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  • Day 8

    Jede Menge altes Zeug

    July 22, 2022 in Sweden ⋅ ☁️ 17 °C

    Puhhhhh, ein anstrengender Tag liegt hinter uns denn heute wurde Stockholm besucht.
    Nachdem ich ja gestern Abend die Fähre gebucht hatte, war der Morgen recht straff durchgeplant, was in erster Linie wieder einen Schnellstart zur Folge hatte.
    An einem Parkplatz nördlich von Stockholms Zentrum wurde das Auto stehen gelassen und es ging mit U-Bahn ins Getümmel. Die ewig langen Rolltreppen in den Untergrund waren dann auch schon das erste Highlight des Tages für Eliah und Junia.
    In Stockholm angekommen wurde dann ersteinmal in einem kleinen Stadtpark in Ruhe mit völlig ungesunden aber leckeren Sachen gefrühstückt.

    Punkt zehn standen wir vorm Medeltidsmuseet. Dieses Museum ist auf einer recht kleinen Insel aus einer Ausgrabungsstädte direkt vorm Reichstagsgebäude entstanden, und bildete in der Frühzeit der Stadt den einzigen Zugang zu dieser. Die Grundmauern einiger Gebäude, als auch die befestigte Mauer inkl. Stadttordurchgang wurden seinerzeit von einer Schar fleißiger Archäologen freigelegt und untersucht.
    Klingt alles bisher nur so halbspannend, das wirklich spannende ist aber, dass wir uns auf dem Niveau der Ausgrabungsstätte ungefähr 6m unter dem heutigen Straßenniveau befinden, und dass hier kleine angedeutete Gebäude stehen.
    Und ein ausgegrabenes 8m Boot.
    Und natürlich geht man durch ein angedeutetes Stadttor.
    6000 Ziegel wurden seinerzeit bei der Ausgrabung gefunden, aus diesen (und einigen anderen) hat man dann unterirdisch diese Mittelalterausstellung gebaut.
    Völlig abgefahren und total spannend dargestellt.

    Weiter ging es in die Altstadt Gamla Stan, welche auf den 2 Hauptwegen touristisch völlig überlaufen, und furchtbar sind (in den Nebenstraßen gibt es aber auch ein paar nettere Ecken). Dem Trubel wollten wir uns dann Recht flott entziehen und so ging es ins Medelhavsmuseet.

    Dieses Museum zeigt unzählige, 3000-5000 Jahre alte Fundstücke aus der Frühzeit Zyperns (langweilig!) und, und dies war der eigentliche Grund unseres Besuches, besitzt eine Ägyptenabteilung (spannend!).
    Es war das erste mal für uns, dass wir eine Ausstellung dieser Art (und wahrscheinlich auch diesen Wertes, wenn man die 40cm dicken Panzertüren an Eingang und Ausgang richtig deutet) besuchen durften.
    Von ersten frühzeitlichen Steinritzungen über geschlagene Hieroglyphen bis zu Papyrusschriften, von einfachen Handwerksobjekten über fein gearbeiteten Götterfiguren bis zu kunstvoll gearbeiteten und bemalten Sarkophagen einschließlich geschmückten Mumien war alles zu sehen was man sich bei dem Thema vorstellt.
    Sehr spannend!

    Nach einem kleinen Mittagsessen ging es dann per Fähre rüber nach Djurgården zum besten und einzigartigsten Museum Schwedens:

    Dem sagenumwobenen Vasamuseet!

    Die Vasa war das größte und prächtigste Schiff welches in der Ostsee unterwegs sein sollte. 2 Kanonendecks sorgten für mehr Feuerkraft als alles andere, was zu dieser Zeit in den Gewässern der Ostsee (und zumeist auch dem Rest der Welt) unterwegs war um so die Stellung des schwedischen Reiches nachhaltig stärken und festigen sollte.
    Leider hatte der König seine Finger bei der Konstruktion im Spiel, der schwedische Flottenadmiral überhörte Warnungen des Vasa Captains, und so sank das Schiff nach nicht einmal einem Kilometer auf der Jungfernfahrt im Stockholmer Hafenbecken (ein schönes Beispiel dafür was passiert wenn Führungskräfte sich in Sachen einmischen von denen sie keine Ahnung haben!).
    333 Jahre schlummerte es auf dem Meeresgrund bis es eines schönen Tages wiederentdeckt und innerhalb von 2 Jahren gehobenen wurde.
    Um das riesige Ungetüm wurde dann ein Haus von den Dimensionen eines Flugzeughangar errichtet, das Schiff selbst 11 Jahre mit Chemikalien besprüht und fertig war ein Museum was seines gleichen sucht.
    Die Ausmaße dieses geborgenen und zu 98 Prozent aus Originalteilen bestehenden Riesen sind einfach unvorstellbar. 450 Mann sollten auf dem Schiff Dienst leisten, 30 haben es nicht geschafft das Schiff beim Untergang zu verlassen.
    Aber nicht nur das Schiff selbst ist wahnsinnig, auch der Aufwand der betrieben wurde um es in einem Stück zu bergen und möglichst lang für die Nachwelt zu erhalten ist geradezu absurd.

    Schön das die Schweden absurde Dinge wagen!!!

    Zum Abschluss des Tages ging es zu Fähre nach Kapellskär und wir sagen:

    Hej då, Sverige!
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