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- Sep 14, 2024, 11:00 PM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 1,412 m
IndonesiaTongkoh3°12’18” N 98°31’60” E
Gintribu Guest House Sibayak 1/2

Heute wurde etwas länger gedöst, da wir alle ein wenig erschöpft waren. Gegen 08:00 Uhr standen wir schlussendlich auf, um die letzte Wanderung vorzunehmen. Heute werden wir nur bis mittags wandern und hier wieder zurückkommen. Die Wanderung war freiwillig, somit konnte man auch einfach hier chillen. Obwohl wir uns an den extrem mühsamen Abstieg erinnerten, entschieden wir uns, mitzugehen.
Das andere Paar war auch dabei.
Somit wurde erstmals in Ruhe gefrühstückt. Es gab wie gestern das vierfache Sandwich mit Omelette, Gemüse und Käse. Dazu Tee und abgekochtes Wasser.
Auf unserer letzten Tour durch den Dschungel sahen wir leider keine grösseren Lebewesen. Viele Termiten kreuzten unseren Weg, über die wir einen riesigen Schritt machten. Trotz des Fehlens der grösseren Tiere genossen wir die letzten ruhigen Stunden im Wald.
Zurück gab es eine letzte Köstlichkeit zum Mittagessen. Nudelnsuppe und eine riesige Schale mit vorbereiteten Früchten. Es schmeckte ausgezeichnet.
Damit das Abenteuer auch wirklich abenteuerlich endet, ging es nicht zu Fuss, sondern auf dem Fluss zurück. Aus vier ehemaligen Traktorreifen bastelten sie mit Schnüren vier aneinander gebundene Schwimmringe. Das Gepäck wurde in Plastikbehälter gepackt, damit es nicht nass wird. Nach einem letzten Blick auf unser Lager ging es los.
Das Wasser war eisig kalt und wir brachten das Einsteigen in Windeseile hinter uns. Mit der GoPro bewaffnet ging die Fahrt los. Idris, der Assistent, seit drei Jahren, durfte das Ruder übernehmen. Unser Lieblingskoch setzte sich neben Tim auf den Reifen selbst, während wir in der Mitte der Reifen sassen. Jul nahm entspannt hinten Platz.
Die Fahrt war ein Gelächter, Schreien und Grölen. Idris gab sein Bestes, um uns nicht direkt auf die grossen Steine zu manövrieren. Dabei wurden wir immer wieder von oben bis unten nass gespritzt. Und wenn Idris das Lenken nicht perfekt hingekriegt hatte, sprang unser Koch ein. Er streckte entweder seine Füsse aus, wenn ein Felsen kam, sprang mehrmals sogar runter oder dirigierte ihn. Es war eine riesige Freude für uns alle und jeder hatte ein schönes Ende der gemeinsamen Reise.
Kurz vor dem Erreichen des Dorfes gab es sogar ein "Dschungellied", welches die drei Indonesier sangen. Mit der Zeit konnten wir in den einfachen Text mit einsetzen.
Zurück im Dorf zogen wir uns auf der Toilette um und packten unsere Rucksäcke neu.
Tim wurde von Idris und Jasmin von Jul persönlich zurück an den Busbahnhof auf ihren Motorrädern gebracht. Man konnte es schwer sagen, wer von uns beiden glücklicher war, aber beide strahlten wie zwei Honigkuchenpferde.
Auf der Schnellstrasse erlaubten sich die beiden noch ein kleines Wettrennen und beim gegenseitigen Überholen gab es eine grosse Freude. Am Bahnhof bedankten wir uns noch einmal bei den beiden und wünschten ihnen alles Gute der Welt.
Dem Busfahrer zahlten wir die 5.51 Franken für die Rückfahrt nach "Medan" und stiegen ein.
Die Fahrt nach "Medan" war wieder einmal der Horror. Dieses Mal war der Bus nicht überfüllt, aber der Fahrer tuckerte im Sekundentempo. Dabei blieb er ständig stehen und holte sich Zigaretten oder schaute irgendetwas nach am Auto. Nach unzähligen Pausen fuhr er plötzlich wieder das gewohnte Tempo für Indonesier. Er raste die Strasse zurück in die Stadt und überholte alles, was ging. Obwohl die Strasse einspurig war, machten die Inselbewohner was sie wollten. Bis zu vier eigenen angelegten Spuren machten sie und hupten ständig jemanden an.
Glücklich angekommen zu sein, unglücklich in dieser viel zu grossen, dreckigen und stickigen Stadt zu sein, bestellten wir ein "Grab" zu einem von uns herausgesuchten Hotel. Wir wollten erst vor Ort buchen, um die Zusatzgebühren von "Booking.com" zu entgehen.
