Satelita
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  • Dzień 10

    Sapa in weiß gekleidet

    9 kwietnia, Wietnam ⋅ ☁️ 21 °C

    Der erste Tag an dem wir nichts vor hatten, nur Ideen und eine war auf jeden Fall sich auf die Couch, auf unseren Balkon zu setzen und den Ausblick zu genießen. Aber der Tag sollte trotzdem nicht langweilig werden.

    Wir öffneten die Augen und konnten von unserem Bett, nach draußen auf die schönen Reisterrassen schauen. Ein paar Wasserbüffel zogen ihre Kreise, während die Einheimischen die Felder für die Saison präparierten. Die Wolken hingen etwas tief aber hoch genug, um auf die andere Talseite zu blicken. Drei Seitenwände des Zimmers bestehen aus einer Glasfront, welche einen Rundumblick garantieren. Selbst das Badezimmer hat eine, ist aber durch eine schwarze Folie abgedunkelt. Gestern war es wieder spät geworden, sodass wir heute gemütlich halb zehn Uhr aus dem Bett stiegen. Gerade noch rechtzeitig, um das leckere Frühstück der Unterkunft mitzunehmen. Es gab Pancakes mit Mango, Drachenfrucht, Melone, Banane und dazu ein Spiegelei.

    Wir hatten noch viele Fragen zu klären, leider konnten wir unsere Gastwirtin nicht finden, sodass wir uns gemütlich auf die Couch auf unseren Balkon begaben. Die ersten Touristen zogen ihren Runden, während Caro und Ich ein Buch lasen. Es sollte sich später herausstellen, dass das der beste Zeitraum an diesem Tag sein sollte. Die Wolken drückten später immer mehr ins Tal, sodass sich unsere Aussicht in eine weiße Wand verwandelte.

    Zum Mittag wollten wir unsere Fragen geklärt haben und fanden schließlich die Besitzerin. Fazit war, den Fansipan können wir leider nicht allein besteigen, unsere Wäsche können wir abgeben, bei dem Nebel eine schöne Runde zu finden ist schwierig, mit der Drohne ist es kein Problem hier zu fliegen und wir meldeten uns für den Kochkurs abends an. Den Fansipan wollten wir eigentlich auf eigene Faust besteigen, nun gab es in jüngster Vergangenheit Vorfälle, welche Restriktionen nach sich zogen. Unter anderen wurde ein Mann vermisst und die eingesetzte Suchstaffel betrug 400 Leute über mehrere Tage. Also brauchten wir einen Guide und eine Genehmigung, welches unsere Unterkunft für 60€ anbot. Für vietnamesische Verhältnisse sehr teuer. Hinzu kam die Seilbahn, welche wir nach unten nehmen wollen, um genügend Zeit für die Erkundung für Sa Pa zu haben. Also rund 100€ pro Person für die Tagestour. Nach ein wenig hin und her war das die einzige und günstigste Option, die wir hatten und buchten die Tour für Donnerstag. Das heißt morgen noch einen gemütlichen Tag, aber das Wetter soll leider nicht besser werden.

    Nachdem alles geklärt war, ging es nach draußen und wollten unsere Umgebung sehen, jedenfalls soweit wir konnten. Vorbei ging es den Weg an vielen alten Wohnhäusern, Restaurants, Werkstätten sowie Verkaufsständen mit traditionell hergestellten Webereien. Wir vermissten anfangs die Reisterrassen (konnten ja auch nicht weit sehen), fanden diese aber, indem wir einen sehr steilen Pfad nach oben folgten. Zuvor flüchteten wir noch vor zwei Einheimischen in ein Restaurant und holten uns ein Banh Mi sowie gebackene Bananen. Geflüchtet deswegen, weil ein Teil der einheimischen Frauen, die traditionell gefertigten Sachen verkaufen wollen und sehr hartnäckig sind und selbst fünf nein nicht akzeptieren. Wir folgten schließlich den steilen Pfad nach oben und was ich erstaunlich fand, auf diesem schmalen Weg fuhren die Einheimischen mit dem Roller lang. Doch er war so steil, dass ich nicht mehr mit dem Fuß voll aufsetzte, sondern nur noch auf dem Vorderfuß lief, zudem war er nass. Die Reisterrassen reihten sich nun aneinander, doch die die wir gerade noch sahen, verschwanden wieder hinter einer weißen Wand. Trotzdem erhaschten wir phasenweise schöne kleine Ausblicke. Nachdem wir auf unserer Runde einen ersten Eindruck bekommen hatten, war es bereits kurz vor fünf Uhr nachmittags als wir wieder in der Unterkunft ankamen. Ein paar Wasserbüffel kreuzten kurz vor unserer Unterkunft unseren Weg, welche aber friedlich dahin gingen. Eine halbe Stunde später saßen wir bereits unten im Gemeinschaftsraum, denn der Kochkurs sollte umgehend losgehen.

    Zum Kochkurs waren wir zu sechst, ein Engländer aus London, zwei Deutsche aus Gießen, einer aus Dänemark und wir beide. Der Sohn der Besitzerin brachte alle Zutaten und nötigen Küchenwerkzeuge und ab ging es an die Frühlingsrollen. Wir schnitten oder rieben alle Zutaten so klein wie möglich und mixten es in einer Schüssel. Der Sohn zeigte anschließend die Rolltechnik, wie man den Inhalt am geschicktesten in das Reispapier einwickelte. Anschließend probierten wir uns daran selbst und erzählten währenddessen von unseren Reiseerlebnissen. Es war eine gemütliche Runde und die Zeit verging wie im Fluge. Zum Essen gesellten sich noch fünf weitere Personen dazu und der Tisch wurde noch reicher gedeckt. Jetzt half auch der jüngere Sohn der Besitzerin mit, dem das eine oder andere Missgeschick passierte. Bevor wir unsere Mägen füllen durften, gab es noch selbst gebrauten Reisschnaps, welcher hier auch Happy Tea genannt wird. Mit den weiteren Reisenden am Tisch gab es immer wieder was zu erzählen und auszutauschen. Der gesellige Abend mündete in eine Kartenspielrunde, welche sehr amüsant war. Alles in allen ein gelungener Tag und Zeit, von Hanoi und Ha Giang zu entspannen. Wir hatten bereits über eine Verlängerung nachgedacht aber unser Zimmer ist bereits ausgebucht.
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