Ireland 2.0

April 2019
April 2019
  • 28footprints
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  • 3.4kkilometers
  • 2.1kkilometers
  • Day 3

    Achill Lodge B&B

    April 8, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 11 °C

    ...naja...erwarten mag vielleicht etwas übertrieben sein...Bernie (die Hausälteste aus dem Familienclan) starrte uns verwirrt mit großen Augen an, als wir Kate rückwärts fast gegen ihre Hauswand setzten...diese kleine runde Person mit dem rotgefleckten Gesicht und dem buntbefleckten Hauspulli war ganz dezent überfordert mit uns und ihrem Reservierungssystem in Form eines schwarzen wild bekritzelten Buches. Sie stiefelte mit uns den Flur entlang, griff immer mal wieder an die Türklinken und testete, ob sich ebendiese öffnen ließen....die letzte Tür ließ sich dann öffnen, Bernie war mehr als erleichtert aber nach einem kurzen Blick ins Zimmer ein erneuter Schwall von Panik in ihrem putzigen Gesicht, gab es doch hier "nur" ein Doppelbett und keine 2 Einzelbetten. Wir erklärten ihr, dass Mutter und Tochter, damit meinten wir uns selber, sehr wohl auch in einem Doppelbett schlafen können, lächelten sie freundlich an und konnten dabei zusehen, wie der Angstschweiß auf ihrer Stirn wieder zu trocknen begann....noch einige kurze Erläuterungen später, nämlich dass die 2. Tür im Zimmer ins Bad führe und wir unser Zimmer mit einem Schlüssel verschließen können, erklärte sie uns noch, dass wir uns im 2. Stockwerk in der Küche gerne einen Tee kochen können...alles kein Problem. Irgendwie drollig die Bernie. Also stiefelten wir die fluffige mit dickem Teppich belegte Treppe hinauf und fanden uns in einem Aufenthaltsraum/ Speiseraum wieder, die letzte Tür rechts führte, wie beschrieben, in eine moderne Küche und wir wühlten uns durch die Schränke und Dosen bis wir fanden, wonach wir suchten......Teatime!!!
    Anschließend fuhren wir erneut in Richtung Festland, bogen aber kurz vorher links ab auf den Parkplatz eines Supermarktes, um etwas zu Futtern und vielleicht ein Bierchen für unser enspanntes Abendessen zu organisieren.
    Jetzt riechen wir uns gerade an den Füßen, essen Schokorosinen und sind ein wenig albern....eigentlich wollten wir unseren morgigen Tag planen, denn den verbringen wir uneingeschränkt auf dieser Insel. Wir fahren erst übermorgen wieder aufs Festland. Die Festländer wird es freuen...die Insulaner...nunja...
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  • Day 4

    Silver Strand, Achill Island

    April 9, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 9 °C

    Der erste von zwei Morgenden auf Achill Island, Mutti luschert zögerlich durch die Vorhänge und stellt fest...alles noch da! Sogar Nebel....aber der verspricht sich schon während unserer Morgentoilette langsam in Wohlgefallen aufzulösen. Frisch geduscht stapfen wir die Treppe zur Lodge hinauf, wir werden bereits erwartet. Bernie wühlte schon eifrig in der Küche, während ihr uralter Göttergatte sich schon mit einem Schreibblock bewaffnet vor unserem eingedeckten Tisch positionierte und auf Befehle wartete. Es gab eine kleine Karte auf dem Tisch, von der wir ein Frühstücksmenü wählen konnten. Von Full Irish über Vegetarian bis Healthy Porridge war alles wichtige dabei, zusätzlich noch Brownbread und Marmelade oder Wurst/Käse, leckere irische Butter und Cornflakes in 5 verschiedenen Sorten standen zur Auswahl. Alles was das Herz begehrt.
    Nach dem Frühstück schnappten wir uns Kate und zottelten los in Richtung Norden, eigentlich auf dem Weg zum "verlassenen Dorf", doch plötzlich eröffnete sich ein hübscher Strand rechts von uns genau lokalisiert zwischen 2 Bergen. Über diesen hingen noch dunkle Wolken, während an einigen Stellen schon die Sonne begann durchzubrechen. Wir waren erneut die einzigen Menschen hier, ich bückte mich gerade zu einer einsamen Muschel herunter, als plötzlich ein halbhoher schwarzer Vierbeiner zwischen unseren zwei Beinen umherwuselte und mit uns und einem seinerseits mitgebrachten Stein spielen wollte. Wir drehten uns einmal im Kreis, um sein Herrchen ausfindig zu machen, sahen auch in einiger Entfernung eine Frau mit ihren Autralien Sheppard spielen aber ihr gehörte er, wie sich später herausstellte, nicht. Sie erzählte er wohne etwa 150m vom Strand entfernt, kommt immer alleine zum Wasser gelaufen und sucht sich Spielkameraden. Na Jackpott!!! Also tobten wir eine ganze Weile umher, bis uns die Arme lahm wurden und wir den kleinen Pfiffi dankend in ein paar willige Kinderhände abgaben. Wir knipsten noch ein paar Bilder und machten uns wieder auf den Weg...allerdings noch nicht zum Dorf, sondern erstmal zum Achill Experience Center....eine Art inseleigenes Aquarium, liebevoll aufgebaut und mühevoll mit Artefakten und Antiquitäten der Achill Insel eingerichtet. Wir starrtem interessiert in die Becken voller einheimischer Fische und Hummer aber auch einiger weniger Exoten und bekamen eine private Führung eines der "Fischpfleger". Dieser Urire erzählte uns alles was wir wissen wollten zu jeder einzelnen Fischart, pulte einzelne Exemplare aus den Becken und wir durften anfassen und streicheln, sei es Seenadeln, Einsiedlerkrebse oder Seesterne. Vor lauter staunen und zuhören, haben wir glatt vergessen Fotos zu machen. Auch sowas kommt mal vor!!!
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  • Day 4

