Jabutta Guest House
10.–11. sep. 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 26 °C
Um das vor zwei Tagen gekaufte Toastbrot vor dem Flug aufzubrauchen, holten wir uns morgens aus einem Supermarkt für 3.05 Franken eine kleine Nutella. Für weitere 2.69 Franken besorgten wir noch ein paar Hygieneartikel für den Alltag. In einem benachbarten Supermarkt fanden wir sogar Cherrytomaten und Gurken für Jasmins Frühstück für 1.46 Franken.
Im Hotel zauberte uns Tim frische Sandwiches. Für Jasmin gab es belegte Toastscheiben mit dem Gemüse und Tim widmete sich voll und ganz der neu gekauften Nutella.
Heute standen nur die "Petronas Twin Towers" auf dem Programm. Von 1998 bis 2004 waren sie offiziell die höchsten Gebäude der Welt mit 541,9 Metern. Bis heute noch sind sie die grössten Zwillings-Wolkenkratzer der Welt und blieben bis 2019 die höchsten in Malaysia. Sie sind das wichtigste Wahrzeichen der Stadt.
Die beiden Wolkenkratzer werden durch eine "Doppeldecker Skybridge" auf der 41. und 42. Etage verbunden. Dadurch hält sie bis heute den Rekord für die höchste 2-stöckige Brücke der Welt. Zusätzlich hilft die Brücke bei starkem Wind die beiden Türme zu stabilisieren.
Wir machten uns zu Fuss in die Innenstadt. Zuerst folgten wir der Strasse und mussten dabei immer wieder an Obdachlosen vorbeigehen. Mit der Zeit tauschten wir den Weg auf einen überführten Gehweg oberhalb der normalen Strassen. So umgingen wir den Verkehr und mussten den armen Menschen nicht an ihrem tiefsten Punkt über ihr Zuhause latschen. Einem der vielen Obdachlosen kauften wir eine Nastuchpackung ab und gaben ihm den zehnfachen Preis davon. Sie taten uns sehr leid.
Alleine in der Stadt gibt es um die 1'500 obdachlose Menschen. Die meisten Obdachlosen sind entweder von ihren Familien entfremdet worden oder haben keine Familie, zu denen sie angehören. Es handelt sich dabei meistens um Menschen, die aus ihren Unterkünften vertrieben wurden. Sei es wegen zu wenig Einkommen, Arbeitslosigkeit, Schulden, Beeinträchtigungen oder medizinischen Erkrankungen und Katastrophenopfer. Immer mehr über 60-jährige Menschen landen ohne irgendwelche Ersparnisse auf der Strasse nach der Pension. Viele Berichte sagen, dass diese Rentner 40% der Obdachlosen ausmachen.
Staatliche Hilfe gibt es so gut wie keine. Die Sozialarbeiter haben fast keine Ressourcen. Zudem wird die Obdachlosigkeit per Gesetz als Kriminalität eingestuft und sie werden somit inhaftiert. Nicht einmal dort bekommen sie genügend medizinische Hilfe und die Wiedereingliederung wird noch mehr erschwert.
Wenn sich bald nichts an diesem Vorgehen ändert, wird die Stadt immer mehr wie eine typische amerikanische Grossstadt aussehen.
Man kann die Zwilling-Wolkenkratzer aus zwei Richtungen betrachten. Bei der einen Seite sieht man die Beiden ganz und mehrere Springbrunnen verschönern das Bild. Auf der anderen Seite ist der unterste Teil der Gebäude ein wenig verdeckt, dafür sieht man den "KLCC" Park. Der "KLCC" Park wurde entworfen, um die "Petronas Twin Towers" und die umliegenden Gebiete mit Grün zu versorgen. Er stellt eine ruhige Umgebung neben der hektischen und lauten Stadt dar. Auch einen von Menschenhand erschaffenen See findet man im Park vor. Diesen kann man mit einer 4,3 Meter hohen Brücke überqueren und bietet dabei einen Blick auf den restlichen Park sowie die Zwillings-Wolkenkratzer.
Wie es der Architekt gewollt hat, fühlten wir uns hier wohler als in der restlichen Stadt. Man hatte Platz zum Durchatmen, keine lauten Autos oder andere Ablenkungen. Zusätzlich gewährte der Park einen schönen Blick auf die Skyline der Stadt. Wir konnten das Gesehene besser durch den entfernteren Winkel verarbeiten.
Nach den typischen Touristenfotos suchten wir wieder klimatisierte Räume. Es war bereits nach Mittag, trotzdem brannte die Sonne auf uns nieder. Wir besuchten ein riesiges Einkaufszentrum, alles nur mit elektronischen Geräten und Zubehör im Angebot. Nachdem wir unzählige Menschen überzeugt hatten, dass es unserem Handy gut geht und wir keine Reparatur benötigen, fanden wir den gesuchten Laden.
Eine Hülle für die GoPro, damit wir bei extremen Sportarten oder beim Tauchen unter den genehmigten zehn Metern die Kamera vor einer Beschädigung bewahren. In einem für uns vertrauenswürdigen Laden kauften wir für 54.47 Franken eine noch eingepackte Hülle.
Auf dem Weg zurück zum Hotel holten wir uns eine Schawarma für 2.93 Franken und teilten uns diese. Sie schmeckte nicht so gut wie die von gestern, aber auch völlig in Ordnung. Im Supermarkt gleich um die Ecke vom Hotel gab es noch eine Wasserflasche für 0.35 Franken.
