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- Päivä 8
- keskiviikko 7. kesäkuuta 2023 klo 18.43
- ☁️ 18 °C
- Korkeus: 684 m
SaksaSteinbiel50°32’2” N 11°7’58” E
Feierabend!!!

Mir geht so einiges durch den Kopf, und ich werde nachher sicherlich noch berichten. Ich bin runter vom Rennsteig. Die 100km Marke ist gefallen. Heute bin ich 25km gelaufen. Und erlebt habe ich auch so einiges. Ich baue erstmal mein Zelt auf und wenn ich dann nicht sofort einschlafe, werde ich fleißig schreiben.Lue lisää
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- Päivä 9
- torstai 8. kesäkuuta 2023 klo 20.23
- 🌧 19 °C
- Korkeus: 229 m
SaksaBad Blankenburg50°40’27” N 11°16’9” E
Aber sowas von fertig!

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- Päivä 10
- perjantai 9. kesäkuuta 2023 klo 9.04
- ☀️ 19 °C
- Korkeus: 232 m
SaksaBad Blankenburg50°40’24” N 11°16’6” E
Kurzstrecke

Immer wieder erstaunlich, was alles so in meinen Rucksack passt. Das ist mindestens eine 2 Zimmer Wohnung.
Natürlich geht das nur, wenn man sich einschränkt. Bei der Wahl der Freizeitschuhe, ist mir dass sehr gut gelungen. Ich starte jetzt Richtung Saalfeld. Das sind nur 10km. Dort lasse ich mich auf einem schönen Campingplatz direkt an der Saale nieder uns mache bis Sonntag garnüschds. Ein Pausentag tut Not. Ich muss den eigenen Akku wieder aufladen. Bis später also.Lue lisää
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- Päivä 10
- perjantai 9. kesäkuuta 2023 klo 16.04
- ☀️ 26 °C
- Korkeus: 210 m
SaksaSaalfeld/Saale50°39’24” N 11°21’36” E
Ente gut?

Heute morgen nahm ich mir wie immer ausreichend Zeit um in Ruhe und sorgfältig meinen Rucksack zu packen. Darin hat sich recht schnell Routine eingestellt und ich weiß blind, was in welcher Reihenfolge und wohin in den Rucksack muss. Dann habe ich meine Wasserflaschen mit frischem kalten Wasser aufgefüllt und lief mit einem ausgesprochen positiven Gefühl Richtung Saalfeld . Der Gedanke an die kurze Strecke und den Ruhetag auf einem schönen Zeltplatz ließen mich leicht hüpfend in Richtung Orstausgang tänzeln.
Ähhhh, nein. Also das hätte durchaus so sein können, aber genau das Gegenteil trat ein. Nach gut 200m merkte ich, dass die Luft echt raus war. Auf der gestrigen Etappe habe ich eindeutig alles verbrannt, was an Kohlen noch im Keller gelegen hat. Jetzt war der Ofen aus. So werden auch die 10 km nach Saalfeld ne echt harte Nummer. Das Thema Energiezufuhr hatte ich die letzten 2 Tage auch stiefmütterlich behandelt und bekam jetzt die Quittung. Aber mich hetzt ja niemand. Das Handy zeigt an, dass sich gleich um die Ecke ein Asiaimbiss befindet. Auf das Angebot brauche ich nicht zu schauen. Kennst du einen, kennst du alle. Wie bei MCDONALDS. Auf einem Supermarktparkplatz, bei dem die Planer penibel darauf geachtet hatten, dass hier selbst Nachts nicht ein Quadrazentimeter Schatten entsteht, gab ich meine Bestellung durch das Fenster einer, architektonisch ehr unspektakulären Containerküche ab. 2 Cola und 1 mal gebratene Ente mit Reis. LÖGGER. Vor dem Fenster geschah dann endlose 20 Minuten nichts. Ich wartete und drohte mich in der prallen Sonne selbst zu entzünden. Vermutlich wurde auf der anderen Seite des Containers zur selben Zeit, die Ente aus Stromspargründen nicht frittiert, sonder einfach in die Sonne gehalten. Dann wäre sie jetzt aber auch schon arg dunkel. Huch ,das Essen ist fertig, na das ging ja flott. Ich habe Blasen auf der Haut und meine Zunge hat Form und Konsistenz eines dieser langen Stofftiere, die man im Winter vor die Türen legt, damit es nicht zieht. Winter, Zugluft, was für schöne Gedanken. Nun aber los und ein schattiges Plätzchen gesucht. 3 Blocks weiter lies ich mich auf dem Rasen vor einem Hauseingang nieder und atmete durch. Ich trank eine Cola schloss die Augen und streckte für wenige Minuten erstmal alle Gliedmaßen von mir. Als ich meine Augen wieder öffnete, blickte ich in das Gesicht einer älteren Frau, die anscheinend schon Jahre nicht mehr verstecken wollte oder konnte, das sie vom Leben und der Natur auf gleich mehrfach Art benachteiligt und gezeichnet wurde war. Meine Güte, nur gut, dass ich nicht herzkrank bin. Hier können sie nicht rumsitzen, das ist mein Hauseingang. Fauchte der Zahnlose Tieger und schaute mich wartend an. Doch, kann ich sehr wohl. Ich bin der neue Hauseigentümer und prüfe die Rasenfläche auf Festigkeit. Wenn ich damit fertig bin, schreibe ich Mieterhöhung. Abgang Babajaga.
Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Gehirn funktioniert. Check! Zeit für die Ente. Ich öffnete die Verpackung und erblickte etwas, was ehr wie eine blasse Kopie einer gebratenen Entenbrust aussah. Also doch in die Sonne gehalten. Beim ersten bissen stieg mir ein merkwürdiger Duft in die Nase. Ich kannte diesen Geruch und auch den Geschmack. Wenn etwas leicht nach Seife und gleichzeitig merkwürdig süßlich schmeckt, dann weiß ich sofort und dank jahrzehntelanger Erfahrung, die Ente ist am Ende. Versammelt, verdorben und verrottet. Ich hatte die Faxen dick. Kulinarisch, war die Reise bisher ein reinfall. Nun aber war mir übel, mein Magen begann zu krampfen und der restliche Verdauungstrakt machte Geräusche, wie eine verkalkte Kaffeemaschine. Das wars dann für heute. Ich nahm den nächsten Bus und fuhr auf direktem Weg zur Zeltplatztoilette. Mittlerweile ist mein Zelt aufgebaut und wenn alles klappt, bringt mir der Lieferdienst in 30 Minuten eine Pizza und diverse Kaltgetränke. Mal sehen. Bis später.Lue lisää
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- Päivä 14
- tiistai 13. kesäkuuta 2023 klo 13.46
- ⛅ 22 °C
- Korkeus: 385 m
SaksaSchmittenberg50°36’24” N 11°25’42” E
Wer hätte das gedacht?

