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  • Day 161

    Bye Bye kleine paradisische Inseln

    June 17, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C

    Mach es gut kleine schöne Insel und auf nach Bali. Damit ich mich reinen Gewissens verabschieden konnte, musste wohl erst mal ein Geldautomat her. Danach gab es einen leckeren Bananen Pancake. Leider war es nicht möglich bis zwölf Uhr im Zimmer zu bleiben, sodass ich um zehn Uhr draußen sein musste. Meine Sachen konnte ich aber hinter der Rezeption deponieren.

    Gesagt, getan, pünktlich um zehn Uhr stand ich zum Auschecken an der Rezeption, bezahlte meinen Aufenthalt, wobei sie mir ein Bier und eine Cola drauf schlugen, was jedoch wieder gestrichen wurde. Ich erkundigte mich weiter nach einer Massagemöglichkeit, um entspannt meine Rückreise anzugehen :) Zur Überraschung boten sie es selber an, sodass ich mich keinen Meter bewegen musste und gleich auf der Liegefläche platz nahm. Die Massage war heute ein wenig kräftiger als die Letzte aber nach meinem Eindruck weniger mit System. Aus der Stunde wurden auch nur 40 Minuten. Jedoch war ich soweit zufrieden und nächstes mal gehe ich wieder in ein Massagestudio. Um ein Uhr sollte meine Fähre kommen, sodass ich gleich mein Backpack schulterte und mich vor zu dem Lokal auf machte, wo ich oft Gast gewesen bin. Zuvor stattete ich der Turtel Sanctuary einen Besuch ab. Die Becken wurden gerade gereinigt und alle taten sich mit der Fortbewegung auf den nassen Boden etwas schwer. Ich erkundigte mich auf dem Rückweg nach meiner Fähre, damit ich sicher sein konnte nicht überrascht zu werden. Ich checkte gleich ein und mein Ticket wurde auch akzeptiert und ich bekam mein Boardingpass. Mit meinem Ticket schreib ich es deswegen so, weil ich im Internet gelesen hatte, dass die Rückfahrtickets manchmal nicht akzeptiert werden. Wie oft und bei welcher Firma das war blieb offen. Jetzt zurück zur angenehmen Seite, dass hieß ab zum Bananenmilchshake :) Leider war dies der Letzte, weil sie danach keine weichen Bananen mehr hatten. Noch ein paar Frühlingsrollen und ich war bereit für die Überfahrt. Um ein Haar hätte ich meine Flip Flops liegen lassen, die waren bereits von den Personal weggeräumt gewesen aber nun wieder unter meinen Füßen.

    Zu meiner Überraschung musste ich heute keine Fähre zu der benachbarten Insel nehmen, wobei ich extra 25.000 Rupiah für diese beim Einchecken bezahlt hatte. Sie meinten wohl die kleine Fähre, welche mich zu der größeren bringen sollte, da es hier keinen Anleger gibt. Bloß zur Information, mit der langsamen Fähre kann ich für 25.000 Rupiah zu den anderen Inseln übersetzen und diese fuhr gerade mal 20 Meter. Nicht ärgern lassen und das Gute von der Insel mitnehmen. Ich ging kurz an das hintere Ende des Bootes und nahm Abschied von dem kleinen Paradies. Die Zeit flog dahin und ich bin um einige Eindrücke reicher. Ich verschwand im Inneren der Fähre, da die, die nach Bali wollten, für die erste Zeit unter Deck bleiben mussten. Irgendwie war ich ein wenig schläfrig und versuchte die Augen zu zu machen, welches weniger von Erfolg gekrönt war. Gili Air und Lombok waren abgefahren und nun ab nach Padangbai, wo der große Trubel wieder beginnen sollte.

