Satellit
Auf Karte anzeigen
  • Tag 4–6

    17.9.23, Sigiriya, Lions Rock u.v.m.

    17. September 2023 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 30 °C

    Die Nacht war kurz; um 4.30 Uhr haben wir uns aus dem Bett geklingelt, um die aufsteigende Sonne von dem berühmtesten Felsen Sri Lankas zu bestaunen. Der Monolith trohnt über dem grünen Umland, in der Ferne zeichnen sich andere Bergmassive ab.
    Anfangs noch im Dämmerlicht durchqueren wir den Wasser- und den Felsengarten von Sigiriya (=Lions Rock) und erklimmen in Windeseile ca. 1200 Stufen bis auf den Gipfel. Die steile Eisentreppe wird von 2 Löwenklauen gesäumt, welche der Ärchäologischen Stätte den Namen gibt. Bereits ca. 400 nach Christus wurde die ehemalige Buddhistische Pilgerstätte von dem damaligen König zu seinem Palast erklärt. Auf (!) dem Felsen sind noch immer die Ruinen seines Palastes und Thrones zu erkennen. Von hier aus muss er jeden Morgen diesen imposanten Ausblick über saftig grüne Dschungel gehabt und seine Stadt zu Füßen kontrolliert haben. Auf halber Höhe des Felsen haben wagemutige Künstler in frühen Epochen die Haremsfrauen barbusig (Mit sehr wohlgeformten Brüsten!) In die Felsenwand gemalt. Fotos dürfen nicht gemacht werden. Gilt das bereits als Pornografie? Unter diesen beeindruckenden Malereien (vorallem ist mir unklar wie mehr als 600 Jahre zuvor dort jemals ein Mensch hingekommen sein soll) liegt die Mirror-Wall, die den Namen wegen ihren hochpolierten Putzes trägt. In ihr spiegelt sich die Sonne und die gegenüberliegende bemalte Felsenwand wieder. Es wurden auf der Felsenwand Inschriften aus dem 4. Jhd. Entdeckt, wie die Menschen den fantastischen Blick auf die umliegenden Landschaft wahrnehmen. Mit einem Umweg über die Kobra-Höhle, die Audience Halle und das Museum erreichten wir wieder das Auto von unserem Gastgeber (Rock View Guesthouse, Name: Uppu, Beruf: Lehrer, Fach: Buchführung für die 10. Bis 13. Klasse), der uns den ganzen Tag die Umgebung zeigen wollte.
    Kurze Frühstückspause um 10 Uhr morgens (es kam uns vor wie 13 Uhr) mit traditionellem Kottu, Abstecher zur Schule unseres Gastgebers und weiter gings zu einer von mir befürchteten Touristenfalle: eine Dorftour. Nach einem kurzen Ritt auf der Kutsche mit einem Bullen vorne dran, dachte ich noch, dass das ein Reinfall wird. Doch der nette, kaum englisch sprechende Dorfbewohner schipperte uns noch über einen See, band eine Kette aus einer Wasserlilie für uns und brachte und zu einer Cooking-Class. Wir konnten der Dorfbewohnerin über die Schultern schauen, wie sie ein Linsendahl, eine Kokosnuss-Sambal-Sauce, Roti und kleine Küchlein für uns zubereitete. Sie zeigte uns, wie wir eine Kokosnuss von ihren Fasern befreien, wie diese ausgehöhlt wird, wie daraus Kokosmilch wird, wie wir Kokos mit Chilli und Tomaten zum Sambal zermörsern und wie der Vollkornreis enthäutet wird, um sauberen weißen Reis zu erhalten. Zudem erlernten wir eine ganz neue Technik, wie man ein Messer benutzen kann. Als wäre das nicht genug tischte sie zum Mittag bestimmt 8 verschiedene Gerichte auf und unbekannte Früchte auf - neben Guave auch Wood Apple (google!).
    Eine kurze Überlegung, ob uns das für den Tag reicht, führte uns dazu, den benachbarten Hügel Pidurangaia (und Kloster) zu erklimmen/erklettern, um von dort aus den Monolithen Sigiriya zu bestaunen.
    Zu guter Letzt stoppten wir an einem Kräuter- und Gewürzgarten und wurden fast 1,5 Stunden über die ayurvedische Kräuternaturkunde und Medizin aufgeklärt. Leider ist nicht so viel hängengeblieben wie gewünscht. Doch in Erinnerung ist mir geblieben, wie lecker die Blätter des Ceylon Zimt-Baumes und das Vanille Extrakt sind (beides ist von Natur aus süßlich). Wir kauten auf Curry-Blättern, besonderen Kirschen, tranken Gewürztee, wurden mit natürlicher Haarentfernungscreme beschmiert und erhielten als krönenden Abschluss eine Kopf, Nacken und Beinmassage mit ayurvedischen Cremes, Gelen und Ölen (Die nervigen Verkaufsgespräche im zugehörigen Shop ignorieren wir einfach). Was für eine Belohnung nach den vielen Stunden Erkundungstour.
    Weiterlesen