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  • Day 18

    Regen und Galway

    July 14, 2023 in Ireland ⋅ 🌧 17 °C

    Und auf einmal war es schon wieder Freitagmorgen. Zwei große Punkte hatten wir noch auf unserer Bucketlist. Anknüpfen an unsere Erlebnisse in Galway 2018 (https://findpenguins.com/4v4cllshko1ri/footprin…) und am Samstag noch ein letzter Abend im Pub bei Gene - danach nur noch die Rückreise, um pünktlich für einen Termin am Mittwoch in Deutschland zu sein.

    Zunächst fiel der Tag aber erstmal ins Wasser. Es regnete seit dem frühen Morgen ununterbrochen und ich, Christian, habe schon wie drei Tagen Regenwetter ausgesehen, bevor es überhaupt mit Bella vor den Bus ging. Ich habe also eine Regenpause abgepasst und bin dann nochmal zur Bridge of Ross gelaufen. Das Bella auf den ersten 200 Metern alle Geschäfte zweimal erledigt hat, hat mir nicht zu Denken gegeben - also ging es munter weiter. Die Regenpause endete dann ziemlich abrupt und unbarmherzig, so dass ich 20 Minuten später bis auf die Boxershorts durchnässt vor Freddie stand und Bella zum abtrocknen in selbigen hüpfen ließ. Da der Regen zeitweise horizontal vorm Meer kam, war zumindest die Fahrerseite von Freddie geschützt und ich konnte mich in aller Ruhe meiner Klamotten entledigen. Für diese Situation hätte sich allemal eine Standheizung gelohnt - in kürzester Zeit wären so die Sachen trocken und die Stimmung besser gewesen.

    Mit dem Wissen, dass Galway auf uns wartet, haben wir uns dann gegen 15 Uhr auf den Weg gemacht und sind den Wild-Atlantic-Way entlang der Küste durch das County Clare gefahren. Zwischenzeitlich gab es unglaublich schöne Aussichten auf kleine bis mittelgroße Regenflüsse die sich über die Klippen in den Atlanik ergossen. Wäre das Wetter etwas beständiger gewesen, hätte ich hier gerne nochmal die Drohne steigen lassen.
    Die Cliffs of Moher besuchten wir auch dieses Mal nicht. Der gigantische Parkplatz mit einem Dutzend Reisebussen und gefühlt 1000 Touristen ist einfach nicht unser Ding - da schwelgen wir lieber in den Erinnerungen an die meerseitigen Ansicht auf die Klippen, als wir 2018 aus Richtung Inisheer mit der Fähre unterwegs waren. Witzigerweise war auch der Tag vor 5 Jahren genau in dieser Gegen ebenso ins Wasser gefallen.

    Nach einer kurzen "Frühstückspause" im Burren, einer steinigen Karstlandschaft im Nordwesten des County näherten wir uns stetig Galway. Ein Blick in die App irritiere uns kurz, weil wir dort den damaligen Stellplatz am Hafen nicht fanden, aber wir wussten ja, wohin wir fahren mussten. Nach einem kurzem Stopp an der Tankstelle (bis hier waren es übrigens seit Beginn knapp 3000 km) rollten wir die letzten Meter bis zum Hafen und wurden dort von einem gutem Dutzend Schildern begrüßt, die deutlich "no overnight parking" signalisierten. Wer selbst mal mit dem Wohnmobil unterwegs war - oder solche beobachtet hat - wird, wie wir, nachvollziehen können, dass diese mit ihrer Optik und zum Großteil mit dem Verhalten der Mitfahrenden nicht immer zur sympathischsten Gattung gehören bzw. auch nicht zur Verschönerung des jeweiligen Straßenbildes beitragen. Wir können uns von der "Verschönerung" natürlich nicht ausnehmen, aber zumindest versuchen wir so gut es geht unauffällig, nicht eindringend und respektvoll mit der jeweiligen Umgebung zu sein.

    Eine Recherche am Straßenrand auf der Suche nach einer anderen Parkmöglichkeit förderte dann zutage, dass das Parken von jeglichen Fahrzeugen in den übernachtet wird, eine Ordnungswidrigkeit darstellt, die mit einer Geldbuße von mindestens 40 € und/oder Parkkralle geahndet wird. Galway ist in den Kreisen irischer Camper mittlerweile auch als Go-away bekannt und eine Änderung seitens des Stadtrats ist wohl nicht in Sicht. Unserer Einstellung folgend, machten wir uns dann sehr schweren Herzens und mit der ein oder anderen Träne im Auge auf den Weg.
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