• 3 Nächte irgendwo zw. Hoi An und HCMC

    1月30日〜2月2日, ベトナム ⋅ ☀️ 34 °C

    Nach ganz paar Tagen ohne langen Fahrstrecken stand nun Südvietnam an. Zu erst ging es nach Pleiku (5 Stunden Fahrt). Mal wieder eine Stadt ohne Touristen. Die Unterkunft war dementsprechend günstig sowie das Essen. In Hoi An bezahlte ich für ein Bahn Mi 30k, in Pleiku nur 5k. Die Einheimischen wollten wieder viele Bilder mit mir machen und wissen wo ich her komme. Ich machte mir ein Spaß draus und hab die tollsten Geschichten erfunden.
    Da nun Tet-Woche war, fuhren weder überladende LKW's noch eilige Reisebusse. Dafür waren jede Menge Einheimische unterwegs und es hatten viele Straßenshop's und Imbissstände zu.
    Am nächsten Tag ging es nach Da Lat. Eine größere Bergstadt schon ziemlich weit im Süden. Man merkt wie sich die Landschaft und die Städte verändern. Südvietnam war bis vor dem Krieg mit des 20. Jahrhunderts sehr europäisch geprägt. Die Straßen wurden jedoch immer schlechter und die Steißbein-\Nackenschmerzen mehr. Von Da Lat war ich nicht so überzeugt und entschied mich am nächsten Tag gleich weiter nach Mui Ne an die Südküste von Vietnam zu fahren. Auf dieser Strecke fuhr ich meinen letzten Pass. Gleichzeitig wurde es plötzlich immer wärmer und eigentlich wäre ich gern nur in Unterhose gefahren. Vor ca. 3 Wochen noch mit Handschuhe bei unter 10 Grad in den Bergen losgefahren und jetzt bei über 30 Grad im Süden angekommen. Da die ersten 30 Tage rum waren, musste ich mir eine neue SIM-Karte holen, was mich keine 10min gekostet hat. Unbegrenzt 5G überall für ca. 30 Cent pro Tag 😜
    Ich fuhr eine traumhaftschöne Küstenstraße entlang und sah wie Fischer direkt am Strand mit ihren Mopeds fuhren... Nun folgte einer meiner Highlights des Urlaubs und gleichzeitig eine richtig dumme Idee: Ich fuhr von der Straße runter, direkt zum Strand und merkte schon, dass der Rückweg wieder hoch zum Problem wird. Aber erst bin im nassen Sand den kilometerweiten Strand hoch und runter gefahren. Es war echt schwierig zu fahren, machte aber richtig Gaudi. Ich konnte echt nicht aufhören bis die einheimischen Fischer mit dem Kopf schüttelten. Nun kam der schwierigste Part, das Moped wieder auf die Straße durch den losen trockenen Sand zu bekommen. Ich grub mein Hinterrad mehrmals bis zur Hälfte ein. Nach ein Dutzend Anläufen gelang es mir schließlich ohne Gepäck und mit Schwung und dann im richtigen Moment abspringen und bei Vollgas das Teil hoch zu schieben. Es war richtig anstrengend aber ich fand's geil.
    Dann ging's nach Mui Ne noch 10 km. Da ich gut durchgeschwitzt war, ging ich direkt nach Ankunft an den Strand. Die Wellen waren echt hoch weil gerade Flut war. Das erste Mal war ich bei fast Badewannentemperatur im Meer. Ganz komisches Gefühl 😀. Der Vibe von dem Ort hat mir sehr gefallen. Abends ging ich mit meiner Zimmer Mitbewohnerin richtig lecker und viel essen für unter 10 Euro p.P. inkl. 3 Bier.
    Am nächsten Tag machte ich eine kleine Flusswanderung durch ein naheliegenden Canyon. Die Natur ist hier schon sehr anders. Was man auch an der Tierwelt sieht. Viel mehr Wasserbewohner aber auch nachts sind viel mehr Geckos, Mäuse und andere nicht definierbare Krabbeltierchen unterwegs. Bislang aber alles noch außerhalb von Gebäuden. 😅 Da mittlerweile alle Räume permanent mit Klimaanlagen runtergekühlt werden, hatte ich 2 Tage eine verschnupfte Nase.
