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  • Day 4

    Audienz bei der Queen

    August 18, 2017 in Canada ⋅ ⛅ 21 °C

    So ich bin's! Die letzten Tage waren wieder aufregend, also hab' ich noch etwas nachzuholen :)

    Nach meiner zweiten Nacht in Vancouver-Downtown wurde es Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Und das nahm ich dieses Mal sehr wörtlich. Mit einem Bus, der dann mit einer Fähre 90 Minuten auf die vorgelagerte Vancouver Island übersetzte, fuhr ich mittags für einige Stunden nach Victoria. Dies ist nicht nur die Hauptstadt der 30.000 qkm großen Insel, sondern auch von ganz British Columbia, also der westlichsten Provinz Kanadas (dreimal so groß wie Deutschland) - und eins sei vorweggenommen, diesen Status in der Politik ist vielerorts echt spürbar. Am südwestlichsten Punkt in Kanada :)

    Wie so oft: Der Weg war bereits Teil des Zieles! Der direkte Weg vom Anleger im Süden von Vancouver (Twawwassen) zum Fähranleger Swartz Bay führt nunmal direkt zwischen den Kanalinseln, den Gulf Islands vorbei, was natürlich beim Vorbeifahren ordentlich was hermacht. Dazu der Fotobeweis:

    In Victoria war ich schon Mal ganz froh, dass die zentrale Bushaltestelle auch in der Nähe der Innenstadt ist, das ist ja auch nicht immer selbstverständlich :) Wieder einmal Hostel suchen... Ich habe schon im Voraus über das Internet gebucht und wusste wirklich nicht, was mich erwartet. Ich betrat also ein wir irre buntbemaltes Holzhaus wie aus einem Kinderbilderbuch und es begrüßte mich eine sehr betagte Chinesin, deren wirre Worte ich nicht wirklich zuordnen konnte. Ich verstand nur, dass sie 20 $ Kaution haben wolle, da es keine Schlüssel mehr gebe, und ob ich mein Bett alleine machen könnte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie vollgestopf und bunt zusammengewürfelt diese gesamte Unterkunft war! Überall Poster und chinesische Bücher, Sprüche, die wohl aufheitern sollen oder Klebesticker. Der stinkende, alte Mann schräg im anderen Bett war da auch nicht wirklich vierlversprechender!



    Ich erkundschaftete lieber diese Stadt, statt mich mit komischen Zimmergenossen oder merkwürdigen Alibi-Hoteliers herumzuschlagen ;) Downtown ist wirklich sehr schön und es gibt, wie gesagt, sehr viele Pracht- und Luxusbauten. Die Stadt ist auch tatsächlich nach der ehemaligen Queen Victoria benannt wurden und schien vor Touristen auch nur so zu wimmeln. Ich enteckte einen Waffelladen für mich, genehmigte mir eine Stilgerechte mit Ahornsirup und ging ins dortige Einkaufszetrum, welches einfach mal fünfstöckig war. Wieso denn auch nicht? ;) Nach einem Besuch in mehreren Geschäften, merkte ich, dass die Souvenirshops auch langsam aber sicher Feierabend machten. Zeit für mich, mich ums Dinner zu kümmern. Da ich in dieser Hostelküche aus mir völlig unbekannten Gründen auf gar keinen Fall etwas kochen wollte, beschloss ich zur Abwechslung doch mal essen zu gehen. Ich beschloss, dem Konzept "Chinatown" nochmal eine Chance zu geben und wurde auch echt nicht enttäuscht. Zwar ist dieser berühmte Stadtteil in Victoria der Älteste in ganz Kanada, aber bei langem nicht so groß wie der in Vancouver. Dennoch sehr viel schöner!

    Ich wollte ein Restaurant ohne die Reisemassen und wurde auch fündig in einem heruntergekommenen Enterblissement mit einem sehr verwirrten Oberkellner. Das Essen war wirklich nicht der Knaller, jedoch gaben sich alle sichtlich Mühe und als ich gerade essen war, kam eine Gruppe von 17 Chinesen herein, die alle wie wild drauflosredeten. Das verlieh der ganzen Chose doch glatt Authentizität. Glücklich und satt ging ich zurück in meine Lieblingsunterkünft und schaute noch etwas Netflix, denn das Internet ging einwandfrei^^



    Am nächsten Morgen wurde ich äußerst sanft von einem Mitbewohner geweckt, der wohl mehrmals noch betonen wollte, dass er jetzt um 8 Uhr das Hostel verlässt und dabei noch dies und das vergisst. Dann war es das erstmal mit Schlafen und ich stand einfach auf, machte mich fertig und suchte mir Frühstück :)
    Dann checkte ich aus und lief noch etwas die Hafenpromenade entlang. Ich hatte Glück: Es war der Tag des jährlichen Drachenbootrennens und ich konnte auch noch drei Einzelrennen vor der Lunchpause mitansehen. Im Amschluss daran fand ich per Zufall ein Street Food Festival im Hinterhof des Nationalmuseums. Ich aß noch einen äußerst leckeren Burrito und machte mich dann auf zum Busbahnhof zurück.
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