Hoch über dem pittoresken Örtchen Eichicht, auf dem Kamm eines der steil aufragenden Berge, befindet sich der Lohmturm. Was für den eilig vorüberhuschenden Wanderer lediglich wie eine Plattform erscheint, von welcher es sich vortrefflich bei Ostwind ins Tal urinieren lässt entpuppte sich für den interessierten Freund der lokalen Denkmal- und Bodenpflege, bereits auf den 3 Blick als Ensemble verschiedener Kultstätten, welche sich wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht hier oben, ausgerichtet nach dem alten, sächsischen Sternbild , des Lohm dem Auge des kundigen offenbart. Was aber, ist hier nun genau zu sehen. Wir befinden uns an einer Stätte, an der sich seit Jahrtausenden auf unveränderte Art und Weise am Tag des weißen Eichingers, das Ritual der Lohmlümmel wiederholt. Um die Überraschung für alle Beteiligten jedes Jahr so groß wie möglich zu halten, beginnt das Ritual nicht genau am Tag des heiligen Eichingers. In einem unveränderten Verfahren wird der eigentliche Tag der Lohmlümmelung mit einer feierlichen Ritualhandlung festgelegt. Hierzu wird der Pfarrer von Kindern im Vorschulalter mit einem kunstvoll, aus Menschenhaar geflochtenen Seil, an der Fassade der örtlichen Rhönradakademie hinaufgezogen. Ist er oben angekommen, hat er nun die Aufgabe, ein rohes Ei, in einem vor der Akademie stehenden Thermomix zu werfen. Trifft der Pfarrer, so findet das Lohmlümmeln am nächsten Wochenende in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt. Trifft der Pfarrer nicht, lässt bei jedem Fehlversuch eines der Kinder am anderen Ende des Seils los. Irgendwann, und darauf warten eigentlich alle Bewohner, saust der Pfarrer nach unten und die restlichen Kinder nach oben und dann gleich wieder nach unten. Welch großer Spaß für alt und jung. In diesem Fall, findet das Ritual am nächsten Wochenende in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt. Seit dem letzten Lohmlümmeln, vor 12 Monaten, haben die Lohmlümmel das soziale Leben in Eichicht diskret aber aufmerksam beobachtet. Ziel dieser heimlichen Tätigkeit war es, den verheirateten Mann im Ort ausfindig zu machen, dessen Seelenleid augenscheinlich nur noch durch eine rituelle Auflösung der Ehe zu beenden ist. Nach intensiver Beratung der 8 Lohmlümmel wird nun das Ergebnis der monatelangen Beobachtungen bekanntgegeben, in dem vor das Haus des Paares eine Reisetasche und ein Kasten Bier gestellt wird. Dies geschieht am Freitag Nachmittag. In den kommenden 36 Stunden hat der leidende Mann nun Zeit, aus seinem Freundes- und Verwandtenkreis 8 unparteiische Unterstützer auszuwählen. Dies sind die Lohmlümmel für das kommende Jahr.
Die Frau kann die 36 Stunden nutzen, um sich gedanklich und optisch auf den festlichen Höhepunkt des Jahres vorzubereiten. Samstag gegen 22:00 Uhr beginnt das ergreifende Schauspiel. Die Frau betritt die Lohmarena. Vor ihr haben die Lohmlümmel ihre Plätze eingenommen. Der Ehemann sitzt mit seiner Familie in der ersten Reihe. Zur moralischen Unterstützung begleitet vom neuen Pfarrer. Nun wird der Frau mitgeteilt, dass sie nach langer Beobachtung die hauptsächliche Ursache für das traurige Leben ihres Mannes ist. Sie wird nach Ideen gefragt, die dabei helfen könnten, das Leben ihres Ehemannes wieder glücklicher und erholsamer zu gestalten. Trägt die Frau nun etwas vor, wovon die Lohmlümmel nicht überzeugt sind, dann antworten alle 8 mit synchronem Kopfschütteln und einem 3fachen Ei Ei Ei. Ertönt das Ei Ei Ei ganze 8 mal, wird der Vorgang 24 Stunden unterbrochen und die Frau kommt für eben diese Zeit in den, mit Ästen und Zweigen bedeckten Meditationsraum. Am nächsten Abend wiederholt sich der ganze Vorgang. Ist auch am dritten Abend noch kein Kompromiss gefunden wurden, beginnen die Lohmlümmel alsdann aus den jungen Zweigen, der auf dem Plateau prächtig gedeihenden Krüppelkiefer, einen 2 Meter große Kugel zu flechten. Kurz bevor das dreidimensionale Kunstwerk vollendet und geschlossen ist, besteigt die Frau desunglücklichen das innere dieser duftenden Sphäre. Ist dies geschehen, wird sie gemeinsam von der Bevölkerung zum Lohmturm getragen, oben in Richtung Osiris ausgerichtet und mit einem gemeinsamen Ei Ei Ei, langsam ins rotieren gebracht. An der Kante der Lohmturmrampe reicht dann ein sachter Stubbs des Ehemannes, und die Kugel saust talwärts. Minuten später, wenn die Kugel zum Stehen gekommen ist, steht fest, bis zu welcher Grenze sich die Ehefrau in Zukunft noch Eichicht, ihrem Mann und ihrem Haus näheren darf. Wer hätte das gedachtLue lisää
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- Päivä 14
- tiistai 13. kesäkuuta 2023 klo 18.27
- ⛅ 19 °C
- Korkeus: 504 m
SaksaAmalienhöhe50°36’0” N 11°27’54” E
Von 0 auf 100

Die 4 Ruhetage in Saalfeld waren notwendig. Meine fehlende Erfahrung in Bezug auf einen fehlende Magen in Kombination mit Weitwanderungen hatten dazu geführt, dass ich mich anscheinend vollkommene verausgabt hatte. Es hat 48 Stunden gedauert, bis ich aufgehört habe zu zittern. Aufstehen, Krone richten und weiter. Die Zeit in Saalfeld habe ich genutzt um mich gut zu erholen und um ein paar Ausrüstungsgegenstände Richtung Heimat zu schicken. Nun ist der Rucksack gut 2 kg leichter. Das fühlt sich unglaublich gut an. Damit ich nicht vergesse, wer hier der Herr im Haus ist, hat der EB dann heute auch gleich mal gezeigt, warum er Bergwanderweg heißt. Start in Saalfeld bei 220 Höhenmeter. Rauf auf 500 Höhenmeter. Direkter Abstieg auf 220 Höhenmeter und sofort wieder hoch auf 530 Höhenmeter. Vor 2 Jahren bin ich die nächste Etappe ganz entspannt mit dem Schiff gefahren. Mal sehen, vielleicht mache ich das morgen auch.Lue lisää
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- Päivä 15
- keskiviikko 14. kesäkuuta 2023 klo 20.51
- ☀️ 16 °C
- Korkeus: 417 m
SaksaPaska50°36’48” N 11°38’6” E
Hoch, runter, hoch, runter

