Vom Riesengebirge ins Eulengebirge auf dem E3. Es wird meine zweite Etappe auf dem EB, dem Bergwanderweg der Freundschaft Eisenach-Budapest. Unterwegs erwarten mich viele Höhenunterschiede, sprich viele Höhenmeter und hoffentlich gute Fernsicht. Read more
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  • Day 1

    Anreise Dresden-Zittau-Liberec Harrachov

    February 12 in Germany ⋅ ☁️ 6 °C

    Elisabethpfade benannt nach der Heiligen Elisabeth von Thüringen gibt's seit ihrem 800.Jahrestag 2007 gleich dreifach in Deutschland: Frankfurt a.M.-Marburg, Köln-Marburg und Eisenach-Marburg. Eine europäische Erweiterung des Weges als sozial-kulturell verbindendes Element ist in Planung. Mit dem viel älteren Elisabethpfad von Kosic/Slowakei nach Sarospatak, dem Geburtsort der hl.Elisabeth existiert diese bereits. Die Route der Heiligen Elisabeth, die 1211 als sehr junge Prinzessin 👸 von Budapest nach Eisenach gebracht wurde, war bereits 1983 bei der Eröffnung des EB das Bindeglied zwischen den damaligen Ostblockstaaten.EB in Eisenach beginnend, stellt quasi eine Verbindung zwischen diesen Elisabethwegen her, denn kurz vor der ungarischen Grenze bei Velka Malkova trifft der EB auf den aus Kosic kommenden Elisabethweg. Diesem nach Süden über Füzer folgend trifft man in Regec wieder auf den EB, der einen Bogen in den südöstlichen Zipfel der Slowakei und die unaussprechliche Grenzstadt Satoraljauljhey geschlagen hat. Die Elsabethkapelle in Harrachov, erbaut 1902 besticht durch einen 100jährigen Spiegelaltar und eine Glasglocke im Turm. Die erste äktere Kapelle an dieser Stelle wurde von der Witwe eines Glasfabrikanten mit Namen Elisabeth gestiftet.Read more

  • Day 2

    Riesengebirge

    February 13 in Poland ⋅ ⛅ 0 °C

    Vom Hotel in Ryzoviste über den Mummel-Wasserfall führte der blaue Wanderweg zunächst bequem weiter an der Mummel, die gerade reichlich Wasser führt, und so viele Wassermotive bot. Weiter ging es dann hinauf zur Baumgrenze, wo der Weg schmaler und aufgrund der Schneemenge schwerer zu war, auf dem Weg zur Labska Baude war dieser wieder präpariert, die Wege gehören zum Magistralengebiet, auch die Querung von der Labska zur Martinova Baude. Hier waren neben vereinzelten Langläuferinnen, die ihre Ski öfter getragen haben. Ganze Kollonen von tschechischen Langläufer im Militäroutfit unterwegs, später auf dem Kammweg bin ich noch mehr Winterwanderern und Langläufern begegnet. Da die Sonne immer öfter den Weg durch die Wolken fand, bin von der Martiniva über den Cerne Cedlo hoch auf den Kammweg, wo dann durchgängig die Sonne schien- einfach herrlich. Hinter der Spindlerbaude sieht man schon die polnische Baude Odrozceni hinter ihr, steigt der Kammweg wieder steil an, einige letzte Höhenmeter, dann zweigt links der grüne Weg ab nach Karpacz, ein sehr schöner schmaler Waldweg mit nahezu ständiger Aussicht über den Landshuter Kessel und den Landshuter Kamm, wo der originale EB-Weg verläuft.Read more

