an. Bei einem war ich so gut wie vorbei gelaufen, da machte mich ein Mann darauf aufmerksam. An einer Eisenstange vor einem Stand hing ein Flughund, so ein großer, welchen ich mal tot auf der Straße in Brisbane gefunden hatte. Der hing dort einfach herum und schlief. Ebenso aktiv waren die Tiere, welche faul auf dem Tisch oder der Bar lagen und zum Stand dazu gehörten. Es waren Luwaks, diese fressen Kaffeebohnen und scheiden sie wieder aus. Ich orderte einen Kaffee und muss sagen so schlecht hat er nicht geschmeckt. Ich ging weiter nach oben und kam auf eine kleine Ebene, welche voll mit Restaurants waren. Kein Wunder, denn der Ausblick auf den Tempel und Umgebung war ziemlich schön. Es war bereits gegen vier Uhr und ich hatte das Letzte zum Frühstück gegessen, sodass ich mich an einen Tisch mit Meerblick setzte. Mit einem Cocktail in einer Kokosnuss und einen Teller gebratene Nudeln für gerade mal sechs Euro lies ich es mir gut gehen und nahm nebenbei einen Zeitraffer auf. Der Cocktail war komplett aus Zutaten von der Insel (auch der Alkohol) und schmeckte richtig gut. Bei den gebratenen Nudeln gab es Hähnchenspieße dazu, welche mit einer Erdnusssoße serviert wurde, welches köstlich war. Ich hatte bei den Cocktail extra vorher gefragt, wieviel Alkohol darin wäre, da ich noch Roller fahren musste. Sie meinte nicht viel aber ein wenig hatte ich den trotzdem gemerkt. Später bekam ich meine gewünschte Kulisse und der Tempel stand im Wasser und wurde von der tief stehenden Sonne beschienen.

    Auf meinen Rückweg musste ich zur nächstgelegenen Tankstelle, denn mein Tank war so gut wie leer. Auf der Fahrt sah ich viele Drachen weit oben am Himmel. Diese hatte ich bereits des öftere gesehen und ich habe das Gefühl, dass diese nie eingeholt werden. Für nicht mal anderthalb Euro war mein Roller voll und ich konnte mein Weg zurück zum Hotel antreten. Einziges Problem, mein Handyakku war so gut wie leer. Ich hatte meine Powerbank mit und konnte somit mein Handy unterwegs laden aber das Navi zog mehr Strom als der Ladesstrom, sodass ich immer wieder anhalten musste. Als ich doch wieder angekommen war, schlenderte ich kurz über den traditionellen Markt und nahm ein paar Bilder auf. Weiter kaufte ich mir zwei Mangos, welche ich später bei einem balinesischen Bier und MotoGP genoss.

    Ich hatte übrigens heute ein wenig Glück gehabt. Mein Handy hatte ich nach meiner Ankunft vom Handyladen in einem äußeren Fach vom Roller liegen lassen. Erst als ich eine Weile im Zimmer gewesen bin fiel es mir auf aber es war noch da :) Da ich später zurück war als gedacht verschob ich die Planung ein weiteres mal :/
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