Italien Sizilien Tunesien 2024

November 2024 - Mac 2025
In diesem Jahr wollen wir erst durch Italien und dann nach Sizilien. Den Winter wollen wir in Tunesien verbringen. Aber wie immer das Wetter entscheidet. Baca lagi

Senarai negara

  • Tunisia
  • Itali
  • Jerman
Kategori
Perkhemahan, Berkhemah, Mendaki, Alam semula jadi, Bersiar-siar, Percutian, Kerja & Berjalan
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Cara pengangkutan
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  • Trapani

    18 Februari, Itali ⋅ ☀️ 15 °C

    Trapani – Kirchen zu, Windmühlen still, aber der Sonnenuntergang top!

    Nachdem Andrea gestern während meines Fahrradausflugs fleißig war und alles gewaschen hat – ich glaube sogar das Wohnmobil hat geglänzt – konnten wir heute frisch und fröhlich den zweiten Teil unserer Sizilien-Reise starten. Ziel des Tages: Trapani.

    Erstmal Vorräte, dann Vergnügen
    Erster Halt: Lidl. Ja, auch in Sizilien eine Pilgerstätte für alle, die ihre Vorräte wieder aufstocken müssen. Nach dem großen Einkauf steuerten wir einen schönen Stellplatz direkt am Hafen an.

    Mittags machten wir uns dann voller Tatendrang mit dem Rad auf, Trapani zu erkunden. Trapani – eine charmante Stadt, die stolz am westlichen Zipfel Siziliens liegt. Historische Altstadt, Palazzi, Kirchen und enge Gassen mit südländischem Flair. Klingt traumhaft, oder? Tja, dachten wir auch.

    Blöd nur: Alles. War. Zu.
    Kirchen? Zu.
    Museen? Zu.
    Sehenswürdigkeiten? Ratet mal … zu!

    Italien hat eben seine heiligen Traditionen, und eine davon ist die ultralange Mittagspause. Wir müssen wohl wieder in den italienischen Rhythmus finden – Dolce Vita halt, nur ohne Besichtigungen.

    Weil wir ja nicht aufgeben, dachten wir: Fahren wir halt zu den Salinen! Trapani ist nämlich bekannt für seine beeindruckenden Salinen, wo schon seit Jahrhunderten Meersalz gewonnen wird. Früher ein echter Exportschlager. Hier glitzert das Salz in riesigen Becken in der Sonne, während hübsche Windmühlen stolz daneben stehen. Diese Windmühlen waren früher nicht nur hübsch anzusehen – sie halfen tatsächlich dabei, das Meerwasser in die Becken zu pumpen und das Salz zu mahlen.

    Klingt spannend, oder? Ja … wäre es auch gewesen.
    Denn, richtig geraten: Auch hier war alles zu. Offenbar gönnen sich sogar die Windmühlen in Trapani eine lange Siesta.

    Gerade, als wir dachten, der Tag sei verloren, zauberte Trapani doch noch ein Highlight aus dem Ärmel:
    Ein wunderschöner Sonnenuntergang über dem Meer. Die Sonne tauchte die Stadt, das Meer und sogar die faulen Windmühlen in goldenes Licht – fast als wollte Trapani sagen:
    "Entspannt euch, morgen ist auch noch ein Tag!"
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  • Castelluzzo, San Vito Lo Capo

    22 Februari, Itali ⋅ ☁️ 14 °C

    Vor vier Tagen machten wir uns von Trapani aus auf den Weg nach Castelluzzo, einem ruhigen Ort, der perfekt liegt, um San Vito Lo Capo zu erkunden. Der eigentliche Grund für unseren Stopp: Vera und Jens. Die beiden haben wir auf unserer ersten Marokko-Reise kennengelernt und sind dort ein Stück zusammen gefahren. Klar, dass es nach so langer Zeit einiges zu erzählen gab.

    Gestern ging es mit den Rädern ins benachbarte San Vito Lo Capo. Ein hübsches Fischerdorf, das mit einem herrlichen Sandstrand punktet – so fein, dass man sich kurz fragt, ob nicht jemand Mehl ausgestreut hat. Der Ort liegt malerisch in einer Bucht, umgeben von Bergen, was die Aussicht noch schöner macht.