    Ein Mann kam durch die Fähre und rief alle, welche in Padangbai aussteigen wollten auf, sich fertig zu machen. Da dies auch mein Stop war, ging ich sicher alles zu haben. Es dauerte bis alle von Board waren und ihre großen Koffer oder Rucksäcke entgegen genommen hatten. Danach fragten mich gefühlt ein dutzend Taxifahrer, ich brauchte hingegen einen Roller. Ein Taxifahrer meinte auch Roller zu vermieten und fragte mich, wo ich denn hin wolle. Als ich sagte, dass hinter Ubud meine Unterkunft wäre, meinte er, dass dies nicht möglich sei und dass ich den Roller wieder in Padangbai abgeben müsste. Dies war mir klar, was ich ihm auch sagte. Danach kam er mir, dass ich doch meinen Reisepass als Pfand für den Roller abgeben müsste und das er kein anderen Pfand akzeptieren würde. Ich entgegnete ihn, dass ich bereits einen Roller ausgeliehen hatte und es kein Problem war meinen deutschen Personalausweis zu hinterlegen. Nun wird es wieder lustig :) Er wollte wissen, wo ich den Roller ausgeliehen hatte, was in Denpasar war. Nun wollte er mir weismachen, dass es in Ostbali anders wäre. Mein letzter Satz war, dass wir hier nicht weiter miteinander reden müssen und ging meinen Weg. Bei solchen Personen muss man aufpassen, denn zum Einen ist es halt der Reisepass und zum Anderen wissen sie, dass du ihn auf jeden Fall wieder zurück haben möchtest. Da werden halt zusätzlich Gebühren verlangt, wenn der Roller wieder abgeben wird. Auch dies hatte ich im Internet gelesen und ich weiß, dass man nicht immer allen Glauben schenken sollte aber ich hab ja bereits auch meine Erfahrungen gemacht und wenn es manchen (nicht allen) Balinesen darum geht extra Geld (Monkeymoney) zu machen, dann werden sie kreativ.

    Gut genug schlechtes, denn ein paar Minuten später fand ich eine Rollervermietung mit akzeptablen Preisen und ich konnte meinen deutschen Personalausweis hinterlegen. Die Helmauswahl war überschaubar und alle ein wenig zu groß. Der Erste wäre nicht schlecht gewesen, der hatte eine Gopro Halterung. Mein jetziger Helm hat jedoch auch seine Features. Als Design verläuft eine lange Bruchkante entlang des Umfangs des Helms, ihr braucht euch aber keine Sorgen machen, die wurde geklebt :D Der Verschluss am Kinn wurde ersetzt durch ein neues Band und einen Plastikverschluss. Ich hatte mehr als einen Helm probiert aber dies war halt der, welcher am Besten an meine Kopfform passte.

    Der Roller war wieder fast leer aber der Tacho ging schon mal. Leider gibt es hier keine Fächer, wo ich mein Handy wegen der Navigation ablegen kann, sodass ich es immer wieder aus meiner Hosentasche kramen musste. Das Fach unter der Sitzbank fällt zudem ziemlich klein aus. Ich fand mich recht schnell wieder auf der Straße zurecht. Auf dem Weg zur Villa machte ich nur eine Stop zum Tanken und wollte danach meinen großen Rucksack absetzen. Die Belegschaft und ich freuten uns wieder zu sehen. Nun ging es an die Vorbereitung meines nächsten großen Vorhabens. Mein Ziel soll heute Abend der Mount Agung sein, welchen ich über Nacht besteigen will und den Sonnenaufgang von 3142 Meter zu erleben. Da ich das morgige Frühstück verpassen würde, fragte ich, ob ich es in ein Abendessen ummünzen kann, welches kein Problem darstellte. Nachdem ich alles ausgepackt hatte, machte ich mich gegen 18 Uhr zum Supermarkt, um ein wenig Proviant und zu Trinken für die Besteigung zu organisieren. Als ich wieder da war versuchte ich ein wenig zu schlafen, da dies weniger von Erfolg gekrönt war, gab es stattdessen Abendbrot. Die Zeit verflog und nach meinem Telefonat mit Jacky war es fast Zeit um aufzubrechen. Ich recherchiert noch ein wenig über Berichte von Besteigungen und Routen. Es war gut, dass ich dies gemacht hatte, denn ich hatte den falschen Ausgangspunkt abgespeichert. Es gibt zwei Routen am Mount Agung. Die Kürzere und leichtere, welche nicht zum Gipfel führt und die Lange, beschwerliche zum Gipfel. Ich will natürlich zur Zweiten, weswegen ich bereits 23 Uhr am Einstieg sein muss. Die Zeit zur Besteigung liegt bei etwa sechs Stunden, je nach Kondition. Ich spielte an diesem Abend mit dem Gedanken, den Aufstieg zu verschieben, da es wiedermal regnete und ich die Befürchtung hatte, die selbe Misere wie am Mount Batur zu erleben. Ich entschloss mich, nachdem ich die Wettervorhersage angesehen hatte, doch zu starten und lieh mir die bereits zurück gegebene Regenjacke wieder aus. Nun hieß es Navi an und auf zum einstündig entfernten Ausgangspunkt.

