Arena eSports Hotel @ Orchard 1/2
6–7 Eyl 2024, Singapur ⋅ ☁️ 31 °C
Das Frühstück bestand heute aus Nudeln mit Spiegelei und dazu Wassermelone. Zu unserem Missfallen waren die Nudeln viel zu scharf für uns. Wir versuchten beide unser Bestes, mussten aber nach wenigen Bissen die Portion liegen lassen.
Unsere heutige Mission war es über den Landweg Singapur zu erreichen. Da die meisten Touristen per Flugzeug anreisen, gab es keine allzu genauen Angaben im Internet.
Singapur ist ein Insel- und Stadtstaat. Mit seinen fast 6 Millionen Einwohnern ist Singapur der bevölkerungsreichste Zwergstaat der Welt. Die ehemalige Kronkolonie der Briten erhielt am 9. August 1965 die Unabhängigkeit von Malaysia. Die gesprochenen Sprachen des Landes sind Malaiisch, Mandarin, Tamil und Englisch. Malaiisch ist dabei die Nationalsprache.
Kurz vor der Unabhängigkeit von Malaysia gab es starke Unruhen zwischen chinesischen und nicht chinesischen Einwohnern. Diese führten zu der Ausschliessung Singapurs Föderation mit Malaya, Sabah und Sarawak. Der neue Staat Malaysia anerkannte danach seine Souveränität.
Für Singapur war das eine grosse Herausforderung. Sie mussten hart für ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit kämpfen und sich mit Problemen wie Massenarbeitslosigkeit, Knappheit an Wohnraum, Ackerbau und Rohstoffen wie Erdöl auseinandersetzen. Lee Kuan Yew bekämpfte als Premierminister von 1959 bis 1990 diese Probleme erfolgreich. Das Land entwickelte sich innerhalb einer Generation von einem Entwicklungsland zu einem Industrieland.
Das Staatsoberhaupt des Landes ist ein Präsident mit Vetorechten in einigen Bereichen. Zusätzlich wählt er die obersten Richter. Der Präsident wird alle sechs Jahre vom Volk direkt gewählt. Die beiden darauffolgenden Wahlen fielen aus, da nur ein Kandidat von der Wahlkommission akzeptiert wurde. Danach verliefen die Wahlen normal und 2011 wurde sogar jemand direkt Präsident, da sich sonst niemand aufstellen liess.
Durch hartes Durchgreifen im Gesetz ermöglicht Singapur heute ein sicheres und stabiles System. Jedoch sind die Gesetze nicht nur streng, sondern auch sehr gewalttätig. Bei sehr starken Verstossen des Gesetzes wie Vergewaltigung gibt es Hiebe auf den Allerwertesten. Auch das Legen über einen Prügelbock und schlagen mit einem Rohrstock ist keine Seltenheit. Die Todesstrafe kommt in Fällen wie Drogenhandel und Tötungsdelikten vor. Seit 1991 wurden bereits 420 Menschen hingerichtet, im Durchschnitt alle 14 Tage eine Person. Darunter befanden sich auch westliche Ausländer. 85 bis 90 Prozent der Verurteilten wurden wegen Drogenhandel hingerichtet.
2002 kam es zu einem schweren Fall mit einer jungen Deutschen, die durch das Besitzen von Cannabis die Todesstrafe erleiden sollte. Nach einer nachträglichen Untersuchung stellte sich heraus, dass weniger als 500 Gramm in ihrem Besitz war und sie erhielt nur eine fünfjährige Haftstrafe. Nach zwei Jahren guter Führung durfte sie das Gefängnis verlassen.
Seit November 2012 lockerten sich aber diese Gesetze und schrieb die Todesstrafe nicht mehr zwingend vor, sondern gab einen Spielraum bei Kooperationen und bei Kurieren.
