• Georgetown Guest House 2/2

    19.–20. aug. 2024, Malaysia ⋅ 🌧 30 °C

    "George Town" oder auch "Penang" war die erste britische Siedlung in Südostasien. Diese Nähe zu Seerouten zog eine grosse Zahl von Einwanderern aus anderen asiatischen Ländern an. Nach einem schnellen Wachstum wurde der Ort 1826 zur Hauptstadt der "Straits Settlements". Diese waren eine Gruppe britischer Territorien in Südostasien. Kurz darauf verloren sie ihren Verwaltungsstatus an Singapur. Bevor Malaysia 1957 die Unabhängigkeit von Grossbritannien erlangte, wurde "George Town" von Königin Elisabeth II. zur Stadt erklärt und wurde somit die erste Stadt in der Geschichte des Landes.  

    Die Stadt wird von UNESCO als "einzigartiges architektonisches und kulturelles Stadtbild" beschrieben, durch die jahrhundertelange Vermischung verschiedener Kulturen und Religionen. 

    In "Penang" selber leben Stand 2020 1,7 Millionen Menschen. 94% der Bevölkerung sind Inhaber des Malaysischen Passes. Die Bevölkerung ist in folgende Ethnien aufgeteilt: 43% Chinesen, 10% Inder, 41% Malaien und 6% Ausländer. 45% von ihnen sind muslimisch, 36% buddhistisch, 9% hinduistisch, 5% katholisch und 5% chinesische Volksreligionen.

    Allgemein besteht die Bevölkerung Malaysias aus 50% Malaien, 24% Chinesen, 11% indigene Völker, 7% Inder und sonstige.

    In einem kleinen herzigen Restaurant bei einer älteren Dame assen wir ein fantastisches Frühstück. Sie empfahl uns einmal den Erdnusstoast mit einem separaten Spiegelei. Wie auch zwei Toastbrotscheiben mit jeweils einem Spiegelei. Dazu gab es schwarzen "Kopi-O". Dieses Mal war der Eiskaffee in einem Plastiksack mit einem Strohhalm und einer Schnur serviert. Dieser Plastiksack befand sich in einem grossen metallischen Gefäss.

    Das Essen sowie die Kaffees kosteten uns 2.92 Franken.

    Als erstes besuchten wir den "Penang Nagarathar Sivan Temple". Ein indischer Tempel mit südindischer Architektur, welche dem Lord Shiva gewidmet ist. Es gilt als männlicher Tempel, da das Hauptheiligtum das Bild von Shiva enthält. Es gibt einen separaten Eingang für Shivas Gemahlin, Shakti, die weibliche Gottheit.  

    Kurz vor dem Betreten des Tempels zogen wir unsere Schuhe und Sonnenhüte aus. Wir holten bei einer älteren Dame ein Nicken ab, um zu wissen, ob wir wirklich hineingehen dürfen. Der Tempel ist farbenfroh und besteht aus einem fünfstufigen Turm mit allerhand verschiedenen Skulpturen. 

    Danach ging es auf den "Komtar Tower". Er war 1985 mit 131,7 Meter das höchste Gebäude in Südostasien. 2015 erhöhte man das Gebäude sogar auf 249 Meter mit einer modernen Einrichtung. Von einer gläsernen Brücke im Aussenbereich, welche die höchste in Malaysia ist, einem Spaziergang um das Gebäude auf einem vergitterten Weg mit Kletterausrüstung, bis zu modernen Restaurants und Bars findet man hier alles. 

    Das Extreme fängt bereits im untersten Stock des Gebäudes an. Man fühlte sich wie in "Las Vegas". Der "THE TOP Penang Theme Park" mit einem Aquarium, Kletterpark, Rutschbahnen, "Jurassic Park", Lasertag und vielem mehr. Dazu leuchtete alles in bunten Farben und Musik lief über riesige Boxen. Verschiedene Restaurants mit westlichem Essen und jede Menge Süssigkeitenläden. Dabei waren überall  gigantische Malaysiaflaggen verteilt, die einfach zu ähnlich wie die amerikanische aussehen. Die Gestaltung ist auch tatsächlich von der amerikanischen Flagge inspiriert worden. 

    Für den Ausflug in den obersten Stock zahlten wir komplett überrissene 30.92 Franken. 