    Der Weg im Dunkeln war nicht unbekannt, denn ich musste annähernd den selben Weg, wie zum Mount Batur fahren. Ich hatte den selben Wetterverhältnisse wie damals. Es fing wieder an zu Nieseln als ich in die höheren Gebiete gelangte. Dieses Mal hingen die Wolken jedoch ein wenig tiefer und meine Sicht beschränkte sich auf etwa zehn Meter. Ich fuhr gerade einen Auto hinterher und verpasste abzubiegen. Das blöde war, dass es danach in Serpentinen nach unten ging, welche ich folglich wieder hinauf musste. Der neue Weg begann mit dem Hinweis, dass die Straße gerade gebaut würde. Entgegen meiner Befürchtungen konnte ich diese ohne Probleme befahren. Stattdessen sah ich ein anderes Problem auf mich zukommen. Ich hatte ja heute extra voll getankt und nun näherte sich mein Tankanzeige dem roten Bereich. Es lagen ein paar Kilometer vor mir und die kommenden Anstiege würden es nicht besser machen. Umkehren war keine Option, da ich nicht mehr zurückgekommen wäre. Irgendwo abends halb zehn eine Tankstelle zu finden war ähnlich hoffnungslos. Vielleicht eine Unterkunft finden und woanders übernachten, eine mögliche Option aber angesichts der leeren Straßen eher schwierig. Die Einzigen, welche Präsenz zeigten waren die vielen Hunde, auf welche ich verzichten hätte können. Dann sah ich einen Mann auf der Straße. Ich fuhr vorbei, wollte kurz auf das Navi schauen und die Strecke mit meinem Tank vergleichen und vielleicht den Einheimischen fragen, wo eine Möglichkeit zum Tanken wäre. In diesem Moment bellte es schon im Hintergrund und ich fuhr lieber weiter. Ich erreichte schließlich mein Ziel, die Bezinfrage konnte ich somit auf Morgen verschieben. Vor mir befand sich ein Auto, mit einer möglichen Gruppe, welche gerade durchgewunken wurden. Ein Mann bat mich den Roller abzustellen und danach redeten wir über die Besteigung. An diesem Punkt war ich darauf aus, alleine den Berg zu bezwingen, was natürlich nicht möglich sein sollte. Stattdessen war es Pflicht einen Guide zu nehmen welcher mich 950.000 Rupiah kosten sollte. Ich fragte, ob ich in die Gruppe mit dem Auto einsteigen könnte, woraufhin er entgegnete, dass die eine private Tour gebucht hätten (natürlich). In der Gruppe wäre es billiger gewesen. Immerhin konnte ich den Preis auf 800.000 Rupiah drücken und der Mann kontaktierte einen Guide, welcher wenig später eintraf. Das Problem war nur, dass ich nicht genügend Geld mit hatte. Ich zahlte 500.000 Rupiah an und eigentlich hätte ich zu meiner Überraschung noch 300.000 Rupiah gehabt aber ich hatte die Hoffnung, dass er sich vielleicht mit weniger zufrieden geben könnte. Ich wartete in einer kleinen Wachhütte mit einem Sicherheitsmann, welcher die Straße fest im Blick und einen Bildschirm der Sicherheitskamera neben sich hatte. Der Mann, welcher mich gestoppt hatte, saß mit mir in einer Sitzgruppe, wobei er einen etwas älteren unrealistischen Actionfilm schaute. Nach etwa zwanzig Minuten kam mein Guide, ich hatte mich währenddessen schon präpariert. Mein dicken Pullover hatte ich gegen mein dünnes Langarmshirt getauscht und meine Goprobrusthalterung war ebenfalls übergezogen. Mit dem Guide fuhr ich ein weiteres Stück nach oben. Die Steigung nahm proportional zu meiner Sorge um meinen Tankinhalt zu. Wir erreichten aber den Einstieg und mein Guide rüstete sich ein wenig an einem Verkaufsstand aus. Ein anderer Guide suchte mit mir das Gespräch und er konnte gut Englisch. Im Hintergrund sah ich eine größere Gruppe mit ihren leuchteten Stirnlampen. Ich fragte wie viele pro Tag die Besteigung des Mount Agung angehen würden und wie viele es davon schaffen würden. Die Anzahl hängt natürlich von den Buchungen ab und ansonsten sollten es fast immer alle schaffen, manchmal dauert es halt mal 24 Stunden, meinte er mit einem schmunzelnden Gesicht. Die größere Gruppe kam in Bewegung und mein Guide gab mir ebenfalls das Zeichen zum Aufbruch. Vielleicht war es gar nicht so schlecht einen privaten Guide zu haben. Voller Vorfreude sollte es nun nach oben gehen. Der Einstieg befand sich auf 1000 Höhenmetern, also galt es 2142 Meter zu überwinden. Das dies nicht ganz leicht sein sollte hatte ich bereits gelesen.
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