    Am Ortsrand steht der Leuchtturm von San Vito Lo Capo, der schon seit dem 19. Jahrhundert den Seeleuten den Weg weist. Ein schöner Spot, der perfekt zur entspannten Atmosphäre des Ortes passt.

    Nach einer Cappuccino-Pause und einem leckerem Brioch (das ist ein großes Milchbrötchen mit ganz viel Eis drin) radelten wir wieder zurück. Am Abend haben wir zusammen gegrillt und den Tag am Lagerfeuer ausklingen lassen – inklusive Reisegeschichten, die mit jedem Mal Erzählen ein kleines bisschen spannender werden.

    Heute ging es nochmal nach San Vito Lo Capo, denn Vera und Jens schwärmten von einer Pizzeria, die sie im letzten Jahr entdeckt hatten. Was soll ich sagen? Die Pizza war wirklich großartig – knuspriger Boden, frische Zutaten, alles, was das Herz begehrt.

    Ein paar entspannte Tage mit Freunden, Strand, gutem Essen und schöner Aussicht – San Vito Lo Capo hat uns auf jeden Fall gefallen. Morgen geht’s für uns weiter ins Landesinnere.
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  • Gibellina Nuova

    23 Februari, Itali ⋅ ⛅ 15 °C

    Bei strahlend blauem Himmel begrüßte uns der Tag. Nach einem kurzen Frühstück musste ich erstmal ins Mobil Office. Ja, Digitalnomaden müssen eben auch mal sonntags ran – wer hätte gedacht, dass WLAN-Signale so schön nach Urlaub schmecken? Nach getaner Arbeit war zusammenräumen angesagt.

    Dann hieß es leider Abschied nehmen von Vera und Jens. Die beiden hatten noch einen Termin im Tierheim – vielleicht gibt es bald einen zweiten Hund im Gepäck. Wir drücken die Daumen!

    Für uns ging es weiter nach Gibellina Nuova. Diese Stadt hat eine besondere Geschichte: Nach dem verheerenden Erdbeben 1968, das das ursprüngliche Gibellina komplett zerstörte, wurde sie rund 20 Kilometer entfernt völlig neu aufgebaut. Doch statt einfach nur eine neue Stadt hochzuziehen, hatte man hier eine große Idee: Kunst sollte das Herzstück des Wiederaufbaus sein. Internationale Künstler wurden eingeladen, um der Stadt neues Leben einzuhauchen. Klingt spannend, oder?

    Tja, was soll ich sagen? Die Vision war groß – aber irgendwie wirkt Gibellina Nuova heute wie ein riesiges modernes Kunstmuseum, das auf halber Strecke die Lust am Aufbau verloren hat. Viele Kunstwerke schmücken die Straßen, aber genauso auffällig sind die unfertigen Gebäude und heruntergekommenen Ecken. Man hat fast das Gefühl, hier wollte jemand ein sizilianisches "Barcelona der Moderne" erschaffen, hat aber das Budget bei den letzten fünf Kreissägen verloren.

    Andrea hat sich derweil im Wohnmobil ausgeruht – die Erkältung muss schließlich auskuriert werden, bevor wir weiterziehen. Ich habe also allein die teils beeindruckenden, teils skurrilen Kunstwerke der Stadt bestaunt. Zwischen überdimensionalen Skulpturen, leerstehenden Bauruinen und weitläufigen Plätzen fragt man sich schon: Kunst oder Bauruine? Oder beides?

    Nach dem Rundgang machten wir uns auf den Weg nach Ruderi di Gibellina, wo wir morgen das Grande Cretto von Alberto Burri besichtigen. Ein Kunstwerk, das der Tragödie der alten Stadt auf besondere Weise gedenkt – aber dazu mehr morgen. Ein Tag zwischen Kunst, Geschichte und der Frage: Ist das hier noch modern oder schon vergessen?
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  • Gibellina Vecchia

    24 Februari, Itali ⋅ ☀️ 12 °C

    Gestern, als wir in Gibellina Vecchia ankamen, hingen tief schwarze Wolken am Himmel – es sah ganz nach Weltuntergang aus. Also Plan B: erstmal in Ruhe einen Kaffee trinken und das Wetter machen lassen, was es will. Kurz vor Sonnenuntergang klärte es tatsächlich etwas auf. Zeit für mich, das alte Gibellina zu erkunden.