    Deserted Village

    April 9, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 11 °C

    Nun waren wir mit ein wenig Geschichte und reichlich Tatendrang gefüttert und hatten Lust uns zu bewegen...wir fuhren ein Stück weiter, nur einen guten Kilometer und kamen vor einem Friedhof zum stehen. Direkt dahinter, schon ein Stückchen den angrenzenden Berg hinauf, sah man die ersten dachlosen, teils auch mauerlosen Gesteinshaufen, die oft nur noch die Giebel und einen Teil der ursprünglichen Grundmauern darstellten. Sie waren im einzelnen nicht sehr groß, aber in der Masse verteilten sie sich in mehreren imaginären Reihen entlang des Fußes des angrenzenden Berges. Fast 100 Häuserruinen sollen es sein, alle in der gleichen Nordsüd-Ausrichtung. Niemand weiß warum dieses Dorf jemals verlassen wurde, man vermutet jedoch aufgrund historischer Funde und dem das Dorf umgebende Feld-System, dass es bereits seit dem 12.Jh n.Chr. existiert.
    Wir unkten also eine ganze Weile zwischen all den Ruinen, kleinen Bächen und Schafscheiße umher, machten Kekspause an einem sonnigen Örtchen vor einem halb zerfallenen Haus, beschimpften die Jungs von der Bauaufsicht (auf den Fotos natürlich an den Warnwesten er erkennen) und verteidigten unseren Vorgarten vor neugierigen Touristen.
    Die Handys glühten, als wir uns langsam auf dem Abstieg machten, aber ein Ziel hatten wir noch vor Augen....einen Küstenabschnitt ganz im Westen der Insel...das Kate uns auf diesem Weg beinahe vor die Hunde (oder hier wohl eher Schafe) ging, konnten wir da noch nicht ahnen....
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  • Day 4

    Keem Bay

    April 9, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 10 °C

    ....kann doch keiner ahnen, dass wir Kate erstmal um den 688m hohen Berg Croaghan schieben müssen...ist wirklich wahr, wir sind die steilen Serpentinen im 3. Gang hochgekrochen, und wenn ein Schaf faul auf der Straße lag, dann auch schonmal im 2. Gang, um überhaupt voran zu kommen. Um jeden Meter gerade Straße waren wir unendlich dankbar, so konnten wir erneut Schwung holen. So steil es bergauf ging, so steil ging es auch bergab, unsere Bremsen glühten, als wir unten ankamen...und meine Ohren. Ich hab Blut und Wasser geschwitzt, Mensch, Kate ist doch nicht so gut versichert!!! Aber alles gut gegangen. Wir beobachteten nach dem Einparken ein paar Touristenschwärme, die sich gerade wieder auf den Rückzug begaben und machten uns dann selber auf den Weg an den Strand. Dieser war erneut umgeben von bergigen grünen Wiesen und steinigen, riesigen Felsen. Es wirkte, als hätte man den Sand dort einfach hingerotzt, scheißegal ob das jetzt passt oder nicht. Und es passt!
    Wir spazierten den Strand entlang, kletterten wie die Bergziegen über steile Felsen und hingen kopfüber in Höhlen und Gängen. Alles war faszinierend....fast alles. Des gibt Menschen, die sind einfach nicht in der Lage eigenständig schöne Dinge zu erkennen. Sie hocken am Rande einer Attraktion und beobachten ausgewählte Leute, ob diese etwas Interessantes entdecken. Sollte dies der Fall sein, bewegen sie sich bemüht unauffällig (und das ist alles, aber niemals unauffällig!!!) in deren Richtung, glotzen den eigentlichen Entdeckern und Abenteurern kurzerhand über die Schulter und atmen ihnen feuchtwarm in den Nacken.
    Ich verrate mal nur soviel: wir fallen in die Rubrik Entdecker und Abenteurer. Punkt. Ende der Geschichte.
    Kate war glücklich uns nach einigen Stunden (zumindest gefühlt) wieder zu haben, wir schoben sie den Berg hinauf und ließen sie auf der anderen Seite zurück ins Tal rollen...ein Tag voller Eindrücke neigt sich langsam dem Ende und uns prickeln die Waden vom ganzen Gelaufe und Geklettere. Herrlich!!!!
    Ich trinke jetzt noch ein letztes Kopparberg und gucke Championsleage, Mutti hat ihr digitales Buch aufgeschlagen....wir sind satt und langsam auch müde. Morgen soll es mit einigen Umwegen nach Killala gehen.
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  • Day 5

