Satellite
Show on map
  • Day 11

    Ming unser privater Guide

    April 10 in Vietnam ⋅ ☁️ 25 °C

    Einmal mehr bekamen wir das leckere Frühstück serviert, ehe wir uns auf die Tour durch die Reisfelder aufmachten. Geführt wurde diese von Ming, dem älteren Sohn von der Besitzerin. Dieser ist 17 Jahre alt, hat heute von der Schule, für das Familienunternehmen freibekommen und muss das später nacharbeiten. Mit dabei war ein älteres Pärchen aus London und damit war unsere Gruppe komplett. Mit keinen weiteren Informationen starteten wir eher mäßig vorbereitet aber dazu später.

    Was ich ganz praktisch fand, ich konnte Ming über vieles ausfragen. Da waren zum Beispiel Fahrzeuge, die immer eine Audionachricht kontinuierlich über ihre Mikrofone abspielten. Das gab es schon in Hanoi auf Fahrrädern, hier war es ein beladener kleiner LKW. Das sind nichts anderes als Verkaufstexte, welche die Kundschaft anlocken sollen. In Sa pa leben vier verschiedene Kulturen, die Vietnamesen, die Hmong und zwei weitere, an die mich gerade nicht mehr erinnere. Die Hmong sind eine ethnische Minderheit und sind viel im Norden Vietnams vertreten. Die Familien besitzen hier viele Läden, wo sie ihre selbsthergestellten Kleidungsstücke verkaufen und herstellen. Es sind auch die Frauen, welche dir kaum mehr von der Seite weichen, wenn sie einmal neben dir sind um ihre Sachen zu verkaufen. Das ist teilweise doch etwas anstrengend. Das Wetter war heute besser, die Wolken hingen zwar noch im Tal aber deutlich höher als gestern.

    Los ging es kurz die „Hauptstraße“ entlang, ehe wir auf einem schmalen Weg einbogen, welcher entlang eines Baches verlief. Immer wieder kamen kurze steile Anstiege, welche uns Schritt für Schritt den Berg hinaufführten. Vorbei an unzähligen Reisterrassen, welche zurzeit für die Ernte präpariert wurden. Erst verwandeln sich diese Flächen in ein saftiges grün, welches Ende August, Anfang September in eine strahlendes gelb übergehen. Vereinzelt sahen wir wieder asiatische Wasser-Büffel, welche trotz dem Einsatz von Maschinen nach wie vor für die Feldarbeit benötigt werden und bei Verkauf circa 2500 USD einbringt. Gelegentlich werden wohl auch Büffelkämpfe organisiert, welche aber nicht bis zum Tot führen, da der Büffel zu kostbar ist. Immer wieder machten wir kleinere Pausen, da wir mit dem älteren Pärchen ohnehin nicht unser Tempo gehen konnten. Ming haben wir dann ab und zu einbremsen müssen. Je höher wir kamen hieß nicht unbedingt, dass es weniger Reisterrassen oder auch kleinere Siedlungen gab, selbst Fischaufzuchtbecken waren am Berg immer wieder vorzufinden. Gezüchtet werden unter anderem Störe. Oben angekommen liefen wir den Grad entlang und nun ließ sich zeitweise auch die Sonne blicken. Wir, leider nicht eingecremt, sollten dadurch die ersten Sonnenbrandstellen bekommen. Unter anderen kamen wir auch an Bambuswäldern vorbei. Ming meinte, dass man in solchen Wäldern vorsichtig sein müsste. Zum einen verliert man einfach die Orientierung und zum anderen werden die Bambusstäbe nach oben hin so dicht, dass man die Tageszeiten schlecht erkennen kann. Wir ließen den Teil hinter uns und liefen Stück für Stück wieder der Unterkunft entgegen. Auf der heutigen Wanderung sahen wir ziemlich vielen Hühner, Hähne und Küken. Diese laufen hier frei rum und sind natürlich auch wertvoll für die Einwohner. Auf die Frage, wie die Zugehörigkeit geklärt wird, meinte er nur, dass ist ein schwieriges Thema und kann schon mit den Fäusten ausgetragen werden. Auf dem Weg eröffneten sich immer wieder schöne Aussichten ins Tal und zum Schluss legten die Wolken die Sicht auf unser morgiges Ziel den Fansipan frei.

    Nach der Wanderung, welche circa drei Stunden dauerte, gingen wir noch etwas zum Mittag essen und verschwanden danach in der Unterkunft. Ich in die Hängematte, Caro auf die Couch. Entweder wir lasen, schliefen oder schauten im Handy was nach. So verging der Nachmittag ganz entspannt und zwischendurch gingen wir noch einen Kaffee am Rande der Reisfelder trinken.

    Am Abend klärten wir noch unsere morgige Tour ab, für die wir bereits halb sechs aus den Federn müssen. Deswegen gingen wir noch schnell Abendbrot essen, ehe wir unsere Rucksäcke packten. Denn leider müssen wir unser schönes Zimmer morgen früh bereit verlassen und morgen Abend geht es Richtung Meer.
    Read more