• Goodbye Vietnam

    5 Februari, Vietnam ⋅ ☀️ 30 °C

    Nun ist schon ein Drittel von meiner Reise rum. Zeit für ein weiteres Zwischenfazit und eine kleine Hommage an Vietnam.
    Dieses Land hat mich vieles gelehrt und die Sicht auf gewisse Dinge verändert. Ich hoffe es hält noch lange nach meiner Reise an. Ich merkte zunehmend nach 2 bis 3 Wochen, wie sich Körper und Geist nachhaltig regenerieren obwohl die Zeit in Vietnam mit mein Moped für mich eher Abenteuerurlaub war. Ich den nächsten Wochen werde ich auch ab und an einfach nur am Stand liegen, ohne Handy ohne alles und mal wirklich nix machen.
    Mittlerweile fühlt es sich nicht mehr nach Urlaub an, sondern nach einem anderen Leben. Auch jetzt hat man mal gute und nicht so gute Tage, man muss sich um Kleinigkeiten kümmern oder fühlt sich alleine. Diese Momente sind aber völlig normal auf so einer langen Reise und jeder hat sie. Wenn man mal nicht die Kraft hat auf Leute zu zugehen um das Gefühl der Einsamkeit zu überwinden gönnt man sich selbst mal was oder schaut ein Film im Hostelbett und schläft sich mal so richtig aus. Nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Dennoch hat man viel mehr Zeit zur Verfügung, weil die Arbeit wegfällt.
    Ich finde Vietnam ist es auf jeden Fall wert, mal besuchen zu werden. Wie ich schon mehrmals erwähnt habe, sind die Leute hier von ihrer Mentalität und Einstellung komplett anders, als man es in Deutschland gewohnt ist. Man grüßt Fremde auf der Straße, ist viel hilfsbereiter und kommunikativer.
    Was manchmal bisschen genervt hat, Vietnamesen sind Meister im vordrängeln, egal ob im Straßenverkehr oder an der Schlange vor der Kasse.
    Was bei uns als teure Zimmerpflanzen verkauft werden, wächst hier als Straßenhecke (z.b. Weihnachtssterne).
    Das Leben spielt sich viel mehr auf den Straßen ab und gegessen wird nie alleine. Viele Vietnamesen haben nur einen großen Raum als Wohnung. Am Ende befindet sich immer eine große Kochzeile und ein Klo, was gleichzeitig auch die Dusche ist. Im vorderen Teil der Wohnung wird tagsüber irgendwas verkauft oder Mopeds repariert, abends steht dann das Auto oder die Roller drin.
    Es liegt überall richtig viel Müll rum. Oft wird er verbrannt. Manchmal ist der Rauch so beißend, dass man kaum Luft bekommt. Öffentliche Mülleimer gibt es einfach nicht, um manche Laternenpfosten bildet sich einfach von allein ein Müllberg.
    Viele Einheimischen haben die neusten Handy, von Marken, die ich noch nie gesehen habe und aussehen, als wären sie aus der Zukunft.
    Wenn Vietnamesen mit den Finger zählen, ist der Zeigefinger die eins und der Daumen die 5.
    Man sollte als Tourist keinen selbstgebrannten Alkohol probieren, nicht wenige auf meiner Reise haben mehr oder weniger unschöne Erfahrungen mit einer Methanolvergiftung gehabt. Man hört auch immer wieder mal, dass jemand daran verstorben ist.
    Vom Essen kann ich das Banh Mi, die Pho Suppe, Egg Coffee sowie Salted Coffee und die frittierten Bananen empfehlen. Die Longan Frucht und die pinke Drachenfrucht (10mal besser als die weiße) haben es mir angetan.
    Ist ist so schön die Wetterapp nicht zu benutzen, weil mit 98prozentiger Wahrscheinlichkeit der nächste Tag genauso warm und sonnig wird wie der letzte.
    Ich bedanke mich hiermit bei Vietnam und bei all den lieben Leuten, die ich auf meiner Reise kennen lernen durfte (ganz besonderen Dank geht an Victoria!) Ich habe mich zu jeder Zeit sicher gefühlt. Ich glaube es war die richtige Entscheidung einen so großen Teil meiner Reise hier zu verbringen. Weil viele Nachfragen über die Zeit rein kamen, jetzt für alle:
    Ich habe für 35 Tage Vietnam mit wirklich allen drum und dran 1400 Euro inkl Moped ausgegeben. Ich habe in 20 verschiedenen Orten geschlafen, 9 größere Ausflüge gemacht und war immer irgendwo essen.
    Nun freue ich mich aber auch auf ein neues Land mit neuen Essen und neuen Herausforderungen. Ich bin zuversichtlich, dass die nächsten Wochen anders traumhaft werden.

    https://youtu.be/vXsdSA-WrBQ?si=E4xbD-VXHEo_QJxI
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