Trotz der harten Bestrafungen ist die Drogenszene wenig beeindruckt von den Massnahmen und liess das Vorgehen scheitern. Heroin ist die meistverbreitete und mit einem sehr niedrigen Preis verkaufte Droge in Singapur. Zusätzlich nimmt auch der Konsum von Methamphetamin, in Singapur selbst hergestellt, stark zu.
Mit dem bestellten "Grab" für 0.78 Franken machten wir uns auf den Weg zum "JB Sentral". Dort erkundigten wir uns nach der Weiterfahrt nach Singapur. Für 1.95 Franken erhielten wir zwei Zugtickets, um über die Brücke zwischen Malaysia und Singapur zu gelangen. Bevor wir in den Zug einstiegen, gab es eine Passkontrolle. Wir erhielten unseren Ausreisestempel.
Nach dem Überqueren der "Johor-Singapore Causeway" Brücke stiegen wir aus und kamen in der dortigen Passkontrolle in "Woodlands" an. Online hatten wir uns bereits mit einem QR-Code am Bahnhof in Malaysia angemeldet. Beim Erkundigen nach einem Stempel musste die Dame am Schalter uns leider enttäuschen, sie haben keinen mehr.
Da wir etwas verwirrt aussahen, sprach uns eine nette Dame an und zeigte uns schlussendlich den Weg zu den weiteren Zug- sowie Busverbindungen.
Mit einem Bus fuhren wir wenige Meter weiter und zahlten dafür circa 2.28 Franken mit der Karte.
Der Bahnhof war so anders als vorgestellt. Er war nicht pompös, sondern einfach und schlicht. Vermutlich lag es daran, dass wir die einzigen Touristen weit und breit waren. Die anderen Reisenden waren Pendler zwischen den beiden Ländern, die arbeiten gingen.
Bei einem Schalter erkundigten wir uns nach dem weiteren Weg zu unserem Hotel. Der Mann kam sogar aus seinem Büro, um uns den genauen Weg aufzuzeigen. Lustig dabei war, dass am ganzen Boden, bei den Tafeln und den einzelnen Einsteigeorten Früchte aufgezeichnet waren, um die Orientierung zu vereinfachen. Leider waren die U-Bahnverbindungen nicht mit Früchten gekennzeichnet, sondern nur die Busse.
Bevor man in die U-Bahn steigen kann, muss man durch ein Drehkreuz laufen und mit der Kreditkarte oder Revolutkarte das Ticket auslösen. Am Ende der Reise läuft man erneut durch das Drehkreuz und beendet die Zahlung.
Wir schafften es knapp auf die U-Bahn, bevor wir auf die nächsten hätten warten müssen.
Aus Sicherheitsgründen gab es links und rechts von den Gleisen eine etwa drei Meter hohe Glaswand, damit niemand auf das Gleis fällt. Wenn die U-Bahn einfährt und stehen bleibt, öffnen sich jeweils gegenüber der U-Bahntüre zwei Türen wie bei einem Lift.
Die U-Bahn kostete uns (?) Franken.
Wir stiegen bei der "Somerset" Station aus und hatten wenige Minuten bis zu unserem Hotel. Das Blöde war nur, dass wir das Hotel nicht fanden. Wir durchforsten ein grösseres Gebäude mit Restaurants und allem Möglichen. Der Sicherheitsdienst half uns und schickte uns auf die andere Seite der Strasse. Und tatsächlich fand man zwischen zwei Restaurants eine Tür, die so klein wie nur möglich angeschrieben war. Wir stiegen die Treppen empor und erreichten eine grosse Lobby. Der Mann am Schalter sagte uns, dass einchecken erst ab 15:00 Uhr möglich ist. Wir hatten kurz nach Zwölf.
Die beiden nächsten Nächte für 93.15 Franken hatten wir bereits online gezahlt.
Wir stellten die beiden grossen Rucksäcke zu den anderen Gepäckstücken. Die zwei kleineren mit all den Wertsachen nahmen wir mit. Unser Ziel war es, schnell etwas Essbares zu finden und wieder in das Hotel zurückzukehren. Es gab eine ganze Menge Sofas, die für die Gäste zur Verfügung standen.