Den Weg, den ich heute gegangen bin, kannte ich noch nicht. Vor 2 Jahren hatte ich mich entschlossen, mit einem Ausflugsdampfer über den Hohenwartestausee zu fahren und ordentlich abzukürzen. Heute also ohne Abkürzung. Die ersten 6km lief ich auf der Landstraße und war schon überzeugt davon einen Fehler gemacht zu haben. Doch dann zeigte sich der Weg von seiner unglaublich schönen und vielfältigen Seite. Natürlich nicht ohne auf das übliche 300m hoch, 300m runter Spiel zu verzichten. Einmal ging sogar 300 m nach oben 20 m gerade aus um dann gleich wieder 300m nach unten zu laufen. Unterwegs gab es keine Sehenswürdigkeit oder besonders schöne Aussicht und unten am Ufer des Stausees verlief einem Weg den man hätte auch nehmen können. Wenn man merkt dass der Weg nur so gelegt wurde, um Höhenmeter zu sammeln, ist so schwer sich zu motivieren. In Zukunft werde ich solche Wege auslassen wenn es eine vernünftige Alternative gibt.Lue lisää

MatkaajaGute Entscheidung. Nicht jedes EB-Schild, das den Weg weist, muss auch geküsst werden. Das Ziel ist das große ganze. ... Top, dass du wieder auf den Beinen bist.
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- Päivä 16
- torstai 15. kesäkuuta 2023 klo 7.45
- ☀️ 14 °C
- Korkeus: 366 m
SaksaPlothen-Bach50°36’42” N 11°38’36” E
Bitte was?

Was für eine Luxusquelle. Also alle Wasservorräte leer gemacht und mit dem köstlichen Nass aufgefüllt. Dumm nur, wenn man erst danach die Infotafel liest. Immerhin schmeckt es prima und ich habe Kohletabletten dabei.Lue lisää
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- Päivä 16
- torstai 15. kesäkuuta 2023 klo 12.29
- ⛅ 19 °C
- Korkeus: 414 m
SaksaSchleiz50°34’54” N 11°48’24” E
Häää?

Die Erdbeeren schmecken sehr aufdringlich nach grüner Gurke. Hoffentlich schmeckt die grüne Gurke nicht nach Erdbeeren. Und wenn doch, muss ich die dann schälen, oder einzuckern? Ist das dann schon das Marienquellenmystherium? Kann mir jemand sagen, ob ich zu lange in der Sonne gesessen habe. Aber bitte nur Leute, die schon mal hier gewesen sind. Gibt es überhaupt Menschen, die schon mal hier gewesen sind? Siehste! Ich muss raus aus dieser Stadt wo sind meine Erdbeeren?Lue lisää
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- Päivä 16
- torstai 15. kesäkuuta 2023 klo 17.05
- ⛅ 21 °C
- Korkeus: 525 m
SaksaSchleiz50°33’54” N 11°49’24” E
Ach wenn man schonmal da ist.

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- Päivä 16
- torstai 15. kesäkuuta 2023 klo 18.48
- ☀️ 20 °C
- Korkeus: 457 m
SaksaSchleiz50°34’30” N 11°48’36” E
FEIERABEND

Das Freizeitschuhwerk ist angelegt, das Zelt steht und ist eingerichtet. Die Sonne scheint noch eine Weile vom blauen Himmel herab und ich hoffe, dass ich mein Zelt nicht zufällig auf der Knutsch- und Kopulierlichtung der Dorfjugend aufgeschlagen habe.Lue lisää
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- Päivä 17
- perjantai 16. kesäkuuta 2023 klo 8.14
- ☀️ 15 °C
- Korkeus: 458 m
SaksaOberböhmsdorf50°33’36” N 11°51’0” E
Ein Bad am Morgen...

Ich möchte an dieser Stelle eine besonders gute Freundin rezitieren: "H E R R L I C H"
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- Päivä 17
- perjantai 16. kesäkuuta 2023 klo 11.30
- ☁️ 17 °C
- Korkeus: 481 m
SaksaMühltroff50°32’24” N 11°55’42” E
Arschkalter Wind und der erste Regen

In Mühltroff gibt es ein Schloss, eine Gedenkstätte in Form eines Hühnengrabes, oder andersrum. Ich konnte nichts dazu finden. Auch gibt es ein DDR Museum und eine Bevölkerung, von der zur letzten Wahl fast jeder zweite FDP gewählt hat. Das mit dem Grab verstehe ich auch nicht. Immerhin genug positive und interessante Kulisse, um den ersten Regen vorüberziehen zu lassen. Der hat gerade eingesetzt. Nicht schlimm, aber nass genug um die Regenausrüstung rausholen zu müssen, und das mag ich gerade nicht. Der Wind bläst recht stark und kühl und drückt das Thermometer auf 13⁰C. Mir kann man es aber auch nicht recht machen.Lue lisää
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- Päivä 17
- perjantai 16. kesäkuuta 2023 klo 13.50
- ☁️ 17 °C
- Korkeus: 518 m
SaksaSchönberg (Vogtl)50°31’42” N 11°57’36” E
Überraschung

Ich bekomme doch tatsächlich Besuch. Meine Schwester hat in der "Nähe" zu tun und fährt von Gera mal eben einen winzigen Umweg zu mir. Mein Herz bubbelt. Weil ich mich freue meine Schwester zu sehen, weil ich mich über alle anderen Fahrgäste in ihrem Auto freue und, weil sie mir meine neuen Brustgurt mitbringt. Der war mir bereits an Tag 3 kaputt gegangen und seit dem zerrten und schwankten die 23kg auf meinem Rücken bei jedem Schritt. Der Hersteller meines Rucksacks gewehrt eine lebenslange Garantie und hat sofort reagiert, nur leider dauert es ein bisschen, bis der neue Gurt aus England bei mir in Sangerhausen angekommen war.
Ach, und nochwas,hier nochmal der Link zu einer Karte auf Google Maps mit dem kompletten Weg. Für alle, die wissen wollen, was schon war und was eventuell noch kommt.
Internationaler Fernwanderweg der Freundschaft
https://goo.gl/maps/ocpPQuCicCZDWCL69Lue lisää
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- Päivä 17
- perjantai 16. kesäkuuta 2023 klo 21.22
- ☁️ 14 °C
- Korkeus: 457 m
SaksaPlauen50°32’48” N 12°5’54” E
Von allem etwas.