    Downpatrick Head

    April 10, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 10 °C

    Noch kürzer und noch knackiger: Felsen. 😅

  • Day 5

    Mary's Cottage Kitchen, Ballycastle

    April 10, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 12 °C

    Hier waren wir heute sogar zweimal. Einmal vorm Besuch des Downpatrick Head und einmal danach. Wir hielten hier auf dem Weg zur Küste an, ich kannte dieses süße Einstraßendorf noch von 2017, und schaufelten uns eine köstliche, selbstgekochte Gemüsesuppe in den Rachen. Dazu gab es frisch gekochten Kaffee für uns und einen lang ersehnten Klogang, zugegeben der eigentliche Grund für unseren Stopp hier (zumindest für mich). Die Inhaber dieses Familienbetriebes waren sehr lieb, alle 3 Generationen waren um unser Wohl bemüht, während nebenan in der Küche gerade die Marmelade kochte. Wir beschlossen kurzerhand noch einmal auf einen Tee und nem Stück Kuchen wiederzukommen, nachdem wir vom Küstenwind ordentlich durchgepustet wurden. So erklärt sich dann auch unser zweiter Stopp hier. Man war erfreut uns nochmal wiederzusehen, wir sparten uns die Förmlichkeiten und kamen direkt zur Sache. Einen Tee für uns bitte und wir wollen das Kuchenangebot leerfuttern. Mutti schaufelte Apple Tarte mit Sahne in sich hinein und ich ein großes Stück Lemon Cheesecake (bestand ebenfalls zu 80% aus Sahne)...beides wirklich mega lecker!!! Dazu gab es dann 2 Kannen Afternoon Tea. Satt und glücklich winkten wir ein Goodbye und fuhren ca 15 min zu unserer vorletzten Unterkunft in diesem Urlaub.Read more

