• Lairg

    Jun 11–12, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 8 °C

    Die Sonne oder besser gesagt, das Tageslicht war bereits um 04:30 Uhr voll da. Durch unsere sehr nördliche Lage hatten wir wie in Skandinavien relativ kurze Nächte. Da uns dies nicht wirklich bewusst war, wachte Jasmin vom Licht auf und konnte danach nicht mehr weiterschlafen. Der kleine Herzinfarkt, verschlafen zu haben, hielt sie wach. Leider war auch die Schlafbrille ein Stockwerk tiefer.
    Gegen 07:30 Uhr weckte Jasmin Tim und wir standen kurze Zeit später auf. 

    Die erste Etappe der "North Coast 500" stand an. Wir fuhren ohne Navigation los und versuchten uns nur an den Schildern "NC500" zu orientieren. 

    Das Wetter war immer noch schlecht und hatte immer wieder einen Regenschauer. Die Temperaturen blieben relativ konstant im tieferen Bereich. Trotz der eher schlechten Wetterbedingungen war die Aussicht beeindruckend. Auf Fotos schlecht zu widerlegen, mit den grauen Wolken, aber vor Ort eine wunderschöne unberührte Natur.

    Bei einer Abzweigung wurde die Passstrasse "Bealach na Bà" signalisiert. Jasmin las von dieser Strasse bereits im Internet. Sie ist die bekannteste von ganz Schottland, mit einer einspurigen, windenden Strasse, die auf 626 Meter ansteigt. 

    Wir zögerten einen Moment bevor wir losfuhren, da ein grosses Schild darauf hinwies, dass weder lernende Autofahrer noch grosse Fahrzeuge oder Wohnmobile hier hoch dürfen. Überzeugt, dass wir keines der aufgezählten Fahrzeuge besitzen, fuhren wir den Pass hoch. 

    Theoretisch gäbe es auch eine Strasse um den Pass für alle zukünftig interessierten Reisende nach Schottland. 

    Die Strasse hatte gegen Ende ein paar sehr steile Windungen, welche Klapfi im ersten Gang locker hinter sich brachte. Zudem, dass nur Touristen diese Strecke fahren, fühlte sich keiner vom anderen gestört.

    Auf dem Weg auf den höchsten Punkt sahen wir immer wieder Rehe, die keine Angst zeigten. Sie standen meistens in der Nähe der Strasse und grasten. 

    Ganz oben angekommen, stiegen wir für einen Moment aus und genossen die neblige Aussicht. Man konnte nicht auf das Tal hinunterblicken, da der Nebel fünf Kurven weiter alles verschlungen hatte. Auch mit dem Nebel sah es geheimnisvoll aus. 

    Wir fuhren auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter und der Nebel fing an, sich langsam zu lichten. Ein paar blaue Streifen zeichneten sich am Himmel ab. 

    Die Fahrt ging durch einsame, baumlose Täler mit kleinen Seen über das ganze Land verteilt. Neben den meist einspurigen Strassen fanden wir kleine Wasserfälle und Wasserläufe, die neben der Strasse flossen. 

    Als wir am Strassenrand ein Schild mit der Beschriftung "frischen Fisch kaufen" sahen, blieben wir stehen. Zu Fuss spazierten wir zum Eingang des Hauses, bei dem eine ältere, nette Frau uns entgegenkam. Sie führte uns zu ihrem Laden hinter dem Haus. Wir hatten eine Auswahl von verschiedenen Lachsen und auch anderen uns unbekannten Fischen. Da wir leider sowieso nur Lachs wirklich gerne mochten, nahmen wir einen von diesen. Ihr Ehemann hat die Fische selbst ausgeräuchert. Wir bezahlten 12.60 Euro und hofften, damit auch eine gute Tat begannen zu haben. 

    Leider werden auch hier in Schottland sehr viele Fischarten in Fischzuchten herangezüchtet und auf engstem Raum zusammen gepfercht und nicht geangelt. Durch diese Weise gehört Schottland zum grössten Lachshersteller der EU und der Drittgrösste der Welt.

    Bevor wir uns verabschiedeten, erzählte uns die Frau, dass das Wetter grauenhaft sei. Letzten Monat hatten sie Sonnenstrahlen und 25 Grad. Hingegen hagelte es vor einer Woche und die Temperaturen erinnerten an den Winter. 

    Bei dem "Victoria Falls" hielten wir für einen Moment an und erreichten den Wasserfall innert fünf Minuten, obwohl es fünfzehn Minuten Laufzeit hiess. 

    Der Wasserfall war klein aber fein. 

    Auf einem Aussichtspunkt namens "Gairloch Beach Viewpoint" tranken wir einen selbstgemachten Instantkaffee. Dabei wurde uns der Strand einsam und alleine präsentiert. Vermutlich waren die letzten Jahre die Strände von Badegästen überlaufen. Heute sah man nur ein Paar mit ihrem Hund spielen.

    In "Achnasheen" tankten wir an einer Tankstelle für 52.62 Euro mit dem Literpreis von 1.47 Pounds. Man bemerkte, je weiter man in den Norden fuhr, desto seltener wurden Tankstellen und somit stiegen die Preise fortlaufend. 

    Wir fuhren weiter und hielten unterwegs immer wieder an für uns eindrücklichen Orten stehen, um die Natur sowie ihre Ruhe zu geniessen. 

    Für die Nacht fanden wir in der Nähe des "Ardvreck Castle" einen Stellplatz direkt an der Strasse. Laut vielen Kommentaren von Park4Night sollte es hier nachts ruhig zugehen. 

    Seit wir in dir Highlands losgefahren sind, hatte unser Wlan schon nach wenigen Minuten aufgegeben, obwohl unser Anbieter, "Three", eine 99% Deckung in der "UK" haben sollte. Jasmins Internet von "Yallo" gab sein Bestes, konnte aber nicht viel mehr bezwecken. Wir hatten es erst heute geschafft, die gestrigen Videos vollständig hochzuladen und hatten heute das gleiche Problem.

    Nach unserem Abendessen, Reis mit Poulet und Gemüse, machten wir uns an das Video schneiden. Anstelle eines Vlogs kam heute ein Naturvideo, welches auch längenmässig kürzer war und somit weniger Internet brauchen sollte. 

    Erschöpft vom fehlenden Schlafen, ging Jasmin bereits früh ins Bett. Tim gesellte sich zu ihr und schaute noch ein wenig YouTube. Auch er machte wegen der Erschöpfung des langen Fahrens nicht mehr lange.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 12.60 €
    - Lebensmittel: 12.60 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 441.11 €
    Tankausgaben: 555.82 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 256.6 km
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