    Mein erster Stopp: das Grande Cretto von Alberto Burri. Dieses riesige Betonlabyrinth wirkt auf den ersten Blick wie eine moderne Kunstinstallation, aber es ist viel mehr als das. Das Grande Cretto wurde von Burri geschaffen, um an das verheerende Erdbeben von 1968 im Belice-Tal zu erinnern. Damals zerstörten die Erdstöße das alte Gibellina vollständig. Viele Menschen verloren alles – ihre Häuser, ihre Existenz, geliebte Angehörige. Ganze Familien mussten umgesiedelt werden. Während die Region versuchte, sich von dieser Katastrophe zu erholen, wurde Gibellina an einem neuen Ort (Gibellina Nuova) wieder aufgebaut.

    Burri schuf das Grande Cretto als Mahnmal gegen das Vergessen. Auf den Ruinen der zerstörten Stadt goss er breite Betonplatten, die den Grundriss der ehemaligen Straßen und Gassen nachbilden. Wenn man durch die 1,6 Kilometer langen weißen Betonlinien läuft, bekommt man ein Gefühl für die Größe der Stadt – und die Leere, die das Erdbeben hinterließ. Es ist, als würde man durch das Skelett einer verlorenen Stadt wandern. Die weißen Flächen wirken friedlich, aber der Gedanke daran, was hier einmal stand und verloren ging, ist überwältigend.

    Heute Morgen bin ich noch einmal zurückgekehrt, um das Grande Cretto im Sonnenschein zu sehen. Es war fast surreal – die weißen Betonflächen leuchteten in der Morgensonne, als ob sie die Erinnerung an das Vergangene bewahren und gleichzeitig Hoffnung ausstrahlen wollten. Ein Ort, der trotz seiner Stille eine laute Botschaft hat: Vergesst nicht, was hier passiert ist.

    Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis ging es weiter, vorbei an den noch in Ruinen stehenden Häusern. Es ist schwer vorstellbar, was die Menschen damals durchmachen mussten – plötzlich obdachlos, entwurzelt, die Heimat verloren. Das Grande Cretto erzählt ihre Geschichte ohne Worte, aber eindringlicher, als es Worte je könnten.
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  • Poggioreale Vecchia

    24 Februari, Itali ⋅ ☀️ 14 °C

    Von Gibellina Vecchia fuhren wir weiter – über Straßen, die so katastrophal waren, dass man meinen könnte, sie seien seit dem Erdbeben 1968 nicht mehr angefasst worden – in die Geisterstadt Poggioreale Vecchia. Auch hier hat das verheerende Beben alles zerstört und die Bewohner gezwungen, ihre Heimat aufzugeben. Die Menschen mussten umgesiedelt werden und leben heute im neuen Poggioreale, nur wenige Kilometer entfernt.

    Poggioreale Vecchia ist komplett von einem Zaun umgeben – eine notwendige Sicherheitsmaßnahme, um unvorsichtige Besucher vor möglichen Einstürzen zu schützen. Wir entschieden uns, außen herumzugehen. Das, was wir an Zerstörung sahen, reichte vollkommen, um das Ausmaß der Katastrophe zu erahnen. Es ist schwer in Worte zu fassen, welches Leid die Menschen hier 1968 durchstehen mussten. Ganze Straßenzüge, öffentliche Gebäude und Wohnhäuser liegen in Trümmern, eingefroren in der Zeit. Poggioreale Vecchia wirkt wie ein Mahnmal, das von einem Moment erzählt, in dem das Leben von einem Tag auf den anderen stillstand.

    Nach diesem eindrücklichen Abstecher ging es – diesmal auf besseren Straßen – weiter nach Sambuca di Sicilia. Mal sehen, was uns dort erwartet.
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  • Sambuca di Sicilia

    24 Februari, Itali ⋅ ☀️ 13 °C

    In Sambuca di Sicilia finden wir auf dem örtlichen Stellplatz einen Platz für die Nacht. Nach einer kurzen Pause geht's erstmal den steilen Berg hinauf in das alte Zentrum von Sambuca. Wer braucht schon ein Fitnessstudio, wenn man hier die Gassen erklimmen kann? Kniebeugen inklusive!