  • Day 3

    Karpacz Gory- Wang- Scrinsko Akademica

    February 14 in Poland ⋅ ☁️ 4 °C

    Bevor es morgen weitergeht, heute ein kürzerer Tag. Ein kurzer Besuch der originalen Stabkirche aus Norwegen, die 1841 aus dem norwegischen Vang hierher kam, etwas frei rekonstruiert und wiedererrichtet wurde. Jetzt sorgt sie als Besuchermagnet für zahlreiche Gäste der Stadt. Mit Park- und Fotogebühr (entfällt in meinem Fall, da die Pension gleich in der Nähe liegt), sowie Eintritt ist man dabei. Die großen Wang-Parkplätze werden auch von Wanderern und anderen Tagestouristen genutzt, da hier direkt hinter der Kirche einer der Aufstiege zum schönsten Tal des Riesengebirges beginnt. Aufgrund der guten Wetterlage, viel Sonne, nur oben heftigere Windböen, haben sich viele auf den Weg gemacht. Die kleine Teichbaude am Bergsee liegt traumhaft schön, entsprechend voll waren die Wege und die Hampelbaude. Dem Logo für Rübezahl begegnet man hier öfter, wobei die vielen Ski-Touris im Ort nicht wegen ihm hier sind. Auf der Suche nach einem Geldautomat, habe ich im Zentrum große Hotelbettentürme neben historischen Gebäuden gesehen, die man stattdessen erhalten sollte.Read more

  • Day 5–6

    Walbrych - Zagorze Slaskie

    February 16 in Poland ⋅ ☁️ 6 °C

    Gestern habe ich von B.Gorce die Bahn bis Walbrych Miasto genommen. Meine sehr gute Unterkunft im Bahngebäude, kaum Zuggeräusche, wenn erinnerte es ein wenig an Nachtzugfahren, legte dies mehr als nahe. Daher nicht nur wegen der direkten Lage am Weg zu empfehlen. In Walbrych gibt's auf der Wilhelmshöhe seit 2022 einen neuen Aussichtsturm, der mit der Panorama-Aussicht wirklich mit muss, zum einen liegt er am E3/EB und zum anderen entlohnt er für versäumte natürliche Erhebungen, wie dem Chelmiec. Dieser trägt einen weniger charmanten älteren Aussichtsturm, der nur an den Wochenenden Sa./So geöffnet hat, und seit 09/2000 ein weißes, weit sichtbares Stahlkreuz. Gesehen habe ich ihn, genauso wie bevorstehende Berge und noch einmal die Königin des Karkonnose-Gebirges, die Schneekoppe. Am Ende des Tages ging es dann nach dem Besuch der Burg Zamek Grodno über eine neue moderne Fußgängerbrücke (von 2019) über die Talsperre Kynau. Hier lag meine Unterkunft, kleines Cottage mit großer Terrasse unmittelbar am Wasser. Ein Tipp, die Bushaltestelle für den Bus nach Glinno liegt keine 10min entfernt.Read more

  • Day 6

    Eulengebirge bis Srebna Gora

    February 17 in Poland ⋅ ☁️ 10 °C

    Die längste Etappe begann mit Regen und einer Stunde mehr Laufzeit da der Bus bis Glinno nicht fuhr, was die ganze Tagesplannung fast gesprengt hätte. Per Anhalter bis Walim und von dort über einen steilen Anstieg hoch zur Mala Sowa, von ihr bis zur Hohen Eule führt der Weg über einen schönen Kammweg, selbst im Nebel schön. Hier trifft man auch wieder auf den blauen E3/EB, dem ich dann durch das Eulengebirge folgte. Jedenfalls solange er vernünftig ausgeschildert war. Der rote Kammweg und andere sind ausgesprochen zuverlässig ausgeschrieben. Auf dem letzten Teilstück 2h55min vor Screbna Gora habe ich dann auf den blauen Radweg gewechselt und die rote Achterbahn verlassen. Dort wo sich wieder mit dem Kammweg vereint, war die Beschilderung so stark beschädigt, dass sie nicht mehr lesbar war, also den nächsten Abstieg (grün) ins Tal gewählt, er führte nach Jemna, bis zum Hotel Screbna Gora hat mich dann eine Frau mitgenommen, die gerade selbst Hilfe erfahren hatte und etwas für ihr Karma tun wollte. Sie brachte mich direkt zum Hotel, sie ist in der Nähe untergebracht, so blieben mir 2,5km Weg über die Straße und die Hotelsuche erspart.Read more

