• Die Misere geht weiter

    December 8 in Chile ⋅ ☀️ 26 °C

    Drei Mal in Folge haben wir nun die Unterkünfte nach einer Nacht gewechselt und wir sind froh bei der nächsten Unterkunft wieder drei Nächte zu haben. Die jetzige war die luxuriöseste aber nur eine Durchgangsstation. Da der gestrige Tag auch ein wenig Nerven gekostet hatte, machten wir an dem Tag ruhig, Check Out war erst 12 Uhr. Frühstück war in Ordnung, gut geschlafen hatte wir auch und nun wollten wir zur Autovermietung. Hätten wir hier gewusst was kommt, wären wir wahrscheinlich liegen geblieben.

    Der Anfang verlief vielversprechend. Wir riefen einen Uber, der uns schnell an die Adresse brachte, welche in den Unterlagen hinterlegt war. Am Ziel angekommen war jedoch keine Autovermietung. Der Uber Fahrer war hilfsbereit und wir riefen zusammen die chilenischen Nummern an aber da kam nur „kein Anschluss unter dieser Nummer“. Er rief auch noch paar Kontakte an, wir fuhren die Straße weiter ab, ohne Erfolg. Folglich kam uns die Idee am Flughafen zu schauen ob Europcar dort einen Stand hat. Also ging es wieder zurück, der Uberfahrer bekam extra Trinkgeld und wir suchten und hatten Tatsache auf dem Parkplatz des Flughafens Erfolg. In einem Container nahmen sie unsere Daten auf und mussten uns mitteilen, dass unser Fahrzeug leider schon weitervermietet wurde. Wir hatten ursprünglich 9Uhr angegeben, es war jedoch bereits kurz vor 13Uhr. Sie hätten wohl zwei Stunden gewartet und danach das Fahrzeug, trotz vollständiger Bezahlung wieder freigegeben. Wir waren bedient und ich versuchte den Kontakt zu Check24 herzustellen. Da wurde klar, dass wir von der Autovermietung kein Fahrzeug bekommen sollten aber Check24 könnte den Mietpreis für uns wiederholen. Nun klapperten wir die restlichen Firmen ab, welche alle kein Allradfahrzeug mehr für uns hatten. Schließlich fanden wir bei Avis online ein 4x4 Pickup und voller Freude Daten eingegeben und gebucht, um später am Schalter mitgeteilt zu bekommen, dass der Wagen nicht zurückgebracht wurde. Den Betrag hatten wir online bereits überwiesen, die Frau am Schalter konnte lediglich die Reservierung stornieren aber das Geld müssten wir über die Hotline wiederholen. Folglich dort angerufen und ein Mitarbeiter dran, welcher nur Spanisch sprach. Es wollte einfach nix mehr klappen.

    Durch Zufall sprach mich ein brasilianisches Pärchen an, dass sie eine Mitfahrgelegenheit nach San Petro de Atacama bräuchte. Ich erzählte die Kurzfassung, worauf wir uns wieder verabschiedeten. Allerdings kam mir der Einfall, dass Sie mir vielleicht bei der Hotline aushelfen könnten. Gesagt, getan und angerufen, war leider über die Hotline keiner erreichbar aber trotzdem ein paar Informationen reicher, denn sie übersetzten mir auch ein paar Sachen mit der Avis Mitarbeiterin, welche auch nicht gut Englisch sprach. Zwischendurch hatte sich bei einer andern Autovermietung ein Toyota RAV 4 als Möglichkeit ergeben, wo wir nun zuschlugen und das dritte Auto buchten. Es war kein Allradfahrzeug aber eine Lösung. Dem brasilianischen Pärchen gaben wir als Dank einen kostenlosen Shuttleservice und wir konnten nach 4h Suche ein Fahrzeug, für den benötigten Zeitraum, unser Eigen nennen. Jetzt mussten wir uns nur noch zweimal das Geld wiederholen. Naja, … wir haben halt nicht genügend Erfahrungspunkte fürs Offroadfahren gesammelt, daher hat es nur für ein SUV gelangt.