Da wir bereits ausgecheckt und nichts Grossartiges zu tun hatten, machten wir uns auf den Weg zum "Kuala Lumpur International Airport". Mit dem Zug fuhren wir als Erstes zum Hauptbahnhof "Kuala Lumpur Sentral Station" für 1.13 Franken. Dort mussten wir das Gleis wechseln und mit unserer Kreditkarte für die Bezahlung einchecken. Wartend beim Gleis auf den Zug, bemerkten wir den Preis der Fahrt. Die Zugfahrt hätte uns gemeinsam 21.50 Franken gekostet. Wir fanden den Preis völlig übertrieben, da wir nach 30 Minuten bereits am Flughafen ankommen würden. Somit liefen wir zurück zu den Scanschaltern und verlangten von einer Angestellten herausgelassen zu werden. Sie liess uns durch ein separates Türchen durchlaufen und teilte uns mit, der Betrag werde nicht abgebucht.
Für 16.00 Franken bestellten wir uns ein "Grab" und konnten gemütlich zu zweit in einem Auto zum Flughafen fahren. Die Fahrt dauerte etwas länger als die Zugfahrt, was uns aber keinesfalls störte, da wir sowieso zu viel Zeit hatten.
Am Flughafen assen wir noch die restlichen Toastbrotscheiben sowie das letzte Gemüse und einen Teil der Nutella.
Den Flug buchten wir bereits vor einer Woche, um die Kosten ein wenig zu minimieren. Eigentlich war der Plan gewesen, mit einer Fähre nach "Medan" zu gehen. Die Reise dauert jedoch länger als 24 Stunden und das lohnt sich einfach nicht. Schlussendlich ergatterten wir einen Flug für 85.67 Franken um 22:45 Uhr. Der Flug dauerte dann eine Stunde, aber landete Ortszeit auch 22:45 Uhr.
Die Sicherheitskontrolle war sehr dürftig. Man hätte am liebsten extra nachgefragt, für eine genauere Kontrolle. Bei der wie immer dazugehörigen Passkontrolle standen wir heute etwas länger an. Eigentlich hätten wir hier als Europäer wie gewisse andere Nationen einen schnelleren Weg, aber dann gäbe es keinen Stempel. Somit standen wir mit allen anderen Asiaten beim Schalter an. Freudig über unseren Stempel machten wir es uns am Gate bequem. Wir hatten noch zwei Stunden Zeit bis zum Boarding.
Der Flug flog auf die Minute rechtzeitig los und landete gut eine Stunde später. Jasmins Ohren knirschten ein zwei Mal, doch bevor ein Schmerz hätte einsetzen können, machten wir uns für die Landung bereit.
Wir waren endlich auf "Sumatra".
"Sumatra" ist die sechstgrösste Insel der Welt. Bei dieser Fläche von 500'000 Quadratkilometer werden auch die vorliegenden Inseln mitberechnet. Der Islam ist hier auf der Insel zu 80% vertreten und oben im Süden, in der Provinz "Aceh", wurde sogar das islamische Rechtssystem eingeführt. Sprich die Frauen tragen dort Schleier. Die zweitgrösste Religion der Insel ist das Christentum mit 18%.
Auf "Sumatra" findet man ein bedeutsames Erdölvorkommen. Dabei erwirtschaftet die Insel 70% des Landeseinkommens. Auch Kohle, Gold, Bauxit und Zinn findet man hier. Im landwirtschaftlichen Bereich gibt es Kaffee, Pfeffer, Kautschuk, Palmöl und Tabak.
Sie könnten eigentlich eine wirtschaftliche, stabile Insel sein und das Beste aus der Insel herausholen. Ob Wohlstand, Regenwalderhaltung oder Plastikabfall. Leider merkt man hier sehr stark, dass jeder nur auf seinen eigenen Teller schaut. Überall an den Strassenrändern sieht man Abfall, jeder fährt wie er möchte und die Armen gehen im Chaos unter.
In "Medan" ging es mit einem "Gojek", so ähnlich wie "Grab", zum Teil aber günstiger zu unserem einstündigen entfernten Hotel für 13.74 Franken.
"Medan" ist die einwohnermässig viertgrösste Stadt Indonesiens mit über 2,53 Millionen Einwohnern. Durch die niederländische Niederlassung 1658 wurden Tabakplantagen angebaut und sie erhoben "Medan" 1915 als Hauptstadt der Provinz "Nord-Sumatra". Die Anzahl Einwohner stieg von 200 im Jahr 1823 bis 1918 auf 44'000 Einwohner.
Die Fahrt war ein Highlight für sich selbst. Er kannte weder das Anhalten bei Rotlicht noch Geschwindigkeitsvorgaben oder kein Handy am Steuer. Wir rasten gemeinsam mit unserem Fahrer durch die Nacht. Bei den jeweiligen roten Ampeln hupte er, um den anderen Fahrern seinen Vortritt zu erklären. Fünf Minuten vor dem Erreichen des Hotels blockierte eine Barriere aus Wellblech die Strasse. Zuerst fuhr der Fahrer weiter über eine schmale Brücke, an einem "Bitte nicht durchfahren"- Schild, bis die Strasse von einer Schranke blockiert war. Er wendete das Auto auf einer einspurigen Strasse mit mehreren Anläufen und umfuhr die Strasse.
Das Hotel hatte einen 24-Stunden-Check-in. Ein Mann sass bereits draussen und begleitete uns ins Hotel. Dort bezahlten wir für die nächste Nacht 11.60 Franken.
Das Zimmer war einfach aber schön sowie sauber. Nach einer schnellen Dusche sprangen wir bereits in das weiche Bett.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 66.53 Fr.
- Lebensmittel: 7.79 Fr.
- Haushalt: 2.69 Fr.
- Ausflüge: 56.05 Fr.
Einnahmen des Monats: 145.18 Fr.
Ausgaben des Monats: 472.88 Fr.
Verkehrsmittel: 200.42 Fr.
Übernachtungen: 305.30 Fr.
Anschaffungen: 558.90 Fr.Læs mere
