Der Tag fing großartig an. Der erste Badesee auf meinem Weg. Die Freude darüber, den Schmutz der letzten Tage abwaschen zu können, ließ mich todesmutig ins kalte Wasser springen. Naja, springen ist übertrieben, aber ich war komplett drin. Ohh wie fein. Auch der Weg zeigte sich von seiner charmanten Seite. Schöne Waldwege, blühende Wiesen, grüne Felder und ab und zu ein paar Tiere. Am Nachmittag dann Besuch von meiner Schwester und meiner Nichte. Ein wirklich schönes Treffen. Auch mein dringend benötigter Brustgurt ist endlich da. Dumm nur, dass man anscheinend Spezialwerkzeug, 5 Hände, Schwerelosigkeit, eine spezielle Werkstatt, sowie einen alten und einen jungen Priester benötigt, um den neuen Gurt am Rucksack zu befestigen. Nun gut, das bekomme ich auch noch hin. Weiter ging es Richtung Plauen. Ich hatte große Lust auf weitere Kilometer und kam zügig voran. Ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Platz für mein Zelt zu finden, immer kleiner werden würde, je näher ich mich Plauen näherte. Dann fing es auch noch für 90 Minuten heftig an zu regnen. Schutz fand ich unter einer Bahnbrücke, aber die Zeit ging mir natürlich verloren. Auf dem letzten Kilometer Weg, bevor die Gewerbegebiete von Plauen beginnen, habe ich dann doch noch einen schönen Platz gefunden. Morgen reite ich auf einem Esel in Plauen ein und werde Spitzenkönigin. Ähhm ne, ich glaube das mit dem Esel hat vor mir schon mal jemand gemacht. In Plauen ist am Wochenende Spitzenfest. Egal wer da Königin wird, ich bin verabredet und freue mich auf einen Vormittag mit Ines.Lue lisää
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- Päivä 18
- lauantai 17. kesäkuuta 2023 klo 5.21
- ⛅ 11 °C
- Korkeus: 457 m
SaksaPlauen50°32’48” N 12°5’54” E
Milchmädchenrechnung

Guten Morgen, ich vermute, dass man beim kauen eines steinharten Eiweiß-Energieriegels mindestens so viel Energie verbraucht, wie man dem Körper mit dem Verzehr des Riegels Zufahrt. Ach gucke! Da gab es gestern beim kleinen Familien Picknick wesentlich verständlichere Lebensmitteln.Lue lisää
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- Päivä 18
- lauantai 17. kesäkuuta 2023 klo 18.01
- ⛅ 22 °C
- Korkeus: 376 m
SaksaEiditzloh-Bach50°25’54” N 12°6’36” E
Kurze Wege

Angekommen in Pirk.
Zu diesem Campingplatz habe ich vor 2 Jahren schon ausführlich geschrieben. Diesmal logiere ich direkt neben dem Strandimbiss mit verführerischen Fritteusenduft und in erster Reihe zur Badewiese. Morgen läuft nüschds.Lue lisää
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- Päivä 19
- sunnuntai 18. kesäkuuta 2023 klo 7.03
- ☀️ 14 °C
- Korkeus: 376 m
SaksaEiditzloh-Bach50°25’54” N 12°6’36” E
Bockwurstsommelier

Guten Morgen, das Wasser war heute morgen noch/schon angenehm temperiert. Nachdem ich, elegant und flink wie ein Delphin meine Bahnen kreuz und quer durch den Stausee gezogen habe, verspüre ich einen eindeutigen Appetit auf Wurst. Da die Entfernung zur nächsten Tankstelle für Fußgänger nicht akzeptabel ist, habe ich die Zubereitung selbst in die Hand genommen. Ich bin ja schließlich vom Fach. Auf den entsetzlichen Sanitäranlagen, hier auf dem Campingplatz, hatte ich gestern mit Wurst noch eine Begegnung der ganz anderen Art. Schon die Tatsache, dass ich das im Bild festgehalten habe, lässt mich ernsthaft über meinen Gesundheitszustand nachdenken. Zeigen kann und will ich das jetzt nicht. Es würde euch traumatisieren. Bis nachher, mein Frühstück kühlt aus.Lue lisää
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- Päivä 19
- sunnuntai 18. kesäkuuta 2023 klo 17.31
- ☀️ 26 °C
- Korkeus: 413 m
SaksaEichel-Berg50°25’60” N 12°6’0” E
Get up Stand up

