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  • Day 3

    Und es stürmt weiter...

    May 27, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

    2. Lauftag, Cadaqués - Empuriabrava, 31 km, 670 d+

    Manchmal frage ich mich ja schon, wieso ich nicht Ferien wie normale Leute machen kann. Ein bisschen baden, ein bisschen sonnen... es wäre so einfach. Auf der Strecke heute habe ich mich manchmal auf einen Liegestuhl am Strand gewünscht.

    Heute Morgen hatte ich unglaublich Mühe, in die Gänge zu kommen. Grund dafür könnte der Muskelkater in den Beinen gewesen sein, ich konnte kaum mehr normal gehen. Irgendwie konnte ich mich dann doch aufraffen. Von Cadaqués aus ging es direkt den Hügel hoch, den ich sehr gemütlich nahm. Der Sturm war wieder zurück, gemäss Wetterbericht mit Böen bis zu 100 km/h, was reichte, um mich fast vom Weg zu winden. Stimmungstechnisch war ich mit diesem bedeckten Wetter und den schmerzenden Beinen nicht allzu motiviert. Das ging auch eine ganze Weile so, erst nach ca. 12 km besserte es plötzlich, als ich wunderschöne Singletrails direkt der Küste entlang laufen konnte. Von da an gings bergauf mit der Stimmung, bis ich nach 20 km in Roses ankam. Anstatt wieder den Fehler zu machen und zu viel zu essen, ging ich in den Spar und holte mir einfach das, was mich am meisten ansprach: Apfel, Chips und Fanta. Ein bisschen Salz, ein bisschen Zucker. Nach dieser Pause wollte ich wieder loslaufen und merkte, dass meine Beine blockierten. Da ging nichts mehr, die waren echt kaputt. Also wanderte ich für eine Weile, bis die Beine wieder warm waren, dann konnte ich irgendwann in einen Ömi-Laufstil wechseln und schliesslich nach ein paar Minuten endlich wieder normal laufen. Das lief von da an nach jeder Pause gleich ab.
    Was heute sehr spannend war: am Morgen als ich solche Mühe hatte, bin ich zwischendurch auch viel gewandert, wahrscheinlich etwa halb/halb Wandern/Joggen. Am Nachmittag wurde die Strecke aber komplett flach und lief gefühlt durch die Wüste. Es war so heiss. Und trotzdem schaffte ich es plötzlich wieder durchzulaufen. Keine Ahnung woher diese Energie kam, aber ich nahm sie dankbar an.
    Am Ziel angekommen hatte ich aber wieder das altbekannte Problem: mein Kreislauf verabschiedete sich. Ich musste mich vor das Hotel setzen und konnte nicht mehr aufstehen. Zum Glück hatte es direkt nebendran ein Aldi, wo ich mir ein Cola holte. Nach etwa einer halben Stunde schaffte ich es dann endlich ins Hotel, konnte mein Zimmer beziehen und es legte mich direkt erneut hin. Später ging ich nochmals was fürs Abendessen einkaufen: Brot und Trauben... Was anderes krieg ich im Moment nicht runter. Ich hätte nicht einmal ins Dorf was essen gehen können. Ich liege nur noch wie eine tote Fliege im Bett und kaum stehe ich auf, legt es mich wieder hin. Dabei wäre es so wichtig, genug zu essen, sonst wird das nichts mit den geplanten Distanzen der nächsten Tage. Na ja, mal schauen... Meine Beine fühlen sich heute Abend auf jeden Fall ziemlich gut an. Rein Beintechnisch sieht also alles gut aus :D
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