• Chalet Kasih Sayang Tioman 4/4

    1.–2. sep. 2024, Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C

    Eine weitere Nacht in der Hütte kostete uns 17.61 Franken.

    Auch das heutige Frühstück kostete nur 3.90 Franken. Wir bestellten jeweils ein Spiegelei mit Reis. Dazu tranken wir Wasser.

    Mit dem Boot und weiteren zehn Tauchern sowie unserem Tauchlehrer ging die Fahrt los. Wir beiden waren etwas nervös, da wir nicht mit so vielen Personen gerechnet hatten. Zudem machte der Gedanke erkältet Tauchen zu gehen auch minimal nervös. Jasmin entschied es zu versuchen und sonst auf das Boot zurückzukehren.

    Bei der Insel "Labas" angekommen, erkundigte sich Tim bei unserem Tauchlehrer nach dem Leiter der anderen Gruppe. Dieser erklärte uns, dass wir alle gemeinsam Tauchen gehen. Zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung so gut wie im Keller. 

    Die anderen Personen auf dem Boot störte diese Situation reichlich wenig. Mehrere von ihnen hatten sogar ein eigenes Tauchequipment und hatten vermutlich jahrelange Erfahrung. Wir beide gingen als Letzte in das Wasser. Zuerst liess sich Tim rückwärts mit der kompletten Ausrüstung ins Wasser fallen und dann Jasmin. Wennschon verlief dieser ungewohnte Eintritt in das Wasser reibungslos.

    Das Unangenehmste an der Situation war, dass wir jetzt nicht einmal übten, wie man am besten auf 18 Meter unter- und wieder auftaucht. Beim Googeln von anderen Schulen gab es meistens eine Schnur bis zu der entsprechenden Tiefe. Dann verbringt man die nächste Stunde damit, langsam hinunterzugleiten und mit dem Gefühl sowie dem Ausgleichen des Drucks in den Ohren auf tieferer Ebene umzugehen.

    Es ging direkt los.

    Alle gemeinsam werden runtergehen, dann durch einen Tunnel schwimmen auf fünf Meter und dann zwischen dem Korallenriff weiter schwimmen. 

    Bereits nach wenigen Metern wuchs eine gewisse Panik in Jasmin auf, als das Ausgleichen nicht richtig funktionierte. Zum Glück war der Tauchlehrer direkt vor Ort und zog sie langsam zuerst hoch und dann runter. Derweilen konnte sie sich völlig auf das Ausgleichen konzentrieren. 

    Dabei gibt es drei verschiedene Varianten. Zähne knirschen (wenn gar nichts mehr hilft) und die beiden angenehmeren Varianten entweder Schlucken oder Nase zuhalten, dabei den Mund schliessen und leicht aber bestimmt Ausatmen für ein paar Sekunden. 

    Es war für beide grauenhaft.

    Die ständigen Höhenunterschiede verliefen zu schnell, die anderen Taucher schwammen kreuz und quer und man schwamm in Windeseile durch die Korallenriffe. Die Angst dabei etwas zu berühren, als einzige ohne Handschuhe, wuchs. Wir wussten, man taucht ohne Hände. Trotzdem waren wir noch nicht so gut im Gleichgewicht halten, um das problemlos zu meistern. 

    Durch die Höhle wurde Jasmin schlussendlich vom Tauchlehrer durchgezogen, da auch hier keine Taschenlampe für uns existierte und Jasmin alleine mehr Zeit gebraucht hätte. 

    Und da passierte es.

    Tim schaffte es logischerweise nicht alleine durch die Höhle zu schwimmen. Das fehlende Licht, die anderen wild fotografierenden Taucher und der Alleingang machte es ihm unmöglich alleine das Hindernis hinter sich zu bringen. 

    Der Tauchlehrer bemerkte erst auf der anderen Seite das Fehlen von Tim und erkundigte sich bei Jasmin. Sie selber verstand die Welt nicht mehr, wie hätte sie auf Tim aufpassen sollen. Es wäre doch sein Job nach ihm Ausschau zu halten, sie wusste ja nicht einmal, wo sie sich befand. 

    Er machte sich auf die Suche nach ihm. Jasmin bekam langsam Panik. Sie wollte noch oben schwimmen, da sie hoffte, dass er aufgetaucht sei, um sich zu melden. Aber alleine kann sie nicht hochgehen, weil ihr bisher niemand beigebracht hat aus so einer Tiefe aufzutauchen. Während sie langsam in eine Panikattacke verfiel, versuchte sie Hilfe von einem der anderen Tauchern zu ergattern. Die meisten waren damit beschäftigt, über oder unter ihr durchzuschwimmen. Sie suchte Blickkontakt mit einem älteren Herren und erklärte ihm auf Zeichensprache, dass sie sofort hoch möchte. Er schnappte sich daraufhin ihren Arm und schwamm langsam hoch. 

    Plötzlich blieb er stehen und schaute permanent auf seine Uhr. Warum er das machte, erfuhren wir erst am nächsten Tag.

