• Kingston Hotel 08 Kuala Lumpur 2/2

    9.–10. sep. 2024, Malaysia ⋅ ☁️ 32 °C

    "Kuala Lumpur" ist die Hauptstadt von Malaysia. Sie ist das administrative, kulturelle und ökonomische Zentrum sowie Mittelpunkt der grössten Metropolregion des Landes mit insgesamt 7.5 Millionen Menschen. Dabei leben 1.9 Millionen in der Hauptstadt selbst. Der grösste Teil dieser Einwohner sind vor allem ethnische Chinesen, dann Malaien und als letztes Inder. Das Land selber hat 34 Millionen Einwohner. 

    Kulturell beherbergt die Stadt mehrere Moscheen, christliche Kirchentürme, chinesische Pagoden und indische Tempel. Neben diesen architektonischen Gebäuden aus den Jahrhunderten davor zeigt eine grosse Anzahl von Hochhäusern die modernen Fortschritte der Stadt. 

    Unser Ziel des heutigen Tages war die "Batu Caves" anzuschauen. Mit dem Zug fuhren wir für 0.58 Franken zu einem grösseren Bahnhof. Dort kauften wir Hin- und Retourtickets zu den Höhlen. Wir zahlten weitere 1.80 Franken am Schalter und der Herr teilte uns mit, auf Gleis 1 würde unser Zug fahren.

    Das Frühstück, welches wir unterwegs kaufen wollten, fehlte leider immer noch. Bisher hatten wir noch keinen einzigen Lebensmittelladen oder Restaurant gesehen. Schlussendlich kauften wir zwei Joghurts am Bahnhof, um sie im Zug zu konsumieren. Die beiden kosteten uns 1.32 Franken.

    Der Zug fuhr ein, als wir am Gleis ankamen. Wir stiegen direkt ein und sahen das Verbotsschild für die Konsumation im Zug. 

    Plötzlich kam ein englisch sprechender Mann auf uns zu und fragte, wohin wir fahren. Als wir die Höhlen erwähnten, erklärte er, dass sie auch sein Ziel seien, wir alle aber im falschen Zug dafür sitzen. Bei der nächsten Haltestelle stiegen wir somit zu dritt aus und liefen wieder auf die andere Seite des Gleises. 

    Während des Wartens redeten wir ein wenig mit dem Mann. Er selber war Jurastudent aus Spanien, welcher an den Seminaren sowie an den meisten Prüfungen online teilnehmen konnte. Als wäre das nicht genug, arbeitet er in Schweden als Schlittenhundeführer mit Huskys. Momentan hat er Semesterferien, weshalb er eine Reise durch Asien macht.

    Als der Zug einfach nicht kommen wollte, erkundigten wir uns am Schalter nach der Ankunft des Zuges. Erst in dreissig Minuten würde der Zug eintreffen, sprich es wird immer knapper vor der Mittagszeit bei den Höhlen einzutreffen. Dabei war die Hitze das kleinere Problem. Wir wollten dringend die Touristenmassen mit den Bussen vermeiden. 

    Wir beide entschieden, den Bahnhof zu verlassen. Da wir die falschen Tickets gekauft hatten, mussten wir 1.13 Franken Gebühren zahlen, um diesen Bahnhof verlassen zu dürfen. Der Spanier wollte den Zug abwarten, somit verabschiedeten wir uns voneinander.

    Mit dem "Grab" für 3.12 Franken erreichten wir 20 Minuten später die Höhlen.

    Die "Batu Caves" sind Kalksteinhöhlen und beherbergen mehrere Hindu-Tempel. Obwohl die Höhlen bei den lokalen Stämmen lange Zeit bekannt waren, wurden sie erst 1878 durch den Besuch des amerikanischen William Temple Hornaday berühmt. Er selber war bekannt als Taxidermist, dem Präparieren von toten Tieren und als Zoodirektor.

    Die höchste Höhle ist 100 Meter hoch und besitzt mehrere Hindu-Schreine. 272 Treppen führen vom Vorplatz in die Höhle hinein. Eine eher weniger bekannte Höhle namens "Dark Cave" darf nur mit einem Touristenführer begutachtet werden. Sie beherbergt eine einzigartige Fauna wie eine besondere Gliederspinne. In der Haupthöhle selber leben Javaneraffen, eine mit den Makaken verwandte, stark gefährdete Primatenart. Diese werden oft von Besuchern gefüttert oder holen sich selber einen Snack.

    Auf dem Vorplatz steht eine 42.7 Meter hohe Statue von "Murugan", welche drei Jahre Bauzeit benötigte. "Murugan" ist ein Gott, der den Dämon "Soorapadam" besiegte. Viele der Schreine in der Höhle sowie davor erzählen diese Geschichte.

    Schreine sind meistens feierlich gestaltete Orte, die einer Gottheit, einer Wesenheit oder einer Persönlichkeit gewidmet sind. Die können im eigenen Haus oder in einem Tempel sein und werden als Gebetsort genutzt.

    Die Statue sowie die Tempel waren wirklich schön. Trotz der gewaltigen Bauten waren wir nicht ganz so beeindruckt wie erwartet. Vielleicht hatten wir auch zu viel erwartet von diesem weltbekannten Ort. 

    Wir besuchten zuerst einen Tempel, der sich auf dem Vorplatz befand. Er war bunt bemalt und hatte viel Liebe zum Detail. Trotzdem fühlten wir uns hier nicht wohl. Ein kleines Mädchen schrie aus Leibeskräften und wir wussten nicht genau, was los war. Mehrere Menschen in schicken Gewändern waren um das Mädchen versammelt und führten irgendetwas durch. Die Vorstellung, gerade bei einer möglichen Beschneidung dabei zu sein, liess uns den Tempel verlassen. Wir wissen nicht, was genau geschehen war, aber die Schreie hallten durch den ganzen Tempel.

