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- Hari 11
- 25 Jul 2024
- ☁️ 15 °C
- Altitud: Paras Laut
ScotlandUllapool River57°53’47” N 5°9’24” W
Corrieshalloch Gorge und Ullapool

Nach einer ungestörten Nacht - in jeder Bothy wohnt ein Geist, aber diesmal war es wohl ein guter - mampfe ich meinen letzten Porridge und mache mich auf den Weg zum Gorge. Der einsame Schotterweg am Loch a Bhraoinn ist trotz mehrerer Zuflüsse einfach zu bewerkstelligen.
Anstrengend für meine Nerven ist dagegen der letzte Teil zum Gorge, denn gefühlt alle 5 Minuten rast hier auf der zweispurigen Straße ein Auto vorbei. Brav laufe ich auf der rechten Seite, also gegen die Fahrtrichtung, wie John es mir beigebracht hat. Ich komme aber gegen meinen Instinkt nicht an und hüpfe sofort in den Graben sobald ich ein Auto hinter mir höre obwohl es ja auf der anderen Seite fährt…
Trotz des Nieselregens erreiche ich bereits um 11.00 völlig verschwitzt den Gorge und steure als erstes die Brücke an, die über die 60 Meter tiefe Schlucht führt. Natürlich bin ich hier nicht allein, Touristen verschiedener Länder tummeln sich am Anfang und Ende der Brücke, die immer nur von 6 Menschen gleichzeitig betreten werden darf. Wo bin ich denn hier hin geraten? Bisher hatte ich Wasserfälle immer für mich alleine, okay keiner davon stürzte 60 Meter in die Tiefe… Ich schwätze kurz mit dem englischen jungen Guard in der orangenen Weste, der mir versichert, dass am frühen Nachmittag ein Bus nach Ullapool fährt. Am liebsten würde ich dorthin laufen, denn es sind keine 20 Kilometer, aber Ian Harper hat dringend davon abgeraten die Schnellstraße entlang zu wandern . Da mir bereits das kleine Landsträsschen die Schweißperlen ins Gesicht getrieben hat, befolge ich seinen Rat und laufe stattdessen brav die verschiedenen Wege ab, die das Reservat vorgibt. Nach den Tagen in der Einsamkeit erscheint es surreal, kleinere Wasserfälle vom gepflegten Weg aus zu bestaunen. Heh, solche treppenförmigen Fälle überspringe ich normalerweise mit Leichtigkeit, hier darf ich das leider nicht und brauche es auch nicht, denn auf der anderen Seite geht es ja für mich nicht weiter..,
Neu ist für mich die Info, dass ich friedlich an den Lochs und Creeks grasenden Pferden, die mir anbieten mich über den River zu tragen, nicht trauen darf! Es handelt sich dabei in Wirklichkeit um Kelvies,!!! Wassergeister die mich in die Untiefen der dunklen Gewässer ziehen wollen! ! Heh Ian Harper, warum hast du mich davor nicht gewarnt? Ich beschließe ihm zu schreiben, dass diese Gefahr unbedingt in seinen Hiking Guide mit aufgenommen werden muss. Don’t trust the ferryhorse!
Sehr willkommen ist mir das Café am Parkplatz. Meine Coliflower Roll, Irn Brew (das schottische Nationalgetränk) und der Kaffee schmecken köstlich. Ein Grinsen treibt mir eine achtköpfige indische Familie ins Gesicht, die alle mit Moskitonetzen auf dem Kopf wie Bothiegeister herumlaufen. Oder sind es welche? Dann bemerke ich aber, dass auch die Familie aus Liverpool mit den 4 kleinen lärmenden Jungs ihre Kopfnetze aus der Tasche zieht, Soviel Aufwand wegen 20 Midges? Na ja, durch meine 10 Tage in den Highlands bin ich vielleicht selbst zu einer Midge geworden, jedenfalls lassen sie mich mal wieder weitgehend in Ruhe.
Der Bus kommt pünktlich und hält nur für mich. Als ich meinen Rucksack hinein hieve, grinst mich eine wettergegerbte Endsiebzigerin mit Rucksack freundlich an. Später treffen wir uns im Hostel wieder und sind tatsächlich im gleichen Zimmer. Ursula („Örsela“) ist Musiklehrerin in Cambridge. liebt es Berge zu besteigen und spannende Geschichten zu erzählen. Ihre Osteoporose nervt sie, den letzten Wirbel hat sie sich vor kurzem gebrochen, als sie bei einer Wanderung versucht hat, ein Schaf aus dem Morast zu ziehen...
Als die Interrailerin Johanna aus Österreich in unser Zimmer kommt, sieht sie zwei Oldies mit gekreuzten Beinen auf dem Fußboden sitzen, inmitten des verstreuten Inhalts ihrer Rucksäcke (eigentlich wollte ich Wäsche waschen). Ursula gibt gerade die Story preis, wie für sie eine Tageswanderung in den Highlands im April zu einer gefährlichen kalten Nacht wurde, denn der Rettungshubschrauber, den sie mit Hilfe der letzten Zuckungen ihres Handys zuhilfe gerufen hatte, fand sie nicht. Ursula hat einige Geschichten auf Lager und selbst in der Nacht scheint sie weiter zu erzählen, denn ich höre leises Brabbeln aus ihrem Bett kommen….Baca lagi
Pengembarauuuiiiii das ist ein langer Bericht, und wieder sehr fesselnd geschrieben!!!
WildWortWechselHabe gerade einen Ohrwurm: " Don't pay the ferryhorse! Don't even fix a price!"
Pengembara😂genau daran dachte ich…
WildWortWechsel😂👍🏻