    Sambuca di Sicilia – nicht zu verwechseln mit dem Likör – ist ein charmantes Städtchen, das 2016 sogar zum schönsten Dorf Italiens gekürt wurde. Die engen Gassen, alten Steinhäuser und hübschen Balkone haben definitiv Postkarten-Potenzial. Berühmt wurde Sambuca vor einigen Jahren durch die Aktion, Häuser für 1 Euro zu verkaufen. Schnäppchenjäger aufgepasst! Der Haken? Na ja, ein bisschen Renovierungsarbeit wäre nötig – aber Kleinigkeiten wie Dächer oder Wände lassen sich ja sicher leicht reparieren.

    Wie sooft waren die meisten der Kirchen und Sehenswürdigkeiten geschlossen. Wahrscheinlich machen die auch Siesta – schließlich ist das hier Italien. Aber die **Chiesa del Carmine** war offen und wir konnten sie von innen anschauen. Die Kirche beeindruckt mit ihrer schlichten Eleganz, barocken Elementen und einem wunderschönen Altar. Ein echtes Schmuckstück! Außerdem bietet der Vorplatz einen herrlichen Blick auf die umliegende Landschaft.

    Fazit: Sambuca di Sicilia – charmant, steil und mit einer Kirche, die immerhin keine Mittagspause macht. Perfekt für alle, die Kultur, Aussicht und Wadentraining in einem suchen.
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  • Siziliens Straßen – Ein Abenteuer🙈

    25 Februari, Itali ⋅ ☁️ 13 °C

    Eigentlich war der Plan, früh loszufahren, um entspannt und pünktlich in Catania anzukommen. Eigentlich. Aber wir hatten die Rechnung ohne Siziliens Straßen gemacht. Für die 240 Kilometer von Sambuca nach Catania hatte ich optimistisch mit 4 bis 5 Stunden Fahrzeit gerechnet. Nach über 8 Stunden, diversen Schleichfahrten und Nerven aus Drahtseilen kamen wir endlich an.

    Die Idee war, gemütlich durchs Landesinnere zu cruisen, die schöne Landschaft zu bestaunen und den Tag zu genießen. Tja, statt Panoramaaussicht gab’s Schlagloch-Slalom. Kilometerlang nur 5 bis 10 km/h – langsamer fährt nicht mal die Oma mit dem Rollator! Manche Schlaglöcher waren so tief, da hätte man ein Kinderfahrrad verstecken können. Ich bin mir sicher, wir haben unterwegs ein paar Fossilien ausgegraben.

    In Palazzo Adriano, einem wirklich hübschen kleinen Ort, machten wir dann notgedrungen eine Pause – hauptsächlich, um meine Beine zu entlasten. Vom ständigen Bremsen und Kupplungstreten hatte ich schon das Gefühl, eine Wadenmuskulatur wie ein Tour-de-France-Profi zu haben.

    Da wir sowieso da waren, nutzten wir die Gelegenheit für einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Palazzo Adriano ist charmant, mit seinen engen Gassen, kleinen Plätzen und einer Atmosphäre, die wirkt, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Berühmt wurde das Städtchen durch den Filmklassiker „Cinema Paradiso“ von Giuseppe Tornatore, der hier teilweise gedreht wurde. Der Hauptplatz mit der Kirche ist Schauplatz vieler Filmszenen – ein echtes Muss für Filmfans. Während wir so durch die Straßen schlenderten, kam fast das Gefühl auf, gleich um die Ecke auf Salvatore, den kleinen Jungen aus dem Film, zu treffen.

    Leider hatten mal wieder alle Cafés geschlossen. Klar, warum sollten sie auch offen haben, wenn müde Reisende dringend einen Espresso brauchen?

    Also ging es weiter – motiviert vom Gedanken an Catania und vielleicht einer anständigen Pizza. Nach der gefühlt längsten Offroad-Tour auf asphaltierten Straßen erreichten wir den Stellplatz kurz vor Einbruch der Dunkelheit.

    Was für eine Fahrt – aber hey, immerhin haben wir jetzt eine gute Ausrede für neue Stoßdämpfer!
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  • Catania Kathedrale Sant’Agata

    27 Februari, Itali ⋅ ☀️ 13 °C

    Gestern stand erstmal Büroarbeit und Erholung auf dem Programm – schließlich mussten wir uns ja von der abenteuerlichen Sizilianischen Rallye durch das Inland erholen. Mittags gönnte ich mir dann einen kurzen Spaziergang am Strand, aber kaum hatte ich meine Schuhe geschnürt, fing es auch schon an zu regnen. Perfektes Timing, wie immer.

