Etappe 8: Brüsti - Engelberg

Gut ausgeruht starte ich heute um 7:20 Uhr die lange Surenwanderung nach Engelberg. Am Himmel hat es kaum Wölkchen- nur etwas Dunst oder Staub liegt in der Luft und trübt die Sicht ein wenig.
Vom Gasthaus Brüsti aus geht es gleich obsi. Es fällt mir erstaunlich leicht - obwohl mein Rucksack gut gefüllt ist - immerhin trage ich 2,5 Liter Wasser mit (plus meinen ganzen Proviantsack, von dem ich in der ganzen letzten Woche kaum etwas gebraucht habe 🙈).
Schon bald erreiche ich das Chraienhöreli - ein spitziger Felsen den man mittels Treppen auf und ab überwinden muss. Kurz danach öffnet sich der Ausblick zum Urnersee.
Von hier an hat man den Passübergang fast immer im Blickfeld. Auf den mit Felsen durchsetzten Wiesen tummeln sich Murmeltiere.
Und dann komme ich zu einem ersten kleinen Schneefeld und danach über ein Geröllfeld, welches vom Brunnistock runterging. Die folgenden Schneefelder werden immer grösser, aber alle sind gut passierbar. Man muss einfach immer wieder nach dem idealsten Weg Ausschau halten. Die Spuren darin verlieren sich.
Nach einem steilen Schlussaufstieg stehe ich bereits nach 2h40 oben auf dem Surenenpass. Drei Personen, die auch im Brüsti übernachtet haben, und vor mir aufgebrochen sind, sind auch gerade angekommen sowie eine Gruppe Holländer, die aber wohl von der anderen Seite hochgestiegen sind… ziemlich viel Volk für so einen kleinen Pass 😜
Nach einer kurzen Rast beginne ich mit dem langen Abstieg nach Engelberg.
Bei der Blackenalp gönne ich mir eine Pause und schon bald sitzen wir zu viert dort - ein wanderfreudiges Ehepaar aus Dielsdorf, mit denen ich gestern schon Znacht gegessen habe und ein Mann aus dem Bernbiet, der auch im Brüsti übernachtet hat. Zusammen brechen wir dann weiter auf nach Engelberg. Das Ehepaar biegt dann schon bald in Richtung Führenenalpbahn ab.
Mein Weg geht vorbei an Kuhherden (völlig problemlos) und einem schönen Wasserfall.
Auf der Alp Stäfeli (das scheint tatsächlich noch Urnerland zu sein 🤷🏻‍♀️) esse ich einen kleinen Zmittag. Von hier aus sind es dann noch 2 Stunden nach Engelberg. Ein kleines Wäldchen bringt Abkühlung- die Sonne drückt ziemlich.
Trotz der langen Strecke fühle ich mich eigentlich gut und ignoriere den Gratisbus ins Dorf.
Nach 6,5 Stunden Marschzeit komme ich bei meinem Hotel an (mit all den Einkehrpausen war ich 8,5 Stunden unterwegs 😝).
Es war wieder einmal mehr ein wunderbarer Wandertag.
Im Hotel muss ich endlich mal wieder meine Kleidung waschen. Gut bin ich zeitig aufgebrochen, denn inzwischen ist das angekündigte Gewitter hier. Nach 9 Wandertagen freue ich mich auf einen Pausentag morgen.Read more