• Vulkane, ewige Weiten und blaue Lagunen

    December 9 in Chile ⋅ ☀️ 13 °C

    Heute stand eine längere Fahrt an. Von San Petro de Atacama ging es zu mehreren Nationalparks, der weit entfernteste Punkt war 150km entfernt. Trotz Weckers waren wir etwas spät dran und hatten gerade vollgetankt. Die Tickets haben wir bereits in der Unterkunft online gebucht und alles was wir brauchten befand sich im Auto. Nun ging es quer durch die Atacama Wüste. Im ersten Abschnitt fuhren wir eine Ebene entlang, wo am Horizont etwas verschleiert die Hügelketten erkennbar waren. Die Straße ging geradeaus und verschwand am Horizont. Rechts von uns waren bereits weiße Bereiche in der Ferne erkennbar, die zu Lagunen gehörten, wo sich Salz abgelagert hatte. Diese ewige Weite ist schwer zu beschreiben und kaum fassbar. Selbst die Bilder können es nicht ansatzweiße rüberbringen. Dazu die aneinandergereihten Vulkane welche sich majestätisch emporhoben. Das Farbspiel war ebenfalls bemerkenswert. War die Wüste noch vor kurzem grau und staubig, verwandelte sie sich in kurzen Augenblicken mit gelben Grasbüscheln in verschiedenste Ockertöne, das Gestein in diverse Rottöne und der blaue Himmel von oben. Um den ungewöhnlichen noch die Krone aufzusetzen hörten wir in der Wüste Weihnachtslieder „Let it snow, let it snow, let it…“. Ich mein hier kannst du auch weiße Weihnachten haben, ist dann halt eher salzig…

    Unser erstes Ziel hieß Piedras Rojas, eine Lagune auf über 4000Hm über den Meeresspiegel, welche ein imposantes Farbspiel bot. Das rote Eisenoxid der Gesteinsformationen, der türkisfarbene See, sowohl die weißen Salzablagerungen verschaffen diesen Ort eine schillernde Erscheinung. Bevor wir jedoch diesen bestaunen durften, mussten wir unterwegs unser online Ticket in ein geschriebenes Ticket eintauschen und die Lagune selbst durften wir nur auf vorgeschriebenen Wegen und mit bestimmten Restriktionen bestaunen. Wir haben uns diesmal lang angezogen, da die Sonne hier sehr aggressiv ist und wir zudem nicht einen weiteren Sonnenbrand riskieren wollten. Außerdem pfeift hier ein kälterer Wind. Mit der Ankunftszeit hatten wir Glück, denn genau wo wir ankamen, waren so gut wie keine Touristenbusse vor Ort. Vom Parkplatz führte ein Rundweg zur Lagune, welcher circa eine dreiviertel Stunde dauerte. Wir schlenderten den Weg entlang aber merkten beide die Höhe, welche unserer Kondition zusetzte, zudem plagen uns beide immer noch Husten und Schnupfen. Während andere nur vorbeiliefen, versuchten wir die Stimmung aufzusaugen.

    Ich war ein wenig genervt, dass alles so limitiert war, denn meine Drohne durfte ich auch nicht benutzen, wofür ich aber Verständnis habe. Die Magie eines Ortes, kann ganz einfach durch ein hochfrequentes Summen ruiniert werden, was ich auch nicht wöllte. Aber, wir waren ja mit einem eigenen PKW unterwegs und fuhren die Straße in Richtung Argentinische Grenze weiter und siehe da, eine weitere türkisfarbene Lagune eröffnete sich vor unseren Augen. Kein Eintritt, keine anderen Leute, nur wir und die wunderschöne Natur.

    Unser zweites Ziel waren zwei dunkelblaue Lagunen (Miscanti und Minques) zwischen zwei Vulkanen, welche fast auf bis zu 6000Hm reichten. Um zu dem Nationalpark zu gelangen, mussten wir das erste Mal an diesem Nachmittag einen Offroadstraße fahren und ich muss sagen, mit dem Toyota ist es sehr komfortabel. Auch der zweite Nationalpark war sehr beschränkt, so durfte man sich nur mit Auto von Spot zu Spot bewegen und von den Parkplätzen nur kurze vorgeschriebene Wege nutzen. Wir sahen ein paar Lamas, welche uns auch schon auf der Herfahrt hin und wieder am Straßenrand begegnet waren und jüngere Flamingos.

    Es war bereits gegen 15:30 Uhr und wir hatten ein letztes Ziel, das Valle de la Luna. Letzter Einlass war 17Uhr und wir schafften es 16:40Uhr da zu sein. Am Eingang bekamen wir jedoch die Information, dass wir vermutlich nicht alles sehen werden, denn 18:30Uhr werden hier alle rausgekehrt. Wir fuhren mit dem Auto durch die Gesteinsformationen, welche abstrakte Gebilde schufen. Es sah wirklich wie eine Mondlandschaft aus, schroffe spitze Felsen, dunkle Dünen erschufen eine lebensunfreundliche Kulisse. Insgesamt gibt es circa sechs Parkplätze an denen man kleine Wanderungen oder die Aussicht genießen kann. Wir entschieden uns für eine größere und eine kleine Wanderung. Aufgrund der Uhrzeit waren wir hier fast allein unterwegs. Im Park selbst gab es auch eine Art Halbbogen, welcher sich nach oben etwas verjüngte. Wenn man leise war, konnte man hier das Knacken der Felsen hören. Bis zum Sonnenuntergang war es nun nicht mehr lang und wir erledigten noch paar Pflichtsachen, ehe wir uns nah der Schnellstraße einen Hügel für den ersten Sonnenuntergang in diesem Urlaub sicherten. Mit einem Eis bewaffnet, beobachteten wir, wie sich der Tag dem Ende näherte. Caro konnte leider den Moment nicht so genießen, denn die Erkältung kam leider wieder zurück, so machten wir uns dann zeitnah auf zur Unterkunft.
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