Für 0.94 Franken fuhren wir zum Hotel.
Hier begann einer der schönsten Tage von unserem Leben zum schlechtesten zu werden. Das Hotel war trotz der Verfügbarkeit online ausgebucht. Als wir die Frau am Schalter fragten, wie das möglich sei, erklärte sie, dass sie keinen Vertrag mehr mit irgendwelchen Online-Angeboten hat.
Als wir dann vor dem Hotel ein anderes Hotel suchten, fielen uns die schlechten Rezessionen jedes einzelnen Hotels auf. Die wenigsten hatten eine bessere Bewertung als zwei Sterne. Es war nicht unbekannt, dass die Hotels diese Masche abziehen, um einen abzuzocken. Zum einen verlangten sie einen höheren Preis als online, wenn man bereits bezahlt hatte, gab es kein Zimmer, da ausgebucht oder man zahlte erneut oder sie behaupteten einfach voll zu sein.
Wir versuchten bei einem anderen Hotel mit einer besseren Bewertung erneut unser Glück und fuhren für weitere 0.61 Franken zum nächsten. Die gleiche Masche, aber sie hätte noch Zimmer frei für einen teureren Preis. Als wir das Zimmer begutachteten, kam einem fast das Frühstück wieder hoch. Wir liefen kommentarlos aus dem Hotel raus.
Es war bereits dunkel und wir hatten Hunger. In einem kleinen lokalen Restaurant bestellten wir zwei Portionen Reis mit Gemüse. Als er dann Spiesschen dazustellte, wurde Jasmin wütend. Auch das versuchten sie hier öfters, entweder dir was hinlegen oder singen und dann Geld dafür verlangen. Sie teilte ihm mit, dass wir Vegetarier sind und sie nichts mit diesem Essen anfangen können. Er nahm es wieder mit.
Das Essen kostete uns 1.93 Franken, schmeckte gut, aber war viel zu scharf für uns.
Aus Verzweiflung suchten wir Hotels ausserhalb der Stadt, "Berastagi", eine Ortschaft, die auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel "Lake Toba" lag, hatte noch ein gut bewertetes Hostel zur Verfügung für heute Nacht.
Nach mehreren Anläufen ein "Grab" zu bestellen, holte uns ein Fahrer ab. Nach xmaligen Ablehnungen fragten wir, ob es für ihn wirklich in Ordnung sei, uns zweieinhalb Stunden hinaus auf das Land zu fahren. Für ihn war es sonnenklar, dass er diese Fahrt annimmt.
Somit verbrachten wir die nächsten Stunden in einem nicht klimatisierten Auto, hier in Indonesien war das bei den meisten so. Dazu rauchte er eine Zigarette nach der anderen und die kalte Luft von draussen peitschte uns um die Ohren. Einmal gab es noch eine Pause, um neue Zigaretten zu kaufen.
Mit der Zeit bemerkten wir, wieso die Fahrt von 60 Kilometern so lange dauerte. Wir fuhren einen Berg hinauf, auf dem es wesentlich kühler als in "Medan" war.
Wir zahlten ihm die doppelte Menge des verlangten Preises, sprich 22.02 Franken. Er freute sich wie ein kleines Kind und berechnete vermutlich im Kopf die nächsten, kaufbaren Zigarettenpackungen.
Der Hostelbesitzer wartete bereits auf uns am Strassenrand, um uns den Eingang seines Hostels zu zeigen. Es war eher ein Gästehaus mit mehreren kleinen Zimmern. Dazu gab es in seinem Garten verteilt weitere kleine Hütten. Er schickte uns direkt ins Zimmer und erklärte, morgen werden die 22.02 Franken für zwei Nächte bezahlt und gesprochen. Es war bereits 23:00 Uhr.
Es war für unsere gewohnten asiatischen Verhältnisse sehr kalt hier oben. Draussen wie auch drinnen. Die Duschen gaben nur kaltes Wasser, das Lavabo fehlte und das Bett hing in der Mitte durch. Zerstört und frustriert liessen wir uns ungeduscht auf das Bett fallen.
Wir fielen in einen unruhigen, kalten Schlaf. Der Hund des Besitzers bellte die halbe Nacht durch und das Bett erlaubte keine Chance auf Erholung.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 1.93 Fr.
- Lebensmittel: 1.93 Fr.
Einnahmen des Monats: 145.18 Fr.
Ausgaben des Monats: 815.78 Fr.
Verkehrsmittel: 237.20 Fr.
Übernachtungen: 346.82 Fr.
Anschaffungen: 558.90 Fr.Read more