    Die Aussicht von oben war wirklich sehr schön, ob es aber so viel Wert ist, schwierig. Man konnte nur durch hochgezogene Scheiben, die eine Reinigung nötig hatten, die Aussicht geniessen. Im Aussenbereich getraute sich nur Jasmin auf die "Skybridge" und machte einen kleinen Spaziergang. Im Aussenbereich gab es noch einen Glückstopf, in den wir beide eine Münze gegen die vorgesehene Glocke warfen. Noch ein paar Farbfotos und schon ging es drei Stockwerke weiter runter. Hier konnten wir einmal an einem Seil befestigt um das Gebäude laufen und haben dabei den Abgrund ohne Netz oder Ähnliches vor uns. 

    Tim wartete währenddessen im Innern des Gebäudes. 

    Voller Vorfreude auf das Adrenalin konnte Jasmin mit vier weiteren Touristen in den Aussenbereich gehen. Komischerweise war aber um den ganzen Bereich ein Netz gespannt und die Möglichkeit draussen auf einen Stuhl zu setzen, der über dem Abgrund schwebt, war auch nicht vorhanden. Die Aussicht war dafür umso schöner und eine leichte Brise machte den Spaziergang um das Gebäude angenehmer.

    Einem der vier war bereits dieser Spaziergang zu nervenaufreibend, sodass er schlussendlich früher wieder hineinging.

    Drinnen erkundigten wir uns nach dem extra Adrenalinkick, der auf den Plakaten gezeigt wird. Der Angestellte erklärte uns, dass die Touristen zu grosse Angst hatten und sie deshalb seit September 2023 das Netz befestigen mussten, damit überhaupt jemand hinausgeht.

    Wieder unten kauften wir für 1.03 Franken Kräcker in einem Supermarkt, da unsere langsam dem Ende zu gingen.

    Um die Mittagszeit im kühlen Innern verbringen zu können, machten wir uns auf den Rückweg. Wir assen noch schnell bei einem Strassenrestaurant für 2.56 Franken gebratene Nudeln mit Ei und Shrimps.

    Im Hotel widmeten wir uns dem Videoschneiden und dem Tagebuchschreiben. Gegen 14:10 Uhr kam noch der Besitzer des Gästehauses vorbei und kassierte für eine weitere Nacht 10.40 Franken ein. Da es nicht über "Booking.com" lief, war die Nacht etwas günstiger als die Letzte.

    Mit dem öffentlichen Bus fuhren wir für 0.59 Franken in das Viertel "Penang Little India". Ein Viertel mit Dutzenden indischen Geschäften von Streetfood bis Schmuck und Kleidung. Wir besuchten einen Seidenpalast mit vier Stockwerken, gefüllt mit bunten Seidenstoffen, zauberhaften Saris für Frauen und Dhotis für Männer.

    Wir probierten in einem Café vier verschiedene traditionelle Gebäcke aus Indien. Eines war schokoladig, eines fruchtig, eines hatten wir keine Ahnung und eines nussig. Dazu gab es einen Eiskaffee für insgesamt 2.80 Franken. Alle vier waren auf ihre eigene Art lecker und schmeckten uns sehr gut. Nur hatte man bereits nach einem Bissen schon genügend Zucker für den ganzen Tag intus.

    Ein paar Schritte weiter entdeckten wir ein Schild über einem Restaurant mit der Aufschrift "World's Best Naan Bread". Somit mussten wir zum ersten Mal in unserem Leben dieses berühmte indische Brot probieren.

    Für 0.79 Franken erhielten wir den Standard Naan mit einer curryartigen Sauce zum Tunken dazu. Es schmeckte wirklich ausgezeichnet. Wie ein typisches, gutes sowie frisches Fladenbrot aus dem Türkenladen in der Schweiz.

    Als nächstes besuchten wir die "Kapitan Keling Mosque". Das Äussere der Moschee ist ocker vergilbt und das Innere wurde in einem sauberen Weisston mit goldenen Einzelheiten bemalen. Dazu hat sie weisse Marmorböden und eine hohe Decke. Die Kuppeln waren braun und schwarz. Sie wurde damals im 19. Jahrhundert von muslimischen, indischen Händlern erbaut. 