  • Day 5

    Creevagh Heights B&B

    April 10, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 11 °C

    Die Berg- und Talfahrt auf den ausgedienten, 1/2spurigen "Landstraßen" ging verhältnismäßig zügig vorrüber. Zu unserer Linken tat sich aus dem Nichts mitten im Nirgendwo eine Natursteinmauer auf, ein Schild wies auf unsere Unterkunft hin und ich wollte gerade schwungvoll (weil Schwung braucht Kate, um die Berge und Hügel hoch zu kommen) die vermeintliche Einfahrt hinaufbrettern, als sich ein verschlossenes rotes Tor vor uns aufbaute und mich zur Vollbremsung zwang. Mutti und ich glotzten uns kurz dumm in die mit reichlich Fragezeichen gefüllten Augen, dann ein dezentes Schulterzucken, ich setzte Kate erstmal zurück, parkte am Wegesrand, ließ das Fenster einen spaltbreit offen und Mutti knallhart im Auto sitzen und marschierte nochmal Richtung Tor. Erstmal die Lage auskundschaften. Ein kleines Hinweisschild verriet kurzerhand den Türcode und so stiefelte ich einen langen, geschwungenen Weg zum Cottage entlang, rechts und links von mir penibel kurzgeraspelter Golfrasen. Mir öffnete ein junges Mädel die Tür, vielleicht 18 Jahre alt, erklärte kurz, dass ihre Eltern noch unterwegs seien aber sie mir und...kurzer Blick nach draußen, sie suchte offenkundig Mutti...schonmal unser Zimmer zeigen würde. Ich erklärte, dass Auto und Mutti noch vorm Tor warteten, holte die beiden kurzerhand auf das Grundstück und uns wurde unser royal anmutendes Zimmer gezeigt. Alles sehr sehr sauber und ordentlich, Meerblick, Luxus pur. Auch die Lodge ist mega gemütlich, große Fensterfront zur Küste raus und ein Kamin, der mit Torf geheizt wird.
    Recht spät am Abend, nachdem wir noch einige Zeit zum Strand und zurück gewandert sind (ca 5km insgesamt bergauf und bergab), waren wir schon dabei es uns in unserem Zimmer bequem zu machen, denn von den Hauseigentümern war weit und breit nichts zu sehen. Dann plötzlich Schritte und ein zartes Klopfen an unserer Tür, Carol und Harry stellten sich überschwenglich aber wirklich extrem sympatisch bei uns vor und erklärten, warum sie bei unserer Anreise nicht zu Hause waren....ein wirklich grausiger Grund, durchaus gerechtfertig. Carol war zur ZahnOP in Dublin und Harry musste vermutlich fahren. Alles dauerte länger als geplant und es tat ihnen wirklich leid. Sie boten uns zum x-ten Mal Kaffee und Tee an, wir lehnten dankend ab, sie boten uns an noch den Kamin zu heizen, auch das lehnten wir dankend ab. Dann taten sie uns langsam leid, weil wir nichts von ihnen wollten und ein letzter Versuch ihrerseits fruchtete dann doch. Harry bot uns einen Gute-Nacht-Trunk, quasi irische Medizin an, einen Grappa, einen illegal gebrannten Whiskey und wir nahmen das Angebot an. Harry freute sich wie ein kleines Kind, seine Augen leuchteten und es fehlte nur noch dass er in die Hände klatschte und in die Luft hopste...stattdessen hüpfte er aufgeregt den Flur entlang und kam kurz darauf mit 2 Schnapsgläsern wieder und drückte sie uns grinsend in die Hand. Langsam trinken, am besten im Liegen....das waren seine nicht ganz ernst gemeinten Tipps. Wir schnatterten noch ein wenig, klärten das morgige Frühstücksmenü und Harry will uns morgen einige Umgebungskarten zeigen, damit wir auch was erleben können. Uns wurde lieb "Gute Nacht" gesagt, wir freuen uns alle auf morgen früh...besonders Carol und Harry, da bin ich mir ganz sicher!!!
    Die Medizin war sehr hochprozentig, aber entgegen aller Befürchtungen recht bekömmlich...zumindest wärmte er uns ordentlich auf und wir eskalierten kurz beim Fotos machen. Will ja alles festgehalten werden 😉
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  • Day 6

    Céide Fields

    April 11, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 9 °C

    Hier waren wir im Visitor Centre, einem kleinen, lokalen Museum, in dem im Prinzip die Geschichte der Torfentstehung auseinander genommen wird. Denn hier in der kompletten Gegend des County Mayo, sind die Torfschichten teils bis zu 5 Meter hoch. Darunter oder auch mitten in den Schichten befinden sich unter anderem noch ehemalige Dörfer, Begrenzungsmauern und ganze Farmen. Rund um das Museum wurden einige dieser Grenzmauern und andere Gesteine, die auf Zivilisation hinweisen, wieder zutage gefördert. Ein sehr informativer Einstieg und unseren vollgepackten Tag...anbei übrigens die Karte, die uns Harry heute nach dem Frühstück in die Hand drückte und uns jeden einzelnen Punkt genau erklärte:Read more

  • Day 6

    Barr na Binne Bui

    April 11, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 11 °C

    Über wilde, eigentlich kaum vorhandene Wege, jagten wir Kate die Berge hinauf. Uns wurde eine rauhe Klippenlandschaft versprochen und wir wurden nicht enttäuscht. Ein einsames Motorrad stand auf dem übersichtlichen Parkplatz, Menschen waren weit und breit nicht zu sehen. Wir stellten Kate ab und mussten keine 50 Meter weit gehen, um von einer gigantischen Steilküste erschlagen zu werden. Am Fuße der Klippen zerschellte der türkisblaue Antlantik an spitzen, schwarzen Felsen, der Anblick war überwältigend. Wir spazierten die Abhänge entlang und waren wieder einmal überrascht und erstaunt, dass es hier keine Zäune gibt, keine Sperrungen oder wenigstens alle 3 Meter ein Warnschild. Nein! Hier gibts nichts dergleichen. Wer möchte kann einfach immer weiter und weiter geradeaus gehen und findet sich im besten Fall nach einem eindrucksvollen freien Fall im eiskalten Atlantik wieder, ob tot oder lebendig lässt sich schwer voraussagen aber ich gehe stark von Ersterem aus.
    No risk no fun...
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