    Heute Morgen nutzte ich dann eine regenfreie Phase und machte mich mit dem Fahrrad auf den Weg in die Stadt. Mein Ziel: die Kirchen von Catania, die ich dieses Mal rechtzeitig von innen besichtigen wollte. (Man lernt ja dazu!)

    Erster Halt: Basilica Cattedrale di Sant’Agata. Genau als ich ankam, öffneten sich gerade die großen Türen – ich fühlte mich fast wie ein VIP-Gast mit persönlicher Einladung. Die Kathedrale ist ein echtes barockes Schmuckstück mit prunkvollen Altären, kunstvollen Statuen und natürlich jeder Menge Gold und Marmor – Sizilianer wissen eben, wie man klotzt, nicht kleckert! Gewidmet ist sie der Heiligen Agatha, die die Stadt als Schutzpatronin bewacht. Und sie hat hier sogar ihren eigenen Sarkophag!

    Kaum aus der Kathedrale raus, stand ich schon vor der Chiesa della Badia di Sant’Agata, quasi der kleinen, aber feinen Schwester der Basilika. Hier hatte ich das Glück, bis ganz nach oben zur Kuppel steigen zu können. Die Treppenstufen waren zwar eine sportliche Herausforderung, aber der Blick von oben hat sich mehr als gelohnt – ein echtes 360-Grad-Panorama über Catania! Leider lag der Ätna unter einer dicken Wolkendecke verborgen. (Wahrscheinlich hatte er heute Ruhetag.)

    Nach dem Kirchenbesuch radelte ich weiter durch die Straßen von Catania, eine Stadt, die sich mit ihrem barocken Charme und den vielen alten Palazzi von ihrer schönsten Seite zeigte. Überall diese herrlichen Balkone! Manche so prachtvoll, dass man das Gefühl hat, hier könnten jederzeit Opernsänger auftreten. Andere so schief, dass sie aussehen, als ob sie sich jeden Moment verabschieden.

    Gerade als ich richtig in Entdeckungsstimmung war – zack, wieder Regen! Also ab nach Hause, bevor ich selbst zur Wasserskulptur werde.

    Morgen geht’s weiter – wenn mich Siziliens Wettergötter lassen!
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  • Ein Spaziergang durch Catania

    27 Februari, Itali ⋅ ☀️ 17 °C

    Auf meinem Weg zur Basilika stolperte ich quasi von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. (Naja, nicht wortwörtlich, aber fast!).

    Erster Stopp: Castello Ursino. Diese wuchtige Burg aus dem 13. Jahrhundert thront mitten in Catania, als hätte sie sich verlaufen. Einst stand sie stolz am Meer – doch nach einem Vulkanausbruch 1669 war das Wasser weg, die Lava da und das Castello plötzlich im Stadtinneren gestrandet. (Tja, so kann’s gehen!). Besichtigen kann man es nur von außen, aber allein der Anblick der dicken Mauern und Türme ist beeindruckend.

    Gerade als ich dachte, es könnte nicht bunter werden, kam ich in die Le strade degli ombrelli – eine Gasse, in der hunderte bunte Regenschirme über mir schwebten. Entweder eine super Idee gegen plötzliche Regenschauer oder einfach nur Kunst – so oder so, ein echtes Fotoparadies!

    Von dort war es nur ein Katzensprung zum Fontana dell’Amenano, einem wunderschönen Marmorbrunnen direkt neben dem berühmten Fischmarkt. Das Besondere? Das Wasser fließt so sanft herab, dass es aussieht, als wäre es aus Glas.

    Und dann stand ich plötzlich auf der Piazza del Duomo, dem Herzstück von Catania. Hier reiht sich ein architektonisches Meisterwerk ans nächste – die prachtvolle Kathedrale, der Palazzo degli Elefanti und natürlich das Wahrzeichen der Stadt: "Liotru", der legendäre Elefantenbrunnen. (Ein Elefant in Catania? Genau! Angeblich soll die Statue Glück bringen – also besser mal kurz drüberstreicheln!).