    Vor dem Einlass in die Moschee musste Jasmin ein Gewand mit Kapuze überziehen. Tim durfte ein Tuch um seine nur halb bedeckten Beine wickeln. Eine junge Frau gab uns eine Führung durch die Moschee. Wunderschön war sie auf jeden Fall und eine sehr beeindruckende Erbauung. Wir erfuhren, beide waren zum ersten Mal in einer Moschee, dass der Koran immer auf Arabisch geschrieben ist. Sprich, die meisten verstehen nur das Hauptgebet dank einer Übersetzung, den Rest erlernen sie durch das Nachsprechen des Vorbeters, auch Imam genannt.  Dabei ist das Beten immer in einer melodischen Sprache und wird theoretisch von rechts nach links gelesen. Wenn das Minarett fünfmal am Tag die Muslime auffordert zu beten, haben sie jeweils zehn Minuten Zeit, bis das Gebet anfängt. Dabei ist es sehr wichtig, dass Frauen in einem anderen Raum sind und den Bereich der Männer nicht betreten.

    Auf dem Weg nach draussen gab es noch jede Menge spannende Broschüren.

    Damit wir auch wirklich alles gesehen haben, suchten wir den "Chew Jetty" auf. "Clan Jetties" bilden ein Wohnviertel in "George Town". Es liegt im zentralen Geschäftsviertel der Stadt und wird aus sieben Holzdörfern gebildet. Dabei handelt es sich um sieben verschiedene chinesische Clans, damals neun verschiedene. Wir besuchten den "Chew" Clan. 

    Als die grosse Einwanderungswelle in "George Town" stattfand, kamen viele über den Wasserweg an. Sie bauten Ladungsanlegestege. Diese Stege wurden zum Hauptankunftspunkt der chinesischen Einwanderer und wurden mit der Zeit für Be-und Entladung von Fracht von den chinesischen Clans genutzt. Sie bauten die Stege immer weiter aus und kümmerten sich um die Einwanderer. Sie boten ihnen Unterkunft, Beschäftigung und Schutz wenn sie sich dort niederliessen. 

    Als Malaysia die Unabhängigkeit erlangte, verloren sie die von den britischen Behörden zugesagten rechtlichen Anerkennungen. Sie mussten von dort an jährlich eine temporäre Besatzungslizenz beantragen. 

    Man wollte die sogenannten "Slums" aus der immer weiterentwickelten Stadt heraushaben. Man wollte die "Jetties" abreisen und die Bewohner in Hochhauskomplexe umsiedeln.

    Schlussendlich schafften sie es, mit dem Verlust von zwei Stegen, sich dagegen zu wehren. Als dann UNESCO im Jahr 2008 die "Jetties" als Weltkulturerbe einstufte, wurde die weitere Sanierung verhindert und verwandelte gleichzeitig das Gebiet als Touristenattraktion.

    Durch die alternde Bevölkerung der "Jetties" versucht man, mit gewissen Einschränkungen, den Lebenskomfort zu unterstützen und den Tourismus zu begrenzen. 

    Zum Abendessen fanden wir in einem grossem halboffenen Gebäude jede Menge Angebote an Essensständen. Wir entschieden uns für thailändisch. Für 4.33 Franken ass Tim "Phat Thai" und Jasmin gebratener Reis mit Gemüse und Hähnchen. Dazu gab es zwei Eistees für 1.38 Franken.

    Auf dem Nachhauseweg besuchten wir die "1st Avenue Mall", um für Jasmin eine langärmlige Bluse für 7.90 Franken zu kaufen, die gegen die Sonne schützen soll. Auch den "U Mobile" Laden besuchten wir wegen unseres Internets. Es funktionierte nur im Handy und nicht in unserem mobilen Router. Leider fanden wir gemeinsam nicht heraus, woran es lag und brachen es ab. Für die nächsten zwei Wochen lassen wir es einfach weiter in Jasmins Handy. Dafür gibt es ja Powerbanks, damit der Akku nicht in zwei Minuten weg ist.

    Nach fast 20'000 Schritten fielen wir abends müde ins Bett.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 54.63 Fr.
    - Lebensmittel: 15.81 Fr.
    - Ausflüge: 30.92 Fr.
    - Haushalt: 7.90 Fr.
    Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 551.45 Fr.
    Verkehrsmittel: 162.05 Fr.
    Übernachtungen: 311.21 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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