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  • Dag 15

    Wanderung zum See und Fahrt Issyk kul

    13 juli 2019, Kirgizië ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach ruhiger Nacht und Frühstück an unserem auf 2200 m gelegenen See brachen wir direkt zu einer Wanderung zu einem weiteren Bergsee auf. Der Weg dorthin führte über 500 Höhenmeter und durch ein schmales Tal. Oben angekommen zeigte sich ein klischeehaft, kirgisisches Bergpanorama mit See, Jurte im Hintergrund sowie einer Kuh- und Pferdeherde, die am See badeten und tranken. Die beiden Hirten, wohl Vater und Sohn, ritten mit ihren Pferden direkt an uns vorbei. Vor allem der Junge hatte sichtlich Spaß beim Galopp durch den See. Mehr Kirgisien geht nicht. Nach dem Abstieg zum Lada zurück, ließen wir uns es nicht nehmen uns im See abzukühlen, allerdings konnten wir aufgrund der Eiseskälte nur wenige Sekunden im Wasser verweilen. Anschließend durfte der Lada wieder volle Offroad-Tauglichkeit beweisen, denn es ging den steinigen Weg wieder durchs ganze Tschong-Kemin Tal zurück Richtung Issyk Kul. Die Fahrt zum Issyk Kul, dem größten See Kirgisiens und einer der größten Bergseen der Welt auf 1700m, dauerte ca 2h und wurde durch ein starkes Gewitter mit heftigem Regen beschwerlicher als geplant. Nachdem das Gewitter aufgehört hatte, kam noch ein Blitz.... Beziehungsweise ein Warnsignal..... Leider diesmal nicht vom Himmel, sondern von einer Polizeistreife. Na toll. Es war unerklärlicherweise plötzlich 60 und wir hatten noch ca 75 km/h auf dem Tacho. Muss man auch erstmal schaffen mit dem Lada zu schnell zu fahren,... aber bergab ging das ganz gut. Ging anderen auch so, denn im 5 Sekunden Takt wurden Autos angehalten. Nach kurzem Check der Papiere mussten wir aussteigen. Der Polizist fing nun an Geschichten zu erzählen und behauptete die Strafe sei 13.000 SOM (ca. 180 Euro), da wir ja aber Touristen seien würde er uns entgegenkommen und das ganze inoffiziell abwickeln, so dass es nur 6000 kosten würde. 🤔 Lustig hier wird wie auf dem Bazar gehandelt. Nach auch ein wenig Schauspielerei unsererseits, dass wir gerade aus den Bergen kommen und soviel Geld nicht dabei haben, fragte er wieviel wir denn hätten. Am Ende haben wir ca 2500 SOM bezahlt (Kompromis nicht zu viel zu geben und nicht zu wenig um noch glaubwürdig zu sein), was der Polizist natürlich in seine eigene Tasche gesteckt hat. Eine Erfahrung, die uns bei der nächsten Begegnung mit korrupten Polizisten sicherlich souveräner werden lässt. Nach dieser Aktion haben wir noch unsere Vorräte aufgefüllt. Endlich angekommen am Issyk Kul machten wir uns auf die Suche nach einem Camp-Spot in Ufernähe. Vorbei an einem Jurtencamp, unfertigen Hotelruinen, die auch als Kulisse für Weltuntergangsfilme dienen können und über teils wilde 4x4 Wege hatten wir dann Glück. Wir landeten an einer Art Campingplatz, allerdings ohne jegliche Infrastruktur, dafür mit schattenspendenen Bäumen, schönen Plätzen und herrlichem Sandstrand. Kaum hatten wir das Zelt aufgebaut kamen unsere Nachbarn, eine super nette kirgisische-russische Mehrgenerationen-Familie, zur Begrüßung vorbei und luden uns auf einen Chai ein. Die Kids wollten gleich in unser Zelt klettern, was sie natürlich spannend fanden. Vor allem Vasili, der Opa der Familie war als begeisterter Camper (mit einem umgebauten, ausrangierten fahrenden Bankauto) und Enduro Fahrer, eine Bereicherung und hat uns den ganzen Abend Tips für unsere weitere Reise gegeben, damit wir sein Land von der besten Seite kennen lernen. Seine Frau hat uns dabei mit einer Spezialität versorgt: auf dem Grill gerösteten Weißbrot (Lepjöschka) und Sguschönka (gezuckerte Kondensmilch). Wirklich göttlich die Kombination. Nachdem wir von der Familie losgekommen waren, mussten wir noch unsere frisch gekauften Pelmeni als Mitternachtssnack machen. So ging der ereignisreiche Tag mit Höhen und Tiefen sehr spät, dafür sehr lecker zu Ende.Meer informatie