  • Day 7

    Screbna Gora - Bardo - Glatz

    February 18 in Poland ⋅ ☁️ 4 °C

    Von der Festung Silberberg in Screbna Gora, wo es an der Kasse einen Wanderstempel gibt, auch ohne Eintritt für eine Stunde Besichtigung mit Audioguide. Die Festung verlor nach 100jähriger Nutzung durch das preußische Militär und nach den Napoleonischen Kriegen an Bedeutung, sie ist daher nur noch in Teilen erhalten. Die Geschichte der Festung ist bereits am unteren Ende des Fußwegs, der vom Parkplatz nach oben führt, ausführlich beschrieben. Das schlesische Gibraltar wurde einst von Friedrich dem Großen zum größten
    Festungsbau Europas ausgebaut, der aus mehreren Forts, dem höchsten Donjon bestand. Die beeindruckende Größe ist an den erhaltenen Grundmauern und Festungsgraben noch zu erkennen. Die militärische Nutzung reichte bis 1860, bedeutsam war sie während der napoleonischen Kriege und in der Zeit der Demagogenverfolgung diente sie als Haftanstalt für verurteilte Burschenschaftler. Der bekannteste von ihnen war Fritz Reuter, der hier nach seiner Verhaftung 1833 bis zur Verkündigung des Urteils Anfang 1837 inhaftiert war. 2004 wurde die Festung von Polen zum Geschichtsdenkmal erklärt, was ihr den Förderstatus und den Erhalt sicherte. Die Zufahrtsstraße und die Festung selbst wurden in den letzten Jahren mit EU-Mitteln erneuert. Danach ging es noch ein Stück weiter auf dem E3/EB, ab hier blau markiert. Vom Fuß der Festung sind es 4h 20min bis Bardo, davon läuft man nach etwas Asphalt einen 3h30min Trail ohne Punkt und Komma, ohne weitere Angaben, Wegkreuze, Rastplätze usw., also keine Chance früher auszusteigen. Ein sehr schöner, abwechslungsreicher Weg, mit alten Eiben am Wegesrand. Der Weg führt in das Zentrum von Bardo vorbei an der Wallfahrtskirche und mich weiter zum Bahnhof.
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  • Day 8

    Zugreisen

    February 19 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Die Züge im Nachbarland Polen waren nicht alle so farbenfroh wie diese Lok auf der Strecke Bardo-Klodzko. Alle fuhren jedoch zuverlässig und das Personal war sehr hilfsbereit gegenüber deutschen Fahrgästen. Ich hatte mich für die Rückfahrt über Jelina Gora-Görlitz-DD entschieden. Nach einer Stunde Aufenthalt in Walbrych, wo ich den Chelmic und den EB-Stempel ausgelassen hatte, ging es mit einer Pfadfindergruppe im Abteil weiter bis Jelina Gora. Es war bis auf die Pfadfinder im Eulengebirge die einzige große Gruppe, die mir unterwegs begegnet ist. Im Sommer stauen sich die Jugendgruppen an Gipfeln, der Talsperre oder am Eingang der Festung Screbna Gora. Ich hatte diese Highlights fast für mich allein. Zwischen Jelina Gora, wo die Pfadfinder mit ihrer Wintersportausrüstung in Reih und Glied abmarschierten, und dem nächsten Ziel Görlitz ist auf halber Strecke ein Umstieg erforderlich. Diese Info fehlte mir bis zu dem Moment, als eine freundliche Zugbegleiterin mich darauf aufmerksam machte. "Dawei, dawei, dawei..." was so viel heißt wie: "Jetzt aber schnell!" Die anderen Fahrgäste waren bereits ausgestiegen oder hatten die Bahn gewechselt. Ich schlüpfte fluchtartig in meine Wanderstiefel und ohne sie zu schnüren wechselte nun auch ich in die nächste Bahn gen Zgorcheliz -Görlitz. Bevor diese weiterfuhr, hielten die Zugbegleiter noch einen entspannten Plausch.Read more