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  • Päivä 11

    Gob Gregores…. Hotel Santa Thelma

    19. helmikuuta 2023, Argentiina

    Puerto Guadal - Gob. Gregores
    463 km, 3800 Höhenmeter

    Heute hatten wir eine lange Strecke vor uns. Eine unbefestigte Straße führte uns entlang des Ufers des wunderschönen Sees Gral Carrera. Zum Start also erstmal 80 km Schotter. Gleich bei der Hotelausfahrt auf sehr weichem „Geläuf“ erwischt es drei von uns, auch Gerhard. Aber allen ist nichts passiert. Wir überqueren die Grenze nach Argentinien in Rekordgeschwindigkeit, da in allen 4 Schlangen niemand vor uns ist. Allerdings stimmt bei unserem Mechaniker Eduardo etwas nicht, so dass Guide Lars, etwas genervt, ihm sein Motorrad überlässt und mit dem Begleitfahrzeug weiterfährt. Eduardo soll nach Klärung per Motorrad folgen. Nur: Das Ganze passiert im Niemandsland, so dass zwar Lars mit dem auf ihn zugelassenen Auto nach Argentinien einreisen kann, nicht aber Eduardo, da das Motorrad dem Vermieter in Villaricca gehört und der Verleihvertrag auf Lars ausgestellt ist. So hat „den Boss rauskehren“ unangenehme Folgen: Nach 60 km muss Lars in Perito Moreno umkehren und Eduardo abholen. Die Reisegruppe fährt auf eigene Faust weiter, noch rund 300 km. So haben wir uns eine Reiseleitung nicht vorgestellt.

    Es geht in die argentinische Pampa, die echte Pampa, unglaublich. Wir sind jetzt auf der anderen Seite der Anden im argentinischen Patagonien. Durch die Wirkung der Anden ist dieses Gebiet viel trockener als in Chile auf der Westseite. Auf einmal ist man in einer komplett anderen Welt. Steine, trockenes Gras, ab und zu ein Hügel drin und alles in Ockerfarben in den verschiedensten Tönen.
    Die Motorradfahrer vor einem verschmelzen zu einem Punkt und sehen aus wie eine Fata Morgana in der Ferne.
    120 km Straße mit einer einzigen 90Grad-Kurve, dabei ordentlicher Seitenwind, aber Asphalt bis auf wenige kurze Stücke. Rechts und links der Straße Guanakos (die arg. Lamas), Nandus, grasende Pferde. Auf der Straße ein Gürteltier (lebend), ein Stinktier (tot). Und Guanakos. Die hängen auch manchmal über dem die Straße begrenzenden Zaun, wenn sie nicht hoch genug gesprungen sind. Dann getrocknet und ausgelutscht. Man möchte nicht tot auf der Ruta 40 über dem Zaun hängen ….

    Ein langer Tag durch eines der abgelegensten Gebiete des Landes folgt. Es ist der verlassenste Teil der Ruta 40. Irgendwann biegen wir in einen Feldweg ab, nach 1 km landen wir auf der Estancia Santa Thelma. Von Franzosen geführt (mit Baskenmütze, Stiefeln, Kniebundhose), Pferde und vor allem Pferdeäpfeln überall, ein „Gutshaus“ wie vor 150 Jahren. Wir haben ein 2-Mann-Zelt auf der Pferdeweide, eine Wellblechdusche auf dem Acker und ein Plumpsklo mit Vorhang.

    Abends gab es in einer Holz-Wellblechscheune Abendessen. Zusammen mit den Inhabern und dem Personal. Die Scheune wird sonst zum Schafscheren genutzt, mit 8 Boxen fürs Schafescheren. Außerdem einem Wollelager und im Dachstuhl vielen Schaf- und Pumafellen. Der franz. Inhaber hat ca. 500 Schafe und 50 Pferde, lebt nur 6 Sommermonate in Arg,, die anderen 6 im franz. Sommer nahe Paris. Die Farm ist etwa 1000 Quadratkilometer groß! Für uns gab es im Mittelgang der Scheune einen gedeckten Tisch, Zwiebelkuchen, Salat und 5 kg Lamm, welches direkt in der Scheune gegrillt wurde.

    Nach einigen Flaschen Rotwein offenbart Lars, dass morgen ein „Stückchen“ Gravel, also Schotter, und zwar 70 km, extrem doof sind, „shitty road“. Er selbst ist dort schon gestürzt. Na klasse.

    Die Nacht war zwar kalt, aber dank der 20 kg Decken im Zelt angenehm kuschelig…….nur beim rausgehen ….. 🥶
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