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  • Day 109

    Walking on the moon

    October 15, 2019 in Ecuador ⋅ ☁️ 21 °C

    Die letzten 2 Tage waren wir auf und im Wasser unterwegs, so war es wieder Zeit für einen Landausflug, um auch die Landschaft der Insel kennen zulernen. Auf dem Plan stand eine Wanderung zum Vulkan Sierra Negra inkl. Vulcano Chico. Der Vulkan Sierra Negra ist der größte Vulkan auf der Insel Isabella und er ist noch AKTIV! Die letzten Ausbrüche fanden 2005 und 2018 statt. Der letzte Ausbruch war für die Bewohner der Insel jedoch ungefährlich, da die Lava an der Westseite ausbrach und Richtung Westküste, die nicht bewohnt wird, ins Meer abfloss.
    Unsere Tour startete mit einer Busfahrt durch verschiedene Vegetationszonen ins Hochland, von wo aus die 4 stündige Wanderung begann. Auf dem Weg erzählte uns unser Guide Simon (der eigentlich aus England kommt und wegen der Liebe auf die Galapagos Insel zog) wie sich die Flora und Fauna im letzten Jahrhundert durch die Zuwanderung vom Festland verändert hat. Mitgebrachte Tiere und Pflanzen breiteten sich zum Teil so stark und dominant aus, dass einheimische Spezies gefährdet werden. Ein Beispiel hierfür ist die Guave - der importierte Fruchtbaum hat in den letzten 20 Jahren die Wälder eingenommen. Vögel und Schildkröten verbreiten die Samen der Guave über mehrere Kilometer. Durch die dichte Bewachsung bekommen einheimische Pflanzen und Bäume nicht genug Licht und können somit nicht bestehen. Die Guave ist nun so stark auf Isabella verbreitet, dass es unmöglich ist den Bestand dieser Pflanze zu regulieren (mit vertretbaren Kosten und Aufwand) - daher werden nur kleine, gezielte Flächen von den Bäumen "befreit" damit sich die heimischen Wälder regenerieren können.
    Nach einer halben Stunde auf dem recht steilen und sehr staubigen Weg erreichten wir den ersten Aussichtspunkt - zum ersten Mal blickten wir über die Caldera* des Vulkans 😱. Die Caldera mit 10 km Durchmesser und 42 km Umfang - eine schwarze, karge Fläche aus Vulkangestein - war wirklich beeindruckend. Da es keinen Rundweg um den Vulkan gab, konnten wir nur ein relativ kurzes Stück entlang der Caldera laufen, um dann zum Vulkan Chico abzuzweigen, der eigentlich nur ein Teil der Flanke des großen Vulkans ist. Die dortige Landschaft ist wirklich bizarr und sehr trocken. Man kann deutlich die Lavaströme nachvollziehen. So sieht es vermutlich auf dem Mond oder Mars aus. Trotz der lebensfeindlichen Landschaft schaffen es einige Kakteen auch hier zu überleben. Das Wetter war an dem Tag hervorragend und so konnten wir dank der guten Sicht viele benachbarte Vulkane und Inseln sehen.
    Nach der 16 km langen Tour ging es wieder zurück nach Puerto Villamil, wo wir noch einmal den langen Traumstrand genossen und uns einmal mehr wie im Paradies fühlten.

    *Hier lernten wir auch den Unterschied zwischen einer Caldera und einem Krater: die Caldera entsteht wenn die Lava des Vulkans bei seiner Aktivität nicht raus fließt, sondern sich nach einem Ausbruch wieder zurück zieht. Hierbei entsteht ein Hohlraum zwischen den erkalteten Lavaschichten, die sich dann ruckartig (innerhalb weniger Minuten) absetzen. So entsteht eine klare Kante zwischen den Vulkanwänden und der Lavafläche. Von einem Krater spricht man, wenn die Lava rausgeflossen ist und ausgespiehen wurde.
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