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  • Dzień 13

    Lan Ha Bay - Tag 1

    12 kwietnia, Wietnam ⋅ ⛅ 25 °C

    Einmal nach links, dann rechts,… so schaukelte es einen hin und her, selbst im VIP Bus sollten wir keinen erholsamen Schlaf finden. Ich hatte mir trotzdem einen Wecker gestellt, falls wir bei der Ankunft schlafen sollten, aber dieses war vertane müh. Der Bus kam eine Stunde früher in Hanoi an und so schrie der Busfahrer Hanoi durch den Bus und im selben Augenblick wurden die Vorhänge zur Seite gezogen. Wir völlig verpeilt, checkten Google Maps und Tatsache wir waren da. Statt einer Stunde hatten wir nun zwei Stunden Aufenthalt in Hanoi und das vier Uhr morgens. Aber war auch interessant, Hanoi hatte auf einmal große Fußwege, kein Hupen und über die großen Straßen konnte man einfach darüber spazieren. Da alle Läden geschlossen hatten, ließen wir uns auf einer Bank am Hoan Kiem See nieder. Dort schlugen wir die Zeit tot und konnten beobachten wie die Stadt zum Leben erwachte. Die Vietnamesen nutzen vor allem die Morgenstunden um sich sportlich zu betätigen, so kam einer nach dem anderen an uns vorbei. Sechs Uhr ging es in den nächsten Schlafbus und diesmal leider wieder ein normaler Schlafbus und so quetschten wir uns in den engen Sitz. Um nach Cat Ba zukommen wechselten wir noch einmal auf eine Fähre und wieder in den Bus. Anschließend wurden alle Fahrgäste an ihren Unterkünften rausgelassen und wir kamen mit einer halben Stunde Verspätung am Büro des Veranstalters an. Es blieb allerdings noch genügend Zeit für ein Frühstück. Für mich gab es eine Mango Bowl mit Erdnussmus und für Caro eine Scheibe Brot mit Spinat und Ei, was beides sehr lecker war. Anschließend vertrieben wir uns den restlichen Zeitraum mit einem Spaziergang durch den Ort. Dabei vielen viele Restaurants damit auf, dass sie lebende Krebse, Fische, Tintenfische usw. in Wasserbehältern am Eingang drapierten, welche man zum Essen auswählen konnte. Die Insel Cat Ba an sich hatte ich mir ein wenig anders vorgestellt. Diese gilt als Ferienort für die Vietnamesen und gleichzeitig als Ausgangspunkt für die Lan Ha Bucht Bootstouren. Die Strände sahen ziemlich steinig aus, viele Baustellen bis hin zu Feriendörfern, welche entstehen sollten. In der Stadt gab es mehrere Hochhäuser, an welchen der Zahn der Zeit bereits seine Spuren hinterlassen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich froh, keine weitere Nacht hier eingeplant zu haben.

    In einem Kleinbus ging es zum Hafen, es dauerte nicht lang und da stand fest, wir würden die Tour deutschsprachig starten. Bis auf ein Schweizer-Pärchen kamen alle aus Deutschland. Naja fast, am Hafen stieß noch eine Engländerin zu uns. Unser Guide Toni brachte uns auf das Boot, was uns bis zum Nachmittag durch die Lan Ha Bay umherschiffen sollte. Was stand heute auf dem Plan? Kajak fahren, schwimmen, die Gruppe kennenlernen und natürlich die Natur bestaunen, für welche wir hierhergekommen waren. Das rege Treiben am Hafen ließen wir schnell hinter uns und tauchten ab in die Inselwelt. Das Wasser hat eine türkisgrüne Farbe aufgrund des hohen Calciumgehaltes und die Wassertiefe beträgt an den meisten Stellen nur drei Meter. Eigentlich war die Lan Ha Bucht und die Ha Long Bucht ein Gebiet. Sie wurden nur aufgrund von Streitigkeiten von zwei verschiedenen Startpunkten (und damit Bezirken) in zwei Gebiete aufgeteilt. Mit unserem Boot durften wir damit nicht in das Gebiet der Ha Long Bucht fahren,… eigentlich, aber dazu später. Die Lan Ha Bucht ist die ruhige Variante der Ha Long Bucht und damit nicht so überlaufen. Die Anzahl der Boote ist limitiert und das war auch der ausschlaggebende Punkt, warum wir uns gegen die Ha Long Bucht entschieden hatten. Die Lan Ha Bucht besteht aus über 400 Kalksteinfelsen und sehr schönen kleinen Sandstränden.