    Ich entschied mich spontan doch heute noch nach Ho-Chi-Minh City (HCMC) früher Saigon weiter zu fahren um ein Tag mehr dort zu bleiben. Somit stand meine letzte Tour auf meiner White Witch an. Da seit Tagen keine Wolken am Himmel waren und ich ohne Handschuhe im Niggi und kurzer Hose fuhr. Waren meine Oberschenkel mittlerweile rotbraun und meine Hände zweifarbig (braun und käseweiß ;) wegen dem Umgreifen vom Lenkergriff.
    Heute war der Tag der Rekorde: es war so heiß wie noch nie, ich habe mein Geschwindigkeitsrekord geknackt und ich habe 6 Personen (davon 3 Kinder) auf einen Roller ohne Anhänger gesehen.
    Mein Plan ist es das Moped in HCMC zu verkaufen. Deswegen ließ ich es nochmal durchchecken und putzen. So sauber hab ich meine Liebe noch nie gesehen. Natürlich musste auf den letzten 50km nochmal was kaputt gehen. Diesmal war es die Tachoanzeige und die Gesamtkilometeranzeige blieb stehen. Kurz vorm Verkauf denkbar ungünstig, sonst wäre es mir egal gewesen. Also nochmal eine Werkstatt aufsuchen, wieder mit Google Übersetzer und Zeichensprache klar machen, was defekt ist. Wieder einmal nur 20 min warten, währenddessen ein Tee trinken und mit den Kids spielen und dann natürlich ohne Rechnung keine 8 Euro bezahlen. Der Verkehr wurde mehr und mehr, die Wolkenkratzer höher und die Luft schlechter. Ich bin nach knapp 4500km in 30 Tagen in HCMC angekommen 🥳
    Auf dem letzten Kilometer wurde ich richtig sentimental. Meine treue Begleiterin hat mich tatsächlich unfallfrei durch ganz Vietnam gebracht. Dennoch hatte ich ganz paar wirkliche kritische Situationen auf dem Teil. Egal ob es rücksichtslose Verkehrsteilnehmer waren, Schlaglöcher die ich einfach zu spät gesehen habe oder Tiere die ein fast ins Moped rennen.
    Die angenehmsten Tiere auf der Straße sind alle recht groß. Wasserbüffel, Kühe und Pferde bleiben einfach stehen und schauen doof hinterher. Hühner sind meistens sehr schreckhaft und wechseln oft die Fluchtrichtung. Am schlimmsten sind junge Hunde, diese können die Geschwindigkeit überhaupt nicht einschätzen und sind anscheinend auch sehr neugierig. Ab und an liegen tote Hundewelpen auf den Straßen. Da blutet jedesmal mein tierliebes Herz 😔. Obwohl es paar mal echt knapp war, hab ich kein Tier überfahren 😬. In HCMC angekommen war ich erstmal von der Stadt erschlagen und verbrauchte den Abend auf der eigenen Rooftopbar im Hostel.


    Übrigens:
    Eigentlich alle Hunde laufen hier frei rum. Am Tag sind sie eher ruhig bis leicht interessiert. Sobald es dunkel wird, ändern sie komplett ihren Charakter. Wahrscheinlich wollen die nur ihr Revier beschützen aber ich muss dieses regelmäßig passieren. Oft habe ich paar kleine Steine in der Tasche und werfe diese nach ihnen. Eigentlich reicht das meistens. Wenn nicht, muss man sein Mut zusammen nehmen und selbst in die Offensive gehen. Auf sie zu gehen, groß machen und laut sein. Dann waren sie eingeschüchtert und ich war in dem Moment das Alpha-Tier. 😂 Ist eine gute Übung für mehr Selbstbewusstsein 😉

    https://youtu.be/d9KcHGm1Qog?si=qBkTlOKrzCo03cRc
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