    Das Schlimmste am Ganzen ist, dass die Zahl der weiblichen Verstümmelung in den letzten acht Jahren um 15 Prozent weltweit gestiegen ist. Sprich, 230 Millionen Frauen und Mädchen sind zu diesem Zeitpunkt beschnitten worden. Dabei überleben 25 Prozent der beschnittenen Frauen die Prozedur nicht. Es wird unhygienisch und ohne Betäubung durchgeführt, da eine Frau lernen muss, die Schmerzen auszuhalten. Am besten sogar ohne Geschrei, damit die Ehre der Familie nicht verletzt wird.

    Auch hier in Malaysia sowie auf dem benachbarten Land Indonesien erhöhen sich die Zahlen immer mehr. Vor allem in den Bereichen, in denen Armut, Krieg oder Not besteht, vergeht man sich als erstes beim "schwächsten" Glied in der Gesellschaft. Ob das Verkaufen der jungfräulichen Tochter für einen guten Preis oder dem Vorbeugen vor Betrügen, alles ist dabei. 

    Tragisch ist dabei, dass es in so vielen Kulturen sowie Kontinenten auftaucht. Gerne wird sogar die Religion als Begründung benutzt, obwohl es einzig und alleine eine grauenhafte Straftat ist und hart bestraft werden soll. 

    Die Treppen in das Innere der Höhlen brachten wir schnell hinter uns. Oben erblickten wir die riesige Höhle. Überall tropfte es von der Decke und grüne Pflanzen wuchsen auf den steilen Hängen. Die Tempel im Innern der Höhle waren genauso bunt wie die auf dem Vorplatz. Auch die Javaneraffen konnten wir herumklettern sehen. Um nicht beklaut zu werden, hielten wir einen grösseren Abstand zu ihnen. 

    Die Höhle selbst war wunderschön und auf jeden Fall eines Besuches würdig. Die Tempel dagegen und der künstlich angelegte Boden passten aber einfach nicht in das Bild. Sie waren schmuddelig und durch die Feuchtigkeit in der Höhle sehr beansprucht. Zudem liegt ein unangenehmer Geruch in der Luft durch den Kot der dort gehaltenen Hühner und wilden Tauben. Die Tauben werden vor allem von Touristen gerne gefüttert, weshalb sie hier in Übermengen aufzufinden sind.

    Nach dem Betrachten der Höhle und den Affen assen wir unten gegenüber dem Vorplatz etwas zum Mittagessen. Beide bestellten Reis mit Gemüse für 2.73 Franken.

    Mit unserem bereits gelösten Ticket für den Hinweg fuhren wir zurück zu unserem Einsteigeort. Dort bestellten wir für 2.53 Franken ein "Grab" auf die andere Seite der Stadt zu einem privaten Spital. Die anderen öffentlichen Spitäler hatten teils viel zu schlechte Rezessionen. 

    Das "Prince Court Medical Centre" sah natürlich genauso luxuriös aus wie erwartet.

    Jasmin hatte leider seit der Ohrenentzündung auf "Tioman" noch immer nicht ihr vollständiges Hörvermögen zurückerlangt und hatte zusätzlich immer noch Schmerzen. Da wir morgen nach "Medan" fliegen, wollten wir das betroffene Ohr noch einmal abchecken lassen.

    Im Notfall wurden wir um 29.58 Franken erleichtert, mit der Diagnose, er sieht sowieso nichts. Er überschrieb uns dem HNO-Arzt im gleichen Spital.

    Eineinhalb Stunden später wurden wir vom HNO-Arzt begrüsst. Er kontrollierte mit einem bestimmten Gerät mit Kamera beide Ohren sowie die Nasengänge. Das betroffene Ohr war unversehrt, hatte aber immer noch Schleim drinnen und glänzt nicht wie ein gesundes Ohr.

    Schlussendlich gab es Antibiotikum für den morgigen Flug, um das Platzen des Trommelfells zu verhindern. Zusätzlich kann es erneut zu Schmerzen kommen, die dann wieder weggehen. Noch ein paar Tabletten und Nasensprays, damit das Ohr endlich wieder richtig funktionieren kann.

    Der ganze Spass kostete uns am Ende 186.51 Franken.

    Auf dem Weg zurück zum Hotel holten wir uns für 2.53 Franken einen "Schawarma". Ein arabisches Gericht, welches aus Fleisch und allerlei feinem Gemüse besteht. Die ganzen Zutaten werden dann in einen Teigfladen gelegt und zusammengerollt. Wir teilten uns einen.

    Bei einem kleinen Supermarkt beim Hotel holten wir uns noch für 1.46 Franken zwei 1,5 Liter Wasserflaschen und eine Glace für Tim.

    Im Zimmer zurück telefonierte Jasmin mit ihrer Cousine Isabelle und Tim mit seiner Mutter. Beide hörten kurz vor 20:00 Uhr auf zu telefonieren und Tim führte eine Nachhilfestunde. 

    Nach der Stunde schauten wir noch gemeinsam einen Film und assen dazu das bestellte "Grab" Essen für 4.50 Franken. Es gab wieder zwei Eistees und zwei Portionen "Nasi Goreng Pattaya".

    Einnahmen: 35.00 Fr.
    Ausgaben: 228.63 Fr.
    - Lebensmittel: 12.54 Fr.
    - Haushalt: 216.09 Fr.
    Einnahmen des Monats: 145.18 Fr.
    Ausgaben des Monats: 406.35 Fr.
    Verkehrsmittel: 83.88 Fr.
    Übernachtungen: 293.70 Fr.
    Anschaffungen: 504.43 Fr.
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