Die fehlende Infrastruktur auf diesem Stück des Camino‘s lies mich heute in einer Herberge stranden. Herzlich wurde ich von zwei Damen und einem Herren empfangen. Sie freuten sich sehr, denn ich war ihr erster Pilger heute. Bevor ich meine Wanderschuhe ausgezogen hatte, wurde mir schon ein Wein angeboten. Ich denke, ich muss mich morgen nochmal reflektieren 😅. Alle drei arbeiten hier für zwei Wochen unentgeltlich, als Voluntier. Der Mann kam aus Schottland, die zwei Frauen aus Florida. Ich checkte ein, nahm eine warme Dusche und setzte mich an den Kamin. Wir unterhielten uns eine Weile, dann brach ich auf zum Abendessen. Davor gab es noch einen kurzen Stop in der Dorfkirche. Ich holte mir einen Stempel, ging zum Essen und spazierte durch „Miraz“. Wunderschön, überall Jahrhunderte alte Häuser, manche schon saniert, andere noch nicht.
Zurück in der Herberge war ich immer noch der einzige Pilger. Mir wurde win Fussbad angeboten, welches ich vor dem Kamin dankend annahm.
Wir saßen mehrere Stunden vor dem Kamin und sprachen über alles Mögliche. Aber vor allem über eines, den Camino.
Ich hatte mich gefreut mal wieder richtig Englisch zu sprechen. Ein sehr schöner Abend, mit tollen Gastgebern.
Jetzt liege ich allein in einem 20 Bett Zimmer. Eigentlich bin ich heute in Erwartung gewesen ein Haufen neue Leute kennen zu lernen, mit welchen ich vielleicht sogar einlaufe. Doch der Camino lehrt einem: Erwarte nichts, denn es kommt alles ganz anders als du denkst.Leer más