Ein wenig eingeschüchtert von den Preisen holten wir aus einem "7-eleven" zwei reduzierte Portionen für die Mikrowelle. Tim nahm normales Curry mit Reis und Jasmin japanisches Curry mit Reis. Wir durften die bereitgestellte Mikrowelle im Laden benutzen. Das Bedienen war super einfach, da auf jeder Packung eine Zahl stand, die man auf der Mikrowelle drücken konnte. Das Essen kostete uns 4.59 Franken.
Unser Hotel lag in einer sehr belebten Gegend. Jede Menge riesige Einkaufszentren und die Strasse vor unserem Hotel sah aus wie eine "Streetfood" Strasse die aber nicht abgebaut wird. Überall wurde leckeres Essen angeboten und die Menschen tummelten sich in den grossen Einkaufsläden. Wir besuchten kurz eines der Läden, um für 2.78 Franken eine Zahnpaste zu kaufen. Im gleichen Gebäude holten wir noch drei Medikamente für 29.99 Franken, um Jasmins Erkältung endlich loszuwerden.
Bis wir um 14:30 Uhr einchecken durften, verbrachten wir unsere Zeit auf einem der Sofas.
Obwohl das Zimmer nur wenige Quadratmeter gross war, entsprach es genau unseren Vorstellungen. Das Bett selbst war nicht auf der gleichen Ebene, sondern durch eine Treppe erreichbar. So wurde der Raum direkt grösser und ein Sofa hatte sogar im Zimmer Platz. Auch ein Schreibtisch stand uns zur Verfügung. Das Bad war aber ein Gemeinschaftsbadezimmer.
Nach einem kurzen wegdösen machten wir uns auf den Weg zum Flughafen von Singapur.
In der Einkaufsmall von heute Mittag holten wir einen frischgepressten Orangensaft für 1.29 Franken. Mit dem öffentlichen Bus fuhren wir eine Stunde raus bis zum Flughafen. Erneut checkte man mit der Bankkarte ein und aus. Der Preis der einstündigen Fahrt betrug (?) Franken.
Beim Flughafen angekommen, spazierten wir zu seiner grössten Attraktion. Dem "Jewel Changi Airport", ein Gebäude mit vielen verschiedenen Freizeitaktivitäten, Geschäften, Restaurants sowie einem Hotel. Das Besondere an dem Gebäude ist dabei die Glaskuppel auf dem Dach, welche sich in der Mitte nach innen wölbt. Dabei fliesst Wasser aus der Mitte der Glaskuppel und bildet den "Rain Vortex" Wasserfall. Dieser ist mit seinen 40 Metern der grösste und höchste Indoor-Wasserfall der Welt. Als wäre dies nicht schon genug, ist der komplette Wasserfall von einem Regenwald umschlossen. Überall, wo das Auge hinreicht, sah man wachsende Pflanzen jeglicher Art vor. Alle fünf Minuten fuhren zusätzlich zwei entgegengesetzte Züge durch den Regenwald, welche das Bild noch absurder erscheinen liessen.
Fasziniert machten wir einen langen Spaziergang durch das Gestrüpp. Es war wirklich so sehenswert, wie man es bisher immer nur hörte.
Sie feierten heute ein Festival mit dem Namen "Beyond the Label". In Singapur leidet jede siebte Person an einer psychischen Erkrankung. Die private Organisation möchte auf diese Menschen aufmerksam machen. Vor allem auf den Bezug der Vorurteile und Ausgrenzung der erkrankten Personen. Sie will den Menschen näher führen, wie man solchen Personen am besten zur Seite steht.
Neben einer aufmunternden Vermerkung auf einen kleinen Ball für eine erkrankte Person, durften wir mehrere Spiele in Bezug auf das Thema machen. Pfeil und Bogen schiessen, um zu versuchen, auf die Zukunft zu fokussieren, Entchen mit Vorurteilen abschiessen und Bowlen, mit der Nachricht immer wieder aufzustehen. Auch geduldig zu bleiben lernten wir mit einem "heissen Draht". Schlussendlich spielten wir "Connect 4" respektive "4 gewinnt", um einen zu verbinden. Zwischendurch beantwortete man immer wieder Fragen auf dem Handy zu diesem Thema.
