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  • Day 23

    Skageflå

    May 23, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 8 °C

    Der Rückweg von der Homlong Sætra ist uns einen eigenen Footprint wert. Am Aussichtspunkt zum „Sieben Schwestern”-Wasserfall mussten wir uns entscheiden, welchen Rückweg wir wählen. Entweder 1:1 denselben Weg, wie wir ihn auf dem Hinmarsch gegangen sind oder vielleicht doch einen anderen?

    Eine Recherche im Internet (ja, auch im Gebirge hat man hier noch vollen Empfang) ergab, dass es ca. 3 km in die andere Richtung des Berges eine kleine Bootsanlegestelle (Pick up-Point) gibt, wo man per Bootshuttle abgeholt und nach Geiranger gebracht werden kann. Quasi ein Bushaltestelle am Fjord an der Steilküste.

    Diese Speedboote (auch RIB-Boote genannt) brauchen nur 15 Minuten zum Campingplatz und man kann sie im Optimalfall vorher online buchen, um sicher dort auch abgeholt zu werden. Da wir noch nicht genau wussten, wann wir an dem Abholpunkt unterhalb der nächsten Farm „Skageflå“ tatsächlich ankommen und die Boote bis 18:30 Uhr fahren, liefen wir erstmal los. Laut Wander-App müssten wir 17:00 dort sein und freie Plätze in den Booten gab es auch noch. Also sollte doch passen.

    Somit ging es los und die Wanderstrecke wechselte den Schwierigkeitsgrad von blau zu rot. Und es wurde nun noch anspruchsvoller. Teilweise war der Weg kaum noch erkennbar, noch weniger befestigt, mehr rutschige Steine und ein sehr sehr steiler Abstieg. Aber es machte uns dennoch unglaublich viel Spaß, da wir nach jeder Anstrengung wieder mit einem neuen Highlight belohnt wurden. Wahlweise mit einem neuen Wasserfall oder weiteren tollen Aussichten auf den Fjord.

    In jedem Fall eine gute Idee, nicht den bekannten Weg zurückzugehen.

    Nachdem wir die nächste Farm Skageflå passiert hatten, gingen wir davon aus, dass wir in Kürze den Bootsanleger erreichen. Ein Blick nach unten belehrte uns aber eines besseren. Wir waren immer noch ziemlich weit oben und der weitere Abstieg verhieß, an einer steilen Felswand mit einem Geländer rechts und Festhalteseilen links mehrere hundert Meter nach unten zu klettern. Das war wirklich richtig anstrengend und irgendwann kamen wir dann schon ziemlich erschöpft gegen 17:15 Uhr mitten im Nirgendwo am Ufer an und wollten „unser Boot“ bestellen.

    Und dann kam die Ernüchterung. Es gab keines mehr…erst wieder am Folgetag. Eine Alternative zum Seeweg gab es aber nicht. Den Rückweg hätten wir zeitlich und körperlich nicht mehr geschafft. Wir wurden etwas unruhig. Die Sonne ging schon langsam unter und dann wird es kalt. Was also tun?

    Also Telefon zur Hand genommen, den Bootsanbieter kontaktiert und die Situation geschildert. Zum Glück gab es ein Boot, welches noch Platz für 2 gestrandete Wanderer hatte. Nach ca. 30 weiteren Minuten, die wir dann noch in der Sonne direkt am Ufer verbrachten, kam dann unser Shuttleboot, wir kletterten drauf und waren gegen 18:15 Uhr wieder auf dem Campingplatz. Wir waren sehr erleichtert!

    Was für ein anstrengender, aber zugleich aufregender und toller Tag ging nun zu Ende. Einfach wieder voller einmaliger Erlebnisse und Impressionen.
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