    Nachdem wir eingewiesen wurden und eine Insel nach der anderen passiert hatteb, gab es für uns erstmal Mittag. Hier wurden verschiedene Speisen von Fisch, Fleisch und vegetarisch Gerichten aufgetischt. Wir fuhren eine ganze Weile und mussten leider beobachten, dass das Inselparadies schon sehr leiden musste. Immer wieder gab es Müllflecken die umhertrieben und die Vorfreude ins Kajak zu steigen etwas nahm. Die Wolken hatte sich ziemlich dicht über uns zusammengeschoben und ließen gelegentlich ein paar Tropfen fallen. Der Anker war auf dem Grund und wir in die Kajaks verschwunden. Toni gab die Richtung vor und wir folgten ihn. Wir kamen an eine Durchfahrt, welche nahe dem offenen Meer war, kaum hindurch wurden wir auch wieder zurückbeordert. Toni waren die Wellen zu groß gewesen, sodass wir nicht weiterdurften. Stattdessen hieß es alle Boote zusammenknoten und Toni zog uns, nicht etwa mit ein paar kräftigen Hieben, sondern mit einem kleinen Elektromotor. Naja, so hatte ich mir das Kajak fahren nicht vorgestellt. Der Vorteil war, so konnten wir die Inselwelt aktiv beobachten. In der Kolonne ging es bestimmt 20 Minuten an den Kalksteinfelsen vorbei, welche grün mit Palmen und Bäumen bewachsen waren. Die Lianen ragten nach unten und verschiedenste Vögel zwitscherten durcheinander. Einheimische Boote kreuzten gelegentlich unseren Weg, ältere Boote mit aufgehangenen Sachen über selbstgespannten Leinen und Equipment zum Fischen, was auf dem Boot im hinteren Teil verstaut war. Außerdem gab es kleine Zusammenschlüsse mit mehreren Booten, die wie eine kleine autarke Stadt aussahen. Wir kamen in die Sichtweite unseres Schiffes und bekamen die Chance in dem Areal selbst aktiv zu werden. So steuerten wir kleinere Sandstrände an und waren zum ersten Mal in unserem Urlaub im Wasser. Auch hier lag an den Stränden viel Müll herum. Es gibt wohl eine Organisation, welche sich darum kümmert, aber das Gebiet ist so weitläufig, dass es wohl gehörig mehr Aktionismus bedarf, um die Bucht halbwegs sauber zu bekommen. Wir drehten eine Runde um einen zum offenen Meer gelegenen Kalksteinfelsen, ehe wir wieder ins innere der Bucht zurückkehrten.

    Die Stunde war schnell vergangen und nun fuhren wir zu unserem größeren Boot, auf dem wir die restliche Tour verbringen würden. Auf diesen waren bereits andere Gäste, ein deutsches und ein australisches (älteres) Pärchen, welche eine drei Tagestour gebucht hatten. Das australische Pärchen im Rentenalter bereisen nun die Welt, sind top fit, haben ihr Hostel in Noosa verkauft und sind jetzt auf fünfjähriger Reisetour. Die Zimmer waren verteilt und wir frisch geduscht, fuhren wir durch die mystische Landschaft. Das Wetter ist nicht wirklich besser geworden, stattdessen hatte sich die Sicht verschlechtert. Das war aber nicht weniger schön, der Nebel ließ die Kalksteinfelsen urplötzlich erscheinen und die tiefstehende Sonne blickte gelegentlich hindurch, was die Inselwelt eine besondere Stimmung verlieh. Das Unternehmen hat eine spezielle Lizenz für das Gebiet, sodass kein anderes Schiff zu sehen war. Wir kamen an unserem Ankerplatz an, wo wenig später das gemeinsame Essen anstand. Toni kam dabei in Plauderlaune, vielleicht hier ein paar Auszüge.

    In Nordvietnam steht der Mann um einiges Höher als die Frau, wohingegen es in Südvietnam eher gleich ist. Auch sind Jungen mehr Wert als Mädchen, das liegt darin, dass die Mädchen meist den angeheirateten Ehemann folgen und somit der Familie dann nichts mehr einbringt. Als Ausgleich bekommt allerdings die Familie Geld von der angeheirateten Familie für die Tochter. Der Junge hingegen bringt eine neue Frau in die Familie und erhält das Familienerbe und kümmert/ sorgt sich um die Verstorbenen. Eine unschöne Tradition herrscht im Norden Vietnams unter den Hmong. Findet ein junger Mann ein junges Mädchen schön, so darf er es entführen und heiraten. Toni zeigte uns ein Video von einer 15-Jährigen, was uns ein wenig sprachlos machte. Jetzt zum Teil, warum wir doch in die Ha Long Bucht fahren durften. Das Stichwort heißt UTM, Under Table Money. Deswegen erscheint unser Boot unter einen transparenten Vorhang, sobald die Wasserpolizei auftaucht. Dies wird in verschiedensten Bereichen angewendet. So auch, wenn man z.B. ohne internationalen Führerschein fährt. Toni wollte eigentlich als Lehrer arbeiten und musste noch eine Bewerbungsgespräch für einen Job ablegen. Statt geprüft zu werden, bekam er einen Zettel mit einer hohen Summe überreicht. Diese Zahl konnte er nicht bedienen und somit kam es nicht zur Lehrerkarriere. Wie überall gibt es Schattenseiten aber es war interessant die Geschichten von einem Vietnamesen zu hören, da so etwas ernstere Konsequenzen nach sich zeihen kann. Freunde von ihm sind dafür auch schon im Gefängnis gelandet. Außerdem erzählte er uns noch ein paar historische Hintergrund Geschehnisse.

    Während er erzählte und erzählte, hatte wir die anstrengende Wanderung in den Knochen und kaum Schlaf in der letzten Nacht gefunden, vielen uns Stück für Stück die Augen zu. Deswegen ging es schnell zur letzten Aktion des heutigen Tages, zum Tintenfischangeln. Der Kapitän, welcher sich bereits auf seiner Matratze hinter dem Steuer schlief, hatte bereits drei geangelt. Wir mühten uns bestimmt eine Stunde ohne Erfolg ab, sodass wir demotiviert aufgaben. Die Gruppe passt sehr gut zusammen und so hatte man egal mit wem angenehme Gespräche und eine tolle Zeit.
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