Durch das Vollenden des Spiels erhielten wir eine kleine, kostenlose Chipspackung.
Wir beide fanden das Spielen sehr schön. Vor allem, da eine so wichtige Botschaft dahinter stand. Auch lernt es einem noch ein wenig mehr sensibilisiert auf Menschen mit gewissen Bedürfnissen einzugehen und richtig wahrzunehmen.
Nach dem Abholen des Preises entdeckte Jasmin einen japanischen Süssigkeitsladen. Isabelle, Jasmins japanische Cousine, brachte ihr jedes Mal Unmengen von leckeren Süssigkeiten aus Japan mit. Weil wir aber dieses Jahr nicht in der Schweiz sind, müssten wir sie selber einkaufen gehen. Tatsächlich fand sie die lang ersehnten, mit Bohnenpaste gefüllten Pancakes. Um noch einmal eine Runde sicherzugehen, wurde schnell die Cousine angerufen. Die 5.10 Franken waren es jedenfalls für Jasmin Wert.
Zum Abendessen bestellten wir in einem japanischen Restaurant. Wir bestellten durch das Scannen eines QR-Codes online. Dabei bezahlten wir direkt nach der Bestellung mit "Revolut" die 11.26 Franken über das Handy.
Es gab "Gyūdon". Dieses Gericht besteht aus Reis, gekochtem Rindfleisch und Zwiebeln. Mit einer milden, süssen Sauce. Dazu bestellten wir ein halb gekochtes Ei sowie grünes Gemüse und einen Salat für die Vitamine.
Mit dem Bus fuhren wir wieder für (?) Franken zu unserem Hotel.
Wir verliefen uns auf dem Weg zum Hotel und fanden uns wieder einmal in einem riesigen Gebäude wieder. Überall gab es Essensstände aus der ganzen Welt und auch weltweit bekannte Einkaufsläden. Man fühlte sich hier in Singapur wie in einem Paralleluniversum oder im Disneyland.
Und dann plötzlich entdeckten wir "Marché". Belustigt spazierten wir zum Laden und entdeckten einige spannende Angebote. Sie versuchten ihr bestmögliches, die Schweizer Produkte anzubieten. Trotzdem gab es Unterschiede. Die Berliner hatten Karamell, Zitrone und Früchtekompott als Füllung. Gewisse Sandwiches waren mit Ente oder Rindfleisch gefüllt. Es gab sogar einen Brotpudding. Das Beste war, als wir das "Swiss Brötchen" entdeckten, welches ein Weggli darstellte.
Es lief sogar ein "zwei-für-eins" Angebot, weshalb wir drei kleine Zimt und Zucker verzierte Berliner, drei kleine vanillegefüllte Berliner und einen grossen Früchtekompottberliner Berliner nahmen. Wir zahlten 3.56 Franken.
Tim schmeckte der für ihn bestellte grosse Berliner ausgezeichnet und auch Jasmin schmeckte den Probierbissen. Die kleinen schmeckten auch super, nur die Vanilleberliner waren nicht gefüllt. Drei bewahrten wir für morgen auf.
Erschöpft ging es ins Bett.
(Die Preise für den ÖV können wir nicht genau bestimmen, Endabrechung letzter Tag Singapur)
Einnahmen: 00.00 Fr.
Ausgaben: 58.57 Fr.
- Lebensmittel: 25.80 Fr.
- Haushalt: 32.77 Fr.
Einnahmen des Monats: 35.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 132.93 Fr.
Verkehrsmittel: 37.89 Fr.
Übernachtungen: 265.07 Fr.
Anschaffungen: 487.68 Fr.Okumaya devam et






