Ich komme auf dem Zeltplatz an. Verschwitzt, sichtlich erschöpft und froh, am Ziel zu sein. Ein Schild an der Tür der Information sagt "Ich bin gleich wieder da." Ich warte. Warten kann ich gerade gut. Warten und sitzen. Ich frage mich, wann das Gleich auf dem Zettel begonnen hat? Hat der oder die Zettelanbringende den Zettel gerade eben ausgehangen und mein Gleich dauert jetzt das maximale dessen, wofür der Zettel gedacht wurde, oder ist das halbe Gleich vielleicht schon um und ich muss nur noch ein 50% Gleich warten. So wie ein Zeitsprung quasi. Dann würden auf dem Zettel, wenn jetzt gleich die Zettelabnehmerin erscheint und ihn abnimmt, wie von Geisterhand und aus dem Nichts, zart zisilierte, güldene Schriftzeichen erscheinen, und wie auf dem einen Ring wäre zu lesen "wärst du früher hier gewesen,hättest du länger warten müssen. Toll. Die Zettelabnehmerin erscheint, aber der Zettel bleibt ein oller Zettel. Sicherlich sind die Batterien alle oder die Firmware braucht ein Update. Sie fragt, ob ich hier zelten möchte und ich überlege, ob ich ihr verraten, dass sich viele technische Pobleme lösen lassen, wenn man einfach mal für 3 Minuten den Stecker zieht. Hhmm. Ob Sie zelten wollen, würde ich gern wissen, wiederholt sie geschäftig an der Grenze zum gestresst sein ihre Frage. Was sie wohl in Ihrem Gleich alles erledigen musste? Das ist doch ein Zeltplatzt? Was kann man denn bei ihnen noch so alles machen. Ich war vor 2 Jahren bei Ihnen, da war die Haupttätigkeit der Reisenden auf dieser Wiese zeltender Natur. Aber Spaß bei Seite, ja ich möchte bitte Zelten. 1 Person, 1 Zelt, kein Fahrzeug, 2 Nächte. Was ist es denn für ein Zelt? Ein Igluzelt? Naja, ehr so eine Mischung aus Iglu - und Tunnelzelt für 1,5 Personen oder 2 kleine Personen. Antworte ich diszipliniert. Wir haben leider keinen freien Platz für ein Zelt. Bitte Was? An irgendeiner Stelle habe ich die falsche Antwort gegeben, oder habe ich nicht aufgepasst? Kann ich nochmal reinkommen? Diesmal ohne Frech? Ich schaue zur großen Wiese und sehe dort sehr viel, aber kein Zelt. Partyzelte, Wohnwagen, umgebaute Kleinbusse und Wohnmobile. Es ist wirklich kein Platz mehr für ein Zelt frei. Wiederholt sie und treibt mir damit den Angstschweiß auf die Stirn, denn ich kenne den Weg und weiß, wie weit ich vor oder zurück laufen müsste, um einen halbwegs versteckten Platz in der Wildnis zu finden. In diesem Moment schiebt sich, zur Verwunderung der unglaublich netten Zeltplatzmitarbeiterin, ein Gespann aus großer, schwarzer Limousine und Doppelhaushälfte auf Rädern in Richtung Ausfahrt. Die beste Zeltplatzmitarbeiterin der Welt schaut dem Treiben nur kurz zu, öffnet dann die Schranke zur Ausfahrt und meint sogleich, jetzt sei eine ganze Parzelle für mich frei. Hauptgewinn, direkt neben dem Biergarten, welcher 18:00 schließt und nur wenige Meter von der Badewiese und dem Stausee entfernt. Anmeldeformular ausgefüllt. Brötchenbestellung? Nein Danke. Dort sind die Toiletten und dort die Duschen. Danke für den Hinweis, aber keiner, der jeh hiergewesen ist, wird weder die Existenz noch die Lage dieser Orte vergessen. Alles geklärt. Man bringe mich nun zu meinem Latifundium, denke ich mir noch, als die Führung schon beginnt. Hier sind die Toiletten und hier die Duschen. Für 0,50€ können sie diese 2 Minuten benutzen. Die Toiletten? Frage ich und schaue in ein verwirrtes Gesicht. Keine Antwort. Wir biegen hinter dem Imbiss scharf rechts ab und sind bereits am Ort, der nun nur mir gehören soll. Naja für die nächsten 38 Stunden. Das Empfangskomite in Form zweier Dauercamperfamilien aus Chemnitz beäugt mich neugierig. Meine Augen bleiben bei einem opulenten älteren Herren hängen. Er hat die Körperform eines kleinen Zeppelins. Um seinen Oberkörper ist ein Feinripp Unterhemd geschlungen. Der zusammengerollte Stoff umschlingt Schultern, Achseln und die Schlüsselbeine wie eine merkwürdige Textielbrezel. Warum? Was passiert wenn dieser Spanngurt reißt? Ohh geliebter Wald, aber so schlimm wird es nicht werden. Ich bin ja schon wieder ein bisschen umgänglicher. Dann kommt dass,was meistens passiert. Woll willst du denn mit dem großen Rucksack hin? Noch bevor ich mein Zelt aufgebaut habe, bitten sie mich zu sich. Einen Platz am gedeckten Tisch bekomme ich nicht angeboten, also schnappe ich mir meine Isomatte und lasse mich auf der Erde nieder. Ich erzähle, vom Weg, meiner Depression, meiner OP und all den damit verbundenen Geschichten, während meine Zuhörer gekühlte Getränke genießen. Mindestens mit dem Thema Depression gehe ich immer offen um. Weil man nicht genug darüber erzählen kann, weil die Leute verstehen sollen, dass es eine heimtückische Erkrankung ist, bei der ein Spaziergang weder hilft, noch ein guter Ratschlag ist. Alles, was ich Leuten, die ich gerade erst kennengelernt habe, erzählen möchte, ist nach gut einer Stunde erzählt. Eine merkwürdig Stille stellt sich ein und ich spüre dass es Zeit wird, mein Zelt aufzustellen. Ich hatte bisher einige Begegnungen mit tollen Gesprächen. Der Unterschied war, dass diese bisher immer im Wald oder auf dem Weg stattgefunden haben. Bevor sich unsere Wege wieder trennten, haben mir die Leute mitgegeben, was in diesem Moment möglich war. Genesungswünsche, Wünsche für eine gute Reise, Kontaktdaten und 2 mal auch die Einladung auf eine Tasse Tee. An diesem Abend war das anders. Ich erfuhr nichts über mein Gegenüber. Sie waren freundlich und interessiert, aber gastfreundlich waren sie nicht. Stelle ich mir die Szene als Beobachter vor, dann überkommt mich große Scham. Weiteren Kontakt gab es nicht. Was ich für die Zukunft daraus lerne, weiß ich noch nicht. Der nächste Tag war sehr sonnig und heiß. Da meine kleine Parzelle keinerlei Schatten bietet, habe ich mir die Wanderschuhe angezogen und bin ein wenig am Ufer entlang gelaufen. Mir begegneten andauernd, meist junge Mensche mit unglaublich großen Rucksäcken. Große, kantige, aber scheinbar nicht zu schwere Pakete wurden da um den See getragen. Ich nahm auf einer Bank im Schatten Platz und beobachtete das Treiben. Nach gut 15 Minuten platzierte sich ein junges Paar mit ihrem Paket direkt vor mir auf einer Wiese. Beide begannen sich zu entkleiden. Der junge Mann präsentierte seiner Freundin stolz seinen muskulösen Oberkörper und begann das schwarze Paket auszupacken, während die junge Frau im Bikini auf einer Decke Platz nahm. Sodann begann Adonis energisch mit Hilfe einer Doppelhubpumpe einen unförmigen Klumpen in ein Stand Up Puddle Board zu verwandeln. Die Pumpe pfiff und keuchte, der Jüngling weigerte sich zu schwitzen, und während er nicht schwitzte, begann sie sich einzucremen. Wenn ich zuerst hier war und die junge Frau sich vor mich setzt und eincremt, muss ich dann den Platz wechseln? Darf ich ab und zu einen schmunzelnd Blick riskieren? Verdammt ist das ein flacher Bauch. Habe ich jeh eine Frau berührt, die so einen flachen Bauch hatte? Nein habe ich nicht. Ging ja auch nicht. Ich bin mir sicher, dass es solche durchtrainierten Bäuche erst gibt, seit dem junge Frauen den ganzen Tag auf diesen Brettern stehend über jedes erdenkliche Gewässer paddeln und das ganze dann auch noch mit sich rumschleppen. Diese Sportart hat sich in den letzten Jahren explosionsartig vermehrt. In ein paar Jahren wird es auf den Seeen keinen freien Platz ohne Anmeldung geben. Es wird sich eine neue Tierwelt entwickeln, die ohne Sonnenlicht auskommt. Brücken und Fähren werden überflüssig. Man wird einfach über den Bodensee laufen können. Wenn man Glück hat. Wird eine nette Mitarbeiterin am See sagen, dass gersde jemand abgereist ist und man diese lücke jetzt haben kann. Gibt es noch irgendwas, was ich noch nicht gemacht habe? Also abgesehen davon, eine Frau mit so einem Marmorkörper zu berühren. Bestimmt, ganz bestimm, ganz sehr bestimmt, aber mir fällt nichts ein. Mir fällt nichts ein, was ich noch möchte. Ich denke nach, aber es kommt nichts. Doch, ich möchte laufen. Die Pumpe ist plötzlich aus dem Takt geraten. Der jungen Frau ist das Bikinioberteil verrutscht. Eine Bank neben mir erklärt ein älterer Herr, dass er keine Kreuzblütler mehr ist. Rosenkohl ist das reine Gift. Ich habe erneut das Gefühl, dass es Zeit ist zu gehen.Lue lisää

MatkaajaEin feiner Text, obwohl ich SUP wirklich wirklich ausprobieren möchte. Als alleinankommende Walküre (oder Wikingera😉). Vielleicht kommst du doch mal mit.