    Die Fahrt von Calama nach San Petro de Atacama ist sehr einfach, eine Straße führt so gut wie gerade 100km in die gleiche Richtung. Aber die Landschaft war bereits surreal. Sehr große Distanzen, welche kaum fassbar waren mit unterschiedlichen Gebilden von Hügeln und Bergen im Hintergrund. Während der Fahrt konnten wir uns mit dem Pärchen ein wenig austauschen, denn sie hatten die Atacama Wüste bereits erkundet. Sie erzählten auch von einem stornierten Flug nach Calama aber bei einer anderen Fluggesellschaft, was uns ein wenig, für die kommenden Flüge Sorgen bereitet. Ansonsten gaben Sie uns aber auch wertvolle Tipps, Highlights, welche Caro dankbar notierte.

    Die beiden hatten wir abgesetzt und wir hatten das nötigste im Supermarkt geholt, da waren wir bereits bei unserer Unterkunft angekommen. Endlich alle Sachen raus, ankommen und den Tag abhaken, denn es war bereits kurz vor 18 Uhr. Der Sohn der Vermieterin gab uns die Führung durch das Gelände. Am Ende fragte ich ihn wegen der Avis Hotline Sache nach Hilfe, welche er zum Glück erstmal so hinnahm. Wir versuchten diverse Nummern und hatten irgendwann Tatsache Erfolg. So wie es aussieht, sollten wir das Geld in zwei Tagen wiederhaben, … mal schauen.

    Um den Tag nicht ganz verstreichen zu lassen, präparierten wir uns für nahe Ziele in der Umgebung. Eine Gesteinsformation, welche wie eine Mondlandschaft aussieht, war das erste Ziel aber leider ist das bereits ein Park geworden, der Eintritt kostete und keine Leute mehr hereinließ (da, zu spät). Also ging es zu einem zweiten Ziel namens Magical Bus. Eine Karosserie eines alten Buses, inmitten der surrealen Landschaft. Wir bogen von der Hauptstraße ab und folgten einer Offroadstraße. Die Markierung war bereits erreicht aber kein Bus zu sehen, also fuhren wir weiter. Zwei kleinere Touristenbusse kamen uns entgegen aber wir kamen auch an drei Schildern vorbei, worauf stand, dass die Weiterfahrt verboten sei. Haben wir natürlich nicht gesehen, ich musste ja auf die Straße, Steine und Schlaglöcher achten. Ich war schon kurz davor das Unterfangen abzubrechen, da trotz langer Wegstrecke nichts zu sehen war. Dann trafen wir jedoch eine Bikertruppe und nach kurzer Abstimmung folgte ich denen weiter und siehe da, wir waren am Ziel. Sämtliche Touristenbusse waren bereits verschwunden, nur vier Autos und die Motorräder waren da. Wir machten unsere Bilder und staunten über die Umgebung, verloren die Zeit ein wenig aus den Augen und waren die Letzten, welche die Heimreise antraten. Das Problem, es hatte bereits angefangen zu dämmern und der Rückweg sah plötzlich ganz anders aus. An einer Abzweigung wussten wir nicht mehr weiter und da erschien die Autotruppe, welche sich wohl auch schon verfahren hatte. Wir schlossen uns dehnen an aber die gewählt Strecke passte nicht, worauf wir wieder umdrehten und die richtige Strecke fanden. Etwas später sahen wir die Kolonne wieder, also wäre das auch ein Weg gewesen. Irgendwann kamen wir auf der Hauptstraße wieder an und waren froh nicht bis morgen früh warten zu müssen.

    Nun gab es 22Uhr verspätetes Abendbrot ehe Caro sich noch an die Planung für die Careterra Austral machte. Ich sortierte, sicherte Bilder, stellte Berichte online und schrieb den heutigen Tag nieder, der leider etwas anderes als geplant verlaufen war.
    Read more