    Nach diesem Spaziergang voller Highlights war klar: Morgen wird der Fischmarkt erkundet. Ich bin gespannt, ob ich den Duft von frischem Fisch schon vor dem Markt rieche!
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  • "Strolling around" Catania

    28 Februari, Itali ⋅ ☁️ 14 °C

    Gestern Vormittag stand erstmal ein Arztbesuch auf dem Programm. Andrea ging es immer noch nicht besser, also beschlossen wir, einen Doktor aufzusuchen. Dank Google fanden wir eine Praxis mit recht guten Bewertungen – ein vielversprechender Start! Doch was dann folgte, war eine Lektion in „So bitte nicht, Herr Doktor“.

    Kaum hatten wir die Praxis betreten, war klar: Das wird interessant. Dass der Arzt kein Deutsch oder Englisch sprach, war abzusehen – aber dass er seine Diagnose stellte, ohne auch nur einmal aufzublicken, Andrea zu untersuchen oder wenigstens so zu tun, als würde er zuhören? Chapeau! Wir waren noch dabei, ihm mit dem Google-Übersetzer Andreas Symptome zu erklären, da hatte er das Rezept bereits fertig in der Hand. Der Hustensaft? Klingt okay. Die Tabletten? Leider unverträglich mit ihren anderen Medikamenten. Fazit: Vielleicht hätte ich das Rezept auch einfach selber schreiben können.

    Nach dieser wenig beeindruckenden medizinischen Erfahrung sind wir noch kurz durch die Stadt gefahren – damit Andrea wenigstens etwas von Catania sieht, bevor sie wieder ins Bett verschwindet.

    Am späten Nachmittag bin ich dann nochmal alleine mit dem Rad los.
    "Strolling around" durch Catania – eine meiner Lieblingsbeschäftigungen!
    Einfach ohne Plan losfahren, kreuz und quer durch die Stadt, und schauen, wo man landet.

    Erster Stopp: Piazza Vincenzo Bellini. Hier tummelt sich das Leben! Cafés, Restaurants und mittendrin ein Hauch von Opernromantik. Warum? Direkt an der Piazza liegt das berühmte Teatro Massimo Bellini – benannt nach dem Komponisten Vincenzo Bellini, dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt. Die Fassade des Theaters? Ein Meisterwerk des Barock, mit Säulen, Statuen und einer imposanten Treppe, auf der man sich wie in einer italienischen Oper fühlen kann.

    Auf meinem Weg kam ich auch am Anfiteatro Romano di Catania vorbei. Leider war es schon geschlossen – aber keine Sorge, es steht noch auf meiner Liste!

    Ein unerwartetes Highlight: Church of Saint Nicholas the Arena

    Gerade als es dunkel wurde, fiel mir eine offene Tür an einer riesigen Kirche auf. Die Church of Saint Nicholas the Arena – natürlich musste ich rein. Und was für ein Anblick! Eine leere, riesige Kirche mit unvollendeter Fassade, die aussieht, als hätte jemand mitten im Bau plötzlich das Budget gestrichen. (Was tatsächlich nach dem Erdbeben von 1693 und wegen finanzieller Engpässe genau so passiert ist.) Aber der Innenraum – Wow! Riesig, fast schon ehrfurchtgebietend. Und überall standen Candelore – kunstvoll verzierte, teils meterhohe Kerzenständer, die bei der Prozession zu Ehren von Sant’Agata durch die Stadt getragen werden.

    Und dann: Das Kloster Monastero dei Benedettini di San Nicolò l'Arena

    Direkt neben der Kirche entdeckte ich einen offenen Eingang – neugierige Radfahrer lassen sich so etwas natürlich nicht entgehen! Das Monastero dei Benedettini di San Nicolò l'Arena ist ein ehemaliges Benediktinerkloster und eines der größten Europas. Die Außenfassade? Schon beeindruckend. Aber das Treppenhaus? Der Knaller! Eine riesige, prunkvolle Steintreppe, die aussieht, als wäre sie direkt aus einem Historienfilm entnommen. Ich konnte förmlich die alten Mönche sehen, wie sie in ihren Kutten ehrfürchtig diese Treppen hinaufstiegen.

    Nach dieser spannenden Tour machte ich mich auf den Heimweg. Mal sehen, was Catania morgen für mich bereithält – und ob ich mich vielleicht doch noch an den Fischmarkt wage!
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