• Freudenstadt

    25 juli, Tyskland ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach einer wunderbar ruhigen Nacht machten wir uns frohen Mutes auf den Weg zum Kloster Reichenbach. Doch wie das im Leben (und beim Reisen mit einem Wohnmobil in LKW-Größe) nun mal ist, kommt meistens irgendwas dazwischen. Diesmal: Dauerregen und Parkplätze, die anscheinend nur für Smart, Fahrräder oder maximal eine mittelgroße Gießkanne ausgelegt sind. Also: Plan B. Und der hieß: Freudenstadt, wir kommen!

    Dort angekommen, fanden wir einen „Stellplatz“ am Freibad. Nennen wir es lieber Schiefplatz, denn so abschüssig war es dort, dass unser Wohnmobil aussah wie ein Skisprungturm in der Sommerpause. Trotz voll ausgefahrener Hubstützen fühlte es sich an, als würde man nachts aus dem Bett in Richtung Kühlschrank rollen – was andererseits den nächtlichen Snackgang erheblich beschleunigt.

    Nach einer kurzen Verschnaufpause ging’s los in die Stadt.

    Freudenstadt begrüßte uns mit – na, wie sollte es anders sein – einem weiteren kleinen Regenschauer. Aber das kann uns ja nicht aufhalten! Die Stadt ist bekannt für ihren riesigen Marktplatz, der tatsächlich der größte umbaute Marktplatz Deutschlands ist. Rundherum lauter hübsche Arkadengänge, Cafés und Läden, und zurzeit – dank der Gartenschau – noch mehr Blumenpracht.

    Bei der Tourist-Info schnappten wir uns zwei Tickets für die "X-Tal Gartenschau", die morgen auf dem Plan steht. Wir hoffen sehr, dass wir dabei nicht wieder einen Wasserpark unfreiwillig mitbuchen.

    Gestärkt durch einen Kaffee (und ein Stück Kuchen, das – rein zur mentalen Wetterabwehr – dringend nötig war), machten wir uns auf zum Duftrosenpark am Kienberg.

    Der Duftrosenpark liegt inmitten des wunderschönen Kienbergs und ist ein echtes Highlight auf dem Rosenweg. Über 2.200 Wild- und historische Rosensorten betören dort Nase, Auge und romantische Seele. Wer hier nichts riecht, ist entweder stark verschnupft oder aus Plastik. In liebevoll angelegten Beeten gedeihen Sorten mit so poetischen Namen wie „Madame Isaac Pereire“ oder „Gräfin von Hardenberg“. Und nein, wir haben nichts davon gepflückt – auch wenn’s verlockend war!

    Überragt wird der Park vom Herzog-Friedrich-Turm, einem 25 Meter hohen Aussichtsturm aus dem Jahr 1899. Wer die zahlreichen Stufen nach oben nicht scheut (oder wie wir denkt: „Wird schon nicht so schlimm sein“), wird mit einem herrlichen Rundumblick über Freudenstadt, den Schwarzwald und bei klarer Sicht sogar bis zur Schwäbischen Alb belohnt. Bei Regen hingegen: hauptsächlich Wolken. Viele. Graue.

    Und ja, genau – Regen! Schon wieder. Irgendwie scheinen wir ein unsichtbares Regenradar dabei zu haben, das jede noch so kleine Wolkenansammlung magisch anzieht.

    Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Morgen steht die X-Tal Gartenschau auf dem Plan – und wir hoffen sehr, dass wir sie nicht mit einem Schlauchboot besuchen müssen.
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