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  • Day 12

    Vergebliches Warten auf Flug

    July 10, 2019 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 22 °C

    Wieder sind wir früh aufgewacht und beschlossen gleich nach dem Frühstück unsere Outdoor-Dusche zu nutzen.
    Das Wasser hatten wir schon im Kanister über den Tag aufgewärmt, da der eisige Bach uns doch eine Nummer zu hart gewesen wäre.
    Bei herrlicher Morgensonne war das ein Genuss... wie man sich über die einfachsten Dinge bzw. eine immer noch kalte Dusche freuen kann. Nach der Dusche füllten wir unsere Wasservorräte auf und brachen Richtung eines kleinen Dorfes auf, in dem eine kleine Überraschung auf Natalie wartete. Es sollte heute ein Tandem-Paraglide-Flug anstehen, dass Dom ohne Natalie's Wissen seit Wochen organisiert hatte. Bei der Ankunft waren wir uns zunächst unsicher ob wir richtig sind, da der Kontaktmann Deniz nicht zu sehen war. Nach 5 min erblickten wir doch die ersten Gleitschirme hinterm Hügel vorkommen, so mussten wir richtig sein. Gleich darauf sammelten uns 2 Jungs ein, die uns mit ihrem Toyota Landcruiser zum Abflugpunkt auf 1700 m (500 Flughöhe) und Deniz, dem Chef-Organisator, brachten. Da wir den großen Abflugpunkt gebucht hatten auf 2700 m (ca. 1000m Flughöhe) mussten wir warten, bis alle anderen geflogen waren. Problem dabei war die riesen Gruppe an kirgisischen Mädels, die Teil einer kirgisischen TV-Reality-Show waren und mit Profifilmer und Drohne begleitet wurden. So zog sich das leider den ganzen Nachmittag und wir wurden von den netten Jungs (Mischa und Zhenja) zum Shisha rauchen im Schatten des Autos eingeladen um die Zeit zu vertreiben. So saßen wir da 5 h. Fast schon am Abend fuhren wir dann zusammen mit 2 Springern, einem weiteren Gast sowie Dennis und Mischa zum hohen Absprungort. Zu 7t im Landcruiser - bequem ist anders. Die Fahrt den Berg hinauf war mehr als abenteuerlich und der Landcruiser musste seine wahre Offroad-und Bergtauglichkeit unter Beweis stellen. Der Weg war teilweise extrem steil und führte an dem ein oder anderen Bauern vorbei, der hier oben Pferde, Kühe und Ziegen hält und auch im Winter dort wohnt. Für den Lada wäre das eine echte Challenge geworden und wir waren recht froh, dass wir das nicht ausprobieren mussten. Oben angekommen dann leider die Ernüchterung, der Wind kam von der falschen Seite, so dass wir aus Sicherheitsgründen nicht fliegen konnten. Zwar schade, aber wohl eine vernünftige Entscheidung des erfahrenen Springerteam um Deniz. Ganz umsonst war die Auffahrt jedoch nicht, das Bergpanorama und der Blick auf die Tjui-Ebene mit Bishkek war ein Traum und wir konnten sogar einen Bartgeier sichten. Ein Springer hatte wohl Mitleid mit uns und versuchte sich dann als Profifotograf und er ließ nicht locker Poserfotos von uns zu machen. Deniz bot uns an dann am nächsten Morgen gleich um 10 Uhr vom kleineren Hügel zu starten. Die Abfahrt wurde noch lustiger, da die Kirgisen uns aufforderten deutsche Musik vom Handy aufs Autoradio zu streamen. So rasten wir mit Alligatoah (Willst du), Antilopengang (Pizza) , Achim Reichel und am Ende Kölner Karnevalsklassikern bei bester Stimmung den Berg runter. 😂 Unten angekommen sind wir zum eigentlich verabredeten Landeplatz gefahren, wo Zhenja (natürlich) mit einer Shisha auf uns wartete. Eigentlich wollten wir direkt zurück um im Hellen das Zelt aufzubauen, aber die kirgisische Gemächlichkeit ließ das nicht zu. So wurden wir noch zum Picknick eingeladen, das Deniz gerade besorgt hatte - bestehend aus Eis, Melone, Wurst und Brot. Ausgehungert vom Tag haben wir das schnell vernichtet. Nachdem die Sonne untergegangen war, sind wir dann endlich zu unserem Auto gefahren. Nun mussten wir noch den Berg hoch zu unserem geplanten Camp-Spot, dem Absprungberg für den nächsten Morgen. Bei Nacht und mit Wasserdurchfahrt ein Miniabenteuer. Bei schönstem und klarem Sternenhimmel sowie heißem Kräutertee mit Kräutern von der Wiese um uns herum ließen wir den Tag, an dem wir nicht wirklich was getan hatten aber dennoch viel passiert wird, ausklingen.
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