MatkaajaAch, lieber Freund, wie gern lese ich von deinen Abenteuern 😍 hab Dank fürs Mitteilen in so berührenden Worten. Dein Gedankenmosaik ist bunt und detailreich und bildet die Welt auf besondere Weise ab.

Du hast meine Be- und Verwunderung und ich wünsche dir, dass du nicht nur wegläufst, sondern auch ankommst. Und mit der Freundin Depri kannst du hoffentlich eine gut handelbare Vereinbarung treffen. Mit den Campern…da hat sich das „Klima“ durch die Luxuscamper verändert. Aber es gibt sie noch, die herzlichen, hilfsbereiten, gastfreundlichen Camperkameraden. 🍀 [Petra]
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- maanantai 19. kesäkuuta 2023 klo 9.51
- ☁️ 21 °C
- Korkeus: 552 m
SaksaKlingenthal50°21’34” N 12°28’8” E
Achtung jetzt kommt ein Film

Heute gibt es nix zu lesen, dafür was zu schauen.
Da das Video zu lang ist, ist hier der Link zu YouTube
https://youtu.be/De_EooX3FJc
https://gofund.me/33f02f18

MatkaajaLieber Micha-Freund, draußen regnet es den erwünschten Regen und ich frage mich, ob er dir wohl auch willkommen wäre (oder ist…). Hab Dank für das Video, das mich sehr berührt und nachdenklich macht. Ich umarme dich von ganzem Herzen! Hab einen schönen Tag im Museum (um mit extrabreit zu sagen:„Flieger, grüß mir die Sonne, grüß mir die Sonne und grüß mir den Mond!…“) ich denk an dich!
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- tiistai 20. kesäkuuta 2023 klo 12.55
- ⛅ 23 °C
- Korkeus: 820 m
SaksaAschberg50°23’18” N 12°29’54” E
Kacken im Wald