    Aus der Dunkelheit tauchte plötzlich der Tauchlehrer wieder auf. Er erklärte dem anderen Mann, er solle Jasmin direkt wieder herunterholen. Fassungslos erkundigte sich Jasmin nach Tim. Er zeigte hinter sie und dort entdeckte sie Tim.

    Er selbst ist vor dem Höhleneingang stehen geblieben und hatte dort gewartet, bis ihn irgendjemand abholte. Dabei blieb er völlig ruhig und beobachtete aus nächster Nähe die Clownfische vor ihm. Erleichtert, dass es dem jeweils anderen gut geht, wurde die Tortur fortgesetzt.

    Beide hatten seit der Höhle durch das schnelle Hindurchziehen kein anständiges Ausgleichen mehr hingekriegt. Beide gaben während den letzten Metern ihr Bestes, um das Trommelfeld auf irgendeiner Weise zu entlasten. 

    Als wäre das alles nicht schon genug schlimm, schwammen wir viel zu schnell wieder an die Oberfläche. Bei beiden quietschten die Ohren schmerzhaft und beim Erreichen der Oberfläche hörten wir alles nur noch gedämpft.

    Auf dem Boot zurück war Tim ausser sich. Er erklärte dem Tauchlehrer, dass dieses Vorgehen eine Zumutung war und eine Gefahr für uns beide mit sich brach. Er versuchte die Situation zu schlichten und ihn zu besänftigten, dass es nicht zu viele Menschen auf einem Fleck waren.

    Tim schnitt sich zudem Unterwasser noch an einem Felsen.

    Auch den anderen vom Boot gab Tim seine Meinung durch. Wie man so fahrlässig mit zwei Neulingen umgehen kann und sich das nicht einmal bewusst sein kann. Beim Tauchen sei es wichtig, eine Reihenfolge während dem ganzen Schwumm einzuhalten und dabei Rücksicht zu nehmen.

    Trotz den ganzen negativen Vorfällen genossen wir jede stressfreie Minute unter Wasser. Wir sahen Rochen, Moränen, Clownfische und jede Menge weitere bunte Fische. Neben diesen sahen wir zum ersten Mal ein so gut wie ganz intaktes Korallenriff. Die Pflanzen lebten und schimmerten in verschiedenen Farben.

    Beide setzten den zweiten Tauchgang aus.

    Wir schnorchelten währenddessen eine kleine Runde, mussten aber wegen der Kälte sowie Schmerzen aufhören. Alle zusammen fuhren dann zurück nach "Tioman". Zum Spass für die anderen und Nachteil für uns spritzte uns der Fahrer während der Fahrt voll mit Meerwasser.

    Wir duschten uns an Land kurz ab und zogen etwas Trockenes an. 

    Zum Mittagessen besuchten wir das Restaurant von heute Morgen. Bevor wir den Reis mit Poulet sowie eine Suppe erhielten, sagte der Verkäufer, dass das Essen 13 RM kostete. Es schmeckte völlig in Ordnung und als wir die 26 RM zahlen wollten, sagte er, es wären 30 RM pro Person, nicht 13 RM. Schockiert über diesen Preis, dachten wir noch einmal über die Situation nach. Beide gingen davon aus, das 13 RM pro Person das einzig realistische wäre. Meistens zahlten wir zusammen diesen Betrag für das gleiche Essen. Wir zahlten somit 11.73 Franken für Reis mit Poulet.

    Sowieso schlecht gelaunt verkrochen wir uns in das Bett. Jasmin ging es gar nicht mehr gut und auch Tim machten die Ohren zu schaffen. 

    Wir wollten nur noch weg von unserem schäbigen, überteuerten Hotel. Auch das Restaurant gab sein Bestes, uns nicht mehr als Kunden begrüssen zu müssen.

    Es reichte.

    Am Nachmittag als die nächste Stunde stattfinden sollte, erkundigten wir uns nach den Stunden, die dringend erfordert sind, um den Kurs zu bestehen. Er erklärte uns, die vier würden ausreichen, aber fünf oder sechs wären ihm lieber. Wir erklärten im wie schlecht es uns seit dem letzten Tauchgang ging und wir gerne nur noch die Prüfung schreiben wollten.

    Er willigte ein und erklärte uns morgen Nachmittag hätte er Zeit für uns. Zu unserer Überraschung entschuldigte er sich für die heutige Aktion bei uns. Wenn wir erneut Tauchen gehen wollen, wären wir in einer viel kleineren Gruppe als heute Morgen. Jasmin war sowieso völlig krank und Tim überlegte es sich bis Morgen, um vielleicht einen letzten Tauchgang zu machen.

    Wir lernten Nachmittags noch eine Runde und trotz der Strapazen gab Tims abends noch Nachhilfe.

    Für das Abendessen suchten wir wieder ein Restaurant in der Innenstadt. Für zwei Burger mit einem extra Ei sowie zwei Limettenlimonaden ohne Zucker zahlten wir 3.52 Franken.

    Einnahmen: 35.00 Fr.
    Ausgaben: 19.15 Fr.
    - Lebensmittel: 19.15 Fr.
    Einnahmen des Monats: 35.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 19.15 Fr.
    Verkehrsmittel: 0.00 Fr.
    Übernachtungen: 17.61 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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