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  • Day 116

    Tag 78 Langer Tag

    July 22, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 26 °C

    Es sollen 49 km werden, das war so aber nicht geplant. Trotzdem im vorankommen ja immer nicht schlecht.
    Und das nach der Nacht! Es war schon abends im Dreiviertel vollem Schlafsaal sehr warm, obwohl das alte Gemäuer eigentlich sonst überall kühl war. Das waren dann wieder die heißen wanderwaden die so viel heizten.

    Also lag ich einfach so, nur mit Bux an auf dem Bett. Der neben mir auch. Er fing dann bald auch an zu schnarchen und machte dies sehr ausdauernd bis morgens. Ich bin irgendwann von 5 aufgestanden und bin dorthin gegangen, wo ich am Vortag die Stätte betreten hatte. Dort brannte auch immer noch Licht. Es standen hier Tisch und Stühle und ich konnte mein Handy aufladen während ich frühstückte.

    Als ich dann fertig war und los wollte, stellte ich fest, dass ich eingesperrt war. Alle Türen verschlossen. Keinen Not und rettungsplan irgendwo gefunden, eine Notfallsammelstelle gab es innerhalb dieses großen, aber eben begrenzten Bereiches. Hab ein paar Meter durchs hin und herlaufen gemacht, aber keine Chance, ich komme hier nicht raus. Um 6:12 Uhr huschte ein Mönch in Kutte und mit einem Schlüsselbund in der Hand, über dem Hof. Eine kleine Tür hat er aufgeschlossen und weg war ich.

    Bin nun noch einmal um den Berg gegangen weil mir von den pilgerer André gesagt wurde der Wald unten sei so hübsch. Dann kam ein so heftiger Abstieg, dass ich selbst beim runtergehen geschwitzt hab. Mir kam auch ein Pilgerer entgegen welcher so 65 gewesen sein mag. Warum er wie zehn Tage Regen guckte, hab ich dann verstanden als ich unten angekommen war. Soooo steil und schlüpfrig. Uff.

    Am Fuße des Berges lag ein Örtchen. Kaffee und was süßes. Danach sollte ich eigentlich wieder den Berg raus und nen ganz weiten Bogen um die direkte Strecke machen. Aber ne. Ich bin schön alleine den direkten Weg gegangenen. Als ich am Nachmittag dann wieder auf die Wander und Pilgerwege kam, waren diese randvoll mit Wochenendlern gefüllt. Das war plötzlich ein ganz anderes wandern.

    Dass es so überlaufen war, lag in erster Linien am Wochenende. So standen an einem pass so viele Menschen, Fahrräder, Autos und Mopeds, dass ich zuerst gar nicht erkannte, dass ich hier schonmal war. Letztes Jahr mit dem Motorrad. Es muss ein Wochentag gewesen sein, denn wir waren ganz allein.

    Kurz vor Feierabend kam ich dann noch zu einer Wasserstelle. So hatte ich das geplant. Dass ich nebenan im Kaffee und Bikertreff noch alles andere hätte kaufen können, war ein Bonus 😄
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