Zur ersten ernsthaften Auseinandersetzung mit diesem unterschätzen Thema wurde ich bereits vor zwei Jahren gezwungen, als ich beim Versuch den EB zu gehen Probleme mit meinen Knien bekam. Ein Knie konnte ich nicht anwinkeln und das andere nicht richtig strecken. Und schon hat man den Salat. Sich in menschenwürdiger, entspannter Haltung in den Wald zu hocken, ist mit einer derart ungünstigen Beeinträchtigung einfach nicht realisierbar. Eine Lösung musste her. Unter Druck zu arbeiten liegt mir recht gut und so fand ich relativ schnell Abhilfe für meine Notlage. Lösung Nr. 1 Ein umgestürzter Baum, der, getragen von seiner Krone und seiner Wurzel nicht gänzlich flach auf dem Waldboden aufliegt, sondern dessen Stamm in anatomisch günstiger Höhe von ca 50 bis 75cm in der Luft schwebt. Die ist die konfortabelste Möglichkeit, seine Notdurft zu verrichten. Hose runter, hingesetzt und den Hintern etwas nach hinten geschoben, ist es dermaßen bequem, dass man bedauern möchte, keine Tageszeitung dabei zu haben. In abgewandelter Form geht das auch mit Grenzsteinen, Gedenkstein oder kleinen Postsäulen. Hier sollte man aber darauf achten, dass die beschriftete Seite immer vorn bleibt. Findet sich solch ein Baum jedoch nicht, bleibt Lösung Nr.2. Ein, fest im Erdboden verankerter Baum, dessen Stamm keinen größeren Umfang als der eigene Oberschenkel haben sollte. Dies sollte aus statischen Gründen beachtet werden und um Verletzungen im Gesicht zu vermeiden, was gleich noch verständlich wird. Man stellt sich frontal vor den Baum, öffnet die Beinbekleidung in Gänze und lässt selbige elegant und möglichst unbeobachtet, sanft zu Boden gleiten. Alsdann geht man vor dem Baum in die Hocke, umfasst den Stamm mit beidem Armen und verschränkt die Finger beider Hände ineinander. So am Baum arretiert, kann man sich etwas zurück lehnen und recht entspannt den sanitären Entleerungsvorgang einleiten. Hat man jedoch einen Baum mit einem weit mächtigerem Stamm auserkoren, wird dies, auf Grund der Armlänge-Baumumfang-Korrelation unweigerlich zu hässlichen Schürfwunden im Gesicht führen. Soweit die Theorie, kommen wir zu einem, nur wenige Wochen alten, Beispiel aus der Praxis. Das ich mich aus gesundheitlichen Gründen einer Magenverkleinerung unterzogen habe, dürfte dem aufmerksam
Lesern nicht entgangen sein. Kombiniert man nun die wenigen, kleinen Mahlzeiten mit der Tatsache des, auf der Wanderung, enorm angestiegen Energiebedarfs, dann erklärt sich, weshalb mein Körper bemüht ist, auch jeden noch so kleinen Rest an Nährstoffen aus der zugeführten Nahrung aufzunehmen. Dies benötigt Zeit und verursacht zeitliche Abstände zwischen den Toilettengängen, die ich noch vor wenigen Monaten ins Reich der Märchenund Sagen verbannt hätte.
Wenn es dann aber soweit ist, dann ertönt in mir,ohne jegliche Vorwarnung, ein nicht zu ignorierendes "JETZT!". Bitte Was? Frage ich mich und vor allem wo? Mir doch egal, sagt mein Körper und ruft erneut JETZT! Aber wir befinden uns vor einer städtischen Kindertagesstätten, oder in einem Kreisverkehr, bevorzugter Weise auch gern auf einem Aussichtsturm oder in einem Überlandbus. JETZT! ertönt es erneut und noch unbarmherziger. Sollte ich spätestens ab diesem Zeitpunkt nicht die Suche nach einer geografisch günstig gelegenen Landschaftsgegend aufgenommen haben, verleiht mein Verdauungstrakt seiner Forderung Nachdruck, in dem er schonmal ohne mich beginnt, eine Art Probelauf zu simulieren. Ab dem Zeitpunkt ist klar, wer hier der Verlierer ist. Dies geschah neulich glücklicherweise nicht auf einer Rolltreppe oder in einem Freilichtmuseum, sondern direkt vor einer Holzhütte mit Panoramaaussicht an einer belebten Landstraße mit angegliedertem Rad- und Wanderweg. Hätte schlimmer kommen können dachte ich mir und inspizierte die Umgebung. Links und rechts der Hütte führten sehr steile Pfade in den Wald. Dort herumliegendes Toilettenpapier verriet mir, dass diese Pfade von ebenso notleidende Menschen wie mir angelegt wurde. Ich entschied mich für den Pfad rechts der Hütte und stieg einige Meter hastig empor, um den nötigen Sichtschutz zur Straße zu haben. Ich bin ja gern ein Bühnenmensch, aber hier hört es dann wirklich auf. Na bitte, Baum der Gattung Nr.1 lag vor mir. Ich hatte schon bessere gesehen, aber keine Zeit zum wählerisch sein. Er war etwas in sich verbogen und verwunden. Die eine Hälfte ragte in halbwegs annehmbarer Höhe in die Luft und die andere Hälfte klemmte irgendwie unter einem Brombeerbusch. Also Hose runter, hingehockt und ..... und dann erlebte ich eine Praktische Vorführung des Hebelgesetzes. Unter meinem Gewicht sank der Teil des Stammes mit erstaunlicher Geschwindigkeit mit mir nach unten, wobei der andere Teil des Stammes katapultartig nach oben schnellte und sich dabei eine empor geschleuderte Brombeerranke um meinen Hals legte. Schöne Scheiße. Um Gleichgewicht bemüht, mit entblößtem Gesäß und der Gefahr ausgesetzt von einem Brombeerbusch die Halsschlagader zerfetzt zu bekommen, kämpfte ich um würde und überleben. Wenige Minuten später kehrte ich blass und verschwitzt, aber immer noch nicht erleichtert zur Hütte zurück. Beim Versuch mich hinzusetzen bemerkte ich, dass mein Körper auf seinem JETZT, JETZT, JETZT! beharrte. Blieb also noch der linke Pfad. Ich stieg wesentlich höher den Hang hinauf, bis ich einen passenden Baum der Kategorie 2 entdeckte. Darauf, das er direkt am Weg stand, konnte ich schon keine Rücksicht mehr nehmen. Ich nahm die bereits in der Einleitung beschriebene Haltung versuchte erneut der Natur ihren Lauf zu lassen. Was sich in den darauf folgenden 20 Minuten abspielte, lässt sich nur schwer ohne moralische und ethische Grenzüberschreitenden schildern. Ich werde es aus Gründen der Wahrheitsfindung trotzdem versuchen und dabei in der Merheit auf Metaphern zurückgreifen um ein Test Würde zu bewahren. Anscheinend beginnt der Menschliche Körper, aus mir unbekannten Gründen, Verdauungsreste nach einer gewissen Zeit zu komprimieren. Ich kenne das von sogenannten Nassmüllpressen, bei denen Biomüll unter Anwendung grober mechanischer Kräfte dermaßen ausgepresst und damit entwässert wird, dass er am Ende viel weniger wiegt und als kompakter kleiner Klotz, sehr platzsparend in der Biotonne entsorgt werden kann. Soetwas in der Art hat mein Körper also die letzten 6 Tage mit meinen Mahlzeiten auch gemacht. Dementsprechend ging ich also in diesem Moment nicht einfach auf Toilette, nein ich gebar. Ich schwitzte, ich kam nicht umhin laute animalische Geräusche von mir zu geben und ich probierte alle Atemtechniken, welche mir plötzlich noch aus dem Geburtsvorbereitungskurs einfielen, aus. Ich war bereits den Tränen nah und überlegte, wie ich das dem, in wenigen Minuten unverzichtbaren Notarztz erklären würde, als ein dumpfes, aber erlösendes Geräusch zu hören war. So in etwa, als würde eine Tüte Mehl umkippen, oder der ADAC Reiseatlas mit der breiten Seite aus ca. 35cm Höhe auf einen 4 Jahre alten Hochfloorteppich fallen. Aber nur ungefähr so. Es war vollbracht.
Gott ist tot, hatte Nietzsche geschrieben, und jetzt verstand ich ihn. Als ich wenige Sekunden später, beim ankleiden, der kindlichen Neugierde, einen ganz ganz ganz ganz kurzen Blick auf das zu werfen, was ich gerade unter Schmerzen geschaffen hatte, nicht wiedersehen konnte, sah ich.......... Nix. Ohhh mein Gott, was war passiert. Doch etwa nicht in die Hose? Ne, hätte ich garantiert gemerkt. Aber wo dann? In genau diesem Moment sah ich, wie sich diese hinterhältige Schöpfung rollenden Weise den steilen Pfad hinab bewegte, um nach wenigen Metern eine Schneiße in ein weiteres Brombeergebüsch zu reißen. Fassungslos stand ich da. Hätte ich bleib stehen, oder warte auf mich rufen sollen? Egal, das kann ich sowieso niemandem erzählen. Hose hoch und zurück zur Hütte. Dort erwarteten mich 2 rüstige Senioren mit ihren E-Bikes. Wir schauten uns erschrocken in die Augen bis die Frau fragte, haben sie diese Schreie auch gehört. Wie soll man da reagieren. Ich nahm meinen Rucksack, sagt Nö und ging zügig davon. Heute bin ich mir sicher, dass nichts von alledem wirklich passiert ist.Lue lisää

Matkaaja😅 Eine ernste Angelegenheit humorvoll, aber mitfühlend geistreich rüber gebracht 👏
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- tiistai 20. kesäkuuta 2023 klo 16.31
- ☁️ 27 °C
- Korkeus: 632 m
SaksaKleine Pyra50°26’54” N 12°28’6” E
Versprochen ist Versprochen

Das Video ist fertig.
https://youtu.be/IPqsnMZF6B4

Matkaaja👍Ich freue mich auf Texte UND Videos! Dickes Lob für die ersten ca.300km🥉🏆 Weiter gutes Vorankommen!

MatkaajaIch lese sehr gern deine Reiseberichte aber dich mal per Video zu sehen, ist auch immer wieder schön. Wie hast du jetzt geschlafen, mit oder ohne Zelt?

