Gintribu Guest House Sibayak 2/2
Sep 15–16, 2024 in Indonesia ⋅ ☁️ 23 °C
Wir versuchten so lange wie möglich auf dem unbequemen Bett liegenzubleiben. Als die Anstrengung grösser wurde als die Entspannung, standen wir langsam auf.
Ungewohnt mussten wir heute lange Hosen und einen Pullover anziehen.
Bevor wir frühstücken konnten, wurden wir vom Ehepaar, welches das Hostel leitet, aufgehalten. Sie luden uns ein, bei ihnen am grossen Tisch Platz zu nehmen.
Die beiden haben ein grösseres Grundstück mit mehreren kleinen Hütten. Manche waren noch im Aufbau und andere waren fertig oder so gut wie fertig. In der Mitte des Grundstückes war ein grösseres Haus, in dem sie selber wohnen und zusätzlich ein paar vermietbare Zimmer haben. Zusätzlich steht allen ein verglaster Aufenthaltsraum zur Verfügung.
Wir redeten über Gott und die Welt und erfuhren jede Menge über die beiden. Der Mann arbeitete 20 Jahre lang in den USA und geht alle sechs Monate für ein paar zurück in die USA, um den Stempel für die Rente zu erhalten. Er war bereits an unzähligen Flughafen, über Europa oder Japan, um den günstigen Flug zu nehmen. Am besten fand er bisher Frankfurt, da man dort Raucherräume hat. London würde er nicht mehr fliegen, nur wegen des fehlenden Raucherbereiches.
Dank der Rente aus den USA konnte er sich dieses Grundstück, die Flüge und ein besseres Leben als die meisten Menschen auf dieser Insel leisten. Er wirkte klug und hilfsbereit, hatte aber auch ein wenig zu lange in den USA verbracht. Seine Geschäftsideen waren gut, aber viel zu übertrieben. Für heisse Duschen verlangt er extra Geld, Essen und Trinken kostet bei ihm sehr viel und seine Angebote für Ausflüge sind unrealistisch hoch.
Wir sind nach "Berastagi" gekommen, um den "Mount Sibayak", einen Berg mit einem bis heute aktiven Vulkan anzuschauen. Laut ihm könne man dort aber nur mit einem privaten Taxi sowie Guide hin. Diesen stellt er natürlich für 15 Franken pro Person zur Verfügung.
Ein durchschnittlicher Lohn von einem Indonesier ist gerade einmal 160 Franken im Monat. Für uns ein wichtiger Gegenbeweis, dass die Preise in keinem realistischen Verhältnis stehen. Wir liessen das Angebot unbeantwortet und gingen in einem kleinen Restaurant Mittagessen. Für Frühstück war es bereits zu spät.
Es gab eine bezaubernd riechende Portion "Nasi Goreng" mit gratis Wasser für 1.65 Franken.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit einer eiskalten Dusche und dicken Kleidern. Dazu setzten wir uns ein wenig auf den Balkon, um von der Sonne aufgewärmt zu werden.
Das Tagebuch wurde erweitert, Videos wurden geschnitten und die weitere Reise wurde besprochen. Beide waren bisher, mit Ausnahme vom Nationalpark, sehr negativ gegenüber der Insel eingestellt. Man konnte sich nicht frei bewegen mit dem öffentlichen Verkehrsmittel, zahlte verhältnismässig viel zu viel für jede Fahrt und auch die Hotels versuchten alles, um so wenig Komfort für so viel Geld wie möglich zu bieten. Die Vorstellung, bis an den südlichsten Punkt von "Sumatra" mit diesen Bedienungen zu kommen, war grauenhaft.
Zum Abendessen gingen wir an denselben Ort und assen dieses Mal für 2.75 Franken "Mie Goreng". Dazu gab es noch eine 1.5 Liter Wasserflasche. Auch diese Mahlzeit schmeckte köstlich.
Von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr und 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr führte Tim mit zwei unterschiedlichen Schülern Nachhilfe. Währenddessen schrieb Jasmin am Tagebuch weiter.
In der Zwischenstunde redeten wir noch mit einer deutschen Touristin, die auch hier im Hostel war. Sie hatte genauso viele schlechte Erfahrungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht, weshalb sie hier meistens ein privates Taxi nahm. Auch zum "Lake Toba" wird sie mit einem privaten Taxi gehen, da sonst nichts Gescheites fährt.
Für uns stand der Entschluss fest, wir werden zurück nach "Medan" gehen und von dort nach "Jakarta" fliegen. Preislich kommt es sogar am Ende auf den gleichen Preis, wenn die einzige Option überteuerte Taxis sind.
Der Flug war gebucht.
Wir waren immer noch völlig zerstört von den schlechten Nächten, weshalb wir gegen 22:00 Uhr schlafen gingen.
Einnahmen: 105.00 Fr.
Ausgaben: 4.40 Fr.
- Lebensmittel: 4.40 Fr.
Einnahmen des Monats: 250.18 Fr.
Ausgaben des Monats: 820.18 Fr.
Verkehrsmittel: 237.20 Fr.
Übernachtungen: 346.82 Fr.
Anschaffungen: 558.90 Fr.Read more