Ein Video kommt irgendwie „näher“, aber auf die teilweise ironischen Nuancen deines geschriebenen Tagebuches würde ich ungern verzichten. Melde dich so wie du dich fühlst. Beide Kommunikationswege sind gut. [Petra]
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- keskiviikko 21. kesäkuuta 2023 klo 9.30
- ☀️ 22 °C
- Korkeus: 649 m
SaksaGroße Pyra50°27’24” N 12°29’24” E
Feierabend

Feierabend auf einer Wiese bei Schönheid. Ich bin müde und geschafft. Der Tag fing mit dem Museumsbesuch an. Das Museum ist großartig, aber es hat etwas in mir ausgelöst, was mich ordentlich nach unten gezogen hat. Das schleppen ich zum Teil auch jetzt noch mit mir rum. Der restliche Weg wollte dann auch nicht gelingen. Ich war total schlapp und habe einige Male Pause machen müssen, damit sich mein Kreislauf wieder erholen konnte. Ich bin müde und gehe jetzt ins Zelt. Morgen ist ein neuer Tag. Bis dann also.Lue lisää

MatkaajaAch je, mit den Füßen am Boden und dem Kopf im All… da kann dir nur schummrig werden… 😉… … wie geht es dir heute? Hast du dich erholt? 🫂

MatkaajaHeute läuft es wieder prima. Sowohl im Kopf als auch im Bereich der Füße.

MatkaajaMein lieber Micha, Du gehst sehr offen und ehrlich mit Dir um. Deswegen frage ich Dich hier. Sofern Du überhaupt in einem Kommentarbereich offen darüber schreiben möchtest. Du schriebst, dass der Museumsbesuch in Dir etwas auslöste was Dich herunterzieht und Dich darüber hinaus beschäftigt.
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- keskiviikko 21. kesäkuuta 2023 klo 19.05
- ☁️ 22 °C
- Korkeus: 700 m
SaksaNeuheide50°30’15” N 12°30’15” E
Insektenkenner gesucht


MatkaajaDas ist auch eine Bremsenart. Schau mal bei Google Bildern nach. Hinterhältige 'Mistviecher'.

MatkaajaIch bin zwar kein Experte, aber ich denke, dass es eine Pferdebremse ist!

MatkaajaVielleicht eine Schmalbiene? Es gibt welche, bei denen im Juli die Männchen fliegen … und Bienenstiche sind oft nur bei Honigbienen schmerzhaft … aber ich bin keine Kundlerin …
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- torstai 22. kesäkuuta 2023 klo 11.56
- ☀️ 26 °C
- Korkeus: 600 m
SaksaFuchsstein50°32’18” N 12°33’36” E
Bank im Wald

Runter mit dem schweren Rucksack. Die Hände zittern. Du bekommst die Schnallen nicht auf. Mit jeder Sekunde wird das Gewicht auf deinem Rücken schwerer und deine Beine weicher. Jetzt, Endlich. Und dann, sitzen, einfach nur sitzen. Unfassbar, wie schön sitzen sein kann. Alles klebt an dir, dein T-Shirt ist ein nasses Tuch. Der Schweiß tropf von deiner Nase und aus deiner Mütze, welche sich schon längst vollgesaugt hat und nun nichts mehr halten kann. Es läuft dir in die Augen und es brennt, aber für den Moment ist es egal, denn du sitzt. Du hattest es versproch. Wir schaffen dass, hast du gesagt. Nur noch bis dort oben hin, woch es flach wird. Dein Körper hat sich darauf eingelassen und im Gegenzug hast du versprochen, dass du dich hinsetzen wirst. Gleich auf die nächste Bank. Lange, eine Pause, eine richtige Pause. Ihr habt es geschafft, und nun sitzt du. Das Herz pocht. Es sticht im Brustkorb, aber die Atmung wird langsamer und flacher. Mit jedem Herzschlag wird es etwas ruhiger. Die Schmerzen lassen nach und du lehnst dich zurück. Die Augen sind geschlossen und die Arme liegen links und rechts auf der Lehne der Bank. Du merkst, wie sich langsam die Mundwinkel nach oben bewegen. GEIL, dass hättest du vor 1 Jahr unmöglich ohne Unterbrechungen geschafft. Du bist stolz, und du genießt es. Und dann träumst du dich davon. Weg, an den Tag an dem sie dich in eine Talkshow einladen werden, weil du so weit zu Fuß gelaufen bist. Depressiv, alleine und mit einem Schlauchmagen. Wie es war, wollen sie wissen Wie du auf die Idee gekommen bist, fragt Kim Fischer. Aber du möchtest über andere Dinge reden. Darüber, dass man 1,5 Jahre wartet, bis man von einem Psychologen behandelt wird, davon, dass Depressive von Orthopäden und Augenärzten begutachtet und gesundgeschrieben werden, davon, daß Rentenanträge 2 Jahre lang bearbeitet werden und davon dass sich tausende jedes Jahr das Leben nehmen, sich erhängen, vergiften, erschießen oder vor einen Zug werfen, weil sie keine Therapie bekommen haben und davon, dass es nicht zu wenig Psychologen in Deutschland gibt, sondern der Staat zu wenig Psychologen einen Kassenplatz gibt, damit die Krankenkasse den Psychologen bezahlt und nicht der Patient, der sich das nicht leisten kann. Und du erzählst vom Chef der Kommission, die festlegt, wie viele Kassenplätze es für Psychologen gibt und dass der sagt, dass sich das Problem ganz lösen lassen würde, wenn die Hälfte der depressiven Abends nur mal ein Bier trinken würden. Und da merkst du, dass sich im Talkshowstudio Langeweile breit macht, dass es mal wieder keinen interessiert. Und du wirst wütend und dein Herz raßt und es klopft in deinen Schläfen. Und weil du weißt, daß es keinen größeren als Nikel Pallat gibt, nimmst du eine Axt aus deiner Tasche und zerschlägst den großen Glastisch in der Mitte des Studios. Er zersplittert in tausend Stücke und alle sind entsetzt, und alle sind ruhig und es wir dunkel und immer ruhiger und plötzlich ist da nichts mehr. Keine Gedanken, kein Ärger, keine Angst, keine Freude, keine Innen. Nichts, es still in deinem Kopf. Die Vögel zwitschern, die Blätter Rascheln ganz sacht im Wind, im kleinen Tal murmelt der kleine Bach, und du sitzt. Sitzt einfach nur da. Sitzt da, auf einer Bank im Wald.Lue lisää

Hallo Micha, ich glaube du solltest ein Buch schreiben. Du kannst so wunderbar erzählen. Alles Gute für dich [Antje Buchholz]

Sehr gut und bewegend geschrieben. Da könnten wohl im Zusammenhang die Etappen ein Buch ergeben. Alles Gute weiterhin. [Herbert]
25 km ist schon ne Nummer!!! Wäre ich auch nur noch umgefallen!! 